Kapitel 16
Rebekah
Es ist jetzt Nachmittags und Damon und ich betreten den Grill.
Als ich diese Worte heute Morgen zu ihm sagte, sagte er nichts mehr. Und ich auch nicht. Wir waren beide still. Aber es war kein peinliches Schweigen oder ähnliches. Diese Stille war angenehm. Als wären alle Worte, die wir hätten sagen können, sowieso überflüssig gewesen. Sowas habe ich noch nie zuvor erlebt.
Wir setzen uns an einen der Tische. Ein paar Minuten lang ist alles in Ordnung. Wir haben etwas zu trinken und wir reden miteinander. Nicht, über das heute Morgen, aber es ist schön. Bis dann eine blonde Frau den Grill betritt. Ich kenne sie nicht, aber als Damon sie sieht wird er unruhig. Er sieht dauernd zu ihr rüber. Sie sitzt ein paar Tische von uns entfernt, aber im Gegensatz zu Damon sieht sie kein einziges Mal zu uns
„Wer ist das?", frage ich, als Damon zum hundertsten Mal zu ihr sieht.
Er sieht mich an. „Oh, das ist nur Caroline. Sie ist sowas, wie eine Freundin."
„Und was hat sie an sich, dass du die ganze Zeit zu ihr gucken musst?"
Er beginnt zu grinsen. „Bist du eifersüchtig?"
Liebend gern würde ich diese Frage mit "Nein" beantworten, aber er hat ja Recht. Ich bin tatsächlich eifersüchtig. Auf eine Frau, die ich nicht kenne und mit der ich noch nie gesprochen habe. Was ist nur los mit mir?
Gerade als ich antworten will und Damon sagen will, dass ich keineswegs eifersüchtig bin, betritt Nik den Grill. Ich hatte keine Ahnung, dass er auch in der Stadt ist und kann gar nicht anders, als ihn völlig perplex anzustarren. Als Damon meinem Blick folgt und er Nik ebenfalls entdeckt verfinstert sich seine Miene.
„Damon?" Er reagiert nicht. "Damon.", wiederhole ich etwas lauter, aber er wendet den Blick nach wie vor nicht ab. Ich habe Angst. Wenn er etwas Unüberlegtes tut und Nik gerade nicht in der Stimmung dafür ist, könnte es das gewesen sein. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert.
Ich greife nach Damons Hand, die auf dem Tisch liegt und endlich sieht er mich an.
„Bleib bitte hier. Ich rede kurz mit ihm."
„Was tut er hier?"
„Ich weiß es nicht. Versprich mir, hier zu bleiben."
Ich sehe förmlich an seinem Gesicht, wie er innerlich mit sich selbst ringt. „Schön.", sagt er schließlich.
Ich lasse seine Hand los und gehe zu Nik.
Klaus
Ich betrete den Grill und sofort fällt mein Blick zu Caroline. Sie sitzt allein an einem Tisch. Für einen kurzen Moment bleibe ich stehen und sehe sie nur an. Ich betrachte ihr wundervolles Gesicht, welches mich noch nicht entdeckt hat. Ich hatte vor, zu ihr zu gehen, aber einige Tische hinter ihr sitzt Rebekah. Und sie ist nicht allein. Damon Salvatore heißt der Mann, der bei ihr sitzt, soweit ich mich richtig erinnere. Stefans Bruder. Rebekah hält seine Hand. Ich mustere Rebekah genauer und die Art, wie sie ihn ansieht gefällt mir ganz und gar nicht. Einen Moment später steht sie auf und kommt zu mir rüber.
„Ich wusste nicht, dass du auch in der Stadt bist."
„Ich muss doch aufpassen, dass es meiner kleinen Schwester gut geht." Ich lächle.
„Ich bezweifle, dass du deshalb hier bist."
„Und wenn doch?"
„Tja, dann muss ich dich enttäuschen. Es geht mir gut."
„Ja, das sehe ich." Mit einem missbilligem Blick sehe ich zu Damon rüber. Meine Laune verschlechtert sich weiter, als ich sehe, dass er sich zu Caroline gesellt hat.
„Ich mag ihn nicht."
„Nik, du kennst ihn nicht mal."
„Ich weiß, dass er Stefans Bruder ist und dass reicht mir. Was willst du von ihm?"
„Das kann dir egal sein."
„Wie auch immer. Ich wollte dich eigentlich nur darüber in Kenntnis setzen, dass der liebe Stefan seine Erinnerungen zurück hat."
Mit einem grinsen im Gesicht wende ich mich von Rebekah ab und gehe zu Caroline.
Elena
Unsicher klopfe ich am Anwesen der Salvatores. Ich muss unbedingt mit Damon reden, oder ihn einfach nur sehen. Ich brauche ihn jetzt. Außerdem will ich wissen, wer diese Blonde von neulich war. Hoffentlich ist sie dieses Mal nicht hier.
Als ich ein zweites Mal klopfen will öffnet sich die Tür. Aber vor mir steht weder Damon, noch diese Blonde. Vor mir steht Stefan. Völlig überwältigt starre ich ihn an.
„Was willst du, Elena?"
„Stefan...", murmle ich. Ich kann einfach nicht glauben, dass er tatsächlich hier ist.
Stefan hingegen wirkt regelrecht genervt und seufzt. „Ja ich bin zurück. Aber bild dir ja nicht ein, das wäre wegen dir."
Und aufgrund dieser paar kleinen Worte, spüre ich förmlich, wie all meine Hoffnungen zerbrechen, wie ein Teller der auf den Boden fällt und in abertausende kleine Einzelteile zerfällt. Seine Gefühle sind nicht da. Es hat sich nichts geändert.
In diesem Moment würde ich nichts lieber tun, als ihm in die Arme zu fallen. Aber ich weiß, dass er mich von sich stoßen würde.
Also schlucke ich den stechenden Schmerz einfach runter und blicke Stefan direkt in die Augen.
„Ist Damon da?"
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