Kapitel 15

Stefan

Katherine steht vor mir und sieht mich an. Sie sieht aus, wie immer. Ihre braunen, langen, leicht gelockten Haare fallen ihr über beide Schultern. Ihre rechte Hand ist selbstsicher an ihre Hüfte gestemmt, welche von einem eng anliegendem lilafarbenen Oberteil umschmeichelt wird. Sie sieht fantastisch aus, aber das war ja schon immer so.
„Hey Stefan." Sie lächelt ihr typisches Katherine Pierce Lächeln. „Freut mich dich zu sehen."
„Was willst du hier?"
„Ich hab dich vermisst.", sagt sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei kann ich mir kaum vorstellen, dass das ernst gemeint war. Aber Katherine konnte schon immer gut Lügen.
„Aber sicher hast du das." Ich drehe mich um und wende mich wieder meinem Glas Bourbon zu, welches momentan wirklich das interessanteste hier ist. Sie setzt sich neben mich.
„Das ist die Wahrheit, Stefan. Du hast mir gefehlt."
„Hör auf zu Lügen,Katherine."
„Ich lüge nicht. Ich bin schon eine ganze Weile hier und so, wie ich das mitbekommen habe, sind deine Gefühle wieder mal aus."
„Richtig beobachtet."
„Wieso?"
„Oh, weißt du das etwa nicht? Ich bin enttäuscht."
Sie verdreht die Augen. „Wenn ich sarkastische Bemerkungen will, rede ich mit deinem Bruder."
„Dann geh doch am besten gleich zu ihm."
Ausdruckslos sieht sie mich an. Katherine zeigt nur Gefühle, wenn sie es will. Und im Moment sieht es nicht so aus, als würde sie irgendwas zeigen wollen.

Bonnie

Dieses Hin und Her zwischen Katherine und Stefan ist unerträglich. Niemand der beiden schafft es irgendwas zu sagen, ohne Ironie oder Sarkasmus dahinter. Zum verrückt werden. Also verlasse ich kurzerhand den Grill.
Seit ich... Tod bin, habe ich nichts mehr von Elena gehört, also beschließe ich, Sie aufzusuchen.
Ich finde Elena bei sich zu Hause. Sie steht in Jeremys Zimmer und sieht sich unentschlossen um. Ich wünschte ich hätte ihr sagen können, was wirklich mit ihm passiert ist. Jetzt hat sie keine Chance mehr es zu erfahren.
Ich senke den Blick. Wieso ist der Zauber auch fehlgeschlagen? Ich hätte es schaffen können. Ich war stark genug. Da bin ich mir ganz sicher.
Elena geht zurück in ihr Zimmer. Und das, was sie als nächstes tut bringt mir Tränen in die Augen. Sie versucht mich anzurufen, aber natürlich geht niemand ran. Niedergeschlagen lässt sie sich auf das Bett fallen. Ich höre einen leisen piep Ton im Handy und als nächstes spricht meine Mailbox.
Elena: „Hey Bonnie. Ich bins. Elena. Ich weiß nicht, wo du steckst und Caroline und ich machen uns wahnsinnig Sorgen um dich. Sie dreht fast durch... Du kennst sie ja. Jedenfalls... Von Jeremy hab ich auch nichts neues gehört und das gleiche bei Stefan. Und von Damon will ich gar nicht erst anfangen. Worauf ich hinaus will, ich brauche dich hier, Bonnie. Ich brauche dich, als meine Freundin. Also solltest du das hier hören, dann melde dich bitte."
Und dann legt sie auf. Ich kann meine Tränen mittlerweile kaum noch zurück halten. Das Traurige, an der Situation gerade ist, dass ich ihre Nachricht gehört habe, aber mich trotzdem nicht werde melden können.

Katherine

Nach einiger Zeit habe ich den Grill verlassen. Man kann einfach nicht mit Stefan reden, wenn er keine Gefühle hat. Er ist vollkommen anders als sonst. »Er ist nicht er selbst.« Immer wieder sage ich mir in Gedanken diesen Satz. Er ist nicht er selbst und irgendwie wird er seine Gefühle wieder anschalten und er wird erkennen, dass er mich liebt. Mich und nicht meine langweilige Doppelgängerin Elena.
Ich verstehe nicht, was sie an ihr finden. Damon geht es ja anscheinend genauso. Vielleicht suchen sie nur unbewusst nach etwas, um dass sie sich streiten können. Und ich wette Elena gefällt das. Mir hat es auch gefallen, damals. Damals, als Stefan mich geliebt hat. Wieso hat er nur damit aufgehört? Er hat mich schon einmal geliebt. Und er wird es wieder tun. Ich bringe ihn dazu, auch wenn es das letzte ist, was ich tue, was gar nicht so abwegig ist.
Und erneut schweifen meine Gedanken zu Klaus. Ich habe keine Ahnung, was ich wegen ihm unternehmen soll.

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