Kapitel 1
Die dunkelhaarige Schönheit wälzte sich unruhig in ihrem Bett hin und her. Der Traum wühlte sie auf. Er zeigte ihr die Gefahren, die auf sie lauerten. Er zeigte ihr ihre Sorgen um ihren Sohn und den Mann den sie liebte. In diesem Traum gruben sich ihre Pfoten tief in den, vom Regen aufgeweichten, Waldboden und sie rannte. Hinter ihr Jäger und Wölfe. Vor ihr ein junger Mann mit kurzem Haar und einem Baby auf dem Arm, der ihr immer wieder angsterfüllte Blicke zu warf. Er hatte Angst vor ihr, Angst um ihr Baby und vor der Gestalt, die sie in diesem Moment hatte. Die eines pechschwarzen Wolfes.
Plötzlich stolperte der Mann vor ihr und fiel, seine Arme schützend um den kleinen Jungen gelegt. Sie wollte ihm helfen, doch dadurch holten ihre Verfolger auf.
"Shira!", schrie er, als sie sich schützend über die beiden warf, ehe sie unter den Wölfen begraben wurden.
"Nick! Lenny!", keuchte sie, als sie aus dem Schlaf aufschreckte.
Verdammt, sie musste sie endlich finden und sicherstellen, dass ihnen nichts passierte. Shira musste es schaffen die beiden Menschen die sie mehr als alles andere auf der Welt liebte zu beschützen.
Für diese Nacht hatte sie sich in diesem Motel niedergelassen und würde sobald der Tag anbrach ihre Suche fortsetzen.
Hier in Wellsville gab es nicht viel was ihr weiter half, aber ihr Weg führte sie weiter nach Portville.
Doch nun ließ sie sich erst einmal erschöpft zurück in die Kissen sinken und legte einen Arm über ihre Augen. Sie vermisste Valentin, ihren kleinen Lenny, und Nick so dermaßen. Und die Sorge, welche ihr Herz zerfraß brachte sie schier um den Verstand.
Hinter ihrer Familie waren schon seid Generationen irgendwelche sonderbaren Jäger her und von Jahr zu Jahr wurden es mehr.
Aktuell gab es zwar keine Probleme, aber im Laufe ihres Lebens hatte sie gelernt, dass diese gerne im Schatten auf sie warteten.
Doch ihr Gefühl wies sie eher darauf hin, dass die Jäger ihr Ziel geändert hatten und das ließ ihr erst recht unangenehm Aufstoßen.
***
Diesen Abend hatte sie kein Auge mehr zu bekommen. Somit stand sie schon kurz nach Sonnenaufgang an der Rezeption und checkte aus.
Auf dem Parkplatz angekommen, verstaute sie das wenige Gepäck, dass sie hatte im Fußraum des Beifahrers und machte sich auf den Weg nach Portville. Zum Glück war das Wetter gut und auch im Verkehr gab es keine großartigen Behinderungen, von einer kleinen Baustelle mal abgesehen.
Portville war ... recht klein wie sie feststellen musste, so dass sie in der einzigen Bar des kleinen Städtchens hielt, um nach der knappen Stunde fahrt dort etwas zum Frühstück zu essen und ihre üblichen Fragen loszuwerden.
"Vielen Dank", bedankte sie sich, als ihr ihr Omelett und die belegten Brote gebracht wurden.
"Warten sie mal kurz.", hielt sie die Bedienung auf, als sie gerade wieder gehen wollte. "Kennen sie zufällig jemanden mit dem Nachnamen Sorrentino?"
Die junge Frau schien kurz zu überlegen, ehe sie bedauernd mit dem Kopf schüttelte.
Ein wenig enttäuscht, wandte sich Shira ihrem Essen zu, als sich eine andere Frau, warscheinlich eine weitere Kundin zu ihr gesellte.
"Sie suchen die Sorrentinos?" Überrascht sah Shira auf in das Gesicht, einer Frau mittleren alters. "Hallo, ich bin der Sheriff von Bear Valley, Karen Morgan."
"Hallo, freut mich. Mein Name ist Shira Yvair. Ich bin auf der Suche nach einem Sorrentino, richtig."
"Wenn das so ist kann ich vielleicht helfen, es gibt derzeit 2 Sorrentinos in Bear Valley. Dürfte ich fragen, was sie sich von dieser Suche erhoffen?"
Innerlich zuckte Shira leicht zusammen. Mist. Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie den Mann sucht der ihr gemeinsames Kind entführt hat, nachdem sie es vor ihm versteckte. Und alles drum herum, diese Karen Morgan würde ihn wahrscheinlich direkt festnehmen.
Was sollte sie jetzt nur sagen?
"Ähm, ich...", mist. Warscheinlich wäre der Anfang der Geschichte ganz gut, also die Wahrheit..... mehr oder weniger.
"Ich suche Nicholas Sorrentino, weil ich ... ich bin schwanger und möchte dass er es erfährt, damit wir beide darüber reden können und er selbst entscheiden kann ob er nun Teil des Lebens unseres Kindes sein möchte oder nicht. Würde ich ihn nicht suchen, hätte ich ein schlechtes Gefühl meinem Kind gegenüber, verstehen sie? Und ...ja, es ist eben recht kompliziert das ganze."
"Oh. Dann ersteinmal herzlichen Glückwunsch zum Kind und ... wenn sie wollen, kann ich ihnen den Weg zum Anwesen der Danvers Familie, wo sie derzeitig untergekommen sind, gerne zeigen und dann hoffe ich doch, dass sich alles klärt."
"Ja, das hoffe ich auch. Vielen Dank.", lächelte Shira den Sheriff erleichtert an und aß schnell den letzten Rest von ihren Tellern, ehe sie bezahlte und gemeinsam nach draußen gingen.
Shira holte eine Karte aus ihrem Auto und Ms. Morgan zeigte ihr auf dieser den Weg, den sie lang fahren konnte.
Endlich hatte sie die beiden gefunden, nicht mehr lange und sie könnte ihren kleinen Sohn wieder in die Arme schließen.
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