095. Der Berg ruft!

Da oben war die?

„Ging's nicht noch höher?", wollte ich sarkastisch wissen. „Dann lass sie rufen!"

„Wie soll das gehen?", fragte Dalton.

„Wie?! Habt ihr keine Teleschnecke?!!", fragte Sanji zurück.

„Nein", antwortete der Mann. „Sie ist gut, aber... seltsam. Sie ist so um die 140..."

„Was für eine alte Schachtel!" Dass Sanji so über eine Frau reden konnte, hätte ich nicht gedacht!

„Wie funktioniert das dann?", war Vivis Frage.

„Manchmal kommt sie den Berg runter, sucht sich einen Patienten, heilt ihn, plündert ihn aus und verschwindet dann wieder", erklärte Dalton.

Ruffy und Lysop tranken empört ihren Tee.

„Nicht sehr damenhaft!", meinte Lysop.

„Das machen nur Piraten!", stellte Ruffy klar.

„Wie schafft sie's den Berg runter?", wollte ich wissen.

„Manche wollen gesehen haben, wie sie bei Vollmond mit ihrem Schlitten durch die Nacht flog... Deswegen wird sie ‚Hexe' genannt", wurde erklärt. „Andere sagen, sie besäße ein merkwürdiges Tier...!"

Lysop schrie auf vor Angst. „Ich wusste es! Der Yeti!! Die Hexe und der Yeti!! Verschont mich!!"

„Sie ist die einzige Ärztin und unersetzlich. Wir müssen warten, bis sie runterkommt", schloss Dalton.

„Total Kacke!!", stellte Sanji fest. „Nur eine einzige Ärztin im ganzen Land?!!"

Ruffy war in der Zwischenzeit zu Nami gelaufen und patschte ihr nun auf die Wange. „He, Nami!! Nami!! Hörst du mich?"

„Lass sie in Ruhe, Ruffy!!!", kreischten Lysop, Sanji, Vivi und ich.

Durch das ganze Gepatsche wurde Nami wach. Erschöpft öffnete sie die Augen.

„Wir müssen auf den Berg steigen, um dich zur Ärztin zu bringen!", teilte Ruffy der Navigatorin mit.

„Wie soll das denn gehen?!!", fragte Sanji laut.

„Ich trag sie", war die ruhige Antwort.

„Das hält sie nicht durch!!", schloss ich mich dem Koch an.

„Ich schaff's schon."

„Daran hab ich auch keinen Zweifel, aber Nami..." Ich sprach den Satz nicht zu Ende.

Vivi deutete auf die Berge. „Guck dir an, wie steil die sind! Unmöglich!"

„Wir haben's eilig."

„Aber damit bringst du sie um!"

„Ich pass schon auf sie auf."

„Bist du blöd, oder tust du nur so?"

„Sie hat 42 Grad Fieber! Kapier das endlich!"

Plötzlich lachte Nami leise und wir wandten alle unseren Blick zu ihr. Langsam hob sie ein wenig ihre Hand und sie lächelte. „Abgemacht!"

Ruffy schlug grinsend ein. „Right on! Verlass dich auf mich!"

„Die Navigatorin ist genauso irre wie der Käpt'n!", seufzte Vivi.

„Nami, schaffst du's wirklich?!", fragte Sanji besorgt nach.

„Ich brauch Fleisch!", kam es von einem gewissen Strohhutträger.

„Fleisch?", wiederholte Dalton fragend.

„Nami, das wird Stunden dauern!", klärte ich sie auf.

„Na gut... Ich komme mit!!!", sagte Sanji entschlossen.

Ich seufzte. „Ja, ich auch!"

Also gingen wir raus und banden Nami fest auf Ruffys Rücken. Der Schwarzhaarige benutzte, wie zuvor Sanji auch schon, Zorros Schwert als Stütze.

Als wir fertig waren, sagte Vivi: „Ich warte hier."

„Ja, ich auch!!", kam es wie aus der Pistole geschossen von Lysop.

„Okay, Nami. Halt dich fest!!", riet Ruffy ihr.

„Ja."

„Wenn ihr unbedingt wollt..."seufzte Dalton. „Aber versucht es von der anderen Seite. Hier werdet ihr sonst von wilden Lapins gerissen!! Das sind Raub-Hasen..."

„Hasen?", wiederholte Ruffy an Sanji und mich genannt. „Das schaffen wir doch..."

Ich grinste. „Logo!!"

„Die kick ich weg!", meinte Sanji.

Wir liefen los.

Ruffy war voller Elan. „Ally! Sanji! Schwingt die Haxen...!!! Bevor Nami stirbt!!"

„Sie stirbt nicht!!", schrien Sanji und ich unisono.

Wir rannten Richtung Berg.


„Es wird immer windiger und kälter", stellte Ruffy fest.

Hm, da hatte er recht.

„Warum läufst du auch barfuß?", wollte Sanji wissen. „Ich krieg nur vom Hingucken Frostbeulen!"

„Alte Gewohnheit...", antwortete mein Bruder.

„Ja, aber wieso?"

„Einfach so."

„Sanji... In manchen Situationen solltest du gar nicht erst versuchen, Ruffy zu verstehen! Ich spreche aus Erfahrung!"

Vor uns baute sich ein Hase mit Fangzähnen auf und knurrte uns an.

„Wusstest du, dass die Leute im ewigen Schnee nie schlafen, Sanji?", fragte Ruffy nach.

„Hä? Warum?"

„Weil sie sonst sterben", antwortete ich.

Der Hase fauchte uns an.

„So'n Quatsch!", meinte der Koch.

„Wir haben's mal gehört!", verteidigte Ruffy uns beide.

„Ja, von Lysop!"

„Nein, bei uns in der Kneipe", korrigierte ich ihn. „Aber ich weiß nicht, ob ich das glauben soll..."

„Früher hast du's geglaubt!", erinnerte mein Bruder mich.

„Ich hab gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich es glauben soll und nicht, dass ich es nicht glaube", erinnerte ich zurück.

„Wenn das so wäre, warum hat Dalton dann ein Bett?", wollte Sanji wissen, während wir dem angreifenden Hasen auswichen.

„Na ja, vielleicht will er ja mal drauf sterben", vermutete mein Bruder.

„Bullshit!", rief Sanji.

Der Hase biss versehentlich in einen Baum, woraufhin der durchbrach und in unseren Weg fiel.

Als wir drüber hinweg hüpften, sagte ich: „Wusstest du, dass Frauen aus dem ewigen Eis die glatteste Haut haben?"

„Wieso?"

„Das ist doch klar...!", antwortete Ruffy an meiner Stelle. „Wenn es kalt ist, reibt man sich die Hände, das gibt glatte Haut!"

Der Hase hopste umher und versuchte, uns zu erwischen.

„Die Frauen haben alle glatte, helle Haut!", meinte Sanji.

„Aha. Und wieso hell?", wollte ich wissen.

Der Hase wurde immer wütender vor Verzweiflung.

„Na, weil der Schnee in die Haut einzieht!", säuselte der Kriegerkoch.

„Mann, träum weiter", holte Ruffy ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.

„DAS MUSST DU GRAD SAGEN!!!"

Ich verdrehte bloß die Augen.

Im nächsten Moment holte Sanji mit einem Bein aus und kickte den inzwischen richtig nervig gewordenen Hasen weg. „HÖR AUF ZU NERVEN, BUGS BUNNY!!"

Der Hase flog in hohem Bogen davon.

„Was wollte der?", fragte ich offen in die Runde.

Ich bekam keine Antwort.


Das Schneien schien immer heftiger zu werden.

„Bald ist's geschafft, Nami!", wollte Sanji die schlafende Navigatorin beruhigen.

„Es schneit und schneit...", meinte Ruffy.

„Lauf vorsichtiger, Ruffy!", verlangte ich von meinem Bruder. „Denk an Nami."

Plötzlich blieben wir drei gleichzeitig stehen.

„Wie?", kam es von mir.

„Hä?", machte Ruffy.

„Was?" Auch Sanji wunderte sich.

Vor uns stand ein Haufen von... Riesen-Hasen und schaute bedrohlich auf uns herab.

„Was wollen die?", wollte Sanji wissen.

„Die sehen nicht so aus, als würden sie sich über uns freuen!", stellte ich fest.

„Weiß und riesig. Das sind Eisbären!!", bemerkte Ruffy.

Wohl eher Killer-Hasen.

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