063. Verloren in einem Berg

„Nein, Zorro! Hier lang!!", rief Lysop und deutete Richtung Berg.

Der Schwertkämpfer war drauf und dran gewesen sich zu verlaufen... mal wieder...

Doch diesmal blieb ihm eine Predigt erspart.

Die vier Freunde, die bis eben immer noch Richtung Berg gerannt waren, blieben verblüfft stehen. Vor ihnen lagen ungefähr fünfundzwanzig Typen, die total gleich aussahen und alle den gleichen grauen Anzug trugen. Und sie waren alle ausgeknockt.

„Das sind wohl die Klone, von denen Tara gesprochen hat!", stellte Sanji fest.

„Okay, immerhin wissen wir, dass Ruffy hier war", meinte Nami.

„Der lässt uns ja gar nichts übrig!", schnaubte Zorro.

„A-Ach... Ich find das gar nicht so schlimm!", stotterte Lysop.

„Egal! Wir müssen weiter!!" Nami rannte los, die Jungs hinterher.


„Na also... Da ist doch der Berg!" Ruffy strahlte und schaute besagtem Berg empor. „Jetzt muss ich bloß irgendwie reinkommen!" Er fasste sich nachdenklich ans Kinn.

„Na dann..." Der Schwarzhaarige stellte sich kampfbereit hin und holte mit beiden Händen aus. „Gum-Gum-" Er ließ beide Arme hervorschießen und ließ sie anschließend gegen den Berg krachen. „BAZOOKA!!!" Sofort bildeten sich Risse.

Ruffy schlug noch ein paarmal mit der Faust auf den Stein und schließlich entstand ein Loch.

„Gut, ich bin drinnen!! Jetzt muss ich nur noch Ally finden!" Ruffy schaute sich um mit dem Rücken zum Loch.

Er stand in einem Gang, der für das Innere eines Berges ziemlich edel war. Er wandte seinen Kopf von links nach rechts, wieder nach links. Dann zuckte er mit den Schultern und rannte nach rechts.

Nicht lang und er musste sich entscheiden, ob er weiter geradeaus laufen oder nach links abbiegen sollte. Er rannte nach links, immer weiter, an einer Tür vorbei. Schlitternd hielt er an. Er lief ein paar Schritte zurück und schaute die Tür mit leicht schräg gelegtem Kopf an. Schließlich lief er hindurch.

Ruffy befand sich bloß wieder in einem weiteren Gang, den er sogleich entlanglief. Bei einer weiteren Tür ging er abermals durch und befand sich anscheinend in den Toiletten. Er wollte schon wieder hinausgehen, doch da sah er, dass an der gegenüberliegenden Seite des Raumes auch eine Tür war. Er zögerte kurz, dann schritt er auch da hindurch.

Wieder ein Gang.

Rechts oder links?

Ruffy entschied sich für links.

Nach ein paar Minuten kam er am Loch an, das er zuvor dem Berg beigebracht hatte.

Verdattert blieb der Strohhutträger stehen. „Was ist das hier für ein Labyrinth?"


„Gut, da wären wir!", keuchte Nami.

Sie und die drei Jungs standen vor dem Berg.

„Was hat Tara nochmal gesagt? Es gibt eine Art kleine Höhle, die der Eingang ist. Der muss hier irgendwo sein..."

Die Freunde suchten den Berg entlang ab, bis Sanji plötzlich rief: „Hier!! Ich glaube, ich hab den Eingang gefunden!!"

Seine Freunde eilten schnell zu dem Koch.

Bei ihm angekommen schauten sie alle auf den Spalt. Er war nicht besonders groß, aber es hatte den Anschein, als würde er in die Dunkelheit führen... ins endlose Nichts.

Die Sonne war fast untergegangen, nur noch ein kleiner Lichtstrahl war zu sehen, was dem ganzen noch mal einen unheimlichen Tick verpasste.

Gebannt starrten sie alle sechs in die Schwärze.

Schließlich verschwand die Sonne ganz hinter dem Horizont und das schien Zorro aus dieser Art Trance zu wecken. Er schüttelte leicht den Kopf, dann meinte er: „Was ist? Wollen wir endlich?"

Das schien auch die anderen in die Realität zurückzuholen.

„Zorro hat recht! Wir müssen los!", gab Sanji von sich.

Nami nickte zustimmend. „Ja..."

Lysop schluckte schwer. „Müssen wir da unbedingt rein?"

Zorro grinste unheilverkündend. „Du kannst ja draußen warten!" Mit diesen Worten lief er in den Berg hinein.

„Nicht so voreilig!!", rief Sanji ihm hinterher. „Sonst verlieren wir dich auch noch!"

Er wollte ebenfalls in den Berg hinein laufen, doch er blieb nochmal kurz stehen und drehte sich zu Nami um. „Kommst du, Namilein?"

Die Navigatorin zitterte leicht, doch sie sprach mit fester Stimme: „Ja, Sanji... Ich komme!"

Vorsichtig lief sie in die Dunkelheit mit Sanji im Schlepptau, der noch sagte: „Keine Sorge, Namilein! Ich pass auf dich auf!!"

Lysop war jetzt als Einziger noch draußen.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: „I-Ich halte hier draußen die Stellung, Leute! Ihr bracht euch keine Sorgen zu machen!!" Der Scharfschütze zitterte und schwitzte wie verrückt.

Als eine Eule ihren Ruf in die Nacht schickte, kreischte Lysop zu Tode erschrocken auf und rannte seinen Freunden hinterher, in den Berg hinein. „WARTEEEET!!!"

Keuchend kam er bei ihnen an, die immer noch in Schritttempo in der Dunkelheit liefen.

Sie gingen noch ein paar Minuten. Anscheinend befanden sie sich in einer Art Gang.

Irgendwann verlief er in einer Kurve, die die Freunde beachten mussten.

Im nächsten Moment blieben sie erstaunt stehen.

„Wow!", machte Nami überrascht.

Den anderen stand bloß der Mund offen.

„Leicht übertrieben!", schnaubte Zorro irgendwann angewidert. „Gehen wir!!"

Die Freunde standen in einer Art Empfangshalle, vor ihnen erstreckte sich ein breiter Gang mit einem roten Samtteppich. Die Tapete hatte die Farbe von einem hellen Beige mit vergoldeten Leisten.

Ein paar Gemälde hingen an den Wänden und in der ein oder anderen Nische befand sich eine kunstvolle Vase.

Als ob das nicht Alles genug wäre hing an der Decke ein prächtiger Kronleuchter aus Glas.

Bereits von ihrem Standort aus sahen sie, dass sich sehr viele Gänge von dem großen abzweigten.

Lysop, Sanji und Nami nickten als Reaktion auf Zorros letzten Satz kaum merklich, dann gingen sie alle los.

„Also...", fing Nami im Gehen an. „Tara hat uns gesagt, wie wir laufen müssen..."

Sie hatte die Anweisungen aufgeschrieben und las sie nun laut vor. Die Freunde befolgten sie.

Dann bei einer Kreuzung lief Zorro in die falsche Richtung und die anderen brauchten ein bisschen, um das zu bemerken. Zwar brauchten sie glücklicherweise nicht lange, um ihn wieder zu finden, doch sie alle wussten nicht mehr, wo sie jetzt waren.

Sie gingen zur Stelle zurück, wo sie meinten, zuletzt gewesen zu sein und befolgten von dort aus den weiteren Anweisungen, doch schon bereits nach drei Treppen, vier Gängen und einer Tür wussten sie, dass sie sich geirrt hatten.

„Wo sind wir denn hier gelandet?", fragte sich Lysop verblüfft.

Nami blinzelte. „Das... Das ist ein Schwimmbad!!"

So war es auch.

Die vier Freunde standen in einem Raum, in dem sich ein großes Becken voll Wasser befand. Außerdem roch es nach Chlor. In diesem Raum war, im Gegensatz zu den anderen, die die Freunde gesehen hatten, die Helligkeit gedämmt und das Licht im Becken spiegelte die Bewegungen des Wassers an der Wand, der Decke und auch an den Freunden wider.

„Namilein? Hättest du nicht Lust mit mir zu schw-" Der Sanji mit den Herzchenaugen konnte nicht zu Ende sprechen, da er eine Kopfnuss von der orangehaarigen Navigatorin abbekam. „Nein!!! Kommt! Wir müssen weiter!"

Die Freunde verließen den Raum wieder und liefen den Gang entlang zurück.

Auch wenn Nami immer wieder über ihren Weg nachdachte, rannten die vier eher auf gut Glück in den nächsten Gang oder Raum. Sie hatten keine Ahnung, wie lange sie sich nun im Berg befanden.

„Wartet mal!!" Nami blieb auf einmal stehen.

Die Jungs rannten an ihr vorbei und taten es ihr nach. „Was ist?", fragte Zorro.

Nami konzentrierte sich. „Hört ihr das?"

„Was?", fragte Lysop.

„Hört mal genau hin...!"

Die Jungs gehorchten.

Ein paar Sekunden herrschte Stille, dann hörte man plötzlich das Geräusch von schnellen Schritten, vermischt mit einem leisen Fluchen. „Verdammt! Hier sieht alles so gleich aus!! Wie kann man sich hier nur zurecht finden?! Ich hab keine Zeit für sowas...!!!"

Nami, Zorro, Sanji und Lysop merkten gleichzeitig auf.

Plötzlich bog eine Gestalt in ihren Gang ab.

Als sie die Freunde erblickte, strahlte sie. „Leute!!!"

Die vier riefen gleichzeitig halb tadelnd, halb erleichtert denselben Namen.

„Ruffy!!!"

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