Um die halbe Welt. (sad)

Niall P.o.v.

"Aber Mum, das könnt ihr do-"

"Niall Schätzchen, hör zu. Wir können nichts mehr daran ändern. Es ist schon alles geplant und gebucht. Es gibt jetzt kein zurück mehr." unterbrach mich meine Mutter.

"Aber was ist mit Liam?" fragte ich schluchzend.

"Es tut mir leid Niall.."  meine Mutter sah mich bemittleidend an, doch ich kaufte ihr diesen Blick nicht ab. Würde sie es ernst meinen, würde sie die ganze Scheisse abblasen!

"Ich hasse euch!" schrie ich meine Eltern an und rannte ohne auch nur einen weiteren Blick an sie zu verschwenden in mein Zimmer. Das konnte doch alles nur ein schlimmer Traum sein! Wie sollte ich Liam das erklären? Schliesslich waren wir doch schon zwei Jahre zusammen und jetzt das?? Meine Eltern mussten einfach immer alles zerstören!

Am nächsten Tag in der Schule

Ich schlurfte mit gesenktem Blick durch die Gänge zum Schulzimmer. Ohne den Kopf zu heben oder meine Lehrerin zu begrüssen ging ich einfach weiter und liess mich auf meinen Platz fallen.

"Morgen Honey" hörte ich Liams Stimme.

"Morgen.." murmelte ich bloss und packte unmotiviert meine Bücher aus.

"Was ist los?" fragte Liam besorgt.  Gerade wollte ich etwas sagen als es Klingelte und die Lehrerin begann zu sprechen.

"Guten Morgen meine Lieben! Wir werden heute mit einem neuen Thema anfangen, aber zuerst möchte ich noch kurz was anderes ansprechen. Gestern Abend haben Nialls Eltern mich angerufen." fing sie an und sofort schnellte mein Kopf hoch. Die Blicke der ganzen Klasse lagen auf mir und ich wäre am liebsten im Erdboden verschwunden. Aber am schlimmsten fand ich es, dass sie jetzt darüber reden musste, wo ich es doch noch nicht mal Liam gesagt hatte. "Sie meinten, dass sie mir etwas sehr wichtiges mitteilen müssten und dass ich dies auch in der Schule ansprechen solle, da es ihnen sehr wichtig ist, dass Niall damit klar kommt. Niall, möchtest du vielleicht nach vorne kommen und erzählen worum es geht?" Ich sah sie total geschockt an. Ich hasste meine Eltern dafür, dass sie das hier verlangten! Ich schüttelte bloss meinen Kopf und senkte meinen Blick auf meine Bücher.

"Niall, bitte komm nach vorne und erzähl deinen Freunden was es für Neuigkeiten gibt." Ich sah kurz zu Liam welcher mich nur anlächelte, jedoch konnte ich in seinem Blick auch Verwunderung erkennen. Seufzend stand ich auf und ging nach vorne. Ich lehnte mich gegen den Lehrerpult und sah in die Klasse. Ich würde sie alle bestimmt sehr vermissen, denn wir hatten einen echt guten Klassenzusammenhalt. Seit fünf Jahren, waren wir bereis eine Klasse und wir verstanden uns auch alle gut.

"Niall?" fragte meine Lehrerin. Ich seufzte erneut und sah dann zu Liam.

"Ich werde mit meiner Familie nach Australien ziehn." sagte ich schliesslich. Liam sah mich enttäuscht an, jedoch änderte sich dieser Gesichtsausdruck sofort und er sah ziemlich wütend aus. Mit einem Mal stand er auf und warf somit den Stuhl um.

"Liam-" wollte ich ihn ansprechen, doch da war er schon aus dem Raum gerannt. Verzweifelt sah ich meine Lehrerin an und sie deutete mit einem Nicken auf die Tür. Sofort sprintete ich aus dem Zimmer und rannte auf den Fluren herum, bis ich Liam schliesslich draussen auf der Treppe sitzen sah. Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn. Einige Minuten herrschte Schweigen bis Liam  schliesslich seinen Kopf schüttelte und mich vorwurfsvoll ansah.

"warum hast du mir nichts gesagt?" 

"Li, ich weiss es ja auch erst seit gestern!" wehrte ich mich unter Tränen.

"Du hättest mich anrufen können!"

"Li versteh mich doch! Ich musste selber erstmal mit der Situation klar kommen! Was meinst du wie ich mich fühle? Ich werde um die halbe Welt reisen und dort wohnen. Ich werde alles hier zurück lassen! Alle meine Freunde, mein Zu Hause, Meine Kindheit und am aller wichtigsten, ich werde dich zurück lassen Liam.." gegen ende hin wurde ich immer leiser bis meine Stimme schliesslich brach und ich kurz davor war in Tränen auszubrechen.

"Ach komm Niall, tu doch nicht so! Ich weiss wie sehr du Australien liebst! Ich weiss, dass es immer dein Traum war nach Australien zu gehn, also komm mir jetzt nicht so! Du willst doch auch dahin!" schrie Liam mich an und stand nun vor mir.

"Ja Liam! Ich wollte schon immer nach Australien. Aber nicht wenn ich deshalb die wichtigste Person in meinem Leben verliere. Nicht ohne dich Liam.." Liams Gesichtsausdruck wurde wieder etwas entspannter und er setzte sich wieder eben mich. Sein Gesicht vergrub er in seinen Händen und fuhr sich dann durch die Haare.

"Und wie hast du dir das vorgestellt? Wie soll das mit uns weiter gehn?" fragte er schliesslich.

"Darüber hab ich noch nicht nach gedacht. Und wenn ich ehrlich bin will ich es auch gar nicht.." murmelte ich.

"Du willst es nicht weil du weisst, dass es nicht weiter gehn kann.."  Ich hob meinen Kopf an und sah Liam geschockt an. Wie konnte er sowas sagen?

"Liam-"

"Es ist doch so Niall, oder? Komm schon, wir wissen beide, dass das nicht funktionieren kann, wenn du da unten bist und ich hier. Sein wir ehrlich Niall. Du wirst dort neue Freunde finden. und du wirst dich neu verlieben und schon nach kurzer Zeit bin ich Geschichte. Machen wir uns nichts vor, das alles hat doch keinen Sinn mehr.." Liam stand auf und wollte davon laufen.

"Du machst schluss?" fragte ich. Liam blieb stehn und drehte sich nochmal zu mir.

"Haben wir denn ne andere Wahl Niall? Es hat keinen Sinn.." wieder drehte er sich um und lief einige Meter weiter.

"Du willst alles hinschmeisen? Du willst also wirklich die beiden wunderschönen Jahre die wir zusammen hatten weg werfen so als wäre nie etwas passiert?? Was ist bloss los mit dir Liam? Wo ist der Liam, der kämpft, der Liam, der immer sagt, dass jedes Problem zu bewältigen ist? Wo ist der Liam den ich liebe?" rief ich ihm hinter her und konnte nun auch meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Liam drehte sich nochmal kurz um, doch anstatt etwas zu sagen schüttete er bloss den Kopf und ging.

Abend, vor dem Abflug

Das wars. Heute war der letzte Tag, den ich zu Hause verbrachte. Alles was noch in unserem Haus war, waren Matratzen, auf denen wir schliefen. Der Rest wurde bereits abgeholt.

Von Liam hatte ich nichts mehr gehört seit dem Streit. Auch in der Schule ging er mir aus dem Weg. Ich musste mich wohl damit abfinden, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte..

"Niall?" schnell wischte ich meine Tränen weg als meine Mum in der Tür stand.

"Da ist jemand, der dich sehn möchte.."

"Ich will niemanden sehn.." widersprach ich.

"Ich schicke ihn hoch." ich wollte schon etwas sagen, doch da war sie schon aus dem Zimemr verschwunden. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür wieder und Liam trat in mein Zimmer.

"Was willst du?" fragte ich kalt, obwohl ich echt froh war ihn zu sehn.

"Es tut mir leid Niall..." er setzte sich zu mir auf die Matratze und in seinem Blick lag so viel Schuldgefühl und Bedauern.

"Das kommt etwas spät." sagte ich dennoch.

"Ich weiss.. Ich hab es eigentlich gar nicht verdient jetzt mit dir zu reden, nachdem ich dich so angeschrien hab..."

"Ganz recht.." ich sah Liam an und konnte einfach nicht anders als doch etwas zu lächeln. "Aber ich bin froh dass du da bist" fügte ich noch hinzu. Sofort fiel Liam mir um den Hals und begann zu weinen.

"Es tut mir so schrecklich leid Niall.." murmelte er. Wir redeten noch den ganzen Abend darüber, wie es weiter gehn sollte. Schlussendlich waren wir zum Entschluss gekommen, dass wir es mit einer Fernbeziehung versuchen sollten. Jedoch wussten wir beide, wie schwierig das werden würde. Doch wir würden es versuchen.

Wir verbrachten noch die ganze Nacht damit, zu kuscheln, die Zeit miteinander noch zu geniessen und einfach zu reden.  Doch die Nacht verging viel zu schnell. Schon bald war es 8 Uhr und es war Zeit aufzubrechen. Wir brachten die Matratzen zurück zu den Nachbarn, die sie uns ausgeborgt hatten und verabschiedeten uns von ihnen, dann nahmen wir unser Handgepäck und nahmen ein Taxi zum Flughafen. Liam begleitete uns, da wir uns noch nicht verabschieden wollten. Aber jetzt, wo wir am Gate standen, konnten wir es nicht mehr weiter hinaus zögern. Unser Flug würde um 11 Uhr gehn und es war bereits Viertelvor 11. Ich lag schon die ganze Zeit in Liams Armen und schlang meine Arme fest um seinen Oberkörper. Wir beide weinten schon seit zwei Stunden unaufhörlich. Meine Eltern waren bereits ins Flugzeug eingestiegen, da sie es nicht aushielten uns so traurig zu sehn.

"Lii ich will nicht gehn.." schluchzte ich. Liam drückte mich noch etwas fester an sich und strich mir durch die Haare.

"Wird schon schief gehn.. Dir wird es gefallen da unten. Und ausserdem komm ich doch schon im Herbst und besuche dich. Wir packen das schon Honey" flüsterte er. Ich sah zu ihm hoch und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.

"Ich liebe dich Liam"

"ich liebe dich auch. Und das werde ich auch immer tun. Egal wie weit weg du bist."  Ich legte meinen Kopf wieder an seine Brust und sog seinen Duft ein. Ich liebte diesen Duft so sehr. Und das nächste Mal würde ich ihn erst in einem halben Jahr wieder riechen dürfen.

"Niall?"

"Hm?"

"Du hast noch das T-Shirt das ich dir mal gegeben hab oder?" fragte er. Ich nickte und sah zu ihm hoch. Liam zog seinen Rucksack aus und holte daraus ein kleines Fläschchen Parfum. Er drückte es mir in die Hand und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.

"Nimm es mit. Und wenn du mich vermisst, dann sprüh es auf das Shirt. Dann hast du zumindest ein kleines Bisschen was von mir." (Ja ich weiss, ins Flugzeug darf man kein Parfum mit nehmen, but I don't give a fuck!) lächelnd steckte ich das Parfum in meinen Rucksack und umarmte Liam nochmal. Ich sah auf die Uhr. Es war Fünf vor Elf. Ich musste los.

"Es wird Zeit.." sagte ich leise. Liam legte seine Hände an meine Wangen und hauchte einen sanften, langen Kuss auf meine Lippen.

"Du wirst mir furchtbar fehlen Honey" flüsterte er und es kullerten ihm einige Tränen über die Wangen, genau so wie mir.

"Du mir auch Liam." schluchzte ich und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Ein aller letztes Mal umarmte ich ihn fest bevor ich mit tränenüberströmten Wangen zu der Frau am Gate ging und ihr mein Flugticket zeigte. Ein letztes Mal sah ich zu Liam zurück, er hob leicht lächelnd die Hand. Ich formte mit meinen Lippen noch die Worte "Ich liebe dich" bevor ich durch den Gang ging und ins Flugzeug stieg. Ein 18 Stündiger Flug erwartete mich. Ein Flug voller Tränen und Sehnsucht. Am liebsten wäre ich aus dem Flugzeug gesprungen und zu Liam gegangen, doch das konnte ich nicht. Ich hatte keine Chance, und somit flog ich einmal um die halbe Welt um dort ein neues Leben anzufangen. Ein Leben an einem neuen Ort, einer neuen Schule und mit neuen Freunden. Doch eines blieb wie es war: Liam.

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