029. Die Brüder Maunz

„Sind sie erledigt?", fragte Lysop mit schwacher Stimme.

„Und wie!!" Ruffy grinste.

„Mann! Ihr seid solche Flaschen!!", stöhnte Jacko genervt zu den niedergeschlagenen Piraten gewandt.

„G-Gar nicht!!", maulten die Gemeinten beleidigt und rappelten sich wieder auf.

„Die stehen wieder auf?", stellte ich fest. „Nicht schlecht!"

„Wir müssen uns beeilen!!", drängte Jacko seine Männer. „Wenn wir nicht zur vereinbarten Zeit erscheinen, wird Käpt'n Black sauer!!"

Er zog seinen Ring hervor und ließ ihn pendeln. „Schaut auf diesen Ring... und wenn ich ‚Jacko' sage, habt ihr wieder Power, neuen Mut und eure Wunden heilen!!"

„Was soll das denn werden?", wollte Zorro wissen.

„Er versucht seine Männer durch Hypnose wieder zu heilen... So ein Schwachsinn!", schnaubte Nami verächtlich.

„Na ja, ich weiß nicht...", gab ich nachdenklich zurück. „So hat der Typ Ruffy und mich zum Einschlafen gebracht!"

„WAS??!!!", schrien Lysop, Nami und Zorro.

Jacko hatte inzwischen gezählt und sagte jetzt. „... JACKO!!!"

Sofort sprangen sie Piraten auf und brüllten vor Kampfeslust.

„Das gibt's doch nicht!! Die waren bis gerade eben noch völlig am Ende und jetzt...", rief Nami entsetzt.

Einer der Piraten schlug gegen die Klippe, die daraufhin rissig wurde und anschließend ein großes Stück sich löste und runterfiel.

„Gaah... Die Klippe! Verdammte Superpower!!!", regte Zorro sich auf.

„Versteckt ihr beiden euch oben auf dem Hang!", wies ich Lysop und Nami an. „Wir kümmern uns um die hier!!"

Sie taten es, wobei Nami Lysop stützen musste, da er ziemlich verletzt war.

„Gut", knurrte Zorro. „Seid ihr bereit?" Er zückte sein Schwert.

Ich lächelte grimmig und stellte mich kampfbereit hin. „Ich bin sowas von bereit!"

Von meinem Bruder kam kein Ton. „Ruffy?", Zorro drehte sich fragend zu seinem Käpt'n um. Ich musste nicht hinschauen, tat ich auch nicht, war schon schlimm genug! Ich stöhnte auf und schlug mir die flache Hand gegen das Gesicht. „Ruffy, du Idiot!!!"

„GUUAAAHH!!!", brüllte Ruffy. „Du Trottel hast dich auch hypnotisieren lassen??!!!", schrie Zorro ihn an. Ruffy konnte ihn nicht hören; er war wie ein wildes Tier.

Die ‚gedopten' Piraten stürmten brüllend auf uns zu und Ruffy rannte ihnen ebenfalls brüllend entgegen. Nicht mal zwei Sekunden später lagen alle feindlichen Piraten blutend und wimmernd am Boden und hielten sich ihre Wunden.

Doch Ruffy war noch nicht fertig! Er rannte weiter zum Schiff der Black-Piraten. Den Bug packte er dann mit beiden Armen und zog dran. Man konnte sehen, wie sich seine Muskeln anspannten und man hörte sogar knackende Geräusche.

Der spann doch!!

Tatsächlich schaffte Ruffy es den gesamten Bug vom Schiff abzureißen.

„Käpt'n Jacko! Tun Sie doch was!!", riefen die Piraten. Der Hypnotiseur griff heftig in seine Manteltasche und halte seinen Ring wieder raus.

„Strohhut!" Der immer noch wilde Ruffy wandte bedrohlich knurrend seinen Kopf zu Jacko. Dieser ließ bereits den Ring pendeln. „Ich zähle bis ‚Jacko' und dann wirst du ganz müde und schläfst ein!! Also... Eins... Zwei... JACKO!!!"

Sogar gedopt war Ruffy hirnlos, hatte natürlich schön brav auf den Ringe geschaut und fing an zu schwanken. Seine Augenlider schlossen sich und er sackte zu Boden. Der Schiffsbug, den Ruffy bis gerade eben noch getragen hatte, knallte volle Kanne auf meinen Bruder drauf und begrub diesen und die halbe feindliche Mannschaft unter sich.

„Sind die jetzt endgültig erledigt?", wollte Nami in sicherer Entfernung hinter einem Felsen sitzend wissen.

„Oh nein!! Ruffy!!!", rief Lysop entsetzt.

„Keine Sorge!", meinte ich ruhig. „Der hat schon viel Schlimmeres mitgemacht!!"

Lysop blinzelte nur verdutzt.

Ich merkte auf. Da war noch jemand!

„He!! Flecki, schau mal!! Der Bug ist futsch!!!", rief eine nässelnde Stimme vom Schiff aus.

„Was??!!! Wie ist das denn passiert??!", schrie eine ebenfalls nässelnde und aus Richtung Schiff kommende Stimme.

„Ach, das sind doch die Schiffswächter, die Brüder Maunz!", keuchte einer der verwundeten Piraten so laut, dass das nur Jacko hören konnte... und halt ich, aber nur weil ich 'ne Nané war.

Jacko lächelte triumphierend. „Ach ja... Wie konnte ich die vergessen?!"

Was hatte der denn jetzt schon wieder vor?

„HIERHER, BRÜDER MAUNZ!!!", brüllte Jacko.

An der Schiffsreling erschienen zwei Gestalten und sagten irgendwas.

Plötzlich sprangen sie gleichzeitig sehr hoch in die Luft. Sie landeten direkt hinter Jacko.

Boah, sahen die komisch aus!!! Wie eine Mischung aus Katze und Mensch!! Der eine war dick, der andere war dünn. „Da wären wir!", verkündeten beide gleichzeitig.

„Flecki, Siam! Wir müssen da unbedingt hoch, doch da stehen uns noch zwei im Weg! Erledigt sie!!", befahl Jacko und deute auf uns.

Die zwei Miezekatzen zuckten zusammen.

„Was??!!! Oh nein, bloß nicht!!"

„Wie die schon gucken! Gruselig!!"

„Was sind das denn für Weicheier?!", wollte Zorro wissen.

„Lass dich nicht täuschen!", warnte ich ihn. „Die tun nur so!"

„Gut erkannt, Kleine!" Der Dicke war mit einer Mordsgeschwindigkeit auf mich zugeflitzt und stand nun direkt hinter mir. Damit hatte ich selbst als Nané nicht gerechnet! Die Miezekatze schlug mit seiner Handkante gegen meine Taille und ich wurde mit voller Wucht gegen die Klippenwand geschleudert. Mein Kopf schlug gegen den harten Stein und ich sah Sternchen. Benommen rutschte ich auf den Boden und konnte mich kaum regen. Ich spürte, wie etwas Dickflüssiges langsam meine Stirn hinab rann. Schöne Bescherung!! Kaum hatte der Kampf begonnen, da lag ich schon mit einer Kopfwunde am Boden!! Meine Augen wurden schwer...

„Ally!!!", hörte ich noch Nami entsetzt rufen.

Dann übermannte mich die Dunkelheit.


Zorro sah, wie Ally das Bewusstsein verlor. Lysop wollte sich zu ihr schleichen und sie wieder wach rütteln, doch diese fette Katze schlug den Schützen einfach weg. Zorro wurde wütend und stellte sich mit einem Schwert in Position, um die fette Miezekatze aufzuschlitzen.

„He! Warte!! Ich bin dran!!", schrie die dünne Katze empört und rannte auf den Schwertkämpfer zu.

„Was...?" Im letzten Moment konnte Zorro sein Schwert hochreißen um die Attacke abzuwehren.

Die Katze sprang zurück und leckte seine ausgefahrenen Krallen. „Nicht schlecht pariert, aber ich mach dich trotzdem fertig!!"

„Zorro!! Deine Schwerter!", stellte Nami erschrocken fest.

Der Grünhaarige schaute an sich runter und musste zu seinem großen Entsetzen feststellen, dass die zwei Schwerter, die an seiner Hüfte gehangen waren, weg waren.

Die Katze, die ihn gerade angegriffen hatte, hatte diese an sich genommen. „Du bist zwar fix, aber nicht fix genug um einen Bruder Maunz auszuschalten!!"

Verdammt!! Mit nur einem Schwert konnte Zorro nicht so gut kämpfen!!!

„Gib mir meine Schwerter wieder!!", sagte Zorro beunruhigend ruhig.

„Pff... Wieso sollte ich? Die sind doch nur sperrig! Bloß weg damit!!" Mit diesen Worten warf die dünne Mieze die Schwerter weg, die scheppernd auf dem Boden aufkamen. Zorros rechtes Auge zuckte kurz, als er das sah.

„Das nächste Mal", rief Zorro und stürmte auf ihn zu. „Behandelst du meine Schwerter sorgfältiger, verstanden?!!" Er schaffte es tatsächlich ihn am Bauch aufzuschlitzen.

Zorro beachtete ihn nicht weiter und wollte zu seinen Schwertern rennen.

Plötzlich griffen zwei mit Krallen verzierte Hände die Arme des Schwertkämpfers.

Die dünne Katze drückte Zorro zu Boden mit dem Gesicht nach unten. Der Grünhaarige hatte bloß die Klamotten von der Mieze zerfetzt!

„Komm, Flecki!", rief diese begeistert, hockte sich im Schneidersitz auf Zorros Rücken und zog die Arme in die entgegengesetzte Richtung nach oben. „Mach mit!!"

„Mit Vergnügen!" Die fette Katze sprang einmal hoch in die Luft und landete wieder auf den Boden, wobei die Erde tiefe Risse bekam. 

„Er hat die Erde gespalten!!", stellte Lysop entsetzt fest.

Der Dicke sprang wieder hoch, nur, dass er dieses Mal direkt auf Zorros Kopf landen wollte!

Kurz bevor er sein Ziel erreichen konnte, kam etwas angeflitzt und wehrte die Attacke ab.

„Ally!!", rief Zorro überrascht aus.


So 'n kleines Erdbeben hatte mich wach gerüttelt. Als ich die Augen aufschlug, musste ich nur feststellen, dass das gar keine Erdbeben war, sondern die Attacke von diesem Katzentypen, der mich ausgeknockt hatte. Und besagter Typ versuchte gerade mit dieser Attacke Zorros Kopf zu zerquetschen.

Gut... Ich hatte die Attacke von dem Typen gesehen und ich war eine Nané! Ehe ich genau überlegte, was ich tat warf ich mich dazwischen. Mit den Händen stützte ich mich ab, denn die Beine brauchte ich, um die Attacke abzuwehren. Meine Beine hatte ich so angeordnet, als ob ich im Schneidersitz sitzen würde, nur dass ich nicht mit den Beinen den Boden berührte. Diese drückten gegen die Kraft dieses Maunz-Bruder. Der drückte mit der gleichen Kraft auf meine Beine, mit der er vorhin die Erde rissig gestampft hatte. Wäre ich keine Nané, wären meine sämtlichen Knochen im Körper nur noch Splitter, doch ich war eine Nané. Ich wusste genau, wie ich die Attacke abwehren musste und dann noch gleichzeitig am Leben blieb. Hätten die Füße dieser Katze meine Beine auch nur um einen halben Millimeter anders berührt, wäre ich jetzt Matsch. Das hieß aber nicht, dass es nicht wehtun würde.

Ich schrie kurz auf vor Schmerz. Es fühlte sich so an, als würden die Knochen meiner Beine langsam und einer nach dem anderen durchbrechen. Und der Druck nahm auch nicht ab.

Ich konnte mich nicht mehr lange halten! Zorro sollte sich verdammt nochmal beeilen, er sollte irgendwas tun! Und zwar schnell!!

„Hm? Wie kann bitteschön die Attacke dich nicht zermalmen?", wollte die Katze, die Zorro festhielt überrascht wissen, doch ich konnte mich nicht wirklich drauf konzentrieren.

Der Schwertkämpfer aber nutzte den kleinen Moment der Unaufmerksamkeit und wand einen Arm aus dem Griff der Miezekatze.

Dann griff er plötzlich mein Handgelenk und zog mich unter dieser fetten Katze weg.

Zu zweit rollten wir über den Boden, während der Maunz-Bruder, dessen Attacke ich abgefangen hatte, wieder der Erde einen kleinen Krater beibrachte.

Ich wollte aufstehen, doch meine Beine waren... Schrott. Ich konnte sie nicht bewegen, aber ich glaubte nicht, dass sie gebrochen waren.

Ich zog mich etwas weg von Zorro und den Katzen rüber zu Lysop und Nami und rief: „Sorry, Zorro, aber ich kann grad nicht so gut...!"

„Ich wird mit denen schon alleine fertig!", erwiderte er.

„Geht's dir gut, Ally?", fragte mich Nami besorgt. „Ging schon mal besser!", antwortete ich.

Beide Katzenmenschen leckten sich die Krallen. „Versuch's doch!"

Dann stürmten sie gleichzeitig auf den Schwertkämpfer los. Zorro konnte alle Angriffe parieren, doch man sah, dass er mit nur einem Schwert nicht so gut kämpfen konnte.

„Das lass ich mir nicht länger gefallen!", meinte Lysop auf einmal. Er zielte mit einer Steinschleuder auf einen der Brüder und ließ los.

Zorro bemerkte das und drehte sich zwischen die Kugel und der Katze.

Dadurch war er jedoch für einen ganz kurzen Moment abgelenkt und den nutzten die Maunzis aus. Ihre Krallen blitzten auf, als sie Zorro eine tiefe Wunde an der Brust verpassten.

Zorro schrie kurz überrascht auf.

„Bist du irre?! Du hast auf Zorro geschossen!!", schrie Nami entsetzt Lysop an.

„Nein, das war...", setzte dieser an, doch er wurde von Zorro unterbrochen. „Lysop, du Idiot!!! Bist du lebensmüde?!!"

„Er hat sich in die Bahn geworfen", stellte Lysop erstaunt fest, „damit die uns nicht kalt machen. Die wären sofort auf uns losgegangen, wenn ich einen von denen getroffen hätte!"

Nami riss ihren Mund überrascht auf, dann biss sie sich auf die Unterlippe. „Ich halt das nicht mehr aus!", verkündete sie schließlich. „Ich hol Zorro die Schwerter!!" Mit diesen Worten sprang sie über den Felsen und rannte los Richtung Zorros Schwertern.

„Nicht, Nami!!", rief ich noch, doch sie hörte nicht auf mich.

Es schien so, als würde sie tatsächlich die Schwerter kriegen, doch kurz vor diesen wurde sie von Jacko aufgehalten.

An seinem Hypnosering war eine Klinge und mit der zog er Namis Rücken entlang.

Kreischend und am Rücken blutend rutschte sie den Hang runter.

Jacko lachte gehässig, doch auf einmal wurde er kreideweiß. „Ähm... Äh... Ich kann alles erklären...!"

Die Brüder Maunz hörte auf Zorro zu attackieren und fingen ebenfalls an zu zittern. „Oh... äh... K-Käpt'n Bl-"

„Was macht ihr noch hier? Die Sonne ist längst aufgegangen!!"

Jacko, die Brüder Maunz und die restliche Mannschaft schauten ängstlich zum Hügel rauf. Lysop, Nami, Zorro und ich folgten deren Blicke.

„WARUM HALTET IHR EUCH NICHT AN MEINEN PLAN??!!!"

Oben auf dem Hügel stand Beauregard alias Käpt'n Black.

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