Tote
"Ich möchte dass Nick vorsichtig nach oben gebracht wird. Keine Belastung für sein Bein und vorsichtig mit seiner Stichwunde.", befahl sie Jeremie kühl. Sie musste erstmal verarbeiten, dass auch hier der Tod auf sie lauerte oder wohl eher der große böse Wolf.
Liebevoll strich sie über Lennys Köpfchen, dass er erschöpft auf ihrer Schulter abgelegt hatte. Das viele Schreien und Weinen forderte seinen Tribut. Mit einem letzten Blick auf Jeremie und Elena. Ging sie nach oben. Stieg über die Körper und legte ihn in das Kinderbettchen. Wo er sich dierekt an seinen Teddy kuschelte und wegschlummert. Nachdenklich sah sie ihren kleinen Engel noch eine Weile an. Ehe sie die Tür zum Zimmer schloss und sich zu den Toten Männern drehte.
Was sollte sie nun nur mit ihnen machen? Im selben Moment stieg Elena die Treppen hinauf.
"Hast du einen Plan, was wir mit ihnen machen?", fragte Shira sie auch direkt, ohne auch nur den Blick zu heben.
Elena sah sieh erst leicht verlegen an, "Ich weiß nicht, was du darüber denken wirst. Aber ja. Sind nicht unsere ersten Leichen. Überlasse die nur uns."
"Das kann ich nicht von euch verlangen. Es ist immerhin meine Schuld, dass hier oben so viel...", wolte Shira gegen halten und sah auf.
"Denkst du wirklich unten sieht es besser aus. Außerdem wollten wir dich umbringen! Du solltest dich ausruhen", meinte Elena mitfühlend. Worauf Shira leicht lächelte. "Wahrscheinlich nicht. Ihr seid nicht die ersten und nicht die einzigen die mich umbringen wollen."
Sie mochte Elena. Sie dachte unkonventionell und stellte die Rudelregeln auf den Kopf. Sie verkörperte so viel Potenzial. So langsam begann Shira zu verstehen, wofür Elena den Biss überlebt hatte. Als Wolf geboren zu werden war ein Segen, doch verwandelt zu werden, war die Hölle. Man musste ein Leben leben, dass man so nie gekannt hat. Das einen innerlich zerreißt und die Person dazu zwingt herauszufinden, wer sie ist und wer sie sein möchte. Sicher hatte Elena genau dieses Problem, weswegen sie so sehr dafür war, dass Shira bleiben konnte, obwohl keiner wusste, dass sie kein Mensch war.
"Ich mache mich schnell frisch und trinke etwas, dann helfe ich dir beim aufräumen.", entschuldigte sie sich kurz bei Elena und Verschwand ins Bad. Erst da fiel ihr auf wie mitgenommen sie aussah. Zerzaustes Haar, geschwollene Augen. Von den dunkel Roten Druckstellen an ihrem Hals ganz zu schweigen. Dank ihrer schnellen Heilung, würde das ganz in den nächsten beiden Tagen schon wieder verschwunden sein. Schnell band sie ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen, spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht und nahm ein paar Schlucke aus dem Wasserhahn. Danach fühlte sie sich besser und ihr Hals kratzte nichtmehr wie Sandpapier in ihrer Luftröhre.
Als sie auf den Flur trat. Trug gerade Clay Nick nach oben und legte ihn in eines der Zimmer aufs Bett. Auch er schlief. Als Clay wieder hinaus trat. Grinste er Shira schief an und hielt demonstrativ einen Eisbeutel auf seine Schläfe.
"Du hast einen festen Schlag, das muss man dir lassen."
"Und du hast einen Grif wie ein Schraubstock.", erwiederte sie und sah ihn gespannt an. Dann viel sein Blick auf ihren Hals und sein Blick wurde ernst.
"Ich hätte dich fast getötet. Ich war mir sogar sicher, dass ich das habe, dein Genick ist unter meinen Händen gebrochen wie morsches Holz und doch stehst du hier. Tust so als wäre das im Wald nicht passiert, als wäre es nichts gewesen. Wer bist du nur?"
"Ich liebe Nick und Valentine über alles und würde alles für meine beiden Männer tun. Mehr musst du erstmal nicht wissen."
"Auch töten?", wollte Clay gespannt wissen. Shiras Blick fiel an ihm vorbei in den Flur wo Elena bereits über den Körpern hockte und ihre Taschen leerte.
"Habe ich das nicht schon?", stellte sie ihm die Frage und drückte sich an ihm vorbei.
Erst jetzt schien Clay bewusst zu werden, was sich hier oben abgespielt haben musste.
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