039. Zorros Kampf und Schwur

Alle, aber auch wirklich ALLE, waren entsetzt. „WAAS??!!! WAS IST DA LOS?? WER WAR DAS???"

Ruffy wetzte nach draußen. „Kacke!!! Nami, Johnny und Yosaku sind da noch!!"

Lysop, Zorro und ich stürmten hinterher.

Draußen schwappte das Wasser stark hin und her.

Yosaku und Johnny schwammen verzweifelt zu uns rüber. „BRUDER ZORRO!!!"

„Geht es euch gut?", fragte dieser besorgt. „Was ist mit Nami und dem Schiff?"

Die beiden schluchzten. „Schwester Nami... IST MIT DEM GANZEN GOLD WEG!!!"

„WAA... WAAAS???!!!", riefen wir entsetzt.

Yosaku und Johnny strampelten zu uns an Land.

„Sorry, Bruder Zorro!!", rief Johnny klitschnass. Er fing an zu erklären:

„Vorhin hat Schwester Nami unsere Beute aufs Deck gezogen, da haben wir sie gefragt, was das sollte. Sie meinte, dort liege die Beute besser. Dann hat sie uns darum gebeten uns umzudrehen, weil sie sich umziehen wollte. Wir haben gehorcht, doch plötzlich stieß sie uns ins Wasser! Sie segelte davon und wir sollen viele Grüße ausrichten, sie fand's lustig mit euch!"

Zorro schlug mit seiner Faust gegen die Wand des Restaurants. „Verdammtes Miststück!!!"

Lysop raufte sich die Haare. „Das darf doch nicht wahr sein!!"

„Wir sehen sie noch!!", verkündete Ruffy. Er und ich hatten uns die Hand schützend über die Augen gelegt, damit wir besser sehen konnten.

„Da ist die Lamb!" Ich zeigte aufs Meer hinaus. Man konnte tatsächlich noch unser Schiff erkennen.

Mein Bruder wandte sich an Yosaku und Johnny. „Wo ist euer Schiff?"

„Da hinten."

„Ally! Zorro! Lysop!", rief Ruffy.

„Lass es!", meinte der Schwertkämpfer. „Die Hexe können wir sowieso nicht gebrauchen!"

„Zorro!!!", rief ich streng. Klar, es gab schon Momente, bei denen ich echt sauer war auf Nami, doch eigentlich hatte ich sie wirklich gern.

„Das Schiff!!", jammerte Lysop.

„Wir brauchen Nami als Navigatorin!!" Mit diesen Worten hatte Ruffy das Thema beendet.

Zorro schwieg erst, dann hielt er sich genervt den Kopf. „Na gut. Nichts als Stress... Kommt! Lasst uns gehen!"

„Du wolltest doch hier ein bisschen Action!!", erinnerte ich ihn. Er beachtete mich nicht, genauso wenig wie mein darauffolgendes „He! Ich hab mit dir geredet!!"

„Johnny! Ist euer Schiff klar?", fragte der Schwertkämpfer. Dämlicher Spinatschädel...!!

„Ja!!"

„Was ist mit dir, Ruffy?", wollte Lysop wissen.

„Ich bleib noch hier und erledige Creek!"

„Gut, aber pass auf dich auf!", riet ich ihm besorgt. „Wir haben schon genug Ärger!!"

Ruffy grinste. „Ja ja..."

„DER DA WAR'S!!!", rief plötzlich jemand laut. „ER HAT UNS BIS HIERHER VERFOLGT, DON CREEK!!!"

Wir drehten uns um. Ich konnte als Nané Zorros Herz laut und deutlich pochen hören.

„Das ist... FALKENAUGE!!!", rief irgendjemand.

Der saß ganz gelassen auf seinem Floß und schaute gleichgültig. Auf seinem Rücken trug er ein riesiges Schwert.

„Verdammt!! Warum verfolgst du uns?!!", wollte einer von Creeks Piratenbande wissen.

Falkenauge blickte ihn erst an, dann sagte er: „Langeweile."

Seine Augen waren wirklich die eines Falken, da hatte Gin nicht übertrieben!

„Machst du Witze?!!" Der Pirat zückte zwei Pistolen und ballerte wie wild auf Falkenauge los. Der nahm einfach sein Schwert vom Rücken und lenkte die Flugbahn der Kugeln ab ohne denen auch nur eines Blickes zu würdigen.

Wir alle waren baff.

„Fantastisch! Dieser sanfte Schwung!!", bewunderte Zorro den Piraten mit den Vogelaugen.

„Sanftmut siegt über Gewalt!", sagte Falkenauge nur und steckte sein Schwert wieder weg.

„Hast du das Schiff zerhackt?", fragte Zorro.

„Sì!"

„Dann bist du wohl der Beste!!"

Die anderen Piraten schienen gerade Zorro zu erkennen.

Er beachtete sie nicht, er konzentrierte sich voll und ganz auf Falkenauge. „Ich habe lange nach dir gesucht!"

„Und was willst du?"

Zorro nahm sein Tuch und band es sich um den Kopf. „Der Beste sein!!"

„Dann wirst du wohl gegen mich kämpfen müssen!", stellte Falkenauge fest.

„DU wirst gegen MICH kämpfen!", korrigierte Zorro ihn.

Falkenauge ging runter von seinem Floß auf ein Teil des zerhackten Schiffs und stellte sich Zorro gegenüber.

„Als Schwertkämpfer müsstest du eigentlich auch ohne Kampf feststellen können, wer der Stärkere ist! Bist du einfach nur dumm?"

Zorro stellte sich in Kampfposition. „Nein! Ich hab nur ein Versprechen gegeben!!"

„Wahnsinn! Der beste Schwertkämpfer der Welt gegen Piratenjäger Lorenor Zorro!!", riefen die Piraten begeistert.

„Bruder Zorro ist der Beste!!", feuerten Yosaku und Johnny ihren Freund an.

Falkenauge griff nach dem kleinen Kreuz, das um seinen Hals hing. Das Kreuz war eigentlich ein kleiner Dolch. „Mehr brauche ich nicht", erklärte der Pirat.

„Dir werd ich's zeigen!!", knurrte Zorro. Er stürmte auf seinen Gegner los und wollte ihn angreifen, doch Falkenauge hielt die Attacke von drei Schwertern mit seiner Dolchspitze stand. So sehr Zorro sich auch anstrengte, der Pirat gab nicht nach. Man sah ihm überhaupt keine Anstrengung an!

Zorro holte wieder aus und griff nochmal an, doch Falkenauge parierte jeden einzelnen Hieb. Zorro griff unermüdlich an... zwecklos.

„Scheiße, was?!", meinte Falkenauge irgendwann. „Kommst du nicht zum Zug, Schwächling?!!"

Yosaku und Johnny wollten auf Falkenauge losgehen, doch Ruffy und ich hielten sie zurück. „Da geblieben, ihr beiden!!" Doch auch ich zitterte vor Wut.

Ich merkte, dass Zorro jetzt richtig wütend war. Mit einem Monster-Strike wollte er Falkenauge erledigen, doch stattdessen rammte sein Gegner ihm den Dolch bis zum Ansatz in die Brust.

Zorro stand einfach nur da. Blut tröpfelte aus seiner Wunde und aus seinem Mund.

„Was ist? Willst du verbluten?", wollte Falkenauge von ihm wissen.

„Ich mache keinen Rückzieher!", sagte Zorro selbstsicher. „Eher sterbe ich!! Es wäre eine Schande zurück zu weichen!!"

Falkenauge grinste, dann zog er den Dolch aus Zorros Brust. „Ich hatte schon lange nicht mehr das Vergnügen einen so starken Gegner gegenüber zu treten! Es wird ein Spaß werden, dich mit ‚Black Sword' zu töten!!" Mit diesen Worten steckte er seinen Dolch weg und zog seinen großes, schwarzes Schwert. „Wie heißt du, Junge?"

Zorro stellte sich kampfbereit hin. „Lorenor Zorro!"

„Den Namen merk ich mir...!"

Falkenauge ging auf Zorro los, der seine Schwerter herumwirbeln ließ.

Falkenauge stand im nächsten Moment hinter unserem Mitstreiter, der ebenfalls seine Attacke vollendete. Erst passierte nichts, dann brachen die Klingen von zwei von Zorros Schwertern. Nur das in seinem Mund blieb verschont.

Beide nahmen eine lockerere Position ein.

Auf einmal drehte Zorro sich um und breitete beide Arme aus.

Falkenauge war verwirrt.

Zorro grinste. „Ein Stoß von hinten wäre eine Schande!!"

Was hatte der vor?!! Der wird doch wohl nicht...

Falkenauge grinste ebenfalls grimmig. „Wie du meinst..." Er holte aus und schlug zu.

Er brachte Zorro eine tiefe Wunde bei, die sich von seiner linken Schulter bis zu seiner rechten Hüfte zog.

„SCHEISSE!!! ZORRO!!!", rief ich zu Tode erschrocken.

„ZORROOO!!!", brüllte jetzt auch Ruffy.

Lysop, Yosaku und Johnny waren ebenfalls geschockt. „BRUDER ZORROO!!!"

Aus Zorros Wunde spritzte Blut, genauso aus seinem Mund.

Er kippte langsam nach hinten bis er schließlich ins Meer fiel.

„DICKKOPF!! WAS SOLLTE DAS??!!!", rief Sanji.

Yosaku und Johnny sprangen ihm schnell hinterher.

Lysop und ich rannten zum Boot und banden es los.

Ich blendete alles um mich herum aus... konnte nur noch daran denken, wie Zorro scheintot ins Wasser fiel... Ich spürte etwas Nasses meine Wange herunter laufen. Einen Moment später stellte ich fest, dass das eine Träne war. Hastig wischte ich sie weg.

Yosaku und Johnny tauchten wieder mit Zorro auf.

Schnell brachten sie ihn an Bord des Bootes. Sie zogen sich ebenfalls rauf.

„Schnell! Wundbalsam!!!", herrschte ich sie an. Hastig befolgten sie.

„Lebt Zorro noch?", wollte Ruffy wissen, der jetzt aus irgendeinem Grund neben Falkenauge stand.

„Ja! Aber er ist ohnmächtig!!", antwortete Lysop gehetzt.

„Ich heiße Mihawk Dulacre!", sagte Falkenauge. „Du bist noch zu jung zum Sterben!!" Ich achtete nicht sonderlich auf seine Worte, doch mein Unterbewusstsein sog sie auf. „Du musst noch viel lernen... über dich, die Welt, die Gefühle anderer Menschen..." Mein Nané-Instinkt stupste mich an... Aber weswegen?

Mihawk redete unterdessen weiter. „... Gib nicht auf, Zorro!!! Ich werde auf dich warten, Junge... Irgendwann kämpfen wir nochmal! Du hast einen eisernen Willen! Wenn du den behältst,... besiegst du mich vielleicht!!!"

Yosaku und Johnny schluchzten schon die ganze Zeit unaufhörlich. „Bruder Zorro! Sag doch was!!"

Auf einmal hob Zorro einen Arm und streckte ihn senkrecht gen Himmel. In der Hand hielt er sein Schwert. „Ru... ffy...", krächzte er. „Hörst du mich?"

„Ja!", antwortete dieser.

„Hast du jetzt Bammel, dass... dass du dich in mir getäuscht hast? ... Hast du Angst... um deinen Traum?!"

Er konnte nicht weiterreden, denn er spuckte Blut. Ich spürte, dass noch zwei Tränen meine Wangen runter liefen. „Still, Bruder Zorro!!", schluchzten Yosaku und Johnny verzweifelt.

Zorro achtete nicht drauf. „NIE WIEDER...", verkündete er laut, „...WERDE ICH VERLIEREN!!!"

Mir liefen noch mehr Tränen runter, denn ich war geschockt.

Zorro... weinte. Er weinte wie ein Kind. Er weinte Rotz und Tränen... viele Tränen.

Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass der starke und stets coole ehemalige Piratenjäger Lorenor Zorro... weinte.

Er war noch nicht fertig mit reden. „BIS ICH EINES TAGES FALKENAUGE BESIEGE, WERDE ICH NIE WIEDER VERLIEREN!!! Was dagegen... Piratenkönig?!!!"

Ruffy kicherte. „Hihihi... Ach was!"

Mihawk wollte gehen, doch Creek attackierte ihn. Falkenauge griff einfach zurück an; das Wasser nur so schwappte.

„Los! Ally!! Lysop!! Fahrt los!!"

Ich lief zur Reling des Bootes, denn ich hatte noch Ruffys Strohhut bei mir. Der war Ruffy nämlich vorhin weggeflogen und ich hatte ihn aufgefangen.

„Hier, Ruffy!!" Ich warf ihm seinen Schatz zu. „Wir holen Nami zurück!!!"

„Mach du den Smutje klar!!", rief Lysop meinem Bruder noch zu.

„Geht klar!! Fahrt los!!"

Und wir fuhren los, Nami hinterher.

Doch momentan sorgte ich mich nur um Zorro.

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