124. Hilfe für Sanji

Ich wachte auf, weil ich Lärm hörte.

Benommen öffnete ich meine Augen. Was war gleich passiert?

Anscheinend lag ich halb an einer Hauswand gelehnt in einer kleinen Gasse. Es war nicht gerade bequem, weswegen ich mich richtig aufsetzen wollte.

Schlechte Idee.

Kaum hatte ich mich geregt fuhr ein scharfer Schmerz durch meinen Körper, der von meinem Bauch ausging.

„Autsch!" Ich zog scharf die Luft ein. Schlagartig fiel es mir wieder ein.

Stimmt... Ich hatte ja ein kleines Loch im Bauch.

Ich blickte an mir hinunter und mir wurde ein kleinwenig übel. Offensichtlich hatte Nami mir meinen Mantel ausgezogen und ein großes Stück dafür benutzt, um meinen Bauch zu verbinden.

Mensch! Wegen mir wurden die ganzen Mäntel als Verbände benutzt! Nur hatte der jetzige Verband nicht sehr viel geholfen. Das Blut sickerte hindurch.

Aua!

Auf einmal merkte ich auf.

Nami! Hastig blickte ich mich um, um zu schauen, wo meine Freundin abgeblieben war. Wie war ich eigentlich in diese Gasse gekommen? Sie musste mich hierhergebracht haben, damit ich nicht von Miss Doublefinger erwischt werden konnte.

Nicht lange und ich sah eine größere Straße, an der die Gasse anschloss. Mühsam zog ich mich hinüber, ich hörte von dort Lärm.

Es war eine schmerzvolle Sache, aber ich schaffte es irgendwann.

Was ich sah, ließ ein kleines Lächeln auf mein Gesicht zaubern.

Eine selbstbewusste Nami stand einer Miss Doublefinger gegenüber, deren Selbstsicherheit anscheinend vorhin größer gewesen war als jetzt.

Ja... Die Navigatorin hatte alles im Griff, auch wenn sie etwas blutete.

Ich lehnte mich wieder an die Hauswand, wodurch ich den Schmerz nochmal deutlicher zu spüren bekam. „Aua!!", schrie ich leise auf.

Scheiße, Mann!! Die Wunde war sowas von unnötig!! Und kam auch noch zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt!

Ich seufzte.

Echt klasse!

Dann wollte man einer Freundin helfen und dann bekam man, wenn alles richtig losging, so eine Scheißwunde!

Ich hörte das Gesprochene und die Kampfgeräusche von Nami und ihrer Gegnerin, doch ich war zu fertig, um mich darauf zu konzentrieren.

Jetzt ärgerte ich mich gewaltig, weil ich wahrscheinlich nicht kämpfen konnte.

Nach einigen Momenten hörte ich allerdings etwas, das nicht von der Straße kam, auf der sich die zwei Kämpfenden befanden, sondern von rechts, von der Gasse.

Nicht lange und Sanjis Rennente, die mit dem Cowboyhut, kam angewatschelt.

„Gaack!!", quakte sie. Sie klang etwas nervös.

„Was ist denn...?" Oh mein Gott!! Meine Stimme hörte sich um einiges schwächer an, als ich mich fühlte! Ich räusperte mich und sagte nochmal etwas sicherer: „Was ist denn los?"

„Gaaack!!!", machte die Ente nochmal, dieses Mal drängender. Eindringlich blickte sie mir in die Augen, dann drehte sie ihren Kopf und deutete mit dem Schnabel die Gasse entlang. Sie fuchtelte währenddessen wild mit den Flügeln, wobei sie immer wieder auf mich und auf sich zeigte.

„Soll ich dir folgen?", schlussfolgerte ich. „Geht es Sanji gut?"

Die Rennente nickte schnell auf meine erste Frage hin. Bei der zweiten wurde sie zögerlich und machte eine Bewegung, die aussah wie halb Nicken und halb Kopfschütteln.

„Okay!", sagte ich. „Ich komme!"

Mühsam versuchte ich mich aufzurichten, was mal total in die Hose ging. Sofort sank ich wieder auf den Po und versuchte bei dem Schmerz in meinem Bauch, nicht loszuschreien.

Im nächsten Moment machte mir Sanjis Rennente klar, dass ich auf sie steigen und reiten sollte.

Ich überlegte nicht lange und gehorchte.

Sobald ich auf der Ente saß, flitzte sie los auf die Straße, auf der sich Nami und Miss Doublefinger befanden.

„Ally?", kam es überrascht von der Navigatorin, die nun eindeutig mehr Spuren von einem Kampf darbot.

„Sanji braucht Hilfe! Ich geh zu ihm!", antwortete ich keuchend.

„Aber deine Wun-!!", wollte die Navigatorin besprechen, doch ich ließ sie nicht. „Lass es, Nami! Ich schaff das!"

„Als ob ich das zulassen würde!!", mischte die Agentin sich ein und wollte auf die Rennente und mich losstürmen, allerdings hielt Nami sie zurück. „Du kämpfst gegen MICH, klar?!"

Die Agentin wandte sich mit einem giftigen Blick der Orangehaarigen zu. Hätte mich nicht gewundert, wenn sie gefaucht hätte.

Jedenfalls galt so ihre Aufmerksamkeit nicht mehr mir und Sanjis Rennente flitzte wieder los.

Mein Bauch tat verdammt weh! Aber Sanji brauchte anscheinend Hilfe.

Hm... Chopper war doch bei ihm.

Die Rennente wetzte durch die Straßen, bis ich irgendwann bereits Kampfgeräusche hörte.

Trotz Schmerzen konzentrierte ich mich und sah nach ein paar Sekunden etwas mit dem Nané-Blick.

Sanji kämpfte allein!

Und zwar auch nicht gegen die zwei, die ihn und Chopper verfolgt hatten, sondern gegen die, die Lysop und Wimper nachgejagt waren! Mr. 2 und Miss Grands-Honoration! Von der Langnase und dem Kamel übrigens fehlte jede Spur.

Okay... Ally checkte hier mal gar nichts!

Die Rennente flitzte schneller.

Wir bogen hinter einer Ecke ab und dann sah ich die drei Kämpfenden in Original.

Ich stieg ab und ignorierte den protestierenden Schmerz.

Die Rennente verzog sie wieder.

„Sanji! Was ist hier los?", fragte ich laut.

Der Koch wandte sich mir zu. „Ally!"

Auch die anderen zwei unterbrachen ihren Kampf.

„Die Süße ist doch die Schwester vom Strohhut", kam es von Miss Grands-Honoration.

„Das Zuckerpüppchen ist eine Nané!", ergänzte ihr Partner.

„Was machst du denn hier?", wollte Sanji wissen.

„Deine Rennente hat mich geholt. Und was machst DU hier? Hier sollten doch eigentlich Lysop und Wimper sein!"

Die Antwort kam vom kichernden Mr. 2. „Kihihihi. Die zwei Flaschen haben wir in Null Komma Nichts alle gemacht!"

„Lysop und ich haben quasi getauscht!", erklärte der Kriegerkoch.

„Der Blondschopf hier hält sich um Einiges besser", sagte Miss Grands-Honoration, „aber bei ihm haben wir kein Mitleid!" Sie grinste fies. „Der Gute kann mich einfach nicht treten!"

„Deswegen bin ich hier!!", rief ich mit entschlossener Stimme. Ich wusste, dass Sanji Frauen vergötterte. Eine zu verletzen, wäre gegen seine Religion.

„Dein Bauch!!", stellte der Kriegerkoch fest.

Ich blickte nicht an mir hinab, ich wusste auch so, dass der Blutfleck noch größer war. „Mach dir keine Sorgen! Ich schaff das!!"

„Labert mal nicht rum, ihr Honigschnuten! Jetzt wird gekämpft!", warf die Tunte sich dazwischen. Sie holte aus und wollte Sanji treten, allerdings war der schneller.

Ein Kick und der Agent flog gegen eine Hauswand, wo ein Loch entstand. Er flog noch weiter durchs dahinter liegende Haus... und in das danach und das danach und danach... bis er irgendwann auf einer Straße landete

„Die Tunte nervt!", knurrte Sanji und stieg über die Trümmer zu seinem Gegner.

In dieser Straße standen also nur noch Miss Grands-Honoration und ich.

Sie wandte sich mir zu. „Sicher, dass du kämpfen willst? Mit dieser Wunde hast sowieso schon verloren, bevor es überhaupt angefangen hat. Das würde Zeit und Kraft sparen. Zero-Schätzchen hat Großes vor, ihr könnt ihn nicht aufhalten!"

„Wer sagt das? Aber jeder kann mal Fehler machen. Aus ihnen lernt man! Nächstes Mal nimmst du den Mund einfach nicht zu voll!", erwiderte ich.

„Wie wär's, wenn DU den Mund nicht zu voll nimmst beim nächsten Mal... Vorausgesetzt du überlebst das hier."

Ich schnaubte bloß.

„Du weißt nicht, mit wem du es hier zu tun hast!", giftete die Agentin.

„Das interessiert mich auch nicht!", reagierte ich.

„Sollte es aber! Ich werde von der Regierung gesucht. Mein Kopfgeld ist so hoch, davon wagst du nicht einmal zu träumen mit deinen popligen 15 Millionen! Wegen meiner Teufelsfrucht bin ich noch nie gefangen worden! Ich bin so stark, ich wäre eigentlich die Partnerin von Mr. 1, allerdings hatte Mr. 2 noch keine Partnerin und da er schwul ist und ich Frauen attraktiver finde als Männer, wurde ich seine Partnerin. Ich bin richtig glücklich darüber! Mit Bonchen hab ich unheimlich viel Spaß!! Aber ich warne dich! Du kannst mich nicht besiegen!"

„Das wollen wir doch mal sehen!" Ich machte mich bereit, genauso die Agentin.

Plötzlich rannte ich auf sie zu. „Easy-Punch!!!" Ich wollte ihr in die Magengrube schlagen, allerdings wich sie nach links aus, woraufhin ich mit dem Ballen meines rechten Fußes ihr in die Hüfte treten wollte, da ich das bereits gesehen hatte.

Um Haaresbreite hätte ich sie getroffen, doch sie schaffte es abermals auszuweichen.

Wir standen uns wieder gegenüber und ich keuchte ein wenig.

Bescheuerte Wunde!

Nach ein paar Sekunden stürmte ich abermals auf sie zu und wollte ihr ins Gesicht schlagen, doch ich traf ins Leere.

Sie war weg.

Die Agentin war einfach weg.

Ich blickte mich um und konnte sie einfach nicht entdecken.

Auf einmal fiel von hinten ein Schatten über mich. Als Nané sah ich bereits, was sich hinter mir befand und ich riss erschrocken meine Augen auf.

Ich drehte mich um und blickte auf.

Miss Grands-Honoration blickte grinsend auf mich hinab. „Ich hab dir doch gesagt, dass du mich nicht besiegen kannst...!"

Das Grinsen auf ihrem übernatürlich großen Gesicht wurde breiter.

„... Ich hab nämlich von der Gulliver-Frucht gegessen!"

Die Agentin war 15 Meter groß.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top