153. Verbrecher 2. Grades

Conis und Papaya waren entsetzt. „WAS?!! ILLEGALE?!!"

Was sollte das? Wir waren doch keine Illegale!

Der Anführer von den Typen, die uns des illegalen Eindringens beschimpften, hielt ein Foto hoch. „Leugnen bringt nix! Wir haben ein Foto von Amazone am Himmelstor."

„Das muss ein Missverständnis sein! Das sind keine Verbrecher", verteidigte Papaya uns.

„Was heißt hier illegal?!", wollte Sanji wissen.

„Wir haben am Tor nicht bezahlt", erklärte Robin nüchtern.

„Aber die Oma hat gesagt, wir können so durch!", schrie Lysop aufgebracht.

„Keine Ausreden! Gesteht!", donnerte der Typ. „Aber keine Sorge... ‚Illegales Eindringen' ist ein Verbrechen 11. Grades. Wenn ihr eure Strafe annehmt, könnt ihr legale Touristen werden.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Na, schön. Das ist zwar ungerecht, aber wie hoch ist die Strafe?"

„Och, einfach den zehnfachen Eintritt", war die Antwort. Mir fiel auf, dass seine Haare zu einem langen Zopf geflochten waren, der ihm auf den Rücken fiel. „Pro Person 100 Milliarden Extol, für acht also 800 Milliarden. Wenn ihr sofort bezahlt, wird das Verfahren eingestellt."

Die hohe Zahl brachte unseren Scharfschützen aus dem Konzept. „HALLO?! 800 MILLIARDEN EXTOL?! Wie viel ist das in Berry?!"

Der Mann schnaubte leicht verächtlich. „Berry... Die Blaumeere-Währung... Zehntausend Extol sind ein Berry."

„Das wären dann 8 Millionen Berry", rechneten Robin und ich gleichzeitig nach.

Sanji war geschockt. „Geht's noch?! Warum sollten wir so viel Eintritt blechen?"

„Tja, hättet ihr mal bei der Einreise 800.000 Berry bezahlt!"

„Das ist immer noch zu viel!", riefen wir alle auf dem Schiff rüber zum Strand.

„Egal. Ignorieren wir die Clowns", meinte Sanji. „Nami könnte Ärger haben!"

„Ist euch klar, dass wir direkt den Priestern des Upper Yard unterstellt sind?", sprach der Mann, der uns verhaften wollte, mit tiefer, bedrohlicher Stimme. „Wenn ihr Widerstand leistet, versündigt ihr euch." Er entdeckte Ruffys 200 Jahre alten Waver. „Ist dieser Waver kaputt? Wenn ihr das wart, ist das ein Verbrechen 10. Grades."

„Das ist meiner!", rief Ruffy sauer.

„Unmöglich!", bellte der Typ. „Im blauen Meer gibt es keine Waver. Diebstahl ist ein Verbrechen 9. Grades."

Mein Bruder wurde zusehend gereizter. „Halt die Klappe! Sonst hau ich..."

„HALT!!!", rief eine weibliche Stimme vom Meer aus laut.

Jeder drehte sich in diese Richtung.

Das war Nami! Ihr ging es gut! Ein Stein fiel von meinem Herzen. Zum Glück!

Sanji war sofort begeistert und begrüßte die Navigatorin mit Herzchenaugen. „HEJA, SÜSSE! ALLES IN ORDNUNG?!"

Sie beachtete das gar nicht und fuhr so schnell sie konnte Richtung Strand, wo unser Käpt'n, Conis, Papaya und diese komischen Typen standen. „RUFFY! MACH KEINE MUCKEN!"

„Mann, Nami! Willste etwa 8 Millionen Berry blechen?!", fragte Lysop sie laut.

Die Orangehaarige blickte auf den Boden des Wavers. „Geht es nur um Geld? Also, dann..." Sie riss den Lenker hoch und ließ den Waver mitten in das Gesicht dieses Typen fahren. „8 MILLIONEN IST ZU TEUER!!!"

Der Typ mit dem Zopf flog nach hinten und Nami kam im Wolkenstrand schlitternd zum Halt.

„Hallo, Nami!", grüßten Zorro, Lysop und ich.

„Was hab ich getan?!", kam es erschrocken von ihr. Sie schob das Himmelsgefährt schnell zu Papaya. „Vielen Dank für den Waver! Der ist supercool!!"

„Ist euch klar, dass ihr jetzt echte Probleme habt?!", fragte Conis' Vater sie aufgebracht.

Unsere Navigatorin packte Ruffy einfach am Handgelenk und zog ihn Richtung Schiff. „Komm! Glaub mir, dieser Gott ist echt heftig!"

„STOPP!!!", brüllte der eben Umgefahrene. „Wir kriegen euch! Beamtenbeleidigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt sind Verbrechen 5. Grades!!! ICH VERURTEILE EUCH ZUR VERBANNUNG AUF DEN WOLKEN!"

Conis schnappte entsetzt nach Luft. „Nicht Verbannung!!!"

Ruffy strahlte sie an. „Auf den Wolken? Klingt doch nett!"

„Nett?!", wiederholte unsere Freundin mit Flügeln nervös. „Man wird mit seinem Schiff auf eine kleine Wolke gesetzt und muss im Himmel schweben, bis man stirbt. Das ist die Todesstrafe!!"

„Ach, deshalb fallen manchmal Schiff vom Himmel!", wurde Robin klar.

„Die Galeone wurde also vor 200 Jahren auf die Wolken verbannt", schloss ich und schluckte schwer. So wollte ich gewiss nicht enden!

„FANGT SIE!!!", befahl der Anführer der Kerle laut.

Hu? Fangen?? Schlechte Idee...

Die Typen spannten je einen Pfeil in ihre Bögen und ließen die Bogenschnur spannen.

„HAUT AB! SONST SEID IHR DRAN!!", rief Conis uns panisch zu.

„He, Mädel... Hört sich ganz so, als wolltest du den Verbrechern helfen", knurrte der Zöpfchenmann bedrohlich.

Zorro zog ein Schwert.

Sanji blies Rauch in die Luft.

Ich ließ meine Knöchel knacksen.

Die Typen ließen ihre Pfeile los. „ARROW!!!"

Ruffy schubste Nami sofort Richtung Schiff. „Geh schon mal aufs Schiff!!"

„Okay!", gehorchte sie im Stolpern.

Währenddessen passierte etwas Merkwürdiges. Die Pfeile zogen eine schwebende Spur von Wolken hinter sich her. Die Wolken blieben so, wie sie waren. In der Luft und fest.

Die Kerle sprangen hoch und auf die Wolkenwege. Mit Inline-Waver oder sowas sausten sie siegessicher grinsend zu Ruffy und griffen ihn an, doch im letzten Moment konnte er ausweichen. Er setzte seine Gum-Gum-Kräfte ein und jedem, der diese noch nicht kannte, fielen fast die Augen aus dem Kopf.


Zorro steckte sein Schwert zurück in die dazugehörige Scheide, Sanji klopfte seinen Fuß in seinem Schuh zurecht und ich strich mir eine lose Strähne hinters Ohr. Wir drei plus Ruffy standen mitten in einem Haufen bewusstloser Himmelspolizisten oder was auch immer die waren auf dem Strand. „Aproprs, Nami... Wie viel Kohle haben wir noch?", fragte ich unsere Freundin, die sich auf dem Schiff befand.

„Noch 50.000 Berry", antwortete diese.

„Nur noch 50.000?" Zorro war leicht entsetzt. „Das reicht gerade mal für zwei Tage."

„Warum sind wir so arm?!", wollte Ruffy wissen. Er guckte ernst und deutete autoritär zum Schiff. „Ich als Käpt'n finde das nicht lustig!"

„DU FRISST EBEN ZU VIEL!!!", kam es von der Orangehaarigen zurück.

„Ihr armen Irren", schnaubte jemand. Der Anführer dieser halbstarken Typen. „Das war euer Todesurteil! Wir sind noch die gnädigsten im Gottes Land! Alle anderen machen kurzen Prozess! Jetzt seid ihr Verbrecher 2. Grades. Für euch gibt's keine Gnade mehr..."

Mit wütendem Blick zeigte er anklagend auf uns. „IHR SEID JETZT EIN FALL FÜR DIE PRIESTER DES UPPER YARD! NABEL!"

Mit diesen Worten verschwand er mit seinen Gefolgsmännern.

Komische Kerle...


„Die alte Schachtel hat uns reingelegt!!", wütete Nami. „Sie hat uns erlaubt einzureisen, trotzdem werden wir als Illegale verfolgt! Das ist doch Beschiss!!!"

Wir hatten sie aufgeklärt, warum die Typen uns verhaften wollten und sie hatte erzählt, wo sie gewesen war...

Auf der verbotenen Insel, dem sogenannten Upper Yard.

„Stimmt!", stimmte Lysop ihr zu. „Obwohl... Hätte sie uns nicht durchgelassen, wären wir natürlich trotzdem weitergefahren."

„Halt die Klappe, Idiot!", knurrte die Orangehaarige.

„Ihr habt euch echt Probleme angelacht...", meinte Papaya bedrückt.

Ruffy grinste. „No problemo. Wir werden doch eh immer gesucht." Er wandte sich plötzlich an Nami und warf ihr vor: „Warum bist du überhaupt zurückgekommen? Wir wollten gerade auf die verbotene Insel, um Abenteuer... äh, um dich zu suchen!"

Die Navigatorin seufzte hoffnungslos. „Du bist echt so 'n Weichhirn!" Sie schlug mit jeder folgenden Silbe ihre Fingerspitzen gegen die Stirn meines Bruders. „Von wegen Abenteuer!! Du hast ja nicht den blassesten Schimmer! Da sind heftige Monster! Ob's nun Gott ist oder nicht... Irgendeine größere Macht herrscht da!! ICH geh da nicht wieder hin!"

Der Strohhutträger rieb sie die inzwischen rote Stirn. „Du kannst ja da bleiben und hier warten."

„Nein!! Wir machen uns vom Acker!", entschied sie.

Das passte unserem Käpt'n wiederum gar nicht. „WAS?! BIST DU VERRÜCKT?! Ist dir dein Leben wichtiger als Abenteuer?"

„Ja. Und dann kommt Geld", knirschte sie zurück.

Das war Sanjis Stichwort. Mit Herzchenaugen kam er angesprungen. „Und danach komme ich!"

„Klappe!", kam es schlechtgelaunt von Nami und verpasste ihm eine.

„Nur mal als kleine Erinnerung... Ich bin Vize, also hab ich da mitzuentscheiden!", meldete ich mich.

Die anderen drehten sich zu mir um und warteten ab.

„Wie sollen wir überhaupt runterkommen?", war meine Frage.

Conis antwortete mir. „Es gibt einen Weg zurück. Dazu muss man runter zum weißen Meer und dann nach Osten bis Cloud End." Ihrem Gesichtsdruck nach zu urteilen, gefiel es ihr nicht, zu wissen, dass wir diesen Weg eventuell nehmen würden.

„Cloud End?!", wiederholte Lysop.

„Ja, aber ich rate euch nicht zu fliehen!", meinte unsere einheimische Freundin hastig.

„Wie meinst 'n das?", fragte Ruffy.

„Du Hirni!", schimpfte Nami. „Sie meint, wir haben keine Chance zu entkommen." Sie drehte sich um und ging Richtung Schiff. Zum Abschied winkte sie Papaya und Conis. „Wir werden schon eh verfolgt, aber ihr sollt da nicht auch drunter leiden. Auf, Leute, wir fahren weiter! Vielen Dank für Alles!"

Ein paar Momente später befanden sich Nami, Robin, Zorro, Chopper und ich uns auf dem Deck der Flying Lamb.

Der Rest... Nun ja... Ruffy wollte noch Essen mitnehmen und Sanji war da gleich mit und Lysop hatte um neues Werkzeug für die Reparatur unseres Schiffes gebeten.

Deswegen machten wir Fünf schon mal alles startklar. Wofür war immer noch die Frage.

Abenteuer oder Rückreise?

Ich selber hatte ja für Abenteuer plädiert, woraufhin Nami meinte, dass sie eine Meuterei anzetteln würde, da es nicht gut wäre, wenn Zwillinge die Führungsposten einer Crew waren.

Vielleicht hatte sie ja recht... Aber meutern würde sie nicht. Dafür verstanden wir uns alle zu gut.

Während wir auf die Jungs warteten, versuchte unsere Navigatorin mich dazu zu überreden, doch lieber zurückfahren zu wollen, Chopper und Robin beobachteten die Diskussion interessiert und Zorro träumte irgendwo auf dem Deck herum.

Doch plötzlich passierte etwas, das uns alle unterbrach.

Die Lamb bebte und brachte uns alle ins Schwanken.

„WAS IST DAS DENN JETZT?!", kreischte Nami entsetzt auf.

Das Schiff wurde in die Luft gehoben.

Unter uns erschien ein riesiger Hummer, auf dessen Stirn ‚GOD' stand. Mit seinen Scheren griff er die Lamb.

Der wollte uns doch nicht...

Zorro nahm mir die Worte aus dem Mund. „Der will uns entführen!"

„Alle Mann von Bord!! Schnell!!", befahl ich laut.

„Und das Schiff?", schrie Chopper.

„Ich bleibe hier!", rief Zorro entschlossen.

„Und was bringt das?", fragte ihn Nami.

„Nein, wir können nicht fliehen", wurde Robin klar. Sie deutete auf etwas im Meer. Etwas, das sich auf uns zu bewegte. Lauter längliche, flache, drachenartige Tiere mit riesigen Mäulern.

„Die Himmelsdrachen sind unterwegs...", stellte die Archäologin fest. „Sie warten nur darauf, dass wir ins Meer springen."

„Dann erledigen wir den Hummer!", schlug Chopper trotz heftigen Zitterns vor.

„Das bringt Alles nichts...", murmelte die Schwarzhaarige zurück. „Und das ist erst der Anfang..."

„Die Strafe Enels?!", knurrte Zorro. „Sie wollen uns zu sich holen!"

Ich wurde sauer. „Aber ohne uns!", entschied ich mit entschlossener Stimme.

Nami blickte mich kurz an und dachte nach. Plötzlich kam ihr ein erschreckender Gedanke. „Geht's jetzt auf diese Insel?!"

Sie holte tief Luft. „RUFFY!!! LYSOP!!! SANJI!!!"

„Sorry, Nami...", sprach ich zu ihr. Sie und der Rest merkten auf.

„Die Rückreise muss noch warten..." Ein grimmiges Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Wie's aussieht, geraten wir nämlich gerade mitten ins Abenteuer!"

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