109. Ein sonderbarer Mann in Nanohana

Auf dem Meer:

„MIAUUU!!"

Hinter uns tauchte eine riesige Katze aus dem Meer auf und miaute.

„WAS IST DAS?!!", rief die ganze Mannschaft.

„Eine Seekatze!!!", musste Vivi feststellen.

„EIN MONSTER!!!", schrien Lysop und Chopper zu Tode erschrocken.

Sobald ich die Katze sah, fing mein Magen an laut zu knurren.

Eeeesseeeeen!!!

Zorro, der bereits seine drei Schwerter bereithielt, schien es ähnlich zu gehen. „ENDLICH FUTTER!!!"

Ruffy schloss sich ihm an und war bereit zum Prügeln. „Nach vier Tagen!!"

„Los! Die holen wir uns!!", rief ich entschlossen gegen mein Magenknurren an.

Mein Bruder bekam einen ganz irren Blick. „FUTTER!!!"

Die Seekatze hatte sich vor unseren Rufen total erschreckt und schien sich zurückziehen zu wollen.

„Sie will fliehen!", rief Zorro.

„Nein!!", jammerte ich.

„Hinterher!!", verlangte Ruffy laut.

„WEHE, SIE ENTWISCHT EUCH!!!", brüllte Sanji.

Die ganze Crew war schon halb irre vor Hunger. Vier Tage lang mussten wir schon ohne Essen auskommen!

Moment! Mein Nané-Instinkt meldete sich. Na ja, in diesem Fall konnte man es wohl nicht ‚melden' nennen... eher schrie er... Jedenfalls hatte ich ein ‚DUCKEN!!!' im Kopf. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, denn ich hörte schon das Geräusch von einem heranrauschenden Etwas.

In letzter Sekunde duckte ich mich unter Vivis Faust hinweg, die Jungs allerdings bekamen sie volle Kanne ab und Ruffy, Zorro und Sanji knallten gegen die Reling. Dafür, dass alle drei manchmal wirklich richtig cool waren, sahen sie jetzt alles Andere als cool aus.

Ich musste mir ein Lachen verkneifen.

„W-Was soll der Scheiß?!!", wollte Zorro wissen, während er seine schmerzende Beule am Kopf hielt.

„Spinnst du, Vivi?!!", rief Ruffy.

„Die ist nicht zum Essen da!", meinte Vivi. „Seekatzen sind in Alabasta heilig!"

Okay, dann verstand ich... trotzdem hatte ich immer noch großen Hunger!

Mein Magen knurrte wieder verdammt laut.

Chopper und Lysop kreischten erschrocken auf. „Habt ihr das gehört?! Da kommt noch ein Monster!!"

„Bleibt mal locker, das war bloß mein Magen!!", erwiderte ich wegen meiner Verlegenheit lauter als gewollt.

Zorro blinzelte mich verwundert an. „DAS war dein Magen?! Oha...!"

„Problem?! Ich hab halt Hunger!!"

„Ich auch, aber trotzdem hör ich mich nicht wie Godzilla an!!"

„Jetzt übertreibst du!" Mein Gesicht wurde immer röter.

Zorro grinste.

Nami lief zu uns. „Leute, die See ist ruhiger. Alabasta ist nahe."

„Deshalb die Seekatze...", meinte die Prinzessin.

Zorro schaute aufs Meer. „Guckt euch das an! Alabasta ist nicht mehr weit!"

Wir folgten seinem Blick und sahen, was ihn dazu brachte, das zu sagen.

Am Horizont sah man unzählige Schiffe mit dem Zeichen der Baroque-Firma auf den Segeln.

„Die Agenten versammeln sich!", stellte Nami klar.

„Die Billions. Mindestens 200 Mann", sagte Vivi.

„Die Truppen der Special-Agents", kam es leise von mir.

„Sollen wir sie versenken?!!", fragte Lysop laut. Er versuchte seine Angst zu überspielen.

„Das dauert zu lang", hielt Ruffy ihn zurück. „Erst essen wir was!"

„Ach, die sind's nicht wert...", kam es von Zorro.

„Genau!", stimmte Sanji zu. „Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen lassen. Schließlich sind wir nur zu neunt."

Also ließen wir die Schiffe der Baroque-Firma so gut es ging unbeachtet und steuerten weiter auf Alabasta zu.


Zorro wickelte sich ein Band um seinen linken Unterarm. Er hatte vorgeschlagen, dass wir das tun sollten, worauf wir eingingen.


...


„Die Tunte kann jede Gestalt annehmen", meinte Zorro. „Sie könnte sich in einen von und verwandeln und Vivi überfallen. Beim geringsten Verdacht..." Zorro machte seinen Vorzeigeverband auf und darunter erschien ein aufgemaltes Kreuz auf seinem linken Unterarm. „... machen wir den Verband ab und zeigen das Zeichen."

„Das hast du dir raffiniert ausgedacht!", musste Sanji zugeben. „Oder bist DU vielleicht die Tunte?"

„HALT DIE KLAPPE, KNILCH!", rief Zorro wütend.

„Ne, das ist Zorro", stellte Ruffy fest.

Ich musste lachen.


...


Lysop knotete gerade mein Band fest.

„So hat Mr. 2 keine Chance", kam es vom Schwertkämpfer, der ein Ende des Bandes zwischen die Zähne genommen hatte und es nun festzog.

„Super Idee", kam es von Vivi, die Nami dabei half, ihr Band festzuknoten.

„So checken wir gleich, wer gefaked ist", stimmte die Navigatorin zu.

Sanji band sich den Stoff selber um. „Sieht der einem echt so ähnlich?"

„Da kannst du deinen Arsch drauf verwetten", antwortete Lysop, der mit meinem Band fertig war.

„Wirklich, Sanji, das hättest du sehen sollen!", bestätigte ich an den Koch gewandt.

Auch Zorro war jetzt fertig bei seinem Band. „Wir müssen jetzt super aufpassen! Die Tunte ist gefährlich!"

„Was kann ich tun?", fragte Chopper entschlossen.

„Das, was du am besten kannst. Und wenn du merkst, dass der andere stärker ist, lauf einfach weg", riet der Scharfschütze ihm.

„Lysops Hasenfußmethode...", kam es von Sanji, der ein Band um Karuhs Flügel band.

„Was ich am besten kann...", wiederholte Chopper. „Okay!"

„Da ist der Hafen", teilte ich den anderen mit. Dieser war nur noch etwa 50 Meter entfernt. Wir segelten auf die Hafenstadt Nanohana zu, so hatte uns Vivi vorhin erzählt.

„Wir ankern im Westen", entschied Nami.

Ruffy lächelte und streckte seine linke Faust von sich, sodass wir alle gut sein Band am Unterarm sahen. „Egal, was passiert! Dieses Band ist unser..."

Wir, die jetzt in einem Kreis standen, taten es meinem Bruder nach und präsentierten unser jeweiliges Band, in dem wir ebenfalls unsere Faust in die Mitte streckten.

„... Teamzeichen!"

Neun Bänder, die zusammengehörten.

Wir alle lächelten.

„Also dann... gehen wir an Land!" Der Strohhutträger grinste grimmig entschlossen. „... ERST MAL ESSEN FASSEN!", rief er laut. „... dann Alabasta retten", ergänzte er noch wesentlich leiser.

„Hauptsache DU bist satt!!", stellte Nami laut fest.

Tja... Ruffy war nun mal so...


In der Hafenstadt Nanohana:

In und vor einem Laden, der laut einem Schild ‚spice bean' hieß, war ein Haufen Menschen, die murmelten und raunten. Da das allerdings so viele waren, kam es einem ziemlich laut vor.

„In dem Laden ist es so laut...", stellte ein Mann mit zwei Zigarren im Mund fest. „Was geht da?"

„Da ist anscheinend einer tot umgefallen...", erklärte eine Frau mit Brille und dunkelblauen Haaren.

Ein Marine-Soldat kam schnell angelaufen. „Käpt'n Smoker!!! Da drinnen ist ein Gesuchter!!"


Im Laden ‚spice bean':

Ein junger Mann lag mit dem Kopf auf dem Tisch mit dem Gesicht mitten im Essen. Seine rechte Hand mit der Gabel und dem Stück Fleisch, das dran steckte, hielt er noch in der Position, als wolle er sie zu seinem Mund führen. Anscheinend war er mitten beim Essen gewesen, als er sich dazu entschlossen hatte, sein Gesicht in diesem zu baden, allerdings regte er sich nicht.

Er war der Grund, warum sich so viele Leute in dem Laden aufhielten.

„Einfach so beim Essen abgekratzt..."

„Hat der Typ aus Versehen eine Wüstenbeere gegessen?"

„Wüstenbeere?!"

„Das sind Giftspinnen, die wie Erdbeeren aussehen. Das tödliche Gift bleibt noch ewig in der Leiche..."

Wenn man den Mann länger betrachtete, sah man, dass er schwarze Haare hatte. Außerdem trug er einen orangefarbenen Cowboyhut, schwarze Shorts und Stiefel und kein T-Shirt, weswegen man auch gut sein Rückentattoo sah, das einen grinsenden Totenkopf mit einem weißen Bart und zwei Knochen, die sich dahinter kreuzten, darstellte. Man konnte auch das Tattoo ASCE auf seinem linken Oberarm sehen, wobei das S durchgestrichen war.

„... Darum darf man ihn nicht anfassen. Die Wüste ist tödlich."

Alle Menschen schauten auf den scheinbar toten Mann.

„Plötzlich war er mir nix dir nix hinüber... Da kannste mal sehen, wie gefährlich die Wüste ist!"

Auf einmal richtete sich der Schwarzhaarige auf und hustete. Er hatte immer noch sein Essen im Mund.

Die Menschen erschraken sich zu Tode. „Heilige Scheiße!! Er lebt!!!"

Verblüffte Gesichter starrten den Fremden an, der sich verwundert umblickte. Eine Frau neben ihm sagte zögerlich: „H-Hallo?"

„Hi!", grüßte er, nahm ihren Rock und wischte sich damit sein Gesicht ab, in dem noch lauter Essenreste klebten.

Die Frau kreischte erschrocken auf, doch glücklicherweise war ihr Rock lang genug, sodass niemand irgendetwas sah, was er eigentlich nicht sehen sollte.

Der Mann setzte sich wieder auf und kaute sein Essen weiter. „Puh... Heftig... Ich bin eingepennt."

„EINGEPENNT?!!", wiederholten alle im Laden aufgebracht.

„Mitten im Essen?!!"

„Der frisst schon wieder!!"

Letzter Satz war die reine Wahrheit. Der Mann schob sich schon das nächste Stück in den Mund, ehe er das, was sich schon dort befand, richtig runtergeschluckt hatte. Ordentlicher Appetit!

Der Schwarzhaarige drehte sich zu den Leuten um und wollte mit vollem Mund wissen: „Is was?"

„WIR HATTEN ANGST UM DICH!", regten sich die Leute auf.

Der Mann achtete nicht wirklich darauf und fragte den Koch: „Sind die irre?"

„Äh... Gut, dass du okay bist!", meinte der.

Im nächsten Moment klatschte das Gesicht des jungen Mannes abermals in sein Essen und er schlief wieder.

„HEYYYY!!!"


„Also doch kein Toter...", meinte der Mann mit den zwei Zigarren, der das Ganze von draußen mit angehört hatte. „Na denn..."


Die vielfräßige Schlafmütze war inzwischen wieder aufgewacht und hatte fertig gegessen. Nun bohrte der Mann mit einem Zahnstocher zwischen seinen Zähnen und hielt dabei dem Koch zwei Steckbriefe hoch. „Hey, sag mal..."

„Was denn?", merkte der Angesprochene auf.

„Kennst du die? So'n Typ mit 'nem Strohhut und 'n Mädchen mit vielen Narben am Arm..."

„Dich bringt wohl nichts aus der Ruhe...", kam es von einer Stimme bei der Tür.

Der Mann mit den zwei Zigarren, Marine-Kapitän Smoker, hatte den Laden betreten. „Das ist der Kommandant von Whitebeards 2. Division! Was willst du hier, Puma D. Ace?"

Die Leute schraken vor dem Fremden, Ace, zurück. „W-Whitebeard? Einer aus Whitebeards Bande?!"

„Ich erkenne dein Rückentattoo!!"

„Was will der hier?!"

„Was?!!"

Ace saß nur da und sagte nichts.

Schließlich drehte er sich zu Smoker um, um seine Frage zu beantworten.


Kaum legten wir an, sprang Ruffy schon vom Schiff. „HUUUUUNGER!!"

„WARTE, RUFFY!!!", brüllten wir ihm hinterher, doch natürlich hörte er nicht auf uns.

Ich seufzte. „Super! Und später dürfen wir ihn wieder suchen!"


Ace grinste und kaute auf seinem Zahnstocher herum. „Ich suche meine kleinen Geschwister."

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