076. Krokus und La Boum

„Was nun?"

„Weghauen!"

„Spinnst du? Wie denn?"

„Der ist doch im Weg!!!"

„von hier sieht der echt aus wie 'ne Wand!", stellte Sanji fest. „Gar nicht echt!"

„Stimmt! Hoffentlich sieht er uns nicht!!", meinte Nami.

„Da links ist eine Lücke!!", rief Zorro und deutete darauf. „Da können wir durch!! Rudert backbord!!"

„Geht nicht!! Das Ruder ist kaputt!!", rief Lysop hektisch.

„Macht nichts! Wir helfen euch!!", rief ich der Langnase zu und Zorro und ich flitzten zu ihm und Sanji zum kaputten Ruder.

„Ich hab da 'ne Idee!!!", hörte ich meinen Bruder ausrufen.

Lysop, Sanji, Zorro und ich zogen und zerrten am Ruder so gut es nur ging, doch es bewegte sich kein Stück. „Backbord! Backbooord!!"

„Es klappt nicht!!!", stellte der Lügenbaron fest.

Er hatte recht. Wir rasten immer noch direkt auf den Wal zu.

Plötzlich ertönte ein Schuss und die Kanone der Flying Lamb wurde abgefeuert, direkt auf den Wal. Wir konnten es nicht fassen. „Die Kanone..."

„Hat's was gebracht?", hörte ich meinen Bruder wegen des Nané-Instinkts fragen.

Du... naiver... IDIOT!!!

Natürlich hatte der Schuss NICHTS gebracht und die Lamb fuhr munter weiter auf den Wal zu. Als sie gegen das gewaltige Tier stieß, brach die Gallionsfigur ab und fiel auf das Deck.

„Mein Lieblingsplatz!!!", schrie Ruffy entsetzt.

Der Wal hörte plötzlich auf zu bröten und blieb still.

„Was ist denn jetzt?", fragte Lysop.

„Egal! Wir müssen hier weg!!", schrie ich. „Jetzt oder nie!!"

Wir griffen nach den Rudern.

„Schnell! Rudern!!", meinte Sanji gehetzt.

„Der Schuss hat ihn nicht einmal gekratzt!!" Lysop war sowohl ängstlich, als auch erstaunt.

„Na ja, bei der Größe...", erwiderte Zorro.

„Egal!! Weg hier!!!"

Auf einmal machte der Wal wieder „BÖÖÖT!"

Aua, aua!

„Shit, ist der laut!!", ächzte Sanji.

Da hatte er verdammt recht!

„Los! Wir müssen rudern!!", versuchte ich gegen das „BÖÖÖT!" anzubrüllen.

Wir waren bereits bis neben dem Auge des Wals gerudert, als Ruffy sich plötzlich selbstsicher aufs Deck stellte.

Oh, bitte! Der sollte jetzt bloß nichts Dummes machen!! Aber so wie ich ihn kannte...

„Du hast meinen Lieblingsplatz", fing mein Bruder an, „KAPUTT GEMACHT!!!"

Er war ziemlich sauer und holte aus. Im nächsten Moment dehnte er seinen Arm und schlug direkt auf das Auge des Wals, das größer war als Sanji und Zorro zusammen.

„IDIOOOT!!!"

Der Wal blickte auf uns hinab.

„Er hat uns bemerkt!!"

Ruffy beachtete uns gar nicht. „Ich hau dich blau!!", drohte er dem Wal.

„Lass den Scheiß!!" Lysop und Zorro stoppten meinen Bruder mit einem Kick.

Ruffy konnte nicht mehr protestieren, der Wal riss seinen riesigen Mund auf.

„AAHHH", schrien wir alle.

Das Wasser strömte nur so in den Wal hinein und mit ihm die Flying Lamb. Ruffy flog von Bord. „RUFFY!!"

Doch wir konnten ihm nicht helfen; mit einem gewaltigen Strudel wurden wir in das Tier hineingezogen. „WOAAH!!"

Dann schloss sich der Mund des Wals... Ruffy war noch draußen...


„Total abgefahren...", kam es von Zorro.

Ich rieb mir verwundert die Augen.

Lysops Mund stand offen.

„Spinn ich?", fragte Sanji sich. „Ich dachte, der Wal hätte uns verschluckt."

Auch Nami war verdutzt. „Was soll das jetzt? Ich glaub, ich träume..."

Dann hatten wir aber alle denselben Traum. Vor uns war eine kleine Insel mit einem gemütlichen Häuschen und Palme und Liegestuhl... Als ob hier jemand wohnen würde... im Inneren eines Wals!

Das abgefahrenste aber war, dass über uns der Himmel war! Doch wenn ich genauer hinschaute, merkte ich, dass der Himmel nur aufgemalt war.

Plötzlich schoss vor uns etwas aus dem Wasser.

„Ein Monster-Krake!!!" Lysop und Nami ergriffen schnell die Flucht.

Ehe Zorro, Sanji und/oder ich etwas tun konnten, steckten auf einmal drei Harpunen in dem Kopffüßler und spießten ihn auf.

„Da ist jemand", stellte Zorro fest.

„Jepp!", bestätigten Sanji und ich gleichzeitig.

„I-Ich schieß mal zur Sicherheit!", stotterte Lysop mit zittrigen Knien.

„Nein, warte!", hielt ich ihn zurück. „Da kommt jemand heraus!"

Tatsächlich wurde die Tür des kleinen Hauses geöffnet und jemand erschien.

„Blume!" war Sanjis erste Reaktion.

„Blume?!" Zorro war misstrauisch.

Aus dem Haus trat keine Blume, sondern ein Mann. Allerdings sah der schon ein wenig aus wie eine Blume, deswegen konnte ich den Koch verstehen.

„Ach ne. Ein Mann!", stellte der gerade fest.

Der Blumen-Mann war schon etwas älter und trug eine Brille, durch die er uns scharf betrachtete.

„Der Kerl hat doch den Kraken erledigt!", meinte Lysop. „Wollte er uns etwa helfen?"

Wir musterten den Kerl und der Kerl musterte uns und sagte immer noch kein Wort.

Er und Sanji führten eine Art Anstarr-Wettbewerb.

Als der Mann es sich schließlich auf dem Liegestuhl unter der Palme gemütlich machte und Zeitung las, verlor der Blonde die Fassung. „HAST DU KEINEN MUND?!"

Der Blumen-Mann schwieg immer noch.

„Ich warne dich, Opa! Wir haben Kanonen!!", schrie Lysop.

Der Mann blickte ihn bedrohlich über seine Zeitung hinweg an. „Lass das, sonst kommt noch jemand zu Schaden!"

„Ach ja?", erwiderte Sanji. „Und wer sollte das sein?"

„Ich."

„LASS DEN SCHEISS!!!"

„Bleib cool, Sanji." Zorro trat an die Reling. „He, Opa! Sag schon, wer du bist!"

„Warum sollte ich das?", kam es als Antwort. „IHR wollt schließlich was von MIR..."

„Hast recht...", meinte der Schwertkämpfer. „Sorry. Also, ich bin..."

Doch er wurde von dem Blumen-Opa unterbrochen. „Ich heiße Krokus, bin Leuchtturmwächter, 71 Jahre alt, Sternzeichen Zwilling, Blutgruppe AB..."

„DARF ICH IHN METZELN?!!", brüllte Zorro.

„Gaaanz ruhig!", beschwichtigte ich ihn.

Der Alte, Krokus, wandte sich wieder seiner Zeitung zu, sprach allerdings noch zu uns. „Ihr platzt hier einfach rein, ohne zu wissen, wo ihr seid...? Ein Heringsbauch ist das ganz bestimmt nicht!"

„Der Wal hat uns doch verschluckt!", meinte Lysop.

„Wir müssen hier raus, bevor wir verdaut werden!!", rief Nami.

Krokus zeigte auf Etwas schräg links hinter uns. „Da geht's raus." Es war eine große Tür.

„Wieso hat der Wal 'ne Tür?", wollten wir erstaunt wissen.

„Und einen Himmel?", ergänzte Nami.

„Schau mal genau hin!", sagte ich ihr. „Die Wolken sind bloß angemalt... Der Wal ist von innen bemalt!"

„Ist doch hübsch!", meinte Krokus.

„WAS TREIBST DU HIER?!", schrie Lysop.

„Lass ihn! Wir sollten von hier verschwinden!" Zorro klopfte ihm auf die Schulter.

Ehe noch jemand von uns etwas machen konnte, wackelte auf einmal Alles und ein Krachen war zu hören. „Was ist denn jetzt?"

„Er fängt wieder an!", gab Krokus nur von sich.

Da sich durch die Erschütterungen im Magensaft Wellen bildeten, konnte man sehen, dass das, auf dem Krokus stand, keine Insel war, sondern ein Eisenschiff.

Natürlich! Wir schwammen hier auf Magensaft.

„He! Moment!! WOMIT fängt er an?", wollte Lysop wissen.

„Der Wal", erklärte Krokus, „rammt seinen Kopf gegen die Red-Lind-Küste."

„Er rammt ihn gegen die Küste?", wiederholte ich.

„Der Wal hat viele Narben und Wunden am Kopf", fasste Nami zusammen, „und rammt seinen Kopf gegen die Küste..."

„Und das heißt?", wollte unser Schütze wissen.

„Er leidet!!!", schloss die Navigatorin.

„Ach so...", meinte die Langnase. „Und der Alte killt den Wal von innen!"

„Schön!" Zorro klang gehetzt. „Jetzt, da wir das geklärt haben, können wir bitte gehen?!"

„ICH muss den Wal nicht retten!!", schloss sich Sanji dem Schwertkämpfer an.

Er hatte recht! Wir mussten hier raus!

Wir versuchten das Schiff zu steuern, doch Lysop hinderte uns wieder daran, indem er rief: „Schaut mal! Der Opa haut ab!!"

Tatsächlich! Krokus sprang kopfüber ins Wasser, äh... in die Magensäure und schwamm davon Richtung Tür.

„Egal! Wir müssen hier weg!", rief ich.

„Das geht nur mit Rudern!!", meinte Zorro und warf jedem ein solches zu.

Doch wieder wurden abermals aufgehalten. Plötzlich kamen aus einer kleinen Tür neben der großen zwei Gestalten herausgeschossen; ein Mann und eine Frau.

„DIE MAGENSÄURE!!!", schrie der Mann panisch.

„SCHEISSDREEEECK!!!", schloss sich die Frau ihm an.

Dann fielen beide in die besagte Säure.

Doch damit nicht genug. Hinter den beiden schoss eine weitere Person aus der kleinen Tür... eine nur zu bekannte Person mit roter Weste und Strohhut...

„R-Ruffy?", machte Zorro, als er den Kapitän erblickte.

„Hey, Leute! Wie geht's?", rief mein Bruder, aber er wartete eine Antwort gar nicht erst ab. „Rettet mich!!!"

Auch er fiel in die Magensäure.

„Der Alte will raus!" Lysop deutete auf Krokus, der eine Leiter hochkletterte, die zu der kleinen Tür neben der großen führte.

„Egal! Erst mal Ruffy retten!", kam es von Zorro.

Nachdem wir meinen Bruder und die anderen beiden herausgeholt hatten, wurde der Wal auf einmal wieder still. „Der Wal hat sich beruhigt!", stellte Nami fest.

Ich wandte mich an den Mann mit der Krone und die Frau mit den hellblauen Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. „Also... Wer seid ihr?"

Sie antworteten nicht, sondern flüsterten bloß miteinander: „Das sind Piraten, Mr. 9..."

„Ja, ich weiß, Miss Wednesday...!", flüsterte der Mann zurück.

Plötzlich hörten wir das Knallen einer Tür, die aufgeschlagen wurde, und erblickten Krokus in der kleinen Tür. „SOLANGE ICH LEBE", brüllte er, „BESCHÜTZE ICH LA BOUM!!!"

„Wer ist das?", wollte Ruffy wissen.

„DER schon wieder!", seufzte Lysop.

Die Frau und der Mann lachten.

„Hohoho..."

„Ach ja? Versuch doch, uns aufzuhalten!"

Sie hoben ihre schweren Waffen hoch und zielten auf den angemalten Himmel. „Wir können den Wal auch von innen schlachten!!!"

Mit diesen Worten feuerten sie, doch ehe die zwei Kanonenkugeln den Wal verletzen konnten, warf sich Krokus dazwischen und fing sie ab.

„Er hat sie abgefangen!!", rief Lysop entsetzt.

„Wollte er den Wal etwa SCHÜTZEN?", kam es von Nami.

Schien so...

Krokus landete in der Magensäure.

„Lächerlicher, alter Sack!", schnaubte die Frau.

„Aus dem Wal machen wir Proviant für unsere Stadt!!", ergänzte der Mann.

Ehe noch jemand irgendetwas machen konnte, baute sich Ruffy hinter den beiden auf und verpasste ihnen eine. „Die sollen aufhören!!", war der Grund.

Beide fielen zu Boden.


„Das hier ist ein Riesenwal. Die gibt's nur im East Blue", erklärte Krokus. Wir waren immer noch im Inneren und befanden uns auf Krokus' Insel. Den Mann und die Frau, Mr. 9 und Miss Wednesday, hatten wir gefesselt.

„Der hier heißt La Boum", redete Krokus weiter. „die zwei da kommen aus der nächsten Stadt. Sie wollen La Boums Fleisch, damit könnte sich nämlich die Stadt für drei Jahre ernähren. Aber nicht mit mir!! La Boum rammt sich den Kopf gegen die Red Line und heult den River's Mountain an, weil er leidet. Eines Tages, ich hielt am Leuchtturm Wache, kam eine Piratenbande den River's Mountain runter. Und ein kleiner Wal schwamm hinterher, das war La Boum. La Boum hat die Piraten im West Blue getroffen und ist ihnen einfach gefolgt. Normalerweise leben Riesenwale in Herden... für La Boum waren das die Piraten. Sie blieben eine Zeit lang am Kap, da ihr Schiff Schrott war und ich hab mich mit ihnen angefreundet. Bei der Abreise fragte mich der Käpt'n, ob ich auf La Boum aufpassen könnte. Er versprach, ihn nach der Weltreise wieder abzuholen... La Boum hat das verstanden und seitdem wartet er."

„Deshalb ruft er...", fing Nami an.

„... und rammt die Küste...!", schloss ich.

„Tja...", seufzte Krokus. „Schon seit fünfzig Jahren... Er glaubt, sie kommen noch...!!!"

Wie, als würde er Krokus' Worte unterstreichen wollen, machte La Boum: „BÖÖÖÖT!!!"

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