Kapitel 21

Niall P.o.v

Endlich war Heiligabend! Ich freute mich schon wie ein kleines Kind darauf, Liams Geschenk aufzumachen. Aber genau so sehr freute ich mich darauf, sein Gesicht zu sehen, wenn er mein Geschenk öffnete. Es war zwar nicht so gross, wie das von ihm, das seit gestern unter dem Baum lag. Um genau zu sein, war es nur ein Briefumschlag. Darin versteckt waren aber zwei Flugtickets in die Schweiz. Liam hatte mir erzählt, dass er unbedingt mal in der Schweiz Skiferien machen wollte. Und ich wollte überhaupt das Skifahren erlernen, also dachte ich mir, ich buche für uns eine Woche romantische Skiferien in Zermatt. Der Flug würde bereits übermorgen gehen. Da wir beide ja eh nicht mit unseren Familien Weihnachten und Silvester feiern konnten, war das gerade perfekt. Ich war mir bewusst, dass das ein sehr sehr teures Weihnachtsgeschenk war, gerade wenn man bedachte, dass Liam und ich noch nicht allzu lange ein Paar waren. Aber ich war mir bei der Sache mit Liam einfach so unglaublich sicher, ich wusste, dass das für immer halten würde! Da war mir das Geld, das ich für das Geschenk ausgegeben hatte egal. Ausserdem waren die Ferien ja für uns beide, nicht nur für ihn.

Liam war gerade auf dem Weg zum Metzger um unsere vorbestellte Fleischplatte fürs Fondue Chinoise heute Abend abzuholen. Jetzt hatte ich schön Zeit um den Briefumschlag aus meinem Nachttisch herauszuholen und noch in schönes Geschenkpapier einzupacken. Danach legte ich den Brief zum anderen Geschenk unter den Baum. Kurze Zeit später kam Liam zurück und stellte die Platte in den Kühlschrank. Wir hatten heute nicht wirklich was geplant. Wir wollten uns einfach einen gemütlichen Abend zu zweit machen, lecker essen und danach vor dem Kamin die Geschenke auspacken. Ich sass auf dem Sofa und sah gerade irgendeinen Weihnachtsfilm, der gerade im Fernseher lief, als Liam reinkam. Im kitschigsten Weihnachtspullover, den man sich hätte vorstellen können! Bei dem Anblick konnte ich nicht anders als lauthals los zu lachen.

„Hey, sei nicht so gemein! Meine Oma hat mir den Geschenkt!", schmollte Liam. Er liess sich neben mir aufs Sofa fallen und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Immer noch lachend kuschelte ich mich an seine Seite und strich über die rote Wolle an seinen Armen. Gott, der Pulli musste ja jucken wie verrückt!

„Tut mir leid, Li. Aber der sieht einfach so kitschig aus.", brachte ich zwischen meinen Lachern heraus.

„Ist ja gut, ich geh mich umziehen. Aber nur weil du es bist.", Liam drückte mir einen Kuss auf die Wange und verliess dann mein Haus um sich bei sich zu Hause was anderes anzuziehen. In solchen Situationen dachte ich mir bereits zu oft, dass wir einfach zusammen ziehen sollten. Oder wie cool wäre es, wenn wir unsere Häuser verbinden würden? Mit einer Art Tunnel oder Flur... Dann hätten wir ein riesiges Haus. Während ich so abschweifte und an das verbundene Haus dachte, merkte ich gar nicht, wie Liam wieder zurückkam. Erst als er meinen Namen ein paar Mal gerufen hatte, bemerkte ich ihn in der Tür stehen. Ich schluckte hart als ich ihn so ansah. Er trug ein enganliegendes schwarzes Hemd. Die Ärmel waren etwas zurück gerollt, wobei seine Tattoos zum Vorschein kamen. Holy Shit, das sah echt heiss aus! Liams Grinsen verriet mir, dass er meinen Blick wohl durchschaut hatte. Er kam langsam zu mir rüber und liess sich auf meinem Schoss nieder. Seine Hände legten sich an meine Wangen, während er langsam näher kam und kurz vor meinen Lippen stehen blieb.

„Gefällt dir das besser?", hauchte er dagegen. Ich nickte wild, packte ihn am Kragen seines Hemdes und zog ihn zu mir herunter um meine Lippen verlangend auf seine zu pressen. Liam grinste in den Kuss hinein und drückte mich wieder von sich weg. „Das muss jetzt warten, Babe. Jetzt machen wir erstmal das Abendessen fertig.", grinste er und drückte einmal seine Hüfte fest gegen meine, bevor er aufstand. Gott, ich wollte ihn so sehr! Er konnte mich jetzt doch nicht so lange warten lassen! Er hielt mir seine Hand entgegen und zog mich auf die Beine um mich dann in die Küche zu führen. Wir begannen alles fürs Abendessen fertig zu machen und setzten dann die Bouillon auf. Liam zündete ein paar Kerzen an und schenkte uns schon mal Wein ein, im Hintergrund lief leise Weihnachtsmusik.

Nachdem wir gemütlich gegessen hatten und die Küche aufgeräumt war, kamen wir endlich zum Auspacken der Geschenke. Liam machte noch ein Feuer im Kamin, damit wir es schön warm und kuschelig hatten, dann kam er mit dem grossen Geschenk zu mir zum Sofa und gab es mir. Ich grinste breit wie ein kleines Kind und begann vorsichtig das Geschenkpapier aufzureissen. Hervor kam eine Kartonschachtel, die ich ebenfalls öffnete und verwirrt zu Liam blickte als ich den Gitarrenkoffer entdeckte. Er hatte mir doch nicht ernsthaft eine Gitarre gekauft, oder? Schnell nahm ich den Koffer aus dem Karton und öffnete ihn. Oh mein Gott. Das war meine alte Gitarre! Das glaubte ich jetzt nicht! Ungläubig strich ich über eine Saite und sah dann Liam an. In meinen Augen hatten sich schon einige Tränen angesammelt. Ich hatte schon so lange nicht mehr gespielt! Als ich wieder zu mir kam, legte ich die Gitarre vor mir auf den Couchtisch und fiel Liam um den Hals.

„Danke, danke, danke! Liam, das ist das tollste Geschenk, das du mir hättest machen können! Das ist genau dieselbe, die ich früher hatte!", ich löste mich wieder von Liam und hauchte ihm einige Küsse auf die Lippen, bevor ich die Gitarre aus dem Koffer nahm und einige Akkorde spielte. Sie klang perfekt!

„Freut mich, dass sie dir gefällt. Ich hab mir gedacht, du könntest mir vielleicht ein bisschen was beibringen.", lächelnd nickte ich und legte die Gitarre wieder in den Koffer zurück. Zuerst bekam er aber noch sein Geschenk. Ich ging zum Weihnachtsbaum rüber und schnappte mir den kleinen Umschlag um ihn Liam zu überreichen. Er gab mir einen kurzen Kuss, bevor er ihn öffnete. Ich grinste so sehr, dass meine Wangen bereits wehtaten. Liam holte die beiden Flugtickets aus dem Umschlag und seine Augen weiteten sich. Dann sah er mich mit weit offenem Mund an und wieder zurück auf die Tickets.

„Niall! Bist du wahnsinnig?", fragte er und sah mich nun lachend an.

„Wahnsinnig verliebt, ja", grinste ich. Liam schüttelte den Kopf und sah sich die Broschüre des Hotels in dem wir bleiben würden an. Es war ein fünf Sterne Hotel, nur das Beste für meinen Liam. Wieder schüttelte Liam den Kopf, legte den Umschlag zu meiner Gitarre und drückte mich fest an sich.

„Danke Niall, das ist echt das beste Geschenk, das ich je bekommen hab! Ich liebe dich!", lächelte Liam und küsste mich sanft.

„Ich liebe dich auch, Li. Und danke für die tollte Kindheitserinnerung, die du mir wieder gebracht hast. Ich werde dich von jetzt an jeden Tag mit meinem Geklimper nerven."



Hurra es ist Weihnachten 🥳 Jedenfalls in der Geschichte...

Mich interessiert es, was es bei euch so üblicherweise an Weihnachten zu essen gibt und wie ihr feiert? Also bei uns gibt es meistens, wie in der Geschichte Fondue Chinoise oder Raclette. (Typisch Schweizer, ne?) und wir feiern immer am 25. Dezember mit der Familie. Da kommen alle meine Geschwister bei meinen Eltern zusammen und wir feiern dort. Und weil wir es satt hatten, jedes Jahr für alle ein Geschenk zu suchen, wichteln wir seit drei Jahren, da muss man sich nur um ein Geschenk kümmern. ☺️ Am 26. wird dann jeweils bei der Familie von meinem Mann gefeiert. Da schenken sich noch alle was, aber dort sind wir auch nicht so viele wie bei meiner Familie. Schreibt mal in die Kommentare, wie das bei euch so ist, das interessiert mich mega!

Hab euch lieb und bleibt gesund! 😘

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