058. Glamorias Plan

„Wie meinst du das, Ruffy, sie ist tot?", fragte Zorro seinen Käpt'n.

Ruffy reagierte nicht, er starrte das vermeintlich tote Mädchen vor sich an.

„Ich bin nicht tot, Ruffy!", sagte Tara mit ruhiger Stimme.

Ruffy verstand gar nichts mehr. „A... Aber... damals... dachten alle, du wärst die Klippe runtergefallen!!"

Tara schüttelte ruhig den Kopf. „Ich weiß zwar nicht, wovon du redest, aber ich lebe, so wahr ich hier stehe!"

„Aber damals... hat Ally gesagt..."

„Sie hat gelogen!" Tara schaute den Strohhutträger traurig an. „Ally ist nicht hier, oder?"

Ruffy schüttelte langsam den Kopf. „Nein... Aber könntest du bitte erklären..." Er vollendete den Satz nicht.

Tara nickte. Sie lief zur Couch und setzte sich auf die Lehne bei Nami.

„Äh... Könnte bitte jemand erklären, was hier los ist?" Lysop war ziemlich verwirrt, genauso wie Nami, Sanji und Zorro auch.

Tara überlegte. „Wie fängt man da am besten an?"

„Wie wär's mit dem Anfang?", schlug Nami vorsichtig vor.

„Keine schlechte Idee!", erwiderte Muzu. „Wisst ihr noch? Die Statue auf dem Marktplatz?"

Nami nickte. „Du hast gesagt, die Frau heißt Glamoria und sie hat früher Großes für die Insel getan."

Muzu nickte. „Es wird uns gesagt, wenn Fremde auf die Insel kommen, sollen wir ihnen das sagen, doch wir hatten seit zehn Jahren keine Besucher mehr. Es stimmt, dass die Frau Glamoria heißt, aber sie hat keinesfalls Großes für die Insel getan!!"

Tara schnaubte verächtlich. „Entsetzliche Frau...!!!"

Muzu redete weiter: „Die Insel war früher ein beliebtes Touristenziel, da sie berühmt für ihre sonderbare Kleidung und Accessoires war. Die Insel an sich war selbst wirklich farbenfroh, sie sprühte vor Energie. Mit dieser Energie haben wir das alles auch hergestellt, doch wir haben immer darauf geachtet, nicht zu viel zu benutzen, sonst würde die Insel mit ihren Bewohnern kaputt gehen.

Vor dreiundzwanzig Jahren dann, kam sie auf einmal. Ich weiß es noch genau, denn es war kurz vor Gol D. Rogers Hinrichtung. Damals war Glamoria noch fast ein Mädchen, gerademal sechzehn Jahre alt. Wir wussten nicht, was sie vorhatte, doch eines Tages geschah es, dass alles an Farbe verlor. Die Bäume leuchteten nicht mehr grün, es war blasser geworden... genauso auch der Boden, die anderen Pflanzen, sogar die Häuser schienen an Farbe zu verlieren. Anfangs war es kaum merkbar, doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer, bis sogar die Menschen ‚grau' wurden. Da wussten wir, was los war... Die Insel verlor ihre Energie. Es dauerte zwei Jahre, bis wir begriffen, dass Glamoria hinter alldem steckte.

Und wir erfuhren es auch nur durch ein kleines, vierjähriges Mädchen..."

„Ein vierjähriges Mädchen?", wiederholte Lysop fragend.

Muzu nickte. „Sie kam auf diese Insel... alleine. Wir haben sie gefragt, was sie allein auf der See machte, doch sie sagte nur, sie müsse zum Berg. Wir haben wissen wollen, wieso, doch sie sagte nichts. Einige Tage später kam sie wieder, doch sie war... anders. Sie hatte Narben, die sie zuvor noch nicht hatte und sie wirkte blass, ausgehungert... man könnte es sogar als gefoltert bezeichnen. Wir fragten sie, was passiert sei und dieses Mal erzählte sie es uns.

Glamoria... war anscheinend mal eine Nané gewesen..."

„Eine Nané?" Ruffy fiel fast aus seinem Sessel.

„Ja!", bestätigte Muzu. „Bis vor dreiundzwanzig Jahren ist Glamoria eine Nané gewesen."

„Was ist passiert?", fragte Zorro.

Muzu schwieg erst, dann sagte er: „Sie hat eine Teufelsfrucht gegessen!"

„Was ist daran so schlimm?", fragte der Schwertkämpfer ahnungslos.

„DU IDIOT!!!", schrien Sanji, Lysop und Nami ihn an.

„Was denn?"

„Hast du denn gar keine Ahnung?!!", wollte Lysop fassungslos wissen.

„Komm schon, das weiß doch jedes Kind!!!", rief Sanji.

„Jetzt mal ernsthaft!!" Nami verdrehte die Augen.

„Was?!" Jetzt wurde Zorro langsam wütend.

„Wenn Nané eine Teufelsfrucht essen, verlieren sie ihre Kräfte", erklärte Ruffy ruhig.

Zorro blinzelte ihn an. „Und woher weißt DU das bitteschön? Sowas weißt du doch sonst nie!"

„Ich hab mein ganzes Leben mit einer Nané verbracht, falls du das vergessen hast!!", meinte Ruffy empört.

Zorro hielt den Mund und alle wandten sich wieder abwartend Muzu zu.

„Jedenfalls", sagte dieser, „hat Glamoria eine Teufelsfrucht gegessen und so ihre Kräfte verloren. Sie wurde wütend; wenn sie schon keine Nané sein könne, dann könne das gar keiner! Sie will die Nané auslöschen!"

„WAS??!!!" Die Strohhüte waren entsetzt. „Aber die Nané können doch nichts dafür, wenn sie eine Teufelsfrucht gegessen hat!", meinte Lysop entsetzt.

„Das ist doch genau der Punkt!!", rief Sanji.

„Was hat sie denn für eine Teufelsfrucht gegessen?", fragte Nami.

Muzu fing an zu lachen, aber es war nicht fröhlich... eher nervös und etwas unsicher. „Na ja... Wenn man das weiß, kann man sie schon ein ganz ganz ganz kleines bisschen verstehen... Sie hat von der Schwimm-Schwimm-Frucht gegessen..."

„Die Schwimm-Schwimm-Frucht?", wiederholte Zorro. „Was bewirkt die?"

Muzu zögerte etwas. „Na ja, also... mit der Schwimm-Schwimm-Frucht kann man... schwimmen."

Die Freunde warteten, ob noch etwas kam, doch der Mann schwieg.

„Das war's?", fragte Ruffy. „Bloß schwimmen?"

Muzu nickte.

„Oh...", gab Nami von sich. „Also... Also steht es mit Glamorias Kräften genau wie zuvor, nur... dass sie keine Nané mehr ist?! Oha..."

„Trotzdem", schnaubte Tara und verschränkte die Arme vor der Brust, „ist diese Frau schrecklich!!"

„Auf jeden Fall!", stimmte Muzu zu und erzählte weiter. „Das vierjährige Mädchen erzählte uns auch, dass Glamoria eine Maschine gebaut hatte, die es schafft, Nané ihre Kräfte auszusaugen!"

„Auszusaugen?!! Meine Güte, das wird ja immer schlimmer!!", stellte Lysop fest.

Muzu machte weiter. „Diese Maschine benutzt die Energie der Insel, deswegen ist alles so farblos. Nachdem das Mädchen uns das alles erzählt hatte, wollten wir sie auf der Insel behalten und uns um sie kümmern, da sie sehr mitgenommen wirkte, doch sie wollte nicht. Sie wusste schon, wohin sie gehen würde, also verließ sie die Insel.

Als ob Glamoria wusste, dass wir nun alles wussten, stellte sie auf der ganzen Insel Videoteleschnecken auf, um uns zu überwachen, damit wir ja nicht die Marine rufen würden.

Es wurde auch eine große Statue von ihr auf dem Marktplatz errichtet und zwar von... hm, das ist schwer zu erklären..."

„... von den Klonen!", beendete Tara den Satz.

„Klonen?" Ruffy bekam Sternchenaugen.

„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Ruffy!!", schrie Nami.

„Es sind wirklich Klone!", erklärte Tara. „Glamorias Handlanger sind Drillinge, die Teisu-Drillinge. Aus den dreien werden die Klone gemacht. Diese, die Drillinge und Glamoria sind die einzigen im Berg, aber die Anzahl der Klone variiert jeden Monat... Mal ist einer eine Fehlproduktion, mal kippt einer plötzlich um und rührt sich nicht mehr... Dann werden einfach neue produziert. Die Maschine dafür ist die gleiche, wie die, die den Nané ihre Kräfte nimmt, was der Insel nur noch mehr Energie raubt.

Allerdings sind die Klone nicht mal halb so stark wie die Drillinge; es sind ja keine echten Menschen..."

„Und woher kennt ihr beiden euch jetzt?" Nami deutete auf Ruffy und Tara.

„Das kommt jetzt!", meinte diese lächelnd. Sie drehte sich zu Allys Bruder. „Am besten fängst du an zu erzählen!"

Ruffy war verwirrt. „Ich?"

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