043. Was ist los mit dir, Nami?

Vor dem Arlong-Park:

„Macht das Tor auf!! Wir haben zwei Gefangene!!!", rief einer der beiden Fischmenschen.

Zorro grinste selbstgefällig. „Jepp!! Einer von denen ist ein Prachtkerl!"

Ich verdrehte die Augen. „Wie kann man nur so eingebildet sein?"

„Wieso?" Zorro grinste breiter. „Woher willst du wissen, dass ich mich meine?"

Nein, ich fiel nicht auf ihn rein. „Weil ich dich kenne!!"


„Hörst du schlecht?! Wir suchen wen, Fischgesicht!!!", knurrte Zorro.

Man hatte uns in einen Art Hof gebracht, in dem ein großes Becken voller Wasser war. Diesem Becken dem Rücken zugewandt saßen Zorro und ich gefesselt und im Schneidersitz auf dem Boden. Vor uns saß auf einem großen Liegestuhl ein Fischmensch, der eine gezackte Nase und schwarze Haare hatte. So wie es aussah, war er der Boss, Arlong!

Dieser grinste fies. „Ihr seid Menschen, nur ein Stück Dreck!! Fischmenschen sind tausendmal besser als ihr!! Nennt mich noch einmal ‚Fischgesicht' und ihr seid FischFUTTER!!!"

Das war doch wohl nicht sein Ernst?!! Schon wieder wurde ich bestraft beziehungsweise bedroht, obwohl ich doch gar nichts gemacht hatte!! Das war immer Zorro!!!

„Fischmenschen können unter Wasser atmen, während ihr Menschen jämmerlich ersaufen würdet!! Menschen sollten sich nicht gegen Fischmenschen auflehnen... Das ist unnatürlich!!"

Während Arlong das sagte, konnte man das Klacken von Absätzen hören.

Hinter dem Fischmenschen-Boss erschien... Nami!! Hä?

„Du und deine blöden Theorien, Arlong!", meinte sie kalt.

Zorro und ich rissen überrascht die Augen auf. Nami bei den Fischmenschen??? Mir fiel auf, dass das Tattoo auf ihrer linken Schulter das gleiche Zeichen war, wie das auf der Flagge, die auf dem Turm vom Arlong-Park wehte.

„Guck nicht so, Nami! Du bist eine Ausnahme!! Du bist doch unsere Lieblingsnavigatorin!!", beruhigte Arlong sie.

Sie seufzte. „Ich bin ja auch tausendmal schlauer als ihr!!"

Ich war immer noch verwirrt. „Lieblingsnavigatorin? Was faselt der da?", wollte ich wissen.

„Oh? Sind das Freunde von dir, Nami?", fragte Arlong.

„Pah! Allerhöchstens Opfer! Die beiden und ihre Freunde hab ich RICHTIG ausgenommen!!"

Nami lief zu uns. Sie beugte sich zu uns runter, sodass sie etwa in einer Augenhöhe mit uns war. „Ich wusste, dass ihr mich verfolgen würdet, aber dass ihr es bis hierher schafft, hätte ich nicht gedacht!"

„SO bist du also drauf!!", knurrte Zorro.

„Tja... Was erwartest du? Ich bin Kommandantin der Arlong-Bande... Ich bin Piratin!!" Nami lächelte fies.

Ich kapierte immer noch nicht, warum ich nicht schon früher gemerkt hatte, dass was mit Nami nicht stimmte? Ich war eine Nané und wenn Nami wirklich so böse wäre, wie sie jetzt tat, hätte ich das schon früher bemerken müssen! War ich doch nicht so gut geübt, wie ich dachte? Allerdings gab es noch die Möglichkeit, dass...

Arlong lachte gerade. „Shakahahaha! Diese hinterlistige Frau würde für Geld sogar den Tod ihrer Mutter vergessen!!"

Bei diesen Worten erschrak Nami und sie fing an zu zittern. Das entging Zorro und mir nicht. Das erleichterte mich etwas, das bestätigte nämlich die zweite Möglichkeit nur.

Dann grinste Zorro auf einmal. „Ich habe dir sowieso nie getraut!!", meinte er. „Da wundert mich das alles hier nicht!!" Zorro hatte was vor, das spürte ich... und ich wusste auch was.

Nami richtete sich auf. „Gut, dann muss ich ja nichts erklären! Und du?", fragte sie mich.

Nur weil ich nichts gemerkt hatte, was Nami anging, hieß das noch lange nicht, dass das auch jeder wissen musste.

Ich grinste Nami selbstsicher an. „Ich bin eine Nané! Für wie dumm hältst du mich?"

„Noch besser..." Nami wollte sich abwenden, doch plötzlich stieß Zorro sich mit den Beinen am Boden ab und sprang nach hinten direkt ins Wasserbecken. Er war immer noch gefesselt... Ich wusste, wozu das diente und auch wie das ausgehen würde, trotzdem wäre es auffällig, wenn ich einfach nur dasitzen würde, während mein Kamerad ertrank, also schrie ich panisch: „Zorro!!!"

Der klatschte ins Wasser und tauchte auch nicht wieder auf.

Die herumstehenden Fischmenschen fragten sich, warum Zorro das gemacht hatte, da Menschen gefesselt nicht schwimmen konnten.

Ich beobachtete Namis Reaktion auf Zorros ‚Selbstmordversuch'. Sie hatte sich erschrocken und jetzt schien sie mit sich selbst zu ringen.

Ich musste mir ein selbstgefälliges Grinsen unterdrücken. Na also...

Auf einmal streifte Nami sich ihre Schuhe ab und sprang Zorro hinterher. Die Fischmenschen waren noch verdutzter.

Nami tauchte mit Zorro wieder auf. Sie zog ihn auf den Boden.

Beide keuchten, dann drehte Zorro seinen Kopf so, dass er Nami anschaute. Der Schwertkämpfer grinste. „Konnte das Prinzesschen nicht zusehen, wie ich ertrinke? Du tust nur so hart!!"

Nami biss sich wütend auf die Unterlippe. Sie trat Zorro, der noch auf dem Bauch lag, volle Kanne auf den Rücken. Ich zuckte reflexartig zusammen.

Nami packte Zorro am Hals und hob ihn hoch. „Noch ein Wort und ich kill dich!!"

Zorro grinste immer noch selbstgefällig. „Versuch's doch, Prinzesschen!"

Nami boxte Zorro mit voller Wucht in den Bauch direkt auf seine Wunde. Er klappte ächzend zusammen. Ich schnappte entsetzt nach Luft. Im nächsten Moment biss ich mir auf die Unterlippe und bestrafte mich für meinen Fehler. Ich durfte jetzt keinerlei Schwäche zeigen!

Nami hatte es gemerkt und lächelte fies. „Hast du Angst um deinen geliebten Zorro?"

Ehe ich was tun konnte, versetzte sie mir einen Schlag ins Genick. Durch die Kraft wurde mein Kopf in die Luft gerissen, dann fiel ich zu Boden.

Ich keuchte und blieb wie Zorro am Boden liegen.

Aufstehen konnten wir beide nicht mehr.

Nami hatte uns den Rücken gekehrt und lief davon. „Sperrt die beiden ein! Um die kümmere ich mich später!!"

Plötzlich kam ein Fischmensch angerannt. „Großer Arlong!"

Der Fischmenschen-Boss, der das ganze Schauspiel vergnügt mit angeschaut hatte, merkte auf. „Was gibt's?"

„Der Heini mit der langen Nase ist uns entwischt!!", teilte der Fischmensch mit.

Nami blieb kurz stehen, doch dann lief sie einfach weiter.

...Lysop! Dann wurde er doch entdeckt!!

„Wetten, der versteckt sich in Kokos?", meinte der Fischmensch.

Arlong grinste. „Tja, dann müssen wir wohl gucken gehen!"

Er gab ein paar Typen seiner Piratenbande den Befahl Zorro und mich einzusperren, dann ging er los.

Die Typen gehorchten und wir wurden grob in einen dunklen Raum geschubst. Wir hörten das Schloss klicken und dann wie die Fischis weggingen.

„Alles in Ordnung bei dir?", wollte Zorro wissen.

Ich keuchte noch ein wenig. „Ja ja, mir geht's gut... Wie geht's dir?"

Zorro schnaubte. „Die Wunde ist nicht gerade hilfreich...!"

Eine Weile schwiegen wir, dann sagte ich. „Wir können Nami zurückholen! Wie du vorhin bemerkt hast, ist sie nicht so wie sie tut!! Sie... ist eine von uns..." Meine Stimme war immer leiser geworden.

„Sag mal, weinst du?", wollte Zorro von mir wissen.

Mir lief tatsächlich eine Träne die Wange hinunter. Ich konnte sie im gefesselten Zustand nicht wegwischen.

„Kann schon sein..."

Ich erwartete einen gehässigen Kommentar seinerseits, doch er blieb aus.

Zorro schwieg, genauso ich.

Auf einmal öffnete sich die Tür und wir wurden vom hereinströmenden Licht geblendet. als Nané konnte ich trotzdem sehen, dass da Nami war.

Ein Messer blitzte auf, als sie es auf mich herunter sausen ließ. Im nächsten Moment waren meine Fesseln gelöst. Genauso war es bei Zorro auch.

Nami guckte sich hastig um, dass auch ja niemand sie beobachtete.

„Schnell! Ihr müsst hier weg, bevor sie wieder kommen!!"

Nami...

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