101. Schneevogelküken
Im Schloss:
Wir saßen alle im Zimmer von Nami und mir. Die Navigatorin lag im Bett.
„Werde unser Schiffs-Doc!! Bitte, Oma!!", verlangte Ruffy von Dr. Kuleha.
„Ruffy... Heißt du so...?", kam es ruhig von der Ärztin.
„Ja!", antwortete der drängend.
Kuleha stand auf und trat Ruffy gegen die Wand. „Pass auf, was du sagst!! Ich bin noch keine 140 Jahre!!!"
Sanji schluckte schwer. „Heftige Oma!"
Der Koch wurde auch gegen die Wand gepfeffert.
Ich sagte lieber mal nichts.
Die Ärztin hockte sich wieder auf ihren Stuhl und zeigte auf Ruffy. „Red keinen Quatsch! Ich kann meine besten Jahre nicht vergeuden!!"
Ruffy war nicht zu bremsen. „Ist doch egal! Das wird cool, Oma!!"
„Ich hab gesagt, pass auf, was du sagst!"
Ich bemerkte, dass wir beobachtet wurden und drehte meinen Kopf. Chopper versteckte sich hinter der Wand, mal wieder falsch herum.
Auch Ruffy und Sanji entdeckten ihn und eine Weile glotzten sich die drei an.
Dann stürmten die zwei Jungs auf das kleine Rentier los. „WARTE, RENTIER-STEAK!!!"
„LASST IHN DOCH MAL IN RUHE!!!", rief ich und rannte ihnen hinterher.
Dr. Kuleha folgte uns. „Wartet!!"
„HILFEEEEEE!!!", schrie Chopper panisch und stürzte davon.
„Nami, ich mach dir 'nen leckeren Braten!", rief Sanji über die Schulter der Orangehaarigen zu.
„Vorher fress ICH euch!!", keifte die Ärztin.
Sofort gewannen Sanji, Ruffy und ich an Geschwindigkeit.
„Shit, die Oma!!", kam es von Sanji.
„Sie hat Messer!!", musste Ruffy feststellen.
„Ich versuch doch Chopper zu HELFEN!!", widersprach ich.
Wir rannten so schnell, dass es eine Weile dauerte, bis ich bemerkte, dass wir Chopper aus den Augen verloren hatten und von Dr. Kuleha waren wir vorerst auch in Sicherheit, also drosselten wir unser Tempo.
„Irgendwas stimmt hier nicht...", stellte Sanji fest.
Ich wusste, was er meinte. „Hier drinnen liegt Schnee!"
„Echt?", kam es von Ruffy. Plötzlich zitterte er im Laufen. „Stimmt! Eiskalt!"
„Du bist echt so'n Blitzmerker!!", rief Sanji, während ich bloß seufzend den Kopf schüttelte.
Ich zeigte um uns herum. „Siehst du Hier ist alles voller Schnee!!"
Womit ich recht behielt. Alles war eingefroren und eine Schneedecke lag auf dem Boden in jedem Stockwerk.
„Ja, ich seh's!", meinte mein Bruder, der schon wieder an etwas ganz anderes zu denken schien. „Und wo ist jetzt das Rentier?!"
„Keine Ahnung!", kam es von Sanji.
Ich verdrehte die Augen. „Der arme Chopper! Der ist nicht zum Essen da..." Die Jungs hörten mir gar nicht zu. Na ja, ich wusste dank meines Nané-Instinkts, wo Chopper war, doch ich würde es den Jungs auf keinen Fall verraten!
„Vielleicht ist er wieder bei Nami!", überlegte Ruffy. „Lasst uns da nachschauen!"
Verdammt! Daran war bestimmt der Geschwister-Instinkt schuld. Vielleicht wurde dadurch in Ruffys Unterbewusstsein etwas geweckt, das ihn zum Schlafzimmer führte.
Die Jungs rannten los und ich hinterher.
Chopper war tatsächlich im Schlafzimmer, doch da sich die Jungs laut ankündigten, rannte er sogleich wieder weg.
Und somit setzte sich die Verfolgungsjagd durch das Schloss fort.
Während unserer Rennerei kamen wir am Haupttor vorbei. Sanji deutete auf dieses. „Schaut mal! Das Haupttor ist offen!"
„Kein Wunder, dass hier drin so viel Schnee liegt!!", schnaubte ich. Im T-Shirt war es verdammt kalt hier drinnen!
„Los! Wir machen sie zu!", meinte Ruffy und lief schon zum Tor. Sanji und ich hatten keine Einwendungen, also folgten wir dem Strohhutträger.
„He, lasst das!!", hörten wir von weiter oben. Chopper stand ein Stockwerk höher und blickte uns grimmig an.
Ruffy und Sanji hörten gar nicht auf diesen. „Sollen wir hier etwa erfrieren?"
„Lasst es lieber!", riet ich den beiden. Das Rentier würde schon seine Gründe haben.
„Hey!", rief Chopper noch wütender. „Ich hab gesagt, ihr sollt die Finger von der Tür lassen!!" Er nahm wieder die Gorilla-Form wie vorhin an, wobei ein Stück von dem Geländer abbrach und Ruffy zu erschlagen drohte.
„Ist ja gut! Keine Panik, Mann!", meinte mein Bruder, der sich gerade noch durch einen Hechtsprung retten konnte.
Sanji war währenddessen nach draußen gelaufen und betrachtete nun die Tür. „He, Ruffy, Ally... Kommt mal her..."
Wir gehorchten. Als wir bei ihm waren zeigte er auf etwas, das sich auf der Tür befand. „Da."
Wir schauten nach oben. „Oh!", entwich es gleichzeitig von uns.
Chopper drehte sich um und ging langsam davon.
Sanji, Ruffy und ich meinten gleichzeitig: „Schneevogelküken!" Auf der Tür befand sich ein Nest mit eben genannten kleinen Vögeln. Sie piepsten fröhlich vor sich hin.
„Sind die süß!", kam es entzückt von mir.
„Wenn man die Tür schließen würde, würde sie das zerquetschen!", stellte Sanji klar.
„Verstehe...", sagte Ruffy den Blick immer noch den Küken geltend.
Auf einmal blies der Wind stärker und die Eiseskälte trieb uns wieder ins Schloss. „Scheiße, ist das kalt!!!"
„Hat das Rentier gesprochen?!", dachte Ruffy nach.
„Ist es auf zwei Beinen gegangen?!", machte Sanji mit.
„Ihr Blitzmerker...", murmelte ich mit sarkastischer Stimme vor mich hin. Dann schreckten beide gleichzeitig auf. „EIN MONSTER!!!"
Sie zählten alle Seltsamkeiten an Chopper auf und kamen zur Schlussfolgerung, dass das kleine Rentier ein Monster war.
In ihrer Aufregung bemerkten sie Chopper gar nicht, der traurig und wieder in seiner kleinen Gestalt davonging. Er hatte alles mit angehört.
Bedrückt schaute ich ihm nach, als ich diese besondere Art von Aufregung bei Ruffy spürte. „Cooler Typ! Den will ich für unser Team!"
Das war ja mal 'ne Nachricht! Das hieß, dass Chopper nun dich nicht als Steak dienen sollte!
Ruffy und Sanji entdeckten das Rentier und wir rannten sofort auf ihn zu. „HEY, MONSTER!!! DU BIST ANGEHEUERT!!!"
Chopper rannte schreiend davon. Der dachte wohl immer noch, dass mein Bruder ihn essen wollte. Na ja, allerdings hatte Ruffy auch nicht gerade die klügsten Worte gewählt, um jemanden anzuheuern, der eine schwere Vergangenheit hatte.
Mitten im Rennen schien aber Chopper etwas am Geruch zu erkennen und blickte entsetzt. „Es riecht nach Warpol...!", hörte ich ihn als Nané murmeln.
Warpol??! War der jetzt auch hier?!
Chopper wurde schneller und wir verloren ihn aus den Augen, oder besser gesagt, Sanji und Ruffy.
„Wo ist er?!!"
„Weiß nicht! Ich hab ihn aus den Augen verloren!!" Sanji blickte sich schnell um.
Ruffy wandte sich an mich. „Du weißt, wo er ist, nicht wahr? Wo ist er?!!"
Ich dachte nach.
Warpol war hier. Chopper hatte Dr. Kuleha Bescheid gesagt und jetzt standen die beiden bei ihm draußen. Wir hatten noch eine Rechnung mit dem Möchtegern-König offen. Als ich daran dachte, wie er seinen Männern befohlen hatte, Ruffy und mich anzugreifen, obwohl wir Kranke beziehungsweise Verletzte dabeihatten, fing ich unwillkürlich an zu zittern vor Wut.
„Los! Zum Haupteingang!", sagte ich etwas lauter als beabsichtigt. Aber dieser Warpol machte mich fuchsteufelswild!
Zu dritt rannten wir zu dem Tor.
Die Tür war selbstverständlich offen und so sahen wir Dr. Kuleha und Chopper in Rentier-Gestalt, die uns den Rücken zugewandt hatten. Dann waren da noch der Hofnarr Chess, der Typ mit dem Afro und Warpol.
Auch Ruffy erkannte den Lilahaarigen. „Das ist doch...!" Er hob seine Stimme. „Ey! Jetzt kriegst du's zurück!!"
„Der Strohhut!!", stellte Chess fest.
Ruffy rannte weiter auf den Mampfer zu und holte aus. „Gum-Gum-"
„Los, Ruffy!", feuerte ich meinen Bruder an.
„He!", kam es von Sanji.
Auch Chopper und Dr. Kuleha blickten überrascht.
Der Strohhutträge war bei Warpol angekommen und seine Faust traf schon fast sein Gesicht. „-CANON-"
Warpol riss entsetzt die Augen auf.
Ich wusste nicht, was vor sechs Jahren passiert war. Ich wusste nicht, wie Chopper sich gefühlt hatte, sowohl von den Rentieren als auch den Menschen nicht akzeptiert zu werden. Ich hatte keine Ahnung, wer Doc Bader war und ich wusste auch nicht, was genau Warpol für eine Rolle bei der ganzen Sache spielte! Allerdings war ich mir hundertprozentig sicher, dass das, was der ‚König' gemacht hatte, unverzeihlich war.
„-BALL!!!", brüllte Ruffy und traf den Munch-Munch-Frucht-Verzerrer mitten im Gesicht.
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