001. Das Abenteuer beginnt

„VERDAMMT! ICH MEINE ES ABSOLUT ERNST! EUCH WERD ICH'S ZEIGEN!!!"

Das Gebrüllte kam von einem siebenjährigen Jungen aus dem Fischerdorf, dem Windmühlendorf, wo seit etwa einem Jahr ein Piratenschiff anlag. Der Name dieses Junges lautete Monkey D. Ruffy.

Er stand am Bug des Piratenschiffs und schaute auf die Mannschaft herab. In seiner linken Hand hatte er ein Messer. Die Piraten lachten:

„Ach, der Ruffy. Der spinnt mal wieder!"

„Mach' doch! Du traust dich eh nicht!"

Sie brachen in schallendes Gelächter aus. Davon provoziert stach Ruffy mit der Spitze des Messers in seine Wange, direkt unter sein linkes Auge. Die Piraten-Crew war entsetzt. „Mensch, Ruffy, was sollte das denn? Spinnst du?" Ruffy achtete nicht darauf, er heulte vor Schmerz.


In der Bar:

Die Piraten feierten, johlten und betranken sich... mittags um halb zwei. Ruffy war auch dabei, natürlich nüchtern. Er hatte jetzt ein Pflaster auf seiner Wunde, Tränen in den Augen und schluchzte stolz:

„Hat gar nicht wehgetan! Ich habe keine Angst vor Schmerzen! Nehmt mich mit auf eure nächste Fahrt! Ich will auch Pirat sein!"

Ein rothaariger Mann mit drei Narben, die sich über sein linkes Auge zogen, und einem Strohhut auf dem Kopf lachte. „Du und Pirat? Das ist nichts für Nichtschwimmer!" Das war der Boss der Crew, der Rote Shanks.

„Ich fall' schon nicht von Bord! Außerdem", rief Ruffy, „bin ich topfit. Meine Faust ist so hart wie eine Pistolenkugel!" Shanks seufzte gelangweilt: „Wie eine Pistolenkugel also..." Ruffy lief so rot an wie Shanks' Haar. „Ich mein's ernst!"

Shanks' Mannschaft war auch nicht sehr hilfreich mit ihren Schwärmereien über das Leben eines Piraten.

„Du bist noch zu klein! In zehn Jahren denk' ich mal darüber nach", meinte Shanks.

„Du bist sooo gemein! Ich bin nicht klein!", heulte Ruffy.

„Ist ja gut", beruhigte Shanks ihn. „Willst du 'nen Saft?" Ruffy nahm dankend und mit strahlendem Gesicht an. Shanks prustete los: „Ha! Bist ja doch noch ein Kind!"

Ruffy wandte sich beleidigt von ihm ab.

„Ruffy! Denk' dabei doch auch mal an den Boss!"

„Vize!", merkte Ruffy auf. Vor ihm saß eine Zigarette rauchend der Vize-Kapitän der Crew, Ben Beckman. „Er ist unser Boss! Er kennt die lustigen Seiten des Piratenlebens, aber auch die brutalen. Wir meinen es doch nur gut!"

„Blödsinn! Shanks will mich nur ärgern!", protestierte Ruffy und schaute zu ihm. Der kicherte und sagte: „Nichtschwimmer!"

„Ich wusste es!", wütete Ruffy.

„Na, Herr Kapitän? Amüsieren Sie sich gut?", fragte die junge Barbesitzerin Makino. Sie brachte gerade ein neues Fass Bier. „Es macht halt Spaß, den Kleinen zu ärgern", rechtfertigte sich Shanks.

„Siehst du? Er lacht über mich!", teilte Ruffy dem Vize mit.

„Hast du dir deswegen in die Wange gestochen? Weil du sauer auf Shanks bist?"

Ruffy, Shanks und Makino blickten nach unten, dorthin, wo die Stimme herkam. Da stand ein siebenjähriges Mädchen namens Ally, das fragend zu Ruffy aufschaute.

„Nein!", antwortete Ruffy ihre Frage grummelnd, „Ich wollte ihm beweisen, dass ich keine Angst vor Schmerzen hab'!" Ally nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.

„Hallo, Ally!", begrüßte Makino sie. „Hallo!" Das Mädchen ging zu Shanks rüber und fragte ihn: „Darf ich auf deinen Schoß?" Er bejahte und hob sie hoch.

„Woher wusstest du, dass Ruffy die Wunde sich selbst zugefügt hat?", fragte er. Ally zuckte mit den Schultern.

„Und, was machst du hier?", wollte Ruffy wissen.

„Mir war langweilig!"

„Ruffy, Ally, wollt ihr auch was essen?", fragte Makino. Die beiden nickten.

Als die drei ihr Essen hatten, fragte Ruffy Shanks: „Wie lange bleibt ihr noch hier?"

„Na ja. Wir legen hier schon seit über einem Jahr an, also schätze ich mal, wir machen noch so zwei, drei Fahrten", war die Antwort. Ruffy kaute verträumt, dann verkündete er: „Bis dahin lern' ich schwimmen!"

Ally lachte vergnügt, doch plötzlich verschwand ihre gute Laune und sie schaute ängstlich. „Ruffy...", sagte sie und streckte ihre Arme nach ihm aus. Shanks ließ sie zu Ruffy gehen und sie kauerte sich auf seinem Barhocker hinter seinem Rücken zusammen.

Ehe jemand fragen konnte, was los sei, wurde die Tür aus den Angeln getreten. „Ich bin Bergräuberboss Grizzly", verkündete der Mann. Hinter ihm stand seine Crew. „Wir tun", sagte er, „euch nichts. Wir wollen Bier, also gib uns... sagen wir zehn Fässer!"

„T-Tut mir Leid", stotterte Makino, „aber Bier ist alle." Der Bergräuber schaute verärgert. „Aber diese Seeräuber betrinken sich gerade!", stellte er fest. „I-Ich hab' trotzdem keines mehr", erwiderte die Barbesitzerin.

„Tut uns leid. Wir haben euch wohl alles weggetrunken! Hier, willst du?", lachte Shanks und hielt dem Bergräuber eine ungeöffnete Flasche hin. Er ergriff sie, aber nur, um sie Shanks auf den Kopf zu donnern. Die Flasche zerbrach und es spritzte Bier. Alle holten erschrocken Luft und Ally fing an zu wimmern.

Der Bergräuber hielt Shanks einen Steckbrief unter die Nase: „Wen glaubst du eigentlich, wen du hier vor dir hast? Auf meinem Kopf sind acht Millionen Berry ausgesetzt. Ich bin der meist gesuchte Mann im Land!"

Shanks blieb ruhig sitzen, dann kniete er sich auf den Boden und fing an die Scherben einzusammeln. „Der Boden ist nass. Hast du einen Lappen?", fragte er Makino. „N-Nein. Ich mach' das schon."

Der Bergräuber verlor die Beherrschung. Er zückte sein Schwert und zerschlug damit die Gläser und Flaschen hinter Shanks. „Da!", sagte er. „Da du ja offensichtlich gerne wischt, hast du ja jetzt genügend zu tun!" Lachend verließen er und seine Leute die Bar.

Einen Augenblick war es still, dann brüllten Shanks und seine Mannschaft vor Lachen.

Ruffy und Ally standen auf den Beinen. Ruffy konnte sich nicht halten: „WAS GIBT'S DA ZU LACHEN?? WARUM HABT IHR NICHT GEKÄMPFT? IHR SEID DOCH PIRATEN!!"

Shanks versuchte ihn zu beruhigen, doch Ruffy nahm einfach Ally bei der Hand und wollte gehen. Shanks griff ihn am Arm, doch Ruffy lief weiter. Er lief weiter und weiter, obwohl Shanks noch am Boden saß und seinen Arm festhielt.

Der Arm dehnte sich. Alle spuckten Bier in die Luft und Makino holte erschrocken Luft, nur Ally lachte vergnügt. „Ach so. Das passiert also."

Die Piraten stürmten verzweifelt zu einer offenen Truhe, die leer war, zeigten Ruffy ein Bild von einer Frucht und fragten ihn, ob er sie gegessen hatte. Der Junge war verwirrt. „Kann sein. Weiß' nicht so genau."

„Ja, hast du", sagte Ally. „Du hast sie gegessen. Ich wusste, dass die Frucht komisch war, aber ich wusste auch, dass was Lustiges passieren wird, wenn Ruffy sie isst!"

„Nein!!!", jammerten die Piraten. Shanks packte Ruffy an den Schultern. „DER SCHATZ DER MEERES! DIE FRUCHT DES TEUFELS! DIE GUM-GUM-FRUCHT MACHT DICH ZUM GUMMI-MENSCHEN UND DU KANNST NIE WIEDER SCHWIMMEN!!!" „WAAAS? NEEIN!", schrie Ruffy.

Ally sagte nichts mehr.


Einige Tage später:

Die Bar war leer. Bis auf Makino, Ruffy und Ally war niemand da. Ruffy fand seine Gum-Gum-Kräfte echt cool. Die drei redeten ein wenig, als die Tür aufflog.

Die Bergräuber waren wieder da. „Wir sind hier, um Bier zu trinken." Der Boss warf sich auf einen Stuhl. Er fing an zu lästern: „Pah. Piraten sind so was von feige. Ich könnte kotzen vor soviel Angst!"

Das war zu viel für Ruffy: „PIRATEN SIND TAUSENDMAL MUTIGER ALS DU, DU FEIGLING!" Ally hatte Angst. „Nicht, Ruffy..."



Eine Frau rannte zum Bürgermeister. „Herr Bürgermeister. Kommen Sie schnell. Es geht um Ruffy er steckt in großen Schwierigkeiten!"



Es hatte sich eine kleine Menschenmenge auf der Straße gebildet. Die Bewohner schauten ängstlich zu wie Ruffy von dem Bergräuber verprügelt wurde. Der ließ sich allerdings nicht unterkriegen uns kämpfte verbissen. Der Bergräuber war natürlich stärker und es dauerte nicht lange, bis Ruffy sich unter dem Schuh des Mannes wiederfand.

Der Bürgermeister eilte herbei und flehte den Boss an, Ruffy nichts zu tun.

„Tut mir Leid, aber", sagte Grizzly, „der Kleine hat mich beleidigt und muss dafür bezahlen!" Er zog sein Schwert und richtete es gegen Ruffy.

Da kam Ally herangestürmt und trat dem Bergräuber unaufhörlich gegen sein Schienbein. Der blinzelte erst verdutzt, dann gab er ihr ohne zu zögern eine Ohrfeige.

„Hey, warum ist niemand gekommen, um uns zu begrüßen?", fragt eine Stimme hinter der Menschenmenge. Sie beantwortete ihre Frage selbst: „Ach so, ja, die Bergräuber."

Shanks ging lässig auf den Schauplatz zu.

Einer der Bergräuber hielt ihm eine Pistole an den Kopf. „ Keinen Schritt weiter oder ich blas' dir dein Hirn weg!"

„Eine Pistole ist nicht zum Drohen da!", sagte Shanks ruhig.

Der, der Shanks gerade noch die Pistole an seinen Schädel gehalten hatte, bekam einen Kopfschuss von einem von Shanks' Männern ab.

„Was sollte das? Wir wollen nichts von euch!"

Shanks erwiderte: „Wenn ihr Bier auf mich schüttet oder auf mich spuckt, darüber kann ich noch lachen... Aber keiner tut meinen Freunden was an!!!"

Das war das Stichwort für Shanks' Männer. Sie metzelten die Bergräuber eiskalt nieder.

Im Gewusel bemerkte nur Ally, dass Grizzly sich mit Ruffy klammheimlich davonstiehlt, doch es dauerte eine Weile, bis sie sich Gehör verschaffen konnte.

In der Zwischenzeit war der Bergräuber und Ruffy auf einem kleinen Boot auf dem Meer. Ruffy versuchte immer noch sich zu wehren, doch der Bergräuber sagte nur: „ Lächerlich! Adios!", und er stieß Ruffy ins Meer.

Im gleichen Moment schoss ein Meeresungeheuer, das einem gigantischen Aal ähnelte, aus dem Wasser. Es riss sein Maul weit auf, ließ es wieder zuschnappen und verschlang Grizzly mitsamt Boot.

Ruffy versuchte verzweifelt sich über der Wasseroberfläche zu halten. Das Ungeheuer riss noch mal das Maul auf, um den Jungen zu verschlingen, der wurde jedoch im letzten Moment weggezogen. Ruffy keuchte erleichtert: „Shanks!" Der starrte mit einem intensiven Blick das Ungeheuer an, bis es sich wimmernd zurückzog.

Ruffy schluchzte die ganze Zeit. „Alles ist gut", tröstete Shanks ihn. „Das Ungeheuer ist weg!"

„Aber-aber Shanks... DEIN ARM!!!" Shanks' Arm war vom Ungeheuer abgebissen worden. „Halb so wild", sagte der Einarmige, „ist ja nur ein Arm! Dir ist nichts passiert. Und Ally geht es auch gut!"

Ruffy heulte vor Schuldgefühlen.


Von da an verstand Ruffy, warum Shanks ihn nie mitnahm! Der Junge wollte genauso werden wie er!


Wieder ein paar Tage später:

„Ihr werdet wirklich nicht mehr wiederkommen?", fragte Ally entsetzt. „Ja. Wir waren ganz schön lange hier. Wir müssen weiter. Seid ihr traurig deswegen?", wollte Shanks wissen.

Ally nickte und Ruffy sagte: „Ja schon, aber ihr müsst mich nicht mitnehmen!"

„Hätten wir eh nicht!", erwiderte Shanks. „Du kannst niemals Pirat werden!"

„OH DOCH!", rief Ruffy. „Ich werde auch einer!", verkündete Ally. „Und nicht nur das, ich werde auch eine Nané! Und zwar die beste der ganzen Welt!!"

Shanks lachte zufrieden: „Das dachte ich mir schon!"

Ruffy beachtete ihn nicht und rief weiter: „Genau! Und zusammen werden wir eine viel bessere Mannschaft haben als eure!" Er holte tief Luft und brüllte:

„ICH WERDE PIRATENKÖNIG!!!"

Shanks' Mannschaft lächelte.

„So?", sagte der Kapitän. „Na dann", er nahm seinen Strohhut vom Kopf, „übergebe ich dir diesen Hut!", und er setzte Ruffy den Hut auf den Kopf. Ruffy liefen Tränen über die Wangen.

„Wenn du", erklärte Shanks, „ein großer Pirat bist, gibst du ihn mir zurück. Und noch was... Auch wenn Ally immer behauptet, sie könne auf sich selber aufpassen, achte auf sie, ja? Sie ist immerhin deine Schwester!" Ruffy nickte unter Tränen. Danach drehte Shanks sich um nicht ohne Ally, die auch Tränen in den Augen hatte, den Kopf zu tätscheln und ging mit seiner Mannschaft an Bord.

Monkey D. Ally hörte noch wie Beckman zu Shanks sagte: „Der wird mal ein großer Pirat und sie eine tolle Nané!" Shanks stimmte dem zu und sagte noch:

„Er ist genauso wie ich früher!"

Dann segelten sie los, während Ruffy und Ally Hand in Hand ihnen mehr als traurig nachschauten.


Das Abenteuer der Geschwister beginnt zehn Jahre später am selben Ort.


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Monkey D. Ally (Steckbrief)


Geschlecht: weiblich

Alter: 17

Geburtstag: 5. Mai

Sternzeichen: Stier

Größe: 1,63m

Herkunft: East Blue

Piratendaten:

Bande: Strohhutpiraten

Position: Vize-Kapitän

Kopfgeld: ???

Aussehen:

Haare: schwarz

struppig

(Ähnlichkeit mit Ruffys)

schulterlang

Augen: dunkel

Kleidung (meist): blaues T-Shirt mit V-Ausschnitt

gelbe, enge Hose

schwarze Ballerinas

Merkmale: ???

(Gang, Stimme, Lachen, Gesten usw. erinnern stark an Ruffy)

Sonstiges: Nané

Nané? Was sind Nané?

Die Nané sind eine besondere Gruppe, die - um es kurz zu machen – einen sechsten Sinn besitzen. Sie wissen mehr oder weniger, was im nächsten Moment passiert, was im Kampf ein Vorteil für sie ist, da sie die meisten Züge voraussehen können. Den Besten ist es sogar möglich Gedanken lesen. Allerdings können nur Mädchen und Frauen Nané sein. Natürlich haben Nané auch Nachteile:
1. Wenn sie eine Teufelsfrucht essen, können sie keine Nané mehr sein.
2. Es gibt eine besondere Substanz, Nená-Essenz genannt. 50- bis 100-prozentige Nená-Essenz sind tödlich für die Nané. Alles was drunter liegt bereitet ihnen große Schmerzen. Nená-Essenz hat keine Auswirkung auf Nicht-Nané.
Die Nané haben ähnliche Kräfte wie die, die das Mantora bzw. Kenbunshoku beherrschen, nur, dass das anders funktioniert.
Ich schwöre, dass ich mir die Nané ausgedacht habe, bevor ich vom Mantora/Kenbunshoku zum ersten Mal gelesen habe.

Und nun viel Spaß mit der Geschichte! ^-^

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