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"IHR HABT WAS?!" Schrie Hannah und unser Dozent sah zu uns rauf, ich winkte ihm fröhlich und beugte mich dann runter. "Schakalaka, Wikiwikibamam, Zuckerwatten-Rumba, Ruckizuckizuckzuck, Sexuale Handlungen!" Das Letzte zog ich lang und Hanna verzog das Gesicht. "Lizzzzzy!"
"Was denn?! Cedric hat deine heiligen Hallen doch auch schon erkundet!"
"Oh Gott! Ist jetzt mal gut?"
Ich lachte laut und stupste sie an.
"Sei doch nicht so Prüde! Sonst hast du ja nie Autosex wie ich!"
Ich schmunzelte noch mehr, als ich sah, wie sie sich umsah.
"Cedric fängt langsam an darüber nachzudenken, ob er langsam wieder anfängt Motorrad zu fahren, er hat kein Auto und meins ist definitiv zu klein für sowas!"
"Hannah, es tun sich deine Fantasien auf!"
Sie wurde knallrot und ich seufzte, legte meinen Kopf in meine Hände. "Es ist so, als würde man bei Emilio einen Schritt vor, aber dafür zwei zurück machen."
"Vielleicht solltest du mal Christian fragen, was mit ihm los ist oder Cedric?"
Ich spitzte meine Lippen und schob sie hin und her, dachte nach.
"Ich glaube nicht, dass die Jungs was ausplaudern" Ich seufzte schwer, meine Finger fanden die Seiten des Buches vor mir, ich blätterte Gedanken verloren.
Cedric rief mich an, ich sollte in die Werkstatt, mein Auto wäre fertig.
Vorher bog ich noch beim Bäcker ab, um Kaffee für die Jungs zu besorgen.
Als ich dann in die Werkstatt stolperte, lief mir Christian entgegen, der mir half, den Kaffee zu halten, er nahm mir einen Teil ab. "Danke!" Rief ich erleichtert.
"Ist das für Uns?" Fragte Christian.
"Natürlich!" Ich lief ihm hinterher ins Büro, wo er mir die Türe aufhält. "Oh super! Ich meine, Wirken tut Kaffee bei mir nicht, aber die Einbildung dessen ist super!” Ich hörte ihn noch rufen.
Ich geriet ins Stocken als ich einen breiten Rücken sah, mit einem schwarzen Lockenkopf
Oh scheiße.
Sofort stiegen mir die Bilder von gestern Abend in den Kopf.
Er unter mir stöhnend.
Die Augen zu.,
Die Augen halb geöffnet,
Der Kiefer angespannt,
Sich auf die Lippe beißend.
Sofort spürte ich seine Hände wieder überall auf mir.
Ich musste mich räuspern, worauf Cedric hoch sah und Emilio sich umdrehte.
Cedric sah auf den Kaffee. "Oh, dich schicken die Götter!" rief er, während Emilio sich auf die Zähne biss, seinen Blick abwandte und sich wieder umdrehte.
Oh wow, wenn ich der Typ wäre für Liebeskummer, würde ich jetzt heraus stürmen.
Aber blöd, das ich das eben nicht bin also ging ich an ihm vorbei, stellte mich ein kleines Stück vor ihn und stellte den Kaffee auf den Schreibtisch von Cedric, nahm Emilios Kaffee heraus und presste den Becher an seine Brust.
"Schwarz, zwei Löffel Zucker." Sagte ich.
Emilio runzelte seine perfekte Stirn, seine dunklen Augen musterten mich. "Woher..."
"Ich beobachte immer."
Aus seinem Mund kam ein tiefer Seufzer, er nahm mir den Becher ab, vermied aber den Blickkontakt. "Danke." Murmelte er leise und ging hinaus. Hinter mir hörte ich Cedric seufzen, worauf ich mich umdrehte. "Dich sieht man auch nur noch im Büro."
Er zuckte die Schulter. "Die Physiotherapie schlägt zwar gut an, Humpeln sieht man mich aber immer noch. Manchmal ist es noch zu anstrengend, unter so einem Auto zu stehen"
Er sah vor sich, durch das Glas, was Büro und Werkstatt trennte, sein Blick fiel in die Halle, er sah fast schon sehnsüchtig aus.
"Wird das denn besser?"
Er nickte fast schon Gedanken versunken, als er eine Schublade am Schreibtisch öffnete und kramte. "Ja, dauert aber, so nerven Fügen sich wohl nicht schnell zusammen, keine Ahnung, was die gelabert hat."
"Man sollte seinen Therapeuten schon zuhören."
Er grinste und schob seine Unterlagen erst in einen Schnellhefter und dann legte er sie in die Schublade hinein. "Das Zuhören übernimmt Hannah."
Und das glaubte ich ihm natürlich sofort.
"Wenn ich sie nicht hätte... Wäre ich sicher nicht so weit.".
Ich wollte mich gerade herum drehen, als ich sah, wie Cedric eine kleine Schachtel aus der Schublade holte, meine Augen weiten sich.
"Cedric, das ist doch nicht jetzt das, was ich denke, was es ist!"
"Meinst du, sie nimmt den Heiratsantrag an?"
Ich wusste gar nicht, was ich antworten sollte.
"Oh Gott! NATÜRLICH!"
Ich schluckte den riesigen großen Kloß in meinen Hals herunter.
"Ich meine... Christian würde ihn auch annehmen, aber du bist bei Hannah an der richtigen Stelle!"
Er sah weiter auf die Schachtel.
"Danke."
Ich bekam eben so ein Lächeln hin.
"Also.. Mein Wagen steht auf dem Hof, ja?" Fragte ich absolut unbeholfen und so gar nicht wie sonst, was auch Cedric nicht entging, er runzelte leicht die Stirn aber nickte.
Und dann verabschiedete ich mich ziemlich rasch und hetzte fast schon aus dem Büro in die Werkstatt.
Als ich die Werkstatt betrat, umgab mich eine kühle Luft, ich steuerte auf das offene Tor zu, wurde aber auf einmal zurückgezogen, ich kam ins Stolpern und blieb stehen, ich drehte mich um.
"Ist... Alles okay?" Fragte Emilio, der meinen Arm nicht losgelassen hatte.
Es herrschte kurz Stille, da ich mich in seinen Augen komplett verlor und auch er suchte irgendwas in meinen und dann ließ er mich los.
"Bei mir ist alles okay." Ich packte in meinen Nacken und lachte.
Ich lachte viel zu hysterisch.
Und er... Nahm mir das überhaupt nicht ab, sein Blick sprach Bände, aber ich sagte nichts, ich drehte mich wieder um und stieg auf den Hof angekommen in mein Auto und fuhr davon.
Die Fahrt war eine Mischung aus Husten, Schlurzen und verschwommener Sicht.
Mein Gesicht war klitschnass vom Weinen und ich bemerkte keine einzelne rote Ampel, wo ich hielt oder dass ich Schilder beachtete. Alles war mechanisch.
Als ich vor meinem Haus stoppte, erschrak ich fast, ich hatte nicht mal richtig mitbekommen, dass ich eigenständig hier hingefahren bin.
Ich machte den Motor aus und starrte vor mich.
Im Auto war es still.
Viel zu still, so dass mein Gedankenkarussell gerade nicht aufhören konnte.
Hochzeit.
Verdammt. Dieses Thema zerrt schon seit ich ein Teenager bin, an mir.
Ich wollte schon immer heiraten.
Wenn es nicht sogar mein größter Wunsch war.
Aber ich bin allen immer zu anstrengend, zu laut.
Oder ich verliebe mich immer in den falschen oder meine Gefühle waren nicht stark genug.
Scheiße.
Ich liebte Hannah, sie war meine beste Freundin, meine zweite Seele und ich gönnte ihr alles Glück der Welt, aber das hat mich aus der Bahn geworfen.
Ich seufzte laut auf, nahm meinen Schlüssel heraus, atmete tief ein und schluckte hart.
Als ich herausstieg, sah ich vom Boden auf und sah einen Geländewagen vor mir stehen, Emilio stand davor, seine Arme verschränkt.
"Was machst du hier?" Meine Tonlage war perplex und seine Augen fixierten mich, dann verstaute er seine Hände in die Hosentasche und sah sich unruhig um.
"Ist es, weil Cedric Hannah einen Antrag machen will?"
Meine Augen wurden groß, als ich ihn ansah, meine Anspannung wurde größer und ich fing an zu weinen.
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