133. Zeichen der Freundschaft

Zwar hatten wir einen kleinen Vorsprung, dadurch das Bon und Jenny sich geopfert hatten, allerdings hatte die Marine uns ziemlich schnell wieder eingeholt.

Nur jetzt gab es Mann-gegen-Mann-Kämpfe, in denen wir die Soldaten in Zaum halten konnten.

Wir alle schlugen, traten oder schwangen unsere Waffen.

„Jetzt macht sie endlich fertig!", hörte ich einen Marine-Typ rufen.

„Die Typen sind zu taff! Die Kanonen nützen nix!", schrie jemand zurück.

„Jetzt hört auf zu nerven!!", verlangte Sanji, der gerade vier Soldaten wegkickte, gereizt.

„Wir müssen noch wohin!!!", teilte ich genervt mit, während ich eine Gruppe von Soldaten mit der Pressure-Gun durch die Luft fliegen ließ.

„PLATZ DAAAA!!!", brüllte Ruffy.

Nach einigen hart erkämpften Minuten konnten wir die Marine abhängen.

Jetzt konnten wir wieder ungestört Richtung Osten fahren. Es musste nun auch schon fast zwölf sein.

Wir jubelten alle.

Doch plötzlich hörte ich etwas mit meinem Nané-Instinkt. Es war ganz leise... „Ich habe so einige Abenteuer erlebt..."

„Seid mal leise!", herrschte ich meine Freunde an.

„Was ist denn?", fragte Chopper.

Ich legte nur den Zeigefinger an die Lippen zum Zeichen, leise zu sein und zu lauschen.

„Es war eine Reise, auf der ich fast die Hoffnung verlor..."

Auch meine Freunde konnten jetzt Vivis Stimme hören.

Wir sahen schon den Ost-Hafen.

„... und auf der ich neue Hoffnung gewann."

Wir drosselten unser Tempo und hörten Vivi zu, die man dank Lautsprecher nun im ganzen Land hören konnte.

Etwa zwanzig Meter vor dem Hafen trieben wir nun und blickten auf Alabasta... dort, wo sich unsere blauhaarige Freundin nun befand.

„Ich habe Inseln gesehen", sprach Vivi weiter, „und Lebewesen kennengelernt, von denen ich vorher nichts wusste. Das Meer war mein Freund und mein Feind... Es verriet mich schändlich und half mir im Kampf... Aber es hat mir das wichtigste geschenkt, was man im Leben besitzen kann... ein kleines Schiff voller echter Freunde, die mir immer beistanden, mir halfen, und dabei nie ihren Mut verloren... fröhlich blieben und tapfer ihr Leben für mich riskierten, SELBST als es schien, als hätten wir keine Chance, die übermächtigen Feinde zu besiegen... Vielleicht glauben einige nicht an sie, aber ich werde immer wissen, was sie für uns getan haben. Ich würde gerne..."

Sie stoppte.

„Vivi...", kam es traurig von Chopper.

„Du hast's doch gerade gehört, das war Vivis Stimme", meinte Zorro.

„Sie hält in Arbana ihre Rede, sie hat sich entschieden", kam es von Sanji.

„Das war sie nicht", behauptete Ruffy stur.

Ich legte eine Hand auf die Schulter meines Bruders. „Komm... Es ist nach zwölf."

Wütend drehte er sich zu mir um. „Sie muss aber da sein!!! Lasst uns landen und sie suchen!!"

„Mayday, Leute! Die Marine!", teilte Lysop uns laut mit.

„Das ging ja schnell!", meinte Zorro.

Tatsächlich waren schon wieder Marine-Schiffe zu sehen, die immer näherkamen.

„Kurs nehmen! Backbord!!!", ordnete Nami an.

Wir befolgten dies und drehten das Schiff so, dass es weg von Alabasta fuhr.

„Gib auf, Ruffy", versuchte Sanji unseren Käpt'n umzustimmen. „Sie ist halt 'ne Prinzessin."

„HALLO, FREUNDE!!!"

„VIVI?!!", rief Ruffy.

„KARUH!!!", hörten wir Lysop freudig ausrufen.

Schnell rannten wir zu ihnen auf den hinteren Teil des Decks.

Da, einige Meter vom Ost-Hafen entfernt, standen die beiden wirklich und winkten uns aufgeregt zu.

„Ich wusste es!", jubelte Ruffy.

„Vivi!", kam es glücklich von Nami und mir.

Auch Zorro wirkte erfreut.

„Schnell! Zurück!!!" Lysop grinste breit.

„Du Süße!", säuselte Sanji.

„Die Marine rückt näher!", pfiff Chopper fröhlich und tanzte. Auch er war gut gelaunt.

„Ich muss Adieu sagen!", rief Vivi und bremste uns alle so. 

Wir waren bereits dreißig Meter vom Ufer entfernt und Ruffy fragte entsetzt: „Was sagt sie?!"

Die Prinzessin griff nach dem Mikro der Teleschnecke, die sich auf Karuhs Kopf befand. „Ich... kann nicht mitkommen!"

Wegen der Lautsprecher konnten wir sie jetzt wieder problemlos verstehen. Zwar hörte ganz Alabasta mit, aber das war egal.

„Aber tausend Danke für Alles!!!"

Betroffen schauten wir auf Vivi, die allmählich immer kleiner wurde.

„Ich wünschte, ich könnte, aber ich liebe mein Land zu sehr... ICH LIEBE ALABASTA!!! Deshalb kann ich nicht mit!!"

Ruffy grinste plötzlich. „Alles klar!!"

Ihrer Stimme nach zu urteilen, fing die Blauhaarige an zu weinen. „Ich..."


...


„Ich will ein Kreuz!!", verlangte Ruffy.

„Warum?", wollte Zorro wissen.

„Wir sind doch Piraten", erklärte mein Bruder.

„Aber es bedeutet Tod", widersprach der Schwertkämpfer.

Wir befanden uns kurz vor Alabasta.

Der Strohhutträger ließ sich nicht bremsen. „Ich will ein Kreuz! Ist doch cool, oder?"

Vivi lachte. „Ja. Finde ich auch."

„Darum geht's nicht. Ernsthaft!", seufzte der Grünhaarige genervt.

„Lass es, das bringt nichts", informierte ich ihn.

Wenn Ruffy was wollte, bekam er das auch.

Lysop malte ihm ein Kreuz auf die Außenseite des linken Unterarms.

Grinsend präsentierte Ruffy es. „Gut so!"


...


Vivi wischte sich ihre Tränen weg, doch es flossen immer wieder neue. „Ich bleibe hier, aber... FALLS WIR UNS WIEDER SEHEN... GEHÖR ICH DANN NOCH ZU EUCH?!"

Wir lächelten alle.

„FÜR IM-!!! HMPF!", wollte Ruffy schreien, doch Nami hielt ihm im letzten Moment noch den Mund zu.

„Idiot!", herrschte sie ihn an. „Antworte nicht!" Sie schaute bedrückt zu Boden. „Die Marine hat Alles mitgekriegt... Wenn wir zustimmen, machen sie Vivi fertig."

Mit betroffenen Gesichtern wandten wir unserer Freundin an Land den Rücken zu.

„Lasst uns stumm verabschieden", meinte Nami traurig.


Vivi weinte immer noch.

Sie wartete auf eine Antwort, aber es kam keine.

Todtraurig wischte sie ihre Tränen weg, doch es brachte immer noch nichts.

Sie schluchzte.

Es war totenstill.

Sie und Karuh schauten dem immer kleiner werdenden Schiff nach. Ihre Freunde waren gerade noch so zu erkennen.

Doch plötzlich stockte sie und merkte auf.

Ihr Herz machte einen Hüpfer.

Auf dem Deck standen Zorro, Chopper, Lysop, Ruffy, Ally, Nami und Sanji.

Alle hatten der Prinzessin den Rücken zugekehrt, doch sie hatten ihren linken Unterarm frei gemacht und streckten nun die dazugehörige Faust gen Himmel.

Ihre Freunde zeigten Vivi das Kreuz, das jeder von ihnen trug.

Als die Prinzessin das sah weinte sie weiter, allerdings vor Freude.

Sie und Karuh streckten ebenfalls ihren linken Arm oder Flügel mit dem Kreuz in die Luft und blieben so lange stehen, bis das kleine Schiff mit ihren Freunden hinterm Horizont verschwand.


...


„Was auch immer passiert", verkündete Ruffy mit fester Stimme, „dieses Kreuz... bleibt unser Zeichen!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top