072. Shoppen in Logue Town

„Wie ist das?"

„Entzückend, meine Liebe!"

Der Vorhang wurde wieder geschlossen, doch nach schon ein paar Augenblicken wieder geöffnet.

„Und das?"

„Umwerfend, Madam!!"

Der Ladenverkäufer kippte vor Begeisterung fast in Ohnmacht bei Namis Anblick... oder wahrscheinlich eher bei der geistigen Vorstellung des Geldes, das Nami dalassen würde, wenn sie die ganzen Sachen kaufen würde.

Die Navigatorin probierte ein Outfit nach dem anderen aus, obwohl sie mir gesagt hatte, dass ich mitkommen solle, da ich selber neue Sachen brauchte. Doch mir machte das überhaupt nichts aus. Ich mochte zwar shoppen, aber es war mir lieber jemanden zu betrachten, als betrachtet zu werden.

Nami probierte noch ewig Kleider an und als fast der gesamte Laden auf dem Tisch lag, fragte der Verkäufer aufgeregt: „Sie nehmen alles?"

Nami winkte ab. „Ne... Wir suchen was Komfortableres!" Beide verließen wir den Laden.

Draußen musste ich mir erst einmal den Bauch halten vor Lachen.

„Was ist?", wollte die Orangehaarige wissen.

Ich lachte noch und konnte nicht antworten, ehe ich mich erholt hatte. Schließlich antwortete ich: „Hast du das Gesicht von dem Typen gesehen, als du ihm gesagt hast, dass du doch nichts willst? Da hat 'n Wasserfall weniger Wasserverlust!!"

Ich kicherte wieder und Nami grinste.

Wir schlenderten durch die Straßen Logue Towns und schauten uns um.

„So", meinte Nami plötzlich. „Jetzt brauchen wir aber auch Sachen für dich!"

„Ach, Nami", widersprach ich schnell, „ich hab das gar nicht so nötig! Ich fühl mich richtig wohl in diesen Sachen!!" Ich zeigte an mir herunter.

Meine Freundin musterte mich kurz, dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Ja, die Sachen sind ja auch in Ordnung, aber du kannst ja nicht nur darin rumlaufen! Ruffy hat jetzt ein Kopfgeld bekommen, das heißt, dass du auch bald was wert bist! Dann kriegst du einen Steckbrief und da ist auch ein Foto dabei! Willst du echt in diesen Sachen bekannt werden?!"

„Nichts gegen meine Klamotten!!"

„Ja ja, ich hab ja auch nichts gegen sie... doch ich finde, du solltest trotzdem was kaufen, einfach um etwas parat zu haben!"

„Aber..."

„Keine Wiederrede! Wir gehen jetzt!!" Nami zwinkerte mir grinsend zu und ich gab seufzend auf.

Nami meinte es ja nur gut... Auf sie war Verlass!

Wir bummelten ein wenig durch die Straßen, bis Nami wieder einen Laden ausfindig gemacht hatte. In diesem suchte sie mir auch gleich ein paar Sachen raus.

Einen letzten Versuch des Widerspruchs setzte ich noch an, doch ich wurde einfach mitsamt der Kleidung in die Umkleidekabine geschoben.

Während ich also ein Teil nach dem anderen anzog, suchte Nami sich selber was. Die Verkäuferin war richtig nett und half uns beiden, wenn wir ein Problem hatten.

Als ich gerade einen Minirock anprobierte, fragte mich Nami auf einmal: „Was ist jetzt eigentlich mit Zorro?"

Erstaunt über die Frage stockte ich kurz, doch dann kramte ich unbeirrt ein gelbes Oberteil heraus und streifte es mir über. „Was soll mit dem sein?"

„Na ja... Du magst ihn doch."

„Jop", antwortete ich ohne zu zögern, „aber ich mag ihn nicht mehr als Sanji oder Lysop."

Ich merkte, wie nun Nami diejenige war, die verblüfft inne hielt. „Ernsthaft?"

„Ja." Jetzt, wo ich so genauer darüber nachdachte, bemerkte ich, dass das stimmte... zumindest ein wenig...

„Aber im Arlong-Park", fing die Navigatorin an, „warst du doch so besorgt um ihn!"

„Schon...", antwortete ich tonlos. „Aber irgendwie ist das nicht mehr so, ich weiß auch nicht."

Okay, ein bisschen gelogen war das jetzt schon.

Der Vorhang wurde von mir aufgezogen und ich zeigte Nami mein Outfit.

Sie nickte. „Das ist gut, das passt auch zum Gürtel..." Da hatte sie recht „aber nochmal zu Zorro... Ist da ehrlich nichts mehr?"

Ich dachte kurz nach, dann schüttelte ich den Kopf. „Nope!" Dann grinste ich.

Nami war misstrauisch. „Bist du sicher?"

Ein Schulterzucken war das Letzte, was die Orangehaarige noch von mir sah, ehe ich den Vorhang wieder zuzog. „Kann sein... kann nicht sein... Ich weiß doch auch nicht!"

Nami schien zu überlegen. „Vielleicht hat diese Maschine auch deine Gefühle Zorro gegenüber ausgesaugt!"

Anhand ihrer Stimme merkte ich, dass sie scherzte und ich grinste. „Wer weiß?"

Damit war das Thema beendet und ich suchte mein nächstes Outfit zusammen. Doch zum Nachdenken hatte mich Nami schon gebracht... Ja, was war jetzt denn mit Zorro?

Ich hatte wirklich keine Ahnung... Irgendwas war da noch, aber... Es war anders, als im Arlong-Park... Ach, ich wusste doch auch nicht!

Was hatte Nami mir denn da rausgesucht? Das könnte was werden...

Wir bezahlten unsere Sachen und verließen den Laden, doch sobald wir draußen waren, merkte Nami auf.

„Was ist?", fragte ich.

„Es ist total schwül... Blad wird's regnen...", sagte sie mehr zu sich selbst, als zu mir.

„Komm!", meinte ich zu ihr. „Lass uns zu den anderen gehen und ihnen Bescheid sagen!"

Also gingen wir los.

Wir tapsten Richtung Schafott, da Ruffy ja dorthin wollte.

Unterwegs bekam ich ein komisches Gefühl. Nami bemerkte das. „Alles okay?"

Ich nickte. „Ja... Nur ich glaub... dass unser Käpt'n mal wieder in Schwierigkeiten steckt! Und... alte Bekannte??"

Nami blinzelte verdutzt. „Alte Bekannte?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Frag nicht... Hab selber keine Ahnung!"

Nach ein paar Minuten kamen wir auf einen Platz, auf dem viele Menschen standen.

Links von uns liefen Sanji und Lysop auf uns zu und rechts von uns Zorro.

So wie's aussah, hatte jeder von uns Beute gemacht.

„Hi", sagten wir gleichzeitig.

„Wo ist er?", fragte Zorro.

„Er wollte sich das Schafott anschauen, das ist hier...", murmelte Nami.

Sie hatte recht.

Auf dem Platz mit den vielen Leuten stand es. Jeder war diesem zu gewendet und verfolgten etwas.

Wir schauten genauer hin.

Auf dem Schafott war jemand, der gefangen war und über diesem Jemand stand eine weitere Person mit gezücktem Schwert.

Wurde da jemand hingerichtet?

Sah so aus...

Und dieser Jemand war...

„RUFFY!!!", riefen wir fünf gleichzeitig fassungslos aus.

„Was macht der da schon wieder?!!"

Anscheinend befanden wir uns gerade auf der Hinrichtung meines Bruders!

Und, so wie's aussah, war dessen größtes Problem momentan, dass seine Nase juckte und er sich nicht kratzen konnte.

Oh, Mann...!

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