096. Lawinengefahr
„Er hoppst!!!", stellten Ruffy, Sanji und ich gleichzeitig fest.
Einer der Riesen-Hasen sprang hoch in die Luft, holte mit seiner mit Krallen verzierten Pfote aus und wollte uns zerfleischen, doch wir sprangen rechtzeitig aus dem Weg.
„Was zum Henker ist das?!", wollte Sanji laut wissen. „King Kong?!!"
„Quatsch! Ein Eisbär!!!", berichtigte mein Bruder ihn.
„Nein, ein Hase!!!", widersprach der Koch.
„Oder doch vielleicht King Kong?!", überlegte Ruffy.
„Das sind bestimmt die Lapins!", rief ich.
Wir blickten zu den Hasen hoch, die bedrohlich auf uns herabschauten.
Verdammt! Das da vorhin war bestimmt das Junge von einen von ihnen gewesen und jetzt waren sie sauer!
„Wer will 'ne Möhre?", fragte Sanji an die Lapins gewandt.
Er erhielt natürlich keine Antwort.
„Keiner?", wollte Sanji wissen. „Selbst schuld, ihr miesen Hüpfer."
„Das sieht nicht gut für uns aus!", teilte ich den beiden Jungs mit. „Ich bin die meisten Möglichkeiten durch... Die 52ste sah besonders schmerzhaft aus! Wir sollten uns jedenfalls NICHT trennen!!"
Ruffy und Sanji nickten zum Zeichen, dass sie verstanden hatten.
„Ruffy, jetzt bloß keine planlosen Attacken!", mahnte der Koch den Strohhutträger.
„Warum?", wollte der wissen.
„Weil sonst Nami mit darunter leiden muss", erklärte ich ihm.
„Warum wohl sonst, du Depp!", ergänzte der Raucher. „Willst du sie killen?"
Der Lapin, der uns angegriffen hatte, brüllte laut.
Ruffy schluckte schwer. „Aye, aye. Kein Kampf!!!"
Mein Bruder wurde attackiert, doch er konnte sich unter der Pfote wegducken.
Auch Sanji und ich mussten Hieben ausweichen.
„Nix wie weg...!!", rief der Koch. „Aber vorwärts!!!"
Das würde schwierig werden, aber es dürfte klappen.
Der Blonde war jetzt richtig angepisst von dem Hasen und kickte ihn wütend weg.
Der Lapin rutschte einige Meter nach hinten, aber hatte nichts Schlimmeres davongetragen.
„Mist!", fluchte Sanji. „Im Schnee kickt's sich schlecht!"
Oha, jetzt waren die Lapins richtig sauer.
Einen kurzen Augenblick starrten sie uns an, dann stürmten sie alle auf einmal los.
Wir drei rannten schnell in den angrenzenden Wald.
„BUNNY-ALARM!", riefen Ruffy und ich synchron.
„Bring Nami in den Wald!!!", herrschte Sanji meinen Bruder im Rennen an.
Im Schnee war Rennen um einiges schwerer als auf normalen Boden!
Ich ging ein paar Möglichkeiten durch, die sich jetzt durch unsere Flucht in den Wald ergeben hatten, doch es brachte nichts. „Das sind zu viele! Wir können nur fliehen!!", rief ich.
„Mist!", hörte ich Ruffy sagen.
Einer der Lapins schlug nach ihm und der Gummi-Mensch war drauf und dran dem Angreifer mit seinem Gummi-Bein Eins überzubraten. Sanji jedoch packte Ruffys Knöchel im letzten Moment. „Stopp! Mann! Denk doch an Nami!!"
Wir rannten wieder weiter.
„Sorry", entschuldigte der Schwarzhaarige sich.
„Ein Felsenvorsprung!!", rief ich und deutete mit meinem behandschuhten Finger auf ebendiesen. „Da können wir raufklettern!"
„Okay!", bestätigten Ruffy und Sanji.
Wir nahmen Anlauf und sprangen hoch, während wir den einen oder anderen Lapin als Stütze missbrauchten.
An unserem Ziel angekommen, blieb und allerdings keine Verschnaufpause, die Lapins verfolgten uns wieder.
„Sie kommen!!", rief Ruffy im Rennen.
„Immerhin geht's jetzt Richtung Berg!", war mein geschnaufter aufmunternder Satz.
Wir rannten immer weiter, bis ich plötzlich etwas bemerkte. „Stoppt
mal, Jungs!"
Ich selber kam schlitternd zum Halt. Ruffy und Sanji rannten bloß ein paar Meter weiter, bis sie auch stehenblieben.
„Was soll das, Ally?!", wollte Ruffy berechtigterweise wissen.
„Die Lapins..." Sanji verstummte. „Wo sind sie hin?"
Ich zeigte auf einen Punkt, der etwa hundert Meter von uns entfernt lag. „Da!"
Die beiden strengten ihre Augen an und erblickten schließlich unsere Verfolger, die uns nicht mehr verfolgten. Stattdessen hoppelten sie wild herum.
Oh nein!
„Was soll das werden?", wollte Ruffy wissen.
„Sie rotten sich da zusammen!", stellte Sanji klar.
„Die wollen...!!!", fing ich an und riss entsetzt die Augen auf. „Wir müssen sofort hier weg!"
Auch der Koch schien es jetzt begriffen zu haben. „Shit... Sie... Verdammt!!!"
Ruffy legte fragend den Kopf schief. „Was ist denn los mit euch beiden?"
„Dreckshasen!!", fluchte Sanji. „Ally hat recht! Wir müssen hier weg!!"
„Wohin denn?", fragte Ruffy nach.
„Egal!", antwortete ich schnell und setzte mich bereits in Bewegung. „So weit weg, wie es geht!"
Sanji und Ruffy liefen ebenfalls los, als wir das gewaltige Krachen hinter uns hörten.
Ein kurzer Blick über unsere Schulter genügte und Ruffys Fragen waren aufgrund der immer näher kommenden Schneemasse geklärt.
„EINE VERDAMMTE LAWINE!!!"
So schnell wir konnten, rannten wir davon.
„Ihr fiesen Kack-Bunnys!!!", fluchte Sanji.
„Die sind wirklich alles andere als hilfreich!!", schnaubte ich genervt.
„Was zum Teufel machen wir jetzt?!!", wollte Ruffy wissen.
Sanji fing an aufzuzählen: „1. Nami retten, 2. Nami retten, 3. Nami retten und 4. auch! Egal, was passiert!"
„Okay, aber wie?!!", kam es abermals von meinem Bruder.
„Da rauf! Auf den Vorsprung!!", rief ich und deutete auf einen ein paar Meter entfernten Felsenvorsprung.
So schnell wie wir nur konnten rannten wir darauf zu und sprangen.
„Geschafft!!!", rief Ruffy erleichtert.
Wir wandten uns der Lawine zu und uns fielen fast die Augen aus dem Kopf. Die Schneemasse war so hoch, dass sie uns überrollen würde!
„Aber nur fast!!", ergänzte Sanji.
Die Lawine erreichte uns und wir wurden in die Luft gerissen.
„Und jetzt?", wollte ich wissen.
Ich sah eine Person in der Schneemasse untergehen. „Sanji!!", rief ich erschrocken.
Auch Ruffy erblickte den Koch und dehnte schnell seinen Arm, mit dem er Sanjis Hand griff.
Seinen anderen Arm dehnte er ebenfalls, wickelte diesen allerdings um meine Taille. „He! Was soll das?!", wollte ich laut wissen.
Ruffy zog beide Arme wieder zurück, an einem hing Sanji, am anderen ich.
Mein Bruder hatte eine Tanne entdeckt, die mit der Lawine Richtung Tal rast und landete darauf und wir gleich mit ihm.
So rutschten wir jetzt wieder hinunter.
„Jetzt geht's wieder runter!!!", schrie Ruffy. „Scheißhasen!!!"
„Dabei hatten wir's fast geschafft!!", jammerte ich mit.
„Diese Möhrenfresser! Die gehören gebraten!!", fluchte Sanji.
Wir hörten etwas und drehten uns um.
„KACKE!!!"
Die Lapins verfolgten uns auf Baumstämmen, die sie wie Snowboards benutzten. Sie schlugen nach uns, doch wir wichen immer erfolgreich aus... Sehr knapp, aber erfolgreich.
„Verdammt!!!", rief ich und schaute in Fahrtrichtung.
Die Jungs folgten meinem Blick und konnten es nicht glauben.
„Ein Fels!!!", riefen sie gleichzeitig.
Ehe wir gegen diesen sehr günstig gelegenen Felsen krachen konnte, packte Sanji Ruffy, Nami und mich und schubste uns runter von dem Baum.
„Ey!", protestierte Ruffy.
Sanji lächelte bloß lässig. „Erst mal die Damen in Sicherheit wissen!"
„Sanji, du Depp!!", schrie ich, doch das verhinderte nicht, dass Sanji mit dem Baum gegen den Felsen krachte.
Ruffy schlang wieder einen Arm und meine Taille, den anderen streckte er nach dem Baumstupf auf dem Felsen aus, gegen den Sanji soeben gekracht war.
So hingen wir da und waren in Sicherheit.
Ich spürte, wie es um meine Hüfte rum leichter wurde und ich drehte meinen Kopf, um zu gucken, was los war. Ich erblickte etwas Rotes in der Schneemasse.
Erschrocken riss ich meine Augen auf. „Shit!!! Mein Gürtel!!!"
Ruffy sah den Grund für mein Klagen, doch wir konnten jetzt nichts weitermachen, als zusehen, wie der Gürtel zusammen mit dem Schnee Richtung Tal verschwand.
Ruffy kletterte schnell auf den Felsen und zog mich hoch.
„Das hättest du dir echt sparen können!!!", rief Ruffy der behandschuhten Hand im Schnee zu, die zu Sanji gehörte. Mehr sah man von dem Koch momentan nicht mehr.
Ich machte auf diesem Felsen endlich mal eine Pause, während Ruffy seinen Arm dehnte und Sanjis Hand packte. Als mein Bruder seinen Arm wieder einholte, hatte er bloß den Handschuh in der Hand.
„SHIT!!!", rief er.
„Sanji!!", schrie ich in der Hoffnung, dass der Blonde antworten würde.
Es blieb still.
Die Lawine war zum Stillstand gekommen.
Ruffy stand auf und band Nami von seinem Rücken los. „Ich geh ihn holen!", teilte er mir mit.
Ich nickte. „Ich kümmer' mich um Nami!"
Die Navigatorin musste das alles im kranken Zustand mitmachen! Die Arme!
Ich zog meine Jacke aus und deckte Nami damit zu. „Dir ist bestimmt kalt", sagte ich leise.
Mit T-Shirt im Schnee bei unter minus 10 Grad war nicht gerade angenehm, doch für Nami war das schon okay.
Mit dem Nané-Blick sah ich, dass auch Ruffy seine Jacke ausgezogen hatte. Allem Anschein nach wollte er sie mir über die Schultern legen.
„Lass es!", sagte ich zu ihm, ehe er dies tun konnte. „Du brauchst die Jacke! Du wirst frieren!!" Das Schlottern in meiner Stimme konnte ich nicht verbergen.
Eine Weile passierte nichts, dann legte mir Ruffy trotzdem seine Jacke um meine Schultern. „Du frierst auch! Ich bin gleich wieder da!", sprach er mit sanfter Stimme, ehe er ohne warmer Jacke kopfüber und mit den Armen voraus in den Schnee sprang, um Sanji zu retten.
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