104. Vollmondnacht

Auf dem... Stillen Örtchen:

Na super!

Draußen lief die ganze Action ab und was machte ich? War ja mal klar!

Außerdem ging es jetzt richtig los mit dem Kämpfen.

Ich tröstete mich ein wenig mit dem Gedanken, dass Dr. Kuleha Sanji mit diesem Hexenschuss wahrscheinlich nicht kämpfen ließ.

Aber immerhin sah er, was passierte!

Ich war schon mehrmals am Überlegen gewesen, ob ich nicht gehen sollte, denn es war mir schon besser gegangen und genau in dem Moment wurde es wieder ganz warm im Bauch.

Mann, war das ätzend...! Und langweilig!!

Ich seufzte und fragte mich, wie lange ich hier wohl noch sitzen würde.

Hatte Kuleha nicht gesagt, dass das bloß noch ca. 10 Minuten dauern würde? Ich saß gefühlte zwei Stunden hier, aber ich hatte das Zeitgefühl verloren.

Mit dem Nané-Instinkt hatte ich es auch schon probiert, doch ich war zu weit vom Kampf entfernt.

Ich hatte mich ganz stark konzentriert und als ich dachte, ich würde es gleich schaffen... Na ja, das war jetzt auch nicht so wichtig.

Moment... Ich hatte jetzt schon ziemlich lange keine Bauchkrämpfe mehr. War's vorbei? Oh, bitte bitte bitte! Ich wollte zu den anderen!

Zur Sicherheit blieb ich noch ungefähr zwei Minuten, die höchstwahrscheinlich bloß 30 Sekunden waren, sitzen, dann machte ich mich auf den Weg.

Mit einem guten Gefühl im Bauch lief ich die Treppen runter und in die Halle vor dem Haupttor.

Allerdings hörte ich auf halben Weg, wie mir jemand so leise wie möglich meinen Namen rief. „Ally! Ally!"

Es dauerte nicht lange und ich erblickte Sanji und Nami, die hinter einer Nische kauerten.

Ich huschte zu ihnen. Es schien so, als würden sie sich vor jemanden oder etwas verstecken, ständig blickten sie sich um.

„Was ist los?", wollte ich wissen.

„Wenn die Oma sieht, dass ich nicht im Bett liege, bin ich mehr als nur tot!", erklärte Nami.

Ich nickte. „Das glaub ich dir aufs Wort! Aber hat sie nicht eigentlich recht?! Du bist doch krank!"

Nami winkte ab. „Ich fühl mich kerngesund, von mir aus könnten wir sofort nach Alabasta! Allerdings hab oder hatte ich irgendeinen Virus in mir, bei dem ich in innerhalb von zehn Tagen gestorben wäre und jetzt meint die Oma, dass ich noch drei Tage dableiben soll!!"

„Verstehe! Das könnte eng werden mit Alabasta! Aber trotzdem solltest du..."

Nami unterbrach mich. „Lass es! Mir geht's gut! Ehrenwort!!"

Seufzend gab ich nach, dann wandte ich mich an den Koch und sprach die Frage aus, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. „Was ist passiert, während ich nicht da war?"

Sanji überlegte kurz, dann meinte er: „Im Grunde genommen, nicht besonders viel... Chopper hat Chessimo mit einem Rumble-Ball erledigt..."

„Was für'n Ding?" Ich legte fragend den Kopf schief.

„Ein Rumble-Ball. Chopper hat von der Mensch-Mensch-Frucht gegessen. Als Zoan-Frucht-Nutzer hat er drei Gestalten, mit dem Rumble-Ball allerdings sind es sieben!"

„Ah! Jetzt versteh ich's! Und dann?"

„Na ja...", redete der Blonde weiter. „Unser lieber Käpt'n war von Chopper so begeistert, dass er den Fettwanst aus den Augen gelassen hat. Der ist ins Schloss gerannt. Wir sind ihm grade begegnet. Er hat irgendwas von einer Kartätschkanone gelabert. Jedenfalls ist Ruffy gerade hinter ihm her und müsste ihn jeden Moment erledigen."

„Okay, danke!", sagte ich, nachdem er geendet hatte. „Manno! Ich hätte gerne Choppers Attacken gesehen!!"

Schmollend verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Ach, Ally!", lächelte Nami mich an. „Du hast bestimmt noch oft die Gelegenheit, Choppers Attacken zu sehen!"

„Genau!", bestätigte der Kriegerkoch. „Ruffy will ihn in unserer Mannschaft und du weißt doch, wie dickköpfig er sein kann!"

Da musste ich grinsen. „Ja, weiß ich!"

Plötzlich krachte es laut.

„Was war das?", kam es erschrocken von Nami.

„Das kam von oben!", teilte ich den anderen mit.

„Das war bestimmt Ruffy!", vermutete Sanji.

Ganz sicher!

Nach dem Krachen war es erst mal ruhig, aber bloß für ein paar Augenblicke.

Ein leiseres Krachen und das Geräusch, als würde ein kleines Stück der Turmspitze herunterfallen, ertönte, gefolgt von einem lauten „GUM-GUM-"

Das war Ruffy! Aber bloß ich konnte ihn hören, weil ich eine Nané war... und auch, weil ich seine Schwester war.

Dann, so laut, dass es auch Sanji und Nami gedämpft hörten. „BAZOOKA!!!" und das lauteste Krachen von allen.

Danach war es ganz ruhig. „Ist es vorbei?", wollte Sanji wissen.

„Kommt! Wir gehen raus!", schlug ich vor.

„Nein!! Wenn mich die Oma sieht, dann...!", widersprach die Orangehaarige.

„Wir können uns ja immer noch verstecken!", beschwichtigte ich sie.

Daraufhin willigte sie ein und wir schlichen nach draußen.

Folgendes bekamen ich durch die Möglichkeit in die Vergangenheit zu blicken mit:

Lysop, Vivi, Dalton, der glücklicherweise noch lebte und aus irgendeinem Grund auch Zorro waren zusammen mit einigen Leuten aus dem Tal mit einer Seilbahn - hier gab's 'ne Seilbahn? Schön, dass wir das JETZT erfuhren! - hier hochgefahren, um zu helfen, allerdings waren sie ein wenig zu spät. Dalton hatte sich bei Ruffy bedankt, woraufhin der erklärte, dass Chopper sehr mitgeholfen hatte. Dalton hatte sich auf Knien bei dem Rentier bedankt. Lysop dagegen hatte sich beim Anblick des Rentiers nicht gerade leise erschreckt, woraufhin der kleine Arzt sich schreiend vor Angst aus dem Staub gemacht hatte. Ruffy rannte ihm gerade hinterher, da er ihn anheuern wollte.

„Guten Tag, allerseits!!!", ertönte es und die Leute aus dem Tal kauerten sich ängstlich zusammen. Es war Dr. Kuleha.

Nami, Sanji und ich trauten uns nicht hinter der Wand hervorzulugen, falls Kuleha uns entdecken sollte, allerdings konnte ich mit dem Nané-Blick alles beobachten.

Die Ärztin redete weiter: „Na, alles fit? Bringt die Verletzten ins Schloss!!"

„Nami, du gehörst ins Bett!", raunte Sanji Nami eindringlich zu.

„Sanji hat recht!", stimmte ich dem Koch zu.

Nami hielt sich einen Zeigefinger an die Lippen. „Pssst! Sonst verlieren wir noch drei Tage! Denkt doch an Vivi!!"

Sanji wollte gerade den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, doch ich warnte meine Freunde schnell mit einem lauten „Ducken!!!"

Wir drei taten es keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment kickte Kuleha ein Loch in die Wand, bei der wir uns gerade versteckten. Beinahe hätte sie unsere Köpfe erwischt. „AB INS BETT, SAG ICH!"

Zwar wusste ich, dass das kommen würde, allerdings hielt mich das nicht davon ab, fast einen Herzinfarkt zu erleiden!


Draußen vor dem Schloss:

Es war mitten in der Nacht.

Es schien der Vollmond und es schneite.

Es sah aus wie Zauber. Eigentlich war es dunkel, doch der Mond spendete so viel Licht, als ob die Sonne scheinen würde... oder zumindest fast. Außerdem fiel schlohweißer Schnee vom Himmel, der auf den Boden schwebte, dort liegen blieb und im Mondlicht glitzerte.

Wunderschön!

Zorro mit seiner niedlichen roten Nase und ich saßen im Schnee, während Lysop neben uns einen Schneemann baute. Sanji und Nami waren zusammen mit Dalton und den Menschen aus dem Tal auf Kulehas Befehl hin im Schloss, um sich auszukurieren, und Vivi leistete ihnen Gesellschaft. Ruffy rief die ganze Zeit nach Chopper, den seit heute Nachmittag keiner mehr hatte.

Mein Bruder suchte ihn schon lange, doch Chopper hatte sich noch nicht blicken lassen, er wollte nicht gesehen werden.

Ich wusste, wo er war. Er saß auf dem Dach über dem Haupttor, doch ich hatte bis jetzt noch kein Wort bezüglich seines Aufenthaltes gesagt. Er würde schon kommen, wenn er kommen wollte.

„Heeey!!!", rief Ruffy laut. „Komm mit uns!!"

„Ruffy, gib's auf", kam es von Lysop. „Der ist weg."

„Der will kein Pirat werden", versuchte ich ihm zu erklären.

„Aber ICH will, dass er Pirat wird!", stellte Ruffy energisch klar.

„Aber er will nicht!!!", brüllte Zorro.

Der sollte mal nicht so schnell aus der Haut fahren!

„Heeeey!!!", rief Ruffy wieder. „Rentier!!"

Plötzlich sprang Chopper vom Dach und landete vor uns im Schnee.

Ruffy strahlte beim Anblick des kleinen Rentiers. „Komm mit und werd' Pirat!!"

Der kleine Arzt schien zu überlegen, dann sagte er: „Ich kann nicht..."

Ruffy hörte nicht richtig zu. „Klar kannste! Das wird lustig!!"

„Ob ihn DAS überzeugt?", nahm Lysop mir die Worte aus dem Mund.

Chopper hatte den Blick gesenkt und betrachtete den Schnee zu seinen Füßen. „Danke, Leute... Echt nett gemeint..."

Nami und Vivi kamen aus dem Schloss und zogen Sanji hinter sich her. Ich hatte gewusst, dass die Orangehaarige es irgendwie schaffen würde, Kuleha dazu bringen würde, sie gehen zu lassen.

„Chopper...", kam es leise von der Navigatorin.

Chopper hob seine Stimme. „... Aber ich bin nun mal ein Rentier!! Ich hab ein Geweih und eine blaue Nase!!!" Ich musste an Kulehas Worte denken, wie sie mir davon berichtet hatte.

„Ich wär gerne Pirat", redete Chopper weiter, „aber ich bin kein Mensch!! Ich bin ein Monster!!! Ich kann nie zu euch gehören...!! Kapiert das endlich...!!!" Wir alle blickten ihn betroffen an.

Das Rentier beruhigte sich ein wenig. „Aber danke, dass ihr fragt. Ich bleibe hier, besucht mich mal."

Ruffy wollte davon gar nichts hören und streckte beiden Arme in die Luft. „BIST DU BLÖD? DU KOMMST MIT!"

Choppers Augen füllten sich mit Tränen.

Wir alle mussten lächeln, so war unser Käpt'n nun mal. Nur Zorro schnaubte sarkastisch: „SEHR nett, Ruffy..."

Chopper rief seine Erwiderung laut in die Nacht. „OKAY!!!"

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