083. Miss Bloody-Sunday
Auf der Lamb:
Zorro und ich hievten den Anker aus dem Wasser und befestigten ihn.
Gerade als wir fertig waren, hörten wir Schmerzensschreie und Ruffy kam mit Lysop und Sanji zu uns gerannt.
Lysop und Sanji schrien so, weil mein Bruder sie an Bein und Nase gepackt hatte und mit sich zog.
„Das Schiff ist klar!", rief ich dem Strohhutträger zu.
Im nächsten Moment kamen Nami und Vivi. „Aber er muss mit...!", rief die Prinzessin.
„Worum geht's?", fragte Zorro.
„Die Ente ist weg!", erklärte Nami seufzend.
„Die hier?" Zorro zeigte auf Vivis Ente, die auf dem Deck stand.
„Die war schon die ganze Zeit hier", ergänzte ich.
„Karuh, ein Glück!!!", rief die Blauhaarige erleichtert aus.
Sie alle kamen auf das Schiff, da teilte die Prinzessin uns mit: „Lasst uns den Fluss rauf, da ist ein Seitenarm. Von da aus geht es schneller!!"
„LEINEN LOS!!!", rief mein Bruder.
Wir fuhren los.
„Wie viele haben wir an den Hacken?", fragte Ruffy nach.
Vivi zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es gibt 2000 Agenten. Die Firma hat hier einige Städte."
Hm... Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl... Als wäre hier jemand, der nicht hierher gehörte!
Ehe ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, schrien Lysop und Sanji los.
„Was soll das?! Warum wollt ihr schon los?!! Ich will zurück zu den süßen Mädels!!!"
„Immer müsst ihr Alles vermiesen! Piraten müssen auch mal feiern! Außerdem ist es noch dunkel! Ich leg mich wieder hin!"
„Erklär du's ihnen!", sagte Zorro genervt zu Nami.
Die grinste. „Hab ich schon."
Sanji und Lysop waren jetzt am Kopf mit Beulen überzogen.
„Ganz schön nebelig", stellte Zorro fest.
„Die Sonne geht bald auf", kam es von Vivi.
Der Nebel war nicht mein Problem, ich konnte immer noch sehen. Ich wurde dieses komische Gefühl nicht los.
„Passt auf, dass ihr die Felsen nicht rammt... Ich glaub, ihr habt sie abgeschüttelt", hörten wir eine Stimme hinter uns sagen.
Blitzschnell drehten wir uns um.
Auf dem Geländer beim Oberdeck saß eine schwarzhaarige Frau mit einem Cowboyhut. Sie war ungefähr achtundzwanzig Jahre alt. „Hübscher Kahn."
„Ey!! Wer bist du?!!!", rief Zorro.
Die Frau beachtete den Grünhaarigen einfach nicht und schaute auf Vivi herab. „Ach, Miss Wednesday... Schöne Grüße von Mr. 8."
Die Prinzessin war geschockt. „Igaram... Hast du etwa...?"
„Was willst du hier?", fragte Ruffy laut.
Vivi hob ihre Stimme. „Es hat dich niemand eingeladen, Miss Bloody-Sunday!!!"
„Wessen Partnerin ist sie?", fragte ich Vivi ohne den Blick von der Schwarzhaarigen zu wenden.
„Die vom Boss!!! Nur sie wusste, wer er ist, deshalb haben wir sie verfolgt und Alles rausgekriegt!"
„Um genau zu sein, hab ich euch absichtlich zu ihm geführt", kam es gelassen von der Agentin.
„Das war doch nett!", meinte Ruffy ganz naiv zu Vivi.
„So viel wussten wir auch!", rief Vivi zu Miss Bloody-Sunday und beachtete Ruffys Worte nicht. „Und dann hast DU uns verpfiffen!!"
Ruffy schaute finster zu der Agentin hoch. „Das war aber fies!"
Mensch, Ruffy...!!
„Was willst du eigentlich?!", schrie die Prinzessin.
„Keine Ahnung...", meinte die mit dem Cowboyhut. „Ihr habt so ernst geguckt, da dachte ich mir, ich munter euch ein bisschen auf. Ich find's wirklich witzig, dass du tatsächlich hoffst, dein mickriges Land gegen die Firma verteidigen zu können!"
Vivi schien mit sich selbst zu ringen, dann platzte es aus ihr heraus. „DU MIESE HEXE!!"
Das war wie eine Art Stichwort für uns, denn wir alle stellten uns kampfbereit hin und richteten uns gegen diese Frau, die immer noch gelassen auf dem Geländer saß.
Lysop und Sanji standen sogar bei ihr oben und zielten mit einer Pistole beziehungsweise einer Steinschleuder auf sie.
„He, Sanji... Worum geht's hier?!", fragte die Langnase.
„Keine Ahnung", antwortete der Koch, „aber anscheinend ärgert die Tusse hier Miss Wednesday...!"
Miss Bloody-Sunday schloss einfach die Augen. „Vorsicht, Jungs... solche Waffen sind gefährlich."
Auf einmal fielen die beiden über das Geländer zu uns runter auf das Deck.
„Was war das?!!", rief Zorro entsetzt.
Nami blickte geschockt.
„Wie ist das denn passiert?!", wollte ich fassungslos wissen.
„Die Teufels-" Vivi brach in ihrem Satz ab.
„Was?!!" Auch Ruffy war verwirrt.
Lysop und Sanji krachten auf das Deck genauso Zorros und Namis Waffen.
„Teufelsfrucht?!!", rief Zorro laut. „Welche denn?!!"
Sanji war natürlich sofort verliebt. „Ooooh, pretty baby!!"
„Jungs, ich kämpfe, wann ich will", kam es von der Frau. „Und fuchtelt nie wieder mit so hässlichen Dingern vor meiner Nase herum."
Plötzlich erhob sich Ruffys Strohhut in die Luft und sauste in die Hand der Agentin. „Der Strohhut-Käpt'n Monkey D. Ruffy...", sprach sie.
„Hey!!", protestierte mein Bruder.
Die Frau beachtete ihn nicht und schaute nun mich an. „... Und Vize-Käpt'n Nané Monkey D. Ally... Ihr habt erst kürzlich Verblüffen in vielen Menschen ausgelöst in so kurzer Zeit ein so hohes Kopfgeld zu besitzen... aber so verblüffend nun auch wieder nicht..."
Ich sagte nichts, sondern beobachtete sie nur weiterhin genau. Sie musterte mich kurz und ihr Blick blieb an meinem Gürtel hängen. „Hübscher Gürtel..."
Reflexartig griff ich danach, nur falls sie vorhatte auch diesen in ihre Hand sausen zu lassen.
Sie lächelte bloß amüsiert.
„GIB MIR MEINEN HUT WIEDER, OLLE SCHNEPFE!", brüllte Ruffy wütend. „ICH HAU DICH VOM SCHIFF! RÜCK IHN WIEDER RAUS!"
Die Schwarzhaarige setzte sich den Strohhut über den Cowboyhut auf. „Ihr habt euch eben mit den falschen Leuten eingelassen! Pech für Vivi, dass ihre Beschützer so mickrige Piraten sind!! Pech auch, dass euer Lock-Port den Kurs auf Little Garden anzeigt. Das wird eure Endstation! Praktisch für die Firma... Nach Alabasta kommt ihr nie! Vorher krepiert ihr ohne Crocodile je zu Gesicht zu kriegen."
„Laber nicht, ich will meinen Hut!!", schrie Ruffy. „Du blöde Kuh! Ziege!"
Er wieder...!
Miss Bloody-Sunday schnippte den Hut zu Ruffy zurück. „Schrei nicht so, das kann jeder. Ihr habt doch selbst schuld."
Sie hatte noch etwas anders geschnippt, das Vivi aufgefangen hatte. „Ein Enternal-Port?"
„Damit kommt ihr um Little Garden rum", erklärte die Frau. „Die Nadel zeigt auf Nada eine Insel vor Alabasta. Da kommen selbst unsere Agenten nicht hin."
„Will sie uns helfen?", fragte sich Nami.
„Was soll das?!", rief Vivi.
„Eine Falle", stellte Zorro fest.
„Könnte schon sein...", dachte ich nach. Diese Frau war ganz und gar verschlossen... mysteriös... Ich konnte noch nicht einmal feststellen, ob sie log oder nicht.
„Wer weiß...", kam es von ihr.
Vivi dachte angestrengt nach.
Ruffy, der wieder seinen Hut auf dem Kopf hatte, griff nach dem Enternal-Port. „Ist mir scheißegal!" Mit seiner Hand zerbrach er ihn.
Nami trat ihn. „Was sollte das?!!! Das wär 'n sicherer Kurs gewesen!! Sie steht bestimmt auf unserer Seite!!"
Ruffy ließ sich nicht davon beirren. „Die Kuh entscheidet nicht, wohin wir fahren!!!"
Sie lächelte immer noch. „Ach... wie schade."
„Mann!!", schnaubte Nami.
„Die hat den Opa bombardiert!!" Ruffy war immer noch sauer wegen Igaram... War auch verständlich! Ich war's auch noch.
Miss Bloody-Sunday stellte sich hin. „Ich steh auf Power-Typen... Viel Glück beim Überleben..."
„Hau ab", schnauzte Ruffy sie an.
Sie verließ das Schiff und fuhr auf einer großen Schildkröte davon. „Los, Ramirez."
„Sì", bestätigte die Schildkröte.
Weg waren sie.
„Mega-Vieh", meinte Ruffy.
Vivi sank auf die Knie. „Was wollte die Trulla eigentlich?!"
„Die Alte sind wir los!", versuchte Nami sie aufzumuntern.
„War schon seltsam!", kam es von mir.
„Ziemlich mysteriös das Ganze", sagte Zorro.
„Jetzt kapier ich gar nichts mehr!" Lysop war verwirrt. „Wer gehört zu uns? Jetzt erzählt mal endlich!" Karuh, Vivis Ente, quakte ihn an. „Hilfe! Eine Ente!!"
Die Prinzessin blickte traurig zu Boden. „Darf ich wirklich mitfahren? Ich bring Ärger..."
„Ach, weißt du...", fing ich an. „Das kann man wohl sagen!"
Nami ging vor der Blauhaarigen in die Knie, sodass sie etwa auf gleicher Augenhöhe waren, und tippte ihr an die Stirn. „Ist wohl deine Spezialität!"
Vivi biss sich auf die Lippe. „Au! Sorry..."
Nami richtete sich wieder auf. „Oder, Ruffy?"
Mein Bruder streckte jubelnd beide Arme in die Luft. „Die Sonne geht auf!"
Vivi war skeptisch. „Ist ihm das egal?"
Ich lachte. „Oh ja, und wie!"
Gespannt auf ein Frühstück von Sanji wartend verließen wir Whiskey Peak und nahmen Kurs auf die nächste Insel.
Miss Bloody-Sunday fuhr auf Ramirez davon und blickte in die Richtung zurück, in der sich das Schiff der Strohhutbande befand. „Viel Spaß in Little Garden!", sagte sie.
Auf Little Garden:
Ein Tiger streifte durch den dichten Dschungel, der die ganze Insel überzog.
Er lief an einem menschlichen Fußabdruck vorbei, der fast so lang war wie das Tier selbst.
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