172. Wir sind nun mal Piraten!
In Shandora:
„Später!", kam es bestimmt von Zorro.
„NEIN, JETZT!", kreischte unser kleiner Arzt.
„Hilf ihm zuerst, sonst stirbt er!!", stellte der Grünhaarige klar. Er saß im Schneidersitz, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Er weigerte sich, Choppers Hilfe anzunehmen. Zumindest nicht, bevor Viper geheilt worden war.
Unsere Freunde waren zu uns runtergekommen. Sanji und Chopper waren bereits wieder aufgewacht.
Der Shandia allerdings war zusammengebrochen.
Jetzt waren also Sanji, Zorro, Lysop, Robin, Chopper, der jetzt Viper behandelte, und ich hier unten und warteten auf Nami und Ruffy.
„Das ist doch ein Terrorist!", stellte Sanji fest, als er zum bewusstlosen Viper blickte.
„Ich weiß", erwiderte der Schwertkämpfer schlicht. „Er machte so verzweifelte Anstrengungen..."
„Was ist das denn?", wollte der Nase rümpfende Sanji wissen. „Mitleid?!"
Zorro grinste. „Tja..."
Ich musste mir ein Grinsen unterdrücken.
Auf einmal trat jemand zu Chopper. „Schafft er's...", wollte Aissa bedrückt wissen. „... Dachslein?"
Da hatte sie Choppers wunden Punkt getroffen. „Ich bin ein Rentier!! Hier! Mein Geweih!! Er wird schon nicht sterben!!"
„Wo ist Nami?", fragte Lysop in die Runde. „Ob es ihr gut geht?"
„Ruffy ist ja bei ihr", beschwichtigte ich ihn.
„Was ist mit Conis?", meldete sich der Kriegerkoch. „Wo ist sie? Und die goldene Glocke?"
Lysop zuckte mit den Schultern. „Wohl runtergefallen..."
Sanji machte es Lysop, Zorro und mir nach und setzte sich hin. „Schade um Enels Gold! Wir sind zwar in der Goldenen Stadt..."
„... aber arm wie zuvor", endete Zorro.
„Ich möchte eher einen Dial", meinte Lysop.
„Die wären nützlich", dachte ich nach. „Schließlich gibt's im Blaumeer keine."
Nachdem Chopper mit Viper fertig war, verarztete er Zorro, Sanji und dann mich. Wir drei bekamen alle Verbände umgewickelt, aber ich hatte es mit einem Verband, der um meinen Bauch gewickelt war noch am Günstigsten erwischt. Gerade verband das kleine Rentier meine verletzte Schulter fertig, als wir plötzlich was hörten.
„HUUHUU!!!"
Gleichzeitig drehten wir unsere Köpfe in die Richtung, aus der die nur zu gut vertraute Stimme kam.
„OH!!!" Sofort bekam Sanji Herzchenaugen. „NAMILEIN! CONISLEIN!"
„RUFFY!!", schrie ich freudig aus.
Die drei kamen auf uns zu gerannt und zogen dabei einen riesigen und prall gefüllten Sack hinter sich her.
Ruffy hatte Fleisch im Mund und Fisch am Spieß in der Hand.
Sobald sie bei uns angekommen waren, heulte Conis los: „Euch geht's gut!!" Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in ihre Hände. „Ich konnte nichts machen..."
Sanji schwabbelte auf sie zu. „Hast du dir Sorgen um mich gemacht?"
„Quatsch!", konnte Lysop für unsere Freundin antworten.
Ich fiel erst mal meinem Bruder um den Hals. „Du hast es geschafft!!"
„Na logo!!", lachte er mit vollem Mund.
Hoffnungsvoll löste ich mich von ihm. „Gibt's was zu essen?"
„Wir haben den Lebensmittelvorrat der Priester gefunden!", berichtete der Strohhutjunge glücklich.
„Das ist längst nichts alles!!", ergänzte Nami.
„Wie seid ihr von oben...?", setzte Lysop an Ruffy gewandt an.
„Mit dem Gum-Gum-Ballon!"
„Wo ist dein Vater?", fragte Zorro Conis.
„Äh..." Sie schaute bedrückt zu Boden. „Er wollte mich beschützen und wurde... von Enel..." Sie brach ab, doch das reichte uns.
Unseren bestürzten Gesichtern konnte man ansehen, dass wir begriffen hatten.
„Nein!", hauchte Chopper.
„Conislein...", kam es von Sanji.
„Nicht doch...!", war mein bestürzter Kommentar.
„Conis...", meinte Papaya mitfühlend.
„Conis...", sagte auch Ruffy.
Moment... Papaya?!?
„SIE MEINT DICH, DU TROTTEL!!!", schrien Ruffy, Sanji, Zorro, Lysop, Nami und ich gleichzeitig und zeigten auf Conis' Vater.
Der schluckte schwer. „TUT MIR LEID, DASS ICH NOCH AM LEBEN BIN!!!"
„Vater!!", rief Conis und stürzte zu ihm. Sie weinte vor Erleichterung.
Tröstend tätschelte er ihren Rücken, während er uns erklärte: „Als mich die Gottesstrafe getroffen hat, bin ich nach unten ins Weiße Meer gefallen. Die anderen, die nach unten geflüchtet sind, kommen gerade zurück vom Weißen Meer, aber da Angel Beach mit Angel Island nicht mehr existiert, fahren sie zum Upper Yard."
Also hatten die Bewohner rechtzeitig fliehen können.
Ein Glück!
Inzwischen war es Nacht geworden und die Lebensmittelvorräte der Priester waren wegen uns sehr reduziert worden. Papaya und Conis waren schon vorher gegangen, um sich um die Verletzten zu kümmern.
„Wollen wir zurück aufs Schiff?", fragte Nami.
„NAMI, SPINNST DU?", rief Ruffy entgeistert.
„Wieso?"
„Was meinst du dazu?", wandte sich mein Bruder mit ernstem Blick an Lysop.
Der schüttelte bedauernd den Kopf. „Sie ist keine Piraten..."
„WAS DENN JETZT?!", kreischte sie gereizt.
„Seid nicht so gemein!!", meinte ich zu den zweien.
„Sie wollen Party machen!", erklärte Robin lächelnd.
Und noch in der gleichen Nacht wird ihnen ihr Traum erfüllt.
„PARTYTIME!!!", rief Ruffy laut.
Es hatten sich wirklich alle versammelt. Und wenn ich alle meinte, dann waren es auch alle!
Jeder, der nicht einige Meter abseits verarztet wurde, befand sich hier.
Shandia, Gotteskrieger, die Bewohner von Angel Island und natürlich wir, die Blaumeerer tanzten bei einem großen Feuer. Sogar die weißen Wölfe waren wieder dabei.
Und das Feuer war wirklich groß!!
Gewaltige Flammen zügelten sich noch weiter nach oben in den Himmel. Dazu wurde auf Trommeln gespielt, gelacht, getrunken und getanzt.
Aber das Beste war, dass sich jeder mit jedem vertrug.
Alle zusammen feierten wir.
Und noch jemand war mit dabei... Nora... So hieß die Riesen-Boa. Sie war die einzige, über die ich mich nicht freute, obwohl sie eigentlich richtig gut dabei war. Jedoch hatten wir sie auch anders erlebt und das reichte mir.
Trotzdem ließ ich mir nicht die Stimmung verderben.
Einfach toll!
Was auch nicht zu erwarten war, war die Tatsache, dass sich Fangschrecke und ich wirklich prima verstanden. Er war eigentlich nur ein netter Mann, der sein Volk liebte und es unter allen Umständen schützen wollen würde.
Ein supergeniales Fest!!!
Der vierhundertjährige Krieg in Skypia ging zu Ende. Das Freudenfest dauerte Tage...
Mitten in der Nacht, immer noch in Shandora:
„HE!! NICHT SO LAUT!!!"
„DU BIST LAUTER!!!"
„HE! RUHE DA!!"
Lautes Gekreische von Ruffy, Nami und Lysop ließ alle aufwachen.
Schlaftrunken öffnete ich meine Augen.
Die ganzen Shandia und Bewohner von Angel Island meinten, dass wir uns wieder hinlegen sollten und dass wir echt gerne feierten. Sie legten sich wieder hin.
Alle anderen schliefen wieder. Nur noch wir, die Strohhüte, waren wach. Es war immer noch dunkel.
Ruffy hatte gemeint, dass wir das Gold nehmen und danach verschwinden sollten.
Wir stimmten zu.
Immerhin waren wir Piraten!
Daraufhin hatten wir einen Plan ausgetüftelt.
„Also, alles klar?", schloss Ruffy grinsend. „So oft kommt man nicht nach Sky-Island! Nehmen wir, was wir kriegen können!"
Am nächsten Tag:
„Warum... muss es ausgerechnet eine Schlange sein?!", fragte ich schon zum sechsten Mal ins Blaue.
Zorro seufzte entnervt. „Ich weiß es immer noch nicht und jetzt hör auf zu nerven!"
Er trainierte, während ich mich so an einen Stein in der Ruine so hingesetzt hatte, dass ich die große, schlafende Schlange nicht ansehen musste.
Ruffy, Chopper, Nami und Sanji waren IN der Schlange, weil mein Bruder, als er da so lange drin gewesen war, Unmengen von Gold gefunden hatte, das sich die vier jetzt holten.
Lysop wollte sich ein paar Dials tauschen und Robin war verschwunden.
Von unserer Klau-Aktion wusste keiner was... außer Aissa. Sie war eine gute Freundin von uns geworden, vor allem von Ruffy und Nami, da sie für kurze Zeit mit den beiden in der Schlange festgesteckt war.
„Ich kann nix dafür, dass ich Angst vor ihr hab!!", rief ich gereizt zurück.
„Aber du kannst was dafür, wenn du was sagst, und jetzt sei still!!", kam es übel gelaunt vom Schwertkämpfer zurück.
Ich wollte gerade etwas erwidern, doch in diesem Moment kam Lysop zu uns, der einen Sack auf dem Rücken trug und siegesreich lachte.
Zorro, froh von der Ablenkung, begrüßte ihn gleich: „Na, Lysop, hat's geklappt?"
„Klar!", grinste er zufrieden. „Ich hab jetzt einen Sack voll Dials!!! Und dafür musste ich bloß ein paar Gummibänder hergeben!!" Die Langnase machte den Sack auf und zeigte uns, dass der ganze Inhalt aus Dials bestand. „Damit will ich basteln! Soll ich dein Schwert verstärken, Zorro?"
„Nein, Danke."
„Namis Klimataktstock und auch meine Kugel!", kicherte der Scharfschütze schon weiter und war von der Vorstellung total begeistert. „Wo sind Ruffy und Robin?", wollte er von uns wissen.
„Noch da drin", antwortete ich und deutete mit dem Daumen auf die schlafende Schlange.
„Robin ist weg", ergänzte Zorro und schwang sein Schwert.
„Die Schlange schläft aber fest!", stellte Lysop fest.
„Sie hat ja auch die ganze Zeit getanzt", erklärte sich Zorro diese Tatsache. „Warum war die so heiter?"
„Auf jeden Fall müssen wir sobald wie möglich von hier weg!", meinte ich. „Wehe, sie wacht jetzt auf!"
„Die ist doch zahm!", wollte der Scharfschütze mich beschwichtigen.
„Die kann auch ganz anders!", kam es gleichzeitig von Zorro und mir.
„Die ist zahm!", wiederholte Lysop. Dabei meinte ich ein leises Klicken zu hören.
„Du hast ja keine Ahnung!", sprach Zorro und schwang wieder seine Schwerter. Der konnte wirklich nicht ohne Training...!
Dieses Mal hörte ich ganz sicher ein leises Klicken! „Doch zahm!"
„Hör zu, Lysop..." Zorro wurde allmählich ungeduldig.
Lachend hielt Lysop eine kleine Schnecke hoch. „Ein Ton-Dial!!"
„Jetzt reicht's!!!", schrie der Schwertkämpfer gereizt.
„Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du wegrennen solltest, solange Zorro noch seine Schwerter in der Hand hat!", riet ich dem Lügenbaron.
„Wo sind all die Engel und Terroristen?", wollte Ruffy wissen.
Er und die anderen waren gerade jetzt aus der Schlange gekommen und hatten das ganze Gold mitgebracht.
Nami und Conis gingen vor, um unser Schiff vorzubereiten.
„Die haben vorhin gesagt, dass sie etwas ganz Wichtiges erledigen müssten und sind dann weg", erklärte ich meinem Bruder.
„Mit denen werden wir sowieso Ärger kriegen, da wir so viel Gold mitnehmen!", meinte Sanji schulterzuckend.
„Wo bleibt Robin nur?", wollte Chopper wissen.
„Müssen wir auf die Tussi warten?", kam es genervt von Zorro. „Ich geh vor!"
Sofort kam Protest von uns.
„WAS REDEST DU DA?!
„MIESER HUND!!!"
„GEMEINER MARIMO!"
„MARIMO!"
„SIE IST UNSERE FREUNDIN...! Obwohl ich so schnell wie möglich von hier weg will..."
Das Letzte kam von mir. Aber ehrlich, diese Schlange machte mir einfach Angst!
Das war zu viel für Zorro. Wegen Sanjis und Choppers Beschimpfung ‚Marimo', begann er sich mit den Jungs zu prügeln.
Von ihnen sah man nur noch eine Staubwolke.
„Ihr seid wie im Kindergarten!!!", schrie ich ihnen zu. Dann bemerkte ich etwas. „Robin kommt!"
Die fünf hörten mit ihrer Prügelei auf.
„HALLO, ROBIN!!", rief Ruffy zur Begrüßung, da sie noch viele Meter entfernt war. „BEEIL DICH!! WIR HABEN GOLD!"
Schade, dass hinter ihr sämtliche Shandia und Bewohner von Angel Island liefen.
Sofort verpasste Sanji ihm eine Kopfnuss. „VERRÄTER!! SIEH DIR DIE MENSCHENMASSE AN!"
„Jetzt kommen alle!", seufzte Zorro.
„Blödmann!!", schrie ich meinen Bruder an.
Doch... uns fiel noch etwas auf... Sie alle trugen etwas Großes, Längliches, das in einem Tuch eingewickelt worden war.
„EINE RIESENKANONE!!!", schrie Lysop panisch.
„ES KOMMEN SO VIELE!!", kreischte Chopper.
Sofort machte Ruffy auf dem Absatz kehrt und präsentierte unserer Archäologin seinen Sack voll Gold auf dem Rücken. Jeder von uns hatte so einen. „Zurück aufs Schiff!!", rief unser Käpt'n. „Hier können wir nicht bleiben! Guck, wie viel wir haben!!! Jetzt sind wir reich!!!"
Die Menschen wollten uns zurückhalten. „HE, IHR DA!! WARTET!!!"
„NEIN!!! SIE HABEN UNS!!", meinte Sanji.
Ruffy sprintete los. „NICHTS WIE WEG HIER!!!"
Wir hörten auf ihn und taten es ihm nach.
„HEY!! WARTET!!"
Im Rennen drehte sich Ruffy nochmal um und schrie grinsend: „Kommt nicht in Frage!! Leg los, Lysop!!!"
Der sprang daraufhin auf einen Teil der Ruine und verkündete brüllend zu den Himmelsbewohnern gewandt: „DA WIR SCHON MAL IM HIMMEL SIND... IN DER LEGENDÄREN GOLDENEN STADT... KÖNNEN WIR ALS PIRATEN NICHT MIT LEEREN HÄNDEN ABREISEN!!"
Während ich davonrannte, drehte ich mich nochmal um, sodass ich rückwärts lief, und hielt meine Hände an den Mund, damit man mich besser verstand. „ROBIN, SCHNELL! BEVOR SIE DICH ERWISCHEN!"
Die Schwarzhaarige lächelte und wetzte los.
Grinsend drehte ich mich wieder um.
Adrenalin strömte durch meinen Körper.
Alle rannten wir so schnell wir nur konnten, teils lachend oder grinsend, teils schreiend.
„WARTET!!!", wurde uns wieder hinterhergerufen. Auch die Bewohner rannten, um uns einzuholen, allerdings waren sie mit dem großen, eingewickelten Ding auf den Schultern zu langsam.
Wir waren sicherlich nicht das, was man sich unter Piraten vorstellte... aber dennoch waren wir welche!
Strahlend sprang ich in die Luft und fing eine Goldkette, die Ruffys Sack entwischt war.
„VERSCHWINDEN WIR!!!", rief der Strohhutjunge lachend.
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