092. Nami ist krank!

Auf dem Meer:

„Irgendwann fahre ich mal nach Elban!", verkündete Lysop laut.

„Ich komm mit, Lysop!!", schloss sich mein Bruder der Langnase begeistert an.

Die beiden hatten einen ihrer Arme über die Schulter des anderen gelegt und fingen nun an ein Lied über die Krieger von Elban zu singen.

„Was sind die so fit?", fragte Nami müde. Sie saß an den Mast gelehnt auf dem Deck.

Vivi hockte neben ihr auf den Knien und ich im Schneidersitz.

Nami atmete etwas schwerer als sonst und strich sich erschöpft ihre Haare aus dem Gesicht. „Ich bin total fertig... Könntet ihr auf den Kurs achten?" Sie hielt uns den Eternal-Port hin.

Vivi nahm ihn nachdenklich an.

Nami lächelte sie an. „Jetzt kommst du endlich zurück nach Alabasta!"

„Hoffentlich läuft bis dahin Alles glatt!", meinte ich.

„Wir hatten schon genug Ärger... Ich muss mich jetzt beeilen...", kam es von Vivi. „Ich muss Alabasta lebend erreichen!!!"

Wir hörten Schritte. „Schau doch nicht so ernst!" Sanji deutete grinsend mit einem Daumen auf sich. „ICH bin doch da!"

In einer Hand trug er einen Teller, den er uns auch reichte. „Wie wär's mit Keksen? Und Tee oder Kaffee dazu?"

Ehe wir dankend annehmen konnten, standen Lysop und Ruffy mit großen Augen plötzlich bei uns. „LECKER!!!"

„Eure Teller stehen in den Küche", sagte Sanji und schon waren die beiden weg.

Ich hörte, wie Zorro irgendwo etwas abseits von uns auf dem Schiff trainierte.

Wir nahmen Sanjis Kekse an und ich biss ein Stück ab. Mhmm... Das schmeckte himmlisch!

Der Koch ging wieder in die Küche.

Nami keuchte. Irgendwie ging es ihr heute nicht so gut.

„Leute, ich bin so schlapp..."

„Dann leg dich doch hin!", riet ich ihr. „Wir achten auf den Kurs..."

Nami kippte um und fiel auf das Deck.

Vivi und ich waren erst erschrocken, dann rief die Blauhaarige: „Hilfe!!"

„Jungs!!", ergänzte ich laut.

Sie kamen angerannt, Ruffy mit lauter Keksen im Mund. „Waff'n los?!"

„Nami ist zusammengeklappt!!", teilte ich panisch mit.

Die Navigatorin lag keuchend und schwitzend auf dem Deck.

„Sie hat Fieber!!!", rief Vivi.


„Du arme Nami!!", heulte Sanji. „Wird sie sterben, Vivi?!!"

Wir, Sanji, Ruffy, Lysop, Karuh, Vivi und ich, waren in der Mädchenkajüte und standen bei Nami, die in ihrem Bett lag.

Vivi kühlte ihren Kopf mit einem feuchten Lappen. „Es wird das Klima sein...", kam es von der Prinzessin. „Die Meisten gehen bei diesem verdammten Mörder-Klima ein. Deswegen sind schon die fiesesten Piraten einfach abgekratzt. Wir müssen sie genau beobachten... Wer von euch hat Ahnung von Medizin?"

Ruffy, Lysop, Sanji und ich deuteten stumm auf Nami.

Aussichtslose Lage.

„Wie wär's mit 'nem saftigen Steak?", schlug Ruffy an Sanji gewandt vor. „Fleisch gibt Kraft!"

„Ich kann ihr eine Fleischbrühe kochen, aber das ersetzt keine Medizin. So heilen wir sie nicht", erwiderte der Koch. „Ich hab Nami, Vivi und Ally immer das beste Essen gegeben, das da war, den Rest habt ihr gekriegt." Lysop schnappte empört nach Luft, doch Sanji redete einfach weiter: „Als Schiffskoch bin ich für die richtige Ernährung zuständig. Aber ich muss wissen, was sie hat, damit ich ihr was Heilendes kochen kann."

Vivi maß Namis Temperatur. „40 Grad! Das Fieber steigt!!"

„In Alabasta gibt es bestimmt Ärzte!", überlegte ich. „Wie weit ist es bis dahin noch?"

„Mindestens eine Woche!!!", antwortete Vivi.

„Ist es schlimm krank zu sein?", wollte Ruffy wissen.

„Keine Ahnung, ich war noch nie krank", meinten Lysop und ich gleichzeitig mit schiefgelegten Köpfen.

„Ich auch nicht, bloß einmal", ergänzte Sanji. „Das ist aber schon Jahre her. Damals hatte ich bloß eine kleine Grippe. Das war nicht so schön..."

Vivi seufzte. „Natürlich ist es schlimm! 40 Grad ist ein superhohes Fieber!! Es könnte sein, dass sie stirbt!!!"

WAAAAS?!!

Sanji, Lysop, Ruffy und Karuh kreischten auf.

„Nami darf nicht sterben!!!", schrie Ruffy.

„DABI, JIRBBIICHT!!!", heulte Sanji.

Bitte was?

Karuh und Lysop rannten im Kreis herum und kreischten sich die Seele aus dem Leib.

Okay, Nami durfte wirklich nicht sterben, aber die Show, die die Jungs da abzogen, war eindeutig zu übertrieben.

„Kommt mal wieder runter!!", rief Vivi.

„Wir brauchen dringend einen Arzt!!!", schrie Ruffy.

„Schrei nicht so, sonst weckst du Nami auf!!", versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Nein...", stöhnte Nami.

Sie setzte sich auf.

„Sie ist wieder gesund!!!", jubelte Ruffy.

Lysop patschte ihm auf den Kopf. „So schnell doch nicht!!"

„Auf dem Tisch...", stöhnte Nami, „... liegt eine Zeitung..."

Eine Zeitung. Ich sah und nahm sie.

„Vivi... Schau auf Seite drei...", keuchte die Navigatorin.

Ich reichte der Prinzessin die Zeitung und sie tat, wie Nami sagte. Schnell huschten ihre Augen die Zeilen entlang, dann kam ein Wort aus ihrem Mund. „Shit...!"

„Was gibt's, Vivi?", fragte Ruffy nach.

„Irgendwas mit Alabasta?", wollte Sanji wissen.

Vivi fing an zu zittern und sie schwitzte. „Das darf nicht sein...!! Dreihunderttausend Soldaten sind zu den Rebellen übergegangen...! Die Rebellen sind jetzt fast doppelt so stark wie wir!"

„Die Unruhen nehmen kein Ende!", seufzte Nami. „Die Zeitung ist drei Tage alt. Ich wollte sie dir nicht zeigen, weil wir nicht schneller fahren können! Hast du's jetzt kapiert, Ruffy?"

„Die Lage ist ernst!", stellte mein Bruder klar.

„Endlich mal ein Geistesblitz" Nami wirkte immer noch total erschöpft.

„Du musst zum Arzt...", fing Lysop an, doch Nami unterbrach ihn. „Nicht nötig. Das Thermometer ist kaputt. Ich hab bloß 'nen kleinen Sonnenstich, ich werde auch ohne Doktor wieder gesund. Kümmert euch lieber darum, dass wir schnell nach Alabasta kommen. Macht euch um mir keine Sorgen!" Sie stand auf und lief nach draußen.

„Sie ist wieder gesund", diagnostizierte Ruffy.

„Depp! Sie tut nur so!", klärte ich ihn auf.

Vivi saß auf dem Boden und starrte die Zeitung an.

Plötzlich vergrub sie ihr Gesicht in ihr. „Ich muss das Krokodil stoppen, sonst ist es aus mit Alabasta!!! Wir müssen so schnell wie möglich weiter, sonst metzeln sich Millionen Menschen für nichts und wieder nichts!!!"

„Millionen...?", wiederholte Ruffy fassungslos.

„Arme Vivi! Was für eine Last!", sagte Sanji leise.

„He! Leute! Schwingt die Haxen!!", hörten wir Zorro auf einmal von draußen rufen. Er sollte auf den Kurs achten.

Die Jungs rannten schnell nach draußen. Ich warf noch einen zögerlichen Blick auf Vivi, dann folgte ich ihnen.

„Kurs Süd!", rief der Schwertkämpfer.

Seit wann war der denn der Kapitän?

„Seit wann bist du denn der Kapitän?", wollte Sanji wissen.

Hehe...

„Tut, was ich sage!", meinte der Grünhaarige. „Auf die Posten! Rahsegel hissen!"

„Aye, aye!!", bestätigte Lysop.

„Was ist, Nami? Die See ist doch ruhig?", fragte ich die Orangehaarige.

Sie stand an der Reling und schaute alles andere als gesund aus. „Der Wind... So wie es aussieht, kommt ein Sturm auf!"

Ruffy fasste ihr an die Stirn. Im nächsten Moment riss er seine Hand zurück. „Du glühst ja wie ein Kohlofen!!!"

„Quatsch!!", rief Nami. „Ich hab immer eine so hohe Temperatur! An die Schoten!!"

„Nami...", sprach ich sie an.

„Lass es, Ally! Mir geht es gut!!"

„Du machst das doch nur für Vivi...", kam es leise von Sanji.

„Mir geht's blendend!!", schrie die Navigatorin.

„Jetzt sei vernünftig...", redete Lysop auf sie ein.

„KLAPPE JETZT! BEIDREHEN!!"

Wir gaben seufzend auf und taten, was Nami sagte.

Plötzlich kam Vivi aus dem Schiffsinneren heraus. „Ich habe eine Bitte."

Wir schauten alle zu ihr hoch.

„Lasst uns so schnell fahren, wie es geht", sagte die Prinzessin. „Alabasta steht kurz vor dem Untergang. Wir dürfen keine Sekunde verlieren. Also lasst uns den kürzesten Weg nach Alabasta nehmen!!"

Nami grinste. „Na klar! Versprochen ist versprochen!!"

Wir anderen sagten nichts und schauten Vivi bloß ausdruckslos an.

Wir verstanden Vivi zwar, aber... Nami brauchte dringend einen Arzt!

„Also dann treibt schnell einen Arzt auf!", sprach Vivi. „Wir müssen Nami wieder gesund kriegen und dann nach Alabasta!! Ohne sie schaffen wir's nicht!!"

Ruffy grinste. „Verdammt! Du hast recht!!"

„Das ist der kürzeste Weg!!", stimmte ich zu.

„Aber was ist mit deiner Verantwortung für Alabasta?", wollte Lysop misstrauisch wissen.

„Der komme ich so am besten nach!", war die Erklärung.

„Exzellent, Vivi!!!", kam es entschlossen von Sanji. „Du bist 'n tolles Weib!"

Zorro griff nach seinem Schwert. „Gut so..."

„Danke, Nami! Aber ruh dich jetzt aus! Wir brauchen dich", sagte Vivi.

„Sorry, Vivi...", stöhnte die Angesprochene. „... aber mir geht es doch nicht so gut..."

„Scheiße!!! Was ist das?!!!", schrie Ruffy.

Hinter uns toste ein gewaltiger Hurrikan!

„Ein Hurrikan!!", rief ich.

„Heftiges Teil!!!"

„Wenn wir den Kurs...", fing Vivi, die Nami stützte, an.

„... weitergefahren wären...", machte Sanji weiter.

„... säßen wir...", kam es fassungslos von mir.

„... mittendrin!", schloss mein Bruder.

„Hölle, war das knapp!!", ergänzte Lysop.

Vivi schaute auf Nami herab. „Die geborene Navigatorin!"

Ich grinste. „Das ist sie allerdings!"

Vivi lächelte.

Dann streckte sie entschlossen eine Faust in die Luft. „An die Arbeit, Leute!! Wir brauchen einen Arzt!!!"

Auch wir streckten entschlossen einen Arm nach oben.

„Auf, gen Süden!"

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