#3 Fake
Das wird die erste Romance Shortstory. Ich habe keine Ahnung, ob ich überhaupt romantisch veranlagt bin und bitte seid mir nicht böse; es wird verwirrend. Aber jetzt Bühne frei, für Annes erste Liebesgeschichte!
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"Und du meinst, dass wir da reinkommen?", fragte Josie.
Nicolas betrachtete skeptisch den Zaun.
Die Beiden versuchten tatsächlich in ein Gebäude einzusteigen! Aber nicht um ein paar silberne Kerzenleuchter mitgehen zu lassen, obwohl die in diesem Kotzbrocken von Villa bestimmt zu Tausenden rumstanden; nein, sie wollten auf die, sich drinnen befindende Party.
Es war ja nicht einmal so, dass sie nicht eingeladen waren, nur das riesige Pappschild vor dem Gartentor, war weiß Gott nicht schwer zu übersehen.
NUR PAARE ERWÜNSCHT!
Leider war Josie nur eine Person und kein Paar. Und leider hatte sie ihre letzte Verabredung mit einem Jungen mit Fünfzehn gehabt. Deswegen brauchte es weniger als zwei Minuten, bis sie sich mit Nic anfreundete, der in ein einer ähnlichen Situation befand.
Jetzt standen die Beiden vor dem Zaun und wollten in ein Haus einbrechen. So schnell konnte es gehen.
Nicolas setzte vorsichtig einen Fuß in den Maschendraht und zog sich langsam nach oben. Mit einer Leichtigkeit sprang er über den Zaun und landete vor einem Busch. Josie tat sich auch nicht sonderlich schwer und landete direkt neben ihm. Ihre neue Bekanntschaft spähte durch die Büsche und flüsterte: "Die Luft ist rein."
Zusammen kämpften sie sich durch das Dickicht. Auf der anderen Seite sahen sie schon die Partylichter. Gerade wollten sie sich heimlich in Richtung Villa schleichen, als plötzlich zwei verschiedene Stimmen erklangen. Die eine rief: "Josie?!", und die andere:"Nic?"
Beide zuckten zusammen. Ein Pärchen kam auf sie zugelaufen, das Mädchen in heller Aufregung. "Oh mein Gott, Josie! Du weißt, dass das eine Party nur für Paare ist? Wie bist hier überhaupt reingekommen? Oder- Nein! Das kann doch nicht wahr sein!", sie quitschte,"du hast einen Freund!"
Alle starrten sie ungläubig an.
Josie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Freundin Marlene und ihr Freund Thomas hier sein würde, weswegen sie nur ein: "Ähhh" herausbrachte.
Thomas wandte sich an Nicolas und sagte: "Deine Freundin ist die Freundin meiner Freundin? "
Nic und Josie wussten nicht was sie erwidern sollten, bis sich Nicolas wieder fing und sagte: "Äh, ja witzige Sache, das mit meiner Freundin." Josie starrte ihn geschockt an, sagte dann aber: "Ja, total."
Marlene quitschte noch lauter. "Ich wusste, dass dir irgendwann jemand verfällt! Viel Spaß euch noch!" Und damit zog sie Thomas ins Haus.
Josie seufzte resigniert und betrachtete ihren neuen 'Freund'. Wenigstens, dachte sie, sieht er nicht aus wie eine Vogelscheuche. Nicolas war kein Muskelprotz, doch er war nicht dick. Seine Haare hatten eine undefinierbare Farbe, irgendetwas zwischen Braun und Blond. Und seine Augenfarbe konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen.
Auch Nic wäre ihr nicht ganz abgeneigt, er betrachtete ihre Haare und versuchte herauszufinden, ob sie gefärbt oder wirklich so schwarz waren. Denn ihre Augen waren, soweit er das erkennen konnte, sehr hell. Eine ungewöhnliche Mischung. Was ihn aber tatsächlich überraschte, war die Tatsache, dass sie sich nicht schminkte.
Als sie mit der gegenseitigen Inspektion fertig waren, fragte Josie: "So, Herr von und zu selbsternannter Freund, da ich leider keine Ahnung habe wem ich denn meinen unfreiwilligen Segen gegeben habe, So bitte ich Sie doch, ein Protokoll abzugeben. Also; Name, Alter, Beruf, Lieblingsessen, Schuhgröße?"
"Holde Maid, ich werde Ihnen helfen wo ich kann. Nein voller Name ist Nicolas Mart Gloskl, ich bin seit kurzem volljährig und beginne im Herbst mein Studium über Neurowissenschaften. Keine Ahnung was mein Lieblingsessen ist und- Schuhgröße? Ernsthaft? "
Josie musterte ihn abschätzig und drehte sich schließlich Richtung Haus. "So Herr Gloskl, dann wenn es schon Gott verdammt nochmal so sein muss, dann werden wir jetzt da rein gehen und Spaß haben!"
Obwohl Nic auch gerne etwas über sie erfahren hätte, folgte er ihr wiederstandslos ins Haus.
Drinnen dröhnte die Musik und im Wohnzimmer wurden alle Möbel an die Wand geschoben, um Platz zum Tanzen zu schaffen. "Trinkst du?" Brüllte Josie und versuchte die Musik zu übertönen. Nic schüttelte den Kopf. Sie nickte anerkennend un zog ihn auf die Tanzfläche. Sie konnte es nicht leiden, wenn Typen einfach nur auf eine Party gingen um sich dort abzufüllen. Somit war er in ihrer Achtung gestiegen.
Auf der provisorischen Tanzfläche, war er ganz froh, dass ihn seine frühere Freundin gezwungen hatte, tanzen zu lernen. Sie gaben sich der Musik hin und versuchten verliebt auszusehen. Doch nach einer halben Stunde schwitzten beide und sie einigten sich darauf sich in der Küche etwas zu Trinken zu besorgen.
Nicolas öffnete den Kühlschrank und holte sich eine Bierflasche heraus.
"Ich dachte du trinkst nicht?", sagte Josie enttäuscht. Nic drehte die Flasche so, dass sie die vordere Seite sehen konnte. "Tu ich auch nicht.", meinte er trocken und beobachtete, wie ihre Lippen das Wort 'alkoholfrei' formte.
"Oh, tut mir Leid Sir. Ich möchte mich aufrichtig bei Ihnen entschuldigen.", sagte sie und machte einen kleinen Knicks.
Plötzlich kam ein Mädchen an ihnen vorbeigerannt, drehte sich im Sprint plötzlich um und kam vor den Beiden zum Stehen.
"UND DIE ZWEI AUCH NOCH!", schrie sie in einer ohrenbetäubenden Lautstärke durch das Haus. Im Wohnzimmer fing eine Gruppe von Leuten an zu Jubeln.
Verwirrt kratzte sich Josie am Kopf und fragte schließlich: "Darf ich fragen was hier los ist?"
"Darfst Du.", erlaubte ihr das Mädchen.
"Okay. Was ist hier los?"
Das Mädchen stellte sich als Laura vor und erzählte, dass in zehn Minuten das altbekannte Spiel "Wer kennt seinen Liebsten am besten?" im Wohnzimmer stattfinden würde. Und schon war sie wieder weg.
"Alles klar, ich würde sagen Speed-Kennenlernen in 3, 2, 1, Go!" Nicolas stellte motiviert die erste Frage.
"Also, dein kompletter Name lautet?"
"Josie Canth."
"Lieblingsessen? "
"Curryhünchen."
"Sport?"
"Basketball."
Und so weiter. Schließlich wechselten sich ab und Josie erfuhr, dass Nic einmal ausversehen Milch in den Orangensaft, statt in den Kaffee kippte und das sein neues Lieblingsgetränk wurde, dass er Action-Figuren sammelte und unbedingt mal nach Island wollte. Und dann kam schon ihre letzte Frage:
"Schuhgröße? "
"Dein Ernst?!"
"Ernster geht es nicht."
"Von mir aus. 45."
"Heilige Scheiße, hast du Riesenlatschen!"
"Hack ruhig drauf rum! Welche hast du?"
"40."
"Ouh, für ein Mädchen lebt Madame aber auch auf großem Fuß."
Als zum Spiel gerufen wurde, begaben sie sich mit einem guten Gefühl ins Wohnzimmer.
In einer großen Runde saßen die Hälfte der Gäste um Laura und ihren Freund herum, die die Regeln erklärten.
"Also, die Paare bekommen jetzt einige Fragen über ihren Partner gestellt. Bei jeder richtig beantworteten Frage darf das Paar sich küssen."
Josie und Nic starrten sich erschrocken an.
"Und bei jeder falsch beantworteten Frage müssen die Männer sich ein Stück rasieren"
Nicolas verzog das Gesicht.
"Und die Frauen dürfen sich ein Kondom als alternativen Socken überstreifen."
Josie tat es ihm gleich.
"Über die Bestrafungen wird Buch geführt und die vier Paare, die am wenigsten büßen mussten, treten in einem epischen Fight gegeneinander an. Das Gewinnerpaar wird offiziell zum King und der Queen des Abends gekührt. Noch Fragen?"
Alle schüttelten den Kopf.
"Dann lasst die Spiele beginnen."
Nic und Josie kamen ziemlich in der Mitte dran. Der Freund von Laura, Jeff, war der Richter. Zu erst fragte er Nic aus.
"Was ist ihr Lieblingsessen? "
"Curryhünchen.", beantwortete er ohne Schwierigkeiten. Jeff vergewisserte sich bei Josie ob es stimmte.
"Nun, das Paar darf sich nun küssen. "
Verlegen rutschte Nic ein wenig vor, er war keine Person, die jeden Tag jemand neues küsste, aber er wollte nicht auffliegen. Josie ging es ähnlich und bevor sie es sich doch anders überlegten, beugte er sich vor und drückte ihr einen Kuss auf den Mundwinkel. Betreten sahen Beide Jeff an, der sich nun an Josie wandte.
"Was ist seine Lieblingsfarbe?"
"Rot"
Bei der vierten Frage an Nic macht er den ersten Fehler. Er behauptete, dass Josies Haare gefärbt waren und erntete von ihr einen mehr als bösen Blick. Doch ansonsten lief alles glatt und mit nur vier Fehlern waren sie eins der Teams im Halbfinale.
Thomas und Marlene waren auch mit von der Partie und nun kam es hart auf hart. Zehn Fragen wurden gestellt und die richtige Antwort musste immer gleichzeitig aufgeschrieben werden, damit nicht geschummelt wurde. Sie machten jeder noch einen Fehler und kamen ganz knapp ins Finale. Das gegnerische Team war gut. Sie hatten im gesamzen Spiel nur drei Fehler gemacht. Wer diese letzte Frage richtig beantworten konnte, war offiziell der Sieger. Nicolas hatte das Kampffieber gepackt. Er wollte unbedingt gewinnen!
"Okay,", sagte Laura, "kommen wir zur alles entscheidenden Frage!"
Ein Trommelwirbel ertönte aus einem der Lautsprecher.
Laura holte tief Luft und sagte endlich:
"Schuhgröße? "
Nic und Josie lachten los. Sie könnten sich nicht mehr halten. Josie rannen Tränen und sie klammerte sich an Nics Schulter um nicht umzukippen. Ihm ging es ähnlich. Die Schaulustige schauten sie verständnislos an wahrend ihre Gegner vergeblich versuchten sich unter die Schuhe zu schielen.
Sie beantworteten die Frage richtig und mit Pappkronen und immer noch lachend liefen sie aus dem Haus. An der Straße, wo sich ihre Wege kreuzten blieb Nic stehen und biss sich auf die Lippe. Er wollte etwas fragen, aber er wusste nich so recht, ob es eine gute Idee wäre.
"Du, ich hab' mir was überlegt.", fing er an. Josie schaute erwartungsvoll zu ihm.
"Hast du eventuell Lust, also vielleicht, aber nur wenn du Bock hast, ich hab kein Problem damit, wenn du nicht willst...." "Komm zum Punkt!", unterbrach sie ihn.
Nic seufzte. "Willst du vielleicht wirklich meine Freundin werden? Nicht nur fake?"
Josie blickt ihn skeptisch an.
"Ich weiß nicht, ich mein du bist voll nett und so, aber ich kenn' dich gerade mal vier Stunden und weiß so gut wie gar nichts über dich."
"Also bitte!", schnaubte er, "Du kennst meine Schuhgröße! "
Josie grinste. "Da hast du allerdings Recht."
Sie überlegte fieberhaft und kam zu einem Schluss. "Man kann es mal versuchen.", sagte sie und umarmte ihn.
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So stelle ich mir eine echte Beziehung vor. Wer gibt mir Recht?
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