091. Volle Fahrt voraus!
Niemand sagte etwas. Es war ruhig.
Keiner wusste so recht, was er machen sollte, wir warteten einfach ab und schauten in den Dschungel hinein.
Auf einmal hörte ich ein leises Geräusch. Es war kaum hörbar, sogar für mich als eine Nané, doch ich war mir sicher, dass es da war.
Ich drehte mich zu Boogey um, denn von ihm kam das Geräusch. Es war ein ganz leises trockenes Schluchzen gewesen.
Er starrte in den Dschungel, doch wenn man genau hinsah, konnte man feststellen, dass er in Gedanken ganz woanders war.
Seine Miene veränderte sich nur ein ganz kleines bisschen, doch das genügte mir. Ich wusste, was gleich kommen würde.
„Äh, Boogey?", fing ich vorsichtig an. „Alles in Ordnung?"
Jetzt schauten auch die anderen fragend auf.
Der Riese sagte nichts, sondern starrte weiterhin auf die Bäume. In seinen Augen bildeten sich langsam Tränen. „Woogey...", flüsterte er leise.
„Boogey, das wird schon wieder!", versuchte ich ihn hastig zu beruhigen. „Du musst nicht..." Doch ich konnte nicht zu Ende reden.
Boogey brach in Tränen aus. „BUHUUU!!", heulte er.
Reflexartig hielten wir uns alle die Ohren zu. „Ah! Jetzt versteh ich, was das sollte!", rief Lysop gegen das Geheule an.
„Das ist verdammt laut!", stellte Vivi klar.
„Das sind große Tränen!", staunte Nami.
Diese Tränen drohten uns zu erschlagen!
„Hey! Was ist denn hier los?" Ruffy trat zwischen den Bäumen hervor. Er hatte kein T-Shirt mehr an. „Das ist laut!"
„Boogey ist traurig!!", erklärten wir unnötigerweise.
Der Riese heulte weiter und wurde noch lauter. „WUHÄÄÄÄÄ!!! BUHUUUUUU!!!"
Das war ja schon fast wie ein Wasserfall! Ich glaubte sogar, einen Regenbogen zu sehen. Ich konnte Boogey zwar verstehen, aber...
„Das ist ja steinerweichend", kam es von Nami.
„Aua. Meine Ohren!", klagte ich.
„Wie so 'n Wasserfall...", überlegte Zorro, der sich als Einziger nicht die Ohren zuhielt.
„Krass!! Ein Regenbogen!!", staunte Ruffy.
„Gaack!", machte Karuh.
„Geht's NOCH lauter...?" Auch Vivis Ohren schmerzten.
„Das ist sooo traurig!", heulte Lysop mit.
Ja... und schmerzhaft!!
Boogey heulte immer noch.
Plötzlich richtete sich Woogey auf und setzte sich hin.
Wir bekamen allesamt Stielaugen.
„War ich ohnmächtig?", fragte sich der Riese.
„Woogey!! Du lebst?!", wollte Boogey erstaunt wissen.
Auch Ruffy und Vivi freuten sich.
„Woogey...!"
„Yeees! Cool!"
„Bestimmt wegen... der alten Waffe...", stöhnte der von den Toten zurückgekehrte.
Lysop wischte sich mit seinem Handrücken über die Nase. „Alte Waffe...?! Ach so!"
Natürlich! Jetzt verstand ich auch.
„Boogeys alte Gammelwaffe", stellte Lysop fest, „konnte dich nicht killen!"
„Zum Glück!", lächelte Ruffy.
„Das ist ein Wunder...!", staunte Lysop.
Boogey fiel seinem Freund um den Hals und drückte ihn fest an sich.
„Hey, nicht so doll! Autsch...", klagte Woogey leise.
Boogey überhörte das. „MANN! BIN ICH FROH, DAS DU LEBST! HAHAHAHA!"
Woogey grinste und ein paar Tränen liefen seine Wange herunter.
„100 Jahre Kampf lassen selbst die beste Waffe alt aussehen", kam es von Zorro. „Die Besitzer auch."
„Hahaha!! Das muss gefeiert werden! Ich danke dir, Elban!!!", lachte Boogey glücklich.
„Findest du dich cool, weil du mich k.o. gehauen hast?", wollte Woogey gespielt herausfordernd wissen.
Boogey boxte ihm gegen die Schulter. „Quatsch, altes Haus!!"
„Aua! Das war meine Wunde..."
Boogey stand auf. „Willst du Streit?!!"
Auch Woogey erhob sich. „Und ob, du Flasche!!!"
„Seid ihr total hohl?!", schrie Nami.
Wir saßen zusammen mit den Riesen bei dem Skelett eines riesigen Tieres. Woogey hatte sich mit unserer Hilfe Verbände angelegt.
Wir hatten ihm gerade erzählt, was passiert war.
Nun blickte Vivi traurig zu Boden. „Es ist Alles meine Schuld... Ohne mich wären... Aua!" Letzteres kam, weil Nami der Prinzessin in die Wange kniff. „Halt den Schnabel!", sagte die Navigatorin.
„Genau! Kopf hoch, Vivi!" Ruffy lag den Kopf auf einer Hand abgestützt neben Lysop und Karuh auf dem Boden. Alle drei aßen Kräcker. „Willst du auch Kräcker?", bot mein Bruder der Prinzessin an.
Woher hatte er die denn jetzt?
Ich wandte mich Vivi zu. „Du kannst nichts dafür, Vivi!"
Sie lächelte.
„Jetzt wird gefeiert!", jubelte Ruffy.
Lysop und Karuh stimmten mit ein.
„Müssen wir hier echt noch ein Jahr warten?", wollte Zorro wissen.
„Sieht so aus, Zorro...", seufzte Nami.
„Könnt ihr uns nicht helfen?", fragte Ruffy die Riesen.
„Wie denn? Gegen die Magnetströme kommen selbst wir nicht an!", antwortete Woogey.
„HUHUUU! Hallo, ihr drei Schönen!", kam es auf einmal vom Dschungel aus. „Hi, Jungs...", fügte diese Person noch leise hinzu.
Sanji lief auf uns zu. „Wie geht's euch Süßen?!"
„Hi, Sanji!", begrüßte Ruffy den Koch.
„Sanji, der faule Sack, hat kein Stück geholfen!", schnaubte Lysop.
Sanji schreckte zurück, als er Woogey erblickte. „Meine Fresse! Bist du Mr. 3?!!"
„Woher weißt du von Mr. 3?", wollte Nami wissen.
Sanji bekam Herzchenaugen. „Wow! Du siehst zum Anbeißen aus!" Nami trug immer noch bloß den BH.
„Du hast also vorhin mit Mr. Zero geredet?!", fragte Vivi nach.
„Ja, der Doofkopf dachte, ich wäre Mr. 3", antwortete der Raucher.
Er hatte uns erzählt, dass er vorhin im Dschungel ein Teehaus aus Wachs gefunden hatte und dort war eine Teleschnecke, die geklingelt hatte. Sanji war rangegangen. Sein Gesprächspartner war Mr. Zero gewesen.
„Und du hast behauptet, wir wären tot?!", fragte Vivi weiter nach.
„War doch richtig, oder?", kam es vom Blonden.
„Jetzt sind wir sie los und trotzdem sitzen wir hier fest", fluchte Lysop.
„Wieso? Gibt's noch was zu erledigen?", wollte Sanji wissen und hielt etwas hoch. „Ich hab da was gefunden..."
Was er da hochhielt war ein Enternal-Port, der der Aufschrift nach zu urteilen nach Alabasta führte.
Uns allen klappte die Kinnlade herunter.
„Äh... is was?", machte der verwirrte Sanji.
„Ein Enternal-Port nach Alabasta!!!", jubelten wir. „Wir können weiter!!!"
Vivi fiel Sanji um den Hals. „Ohne dich wären wir verloren!"
Sanji guckte schon wieder so komisch. „Wenn du ein Problem hast, dann komm einfach zu mir."
Ruffy wollte das mit Kräckern feiern, doch Nami und ich erklärten ihm, dass wir dazu jetzt keine Zeit hatten.
„He, Zorro... Was ist mit unserem Jagd-Spiel?", erkundigte sich Sanji.
„Egal, ich hab eh gewonnen!", kam es selbstsicher von Zorro. „Ich hab ein fettes Nashorn gefangen."
„Hey, ihr Riesen! Ciao!!", verabschiedete sich Ruffy. „Wir fahren weiter!!"
„Ihr habt's ja eilig", stellte Boogey fest.
„Viel Glück in Alabasta!", sagte Woogey.
„Thanks!", bedankte sich Vivi.
Wir verabschiedeten uns alle, Lysop mit dem Versprechen irgendwann mal nach Elban zu fahren, und liefen in den Dschungel hinein zu unserem Schiff.
„Kannst du nicht gucken? Meine Echse ist größer!", knurrte Sanji.
„Quatsch, mein Nashorn toppt deine Echse!", widersprach Zorro grimmig.
„Egal, beide sehen lecker aus", kam es von Ruffy der halb auf der Reling lag.
„HALT DICH DA RAUS!", riefen die zwei Streithähne gleichzeitig.
Jeder von den beiden stand auf seinem Fang und sie stritten sich darum, wessen größer war.
„Was soll das Gezanke? Wir können eh nicht Alles mitnehmen... Schneidet das Beste raus!", sagte Nami die sich ein neues Oberteil angezogen hatte.
„Zu Befehl, Nami!", rief Sanji sofort.
„Was sagst du dazu, Lysop?", fragte Zorro den Lügenbaron.
„Hä? Mir doch egal."
„Unentschieden!", meinte Vivi, die jetzt auch was anderes anhatte.
„Unentschieden gilt nicht!", widersprach Zorro.
„Aber sie hat recht!", unterstützte ich die Blauhaarige. Ich hatte eine nicht verbrannte Ausgabe meines üblichen Outfits an. „Beide sind gleich groß!"
„Das kann nicht sein!", bestimmte Zorro.
Ich zuckte mit den Schultern. „Dein Problem."
Nachdem Sanji etwas Fleisch herausgeschnitten hatte, fuhren wir los den Fluss entlang.
Ruffy jammerte, weil wir seiner Meinung nach so wenig Fleisch mitgenommen hatten.
Kurz bevor der Fluss ins Meer mündete, erblickte ich etwas. „Hey, da sind die Riesen!"
„Sie wollen nochmal Tschüss sagen!", meinte Lysop begeistert.
Boogey stand rechts vom Ufer, Woogey links.
Sie schauten aufs Meer hinaus.
„Ihr habt für uns euer Leben riskiert", sagte Boogey.
„Jetzt tun wir das Gleiche für euch", ergänzte Boogey.
„Vertraut uns, wir lassen euch nicht hängen!", sprach Woogey laut.
„Fahrt immer geradeaus!!! Egal, was passiert!!!", verlangte der zweite Riese von uns.
„Wieso, was ist?", fragte Zorro nach.
„Alles klar!!! Steuer geradeaus!", befahl Ruffy.
„Macht's gut, Kinder... Haltet die Ohren steif!"
Wir fuhren auf das Meer hinaus.
Plötzlich quietschte Nami erschrocken auf.
Vor uns erhob sich etwas Riesiges aus dem Wasser.
Etwas WIRKLICH Riesiges!
„Hi, Inselfresser", kam es von Woogey.
„Mach Platz im Namen Elbans!!!", verlangte Boogey.
Ein gewaltiger Goldfisch tauchte direkt vor uns auf.
„SHIT!!!", rief Sanji.
„Da kommt ein Monster!" Lysop hatte Angst.
„Ein Seekönig!!", stellte ich klar.
„Sofort beidrehen!! Schnell!!", rief Nami Lysop zu, der dem Ruder am
nächsten war.
„N-Nein!!!", widersprach der Lügenbaron. „Geradeaus!!! St-Stimmt's, Ruffy?!"
Mein Bruder lächelte. „Jepp. Was denn sonst?"
Der Riesen-Goldfisch riss sein gewaltiges Maul auf und wir fuhren direkt hinein.
„Seid ihr vom Wahnsinn umkrallt?!!", schrie Nami.
„Schrei nicht so. Hier, der letzte Kräcker", versuchte Ruffy sie zu trösten.
„ICH WILL KEINEN KRÄCKER!!! ICH WILL LEBEN..."
Karuh flüchtete ins Schiffsinnere.
„Lass gut sein, Nami", sagte Zorro zu ihr.
Die Navigatorin heulte und knabberte an dem Kräcker.
Ich strich ihr über den Rücken. „Alles wird wieder gut!"
Wir konnten sowieso nicht mehr ausweichen, dazu war es zu spät.
Wir waren bereits im Maul, da schloss der Seekönig es.
Es war stockdunkel.
„Geradeaus!", rief Lysop.
„Idiot! Er hat uns verschlungen!", schrie Nami ihn an.
„Los! GERADEAUS!" Ruffy war wild entschlossen.
Auf einmal wurde es wieder hell.
Die Riesen hatten ein großes Loch in den Goldfisch geschlagen und wir flogen wieder ins Freie.
Ja, wir flogen!
Ruffy war ganz begeistert.
„Was hab ich gesagt? Geradeaus war richtig!" Lysop war stolz.
„Cool!" Ruffy saß mal wieder auf der Galionsfigur und grinste. „Die Riesen sind spitze!"
Der Goldfisch platschte ins Wasser.
„Alter Schwede!", staunte ich.
Wir hörten noch wie die Riesen etwas brüllten:
„VOLLE FAHRT VORAUS!!!"
...
Vor langer Zeit gab es eine Piratenbande von Riesen. Sie hatte zwei Anführer. Boogey, der rote, und Woogey, der blaue Teufel. Sie waren unbesiegbar und fuhren plündernd von Küste zu Küste. Es war ein kleines Mädchen...
„Hast du die Jagd gesehen?", fragte einer der Piraten-Riesen seinen Kumpel.
„Klar!!", antwortete der. „Diesmal hat sich's richtig gelohnt!"
... das die Riesen zu Fall brachte.
Boogey und Woogey feierten mit ihrer Bande, weil sie zwei Seekönige erlegt hatten.
Ein Mädchen schaute bewundernd zu den beiden hoch.
Dann fragte sie: „Wem seins ist größer?"
Die zwei Riesen wussten es nicht und fingen deswegen an zu streiten.
„Meins!"
„Bist du blind, Woogey?"
„Meins ist drei Zentimeter länger!!"
„Bullshit!"
„Wohl!"
...
Die zwei damals erlegten Seekönige sind jetzt bloß noch Skelette.
Boogey und Woogey betrachteten beide.
„Hey, Boogey... Welches war deins?", fragte Woogey.
„Ich weiß nicht mehr..."
Plötzlich brach der mittlere Vulkan der Insel aus.
„Da!"
„Unser Vulkan..."
„Jetzt wird gekämpft!"
„Überlegen können wir später!"
Verdammt lang ist's her!
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An dieser Stelle mal ein Ganzkörperbild von Ally! Das hab ich ja bis jetzt noch gar nicht gezeigt ^^'
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