Niall P.o.v.

Total erschöpft kam ich von der Schule nach Hause. Zwar war es erst Zwei Uhr nachmittags, aber dafür hatten wir hier keine Mittagspausen und ackerten einfach von Acht Uhr bis halb Zwei durch! Ich warf meinen Rucksack neben die Treppe und ging dann in die grosse offene Küche um mir etwas zu trinken zu holen.

"Hallo Schätzchen, wie war die Schule?" fragte meine Mum als sie die Küche ebenfalls betrat.

"Ganz okay.." war meine tägliche Antwort.

"Meine Gute du schwitzt ja total, geh lieber nochmal duschen bevor du mit Liam skypest, du siehst aus als wärst du nen Marathon gerannt" lachte sie und stiess mir den Ellbogen in die Seite.

"Ich kann doch nichts dafür, dass es draussen so heiss ist" murmelte ich. Das war wirklich nicht untertrieben! Dafür dass wir ende September hatten und somit Frühling, war es bereits richtig heiss draussen. Sogar für Australien war das warm! Seufzend nahm ich einen grossen Schluck aus der Wasserflasche und machte mich dann auf den Weg in mein Zimmer. Ich musste zugeben, ich hatte mich hier schon ziemlich gut eingelebt, in dem halben Jahr, in dem wir schon hier waren. Ich hatte mich auch damit abgefunden, dass das hier jetzt unser neues zu Hause war, und hatte auch schon einige neue Freunde gefunden. Ich schmiss die Wasserflasche auf mein Bett und nahm mir aus meinem Schrank frische Kleider, mit denen ich in mein Badezimmer ging. Ja, in MEIN Badezimmer. Hier hatte ich eines, das direkt an meinem Zimmer angrenzte, und ich liebte es! Schnell stellte ich mich unter die Dusche und zog mich danach an um schnell den Laptop hoch zu fahren und nach zu sehn, ob Liam schon wach war. Schliesslich war es bei ihm ja erst 7 Uhr morgens. Um so mehr freute ich mich zu sehn, dass Liam online war und rief ihn auch gleich an.

"Hey Honey.." sagte er, jedoch sah er etwas niedergeschlagen aus.

"Hey Li, was ist los? Du siehst so traurig aus.." fragte ich sofort noch. Liam seufzte und fuhr sich durch die Haare.

"Ich hab schlechte Nachrichten.." finger an und mein Herz bliebt stehn, denn, da er ja schon morgen hier her kommen sollte, machte ich mir nun sorgen, dass er doch nicht kam.

"Sag jetzt nicht dass du nicht her kommen kannst" flehte ich.

"So ähnlich.. Der Rektor hat mich gestern noch zu sich gerufen. Er meinte, dass er mir die zusätzlichen Ferientage doch nicht geben könnte.. Das bedeutet, ich kann erst nächste Woche kommen." erzählte er.

"Oh.." in diesem Moment hätte ich am liebsten sofort losgeweint, doch ich wollte nicht dass Liam sich deshalb schlecht fühlte. Also versuchte ich die Tränen zurück zu halten. "Naja aber zumindest kommst du nächste Woche..."

"Es tut mir wirklich total leid Niall. Ich hab ihn noch versucht zu überreden, aber er sagte, dass er es mit dem Schulrat besprochen hatte und sie es abgelehnt hatten." 

"Ist schon okay Liam" ist es nicht. "Ich freue mich auf dich auch wenn ich noch ne woche warten muss.." tat ich nicht.. Ich hatte mich schon so gefreut, dass Liam morgen endlich wieder bei mir war und jetzt? Jetzt musste ich nochmal ne Woche warten. Natürlich freute ich mich ihn zu sehn, aber ich hielt es kaum mehr aus zu warten...

"Okay.. Also, es tut mir echt leid aber ich muss los, der Schulbus kommt in fünf Minuten und ich muss meine Tasche noch packen. Bis dann. Ich liebe dich Honey"

"Ich liebe dich auch Li, viel Spass in der Schule." kaum war die Konversation beendet liess ich mich nach hinten auf die Matratze fallen und begann zu weinen. Ich konnte nicht glauben dass ich jetzt noch länger auf Liam warten musste. Jetzt hatte ich ihn doch schon ein halbes Jahr nicht gesehn, warum muss es jetzt unbedingt noch länger sein?!

"Schätzchen? Hey was ist denn los? Warum weinst du?" fragte plötzlich meine Mutter. Ich drehte mich erschrocken zur Tür und entdeckte sie dort stehn.

"Liam wird morgen nicht kommen.. Erst in einer Woche." schluchzte ich.

"Aww Niall, hauptsache ist doch, dass er überhaupt kommt oder?" fragte sie während sie mich in den Arm nahm. Ich nickte leicht und legte den Kopf an ihre Schulter.

"Aber ich will nicht noch länger warten müssen..."

"Tja Schätzchen, das lässt sich jetzt nicht ändern. Da musst du durch. Aber hey, Liam kommt schon in einer Woche!" versuchte sie mich aufzumuntern. Ich sah sie jedoch nur traurig an.

"Okay... Dann mach jetzt deine Hausaufgaben, oder geh noch etwas nach draussen. Um sieben gibts Abendessen." Sie drückte mir noch einen Kuss auf den Kopf und verliess dan mein Zimmer. Seufzend nahm ich meine Tasche und begann meine Hausaufgaben zu machen. Dann fiel mir noch ein, dass ich morgen eine Prüfung hatte, für die ich den rest des Nachmittags noch lernte.

Nächster Morgen in der Schule

Ich schlenderte durch die Schule, wie damals, als ich erfahren hatte, dass wir hier her ziehn würde. Seufzend liess ich mich auf meinen Platz fallen und legte meine Bücher auf den Tisch.

"Hey Nialler" begrüsste mich Zayn, ein guter Freund, und setzte sich neben mich.

"Hey."

"Du siehst bedrückt aus. Hast du schiss vor der Prüfung?" fragte er.

"Nein, das ist es nicht.. Ich hab dir doch erzählt dass Liam heute her kommt?"

"Dein Freund aus England, ja." bestätigte er.

"Er kann erst in einer Woche kommen und ich vermisse ihn so sehr." erzählte ich ihm.

"Oh mann.. Das ist scheisse. Aber hey, zumindest kommt er, ist doch besser als gar nicht?" ich nickte leicht und nahm dann meine Bücher hervor um den Prüfungsstoff nochmal durch zu gehn.

"Guten Morgen! Legt bitte alle eure Bücher  weg und macht euch bereit für die Prüfung." fing der Lehrer an und ich packte alle Bücher und Blätter wieder in meine Tasche. Er verteilte die Prüfungen und ich begann die Aufgaben zu lösen. Ich war bereits nach zwanzig Minuten fertig und ging nochmal alles durch als plötzlich die Tür auf ging. Mein Lehrer sah zur Tür und nickte mit einem Lächeln. Die Person betrat das Schulzimmer und mir rutschte das Herz in die Hose.

"LIAM!" schrie ich und rannte zu ihm nach vorne um ihn stürmisch zu umarmen. Ich drückte ihn fest an mich und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, da ich nicht wollte, dass alle sahen, wie ich weinte. Auch Liam schlang seine Arme fest um mich und ich spürte auch, wie meine Schulter etwas nass wurde. Erst nach einigen Minuten schaffte ich es mich langsam von ihm zu lösen.

"Ich dachte du könntest erst nächste Woche kommen?" fragte ich. Liam lächelte und wischte mit seinem Daumen die Tränen von meinen Wangen.

"Das hab ich nur gesagt um dich zu überraschen" flüsterte er und legte sanft seine Lippen auf meine. Mein Herz begann um das hundertfache schneller zu schlagen. Ich konnte von allen Mädchen der Klasse ein "Aww" hören. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und erwiederte den sanften Kuss. Es fühlte sich einfach nur perfekt an, dafür hatte sich das Warten definitiv gelohnt, trotzdem hatte ich es vermisst. Langsam lösten wir uns wieder voneinander und lächelten uns glücklich an.

"Mr. Horan?" unterbach uns mein Lehrer. Mit knallrotem Gesicht drehte ich mich zu ihm und sah ihn an.

"Ja, Sir?"

"Sie sind für den Rest des Schultages vom Unterricht befreit." Überrascht riss ich die Augen auf.

"Echt?"

"Ja, und zeigen Sie ihrem Freund wie wunderschön unser Land ist" sagte er lächelnd. Überglücklich ging ich meine Tasche zusammenpacken und schulterte sie. Ich gab dem Lehrer noch schnell meine Prüfung ab und verabschiedete mich dann von der Klasse, bevor ich lächelnd und Liams Hand haltend das Klassenzimmer verliess. Wir gingen zum Parkplatz und zu meinem Auto. Als ich los fuhr musste ich feststellen, dass Liam mich total anstarrte und sah kurz zu ihm rüber.

"Was denn?" fragte ich lächelnd.

"Nichts. Es sieht nur so heiss aus, wie du Auto fährst" grinste er.

"Nur weil du's nicht kannst" lachte ich. Ich fuhr uns nach Hause und zeigte Liam erstmal unser Haus. Er war total begeistert davon, wie gross es war. Ja, in Australiem bekam man zu nem Preis, den man in England für ein normales Haus bezahlt, fast schon eine Villa.

Da meine Eltern eh noch nicht zu Hause waren entschieden wir uns, noch etwas in die Stadt zu gehn. Also zog ich mir was anderes an, schliesslic hwollte ich ja nicht in Schuluniform in die Stadt gehn.

Wir verbrachten den ganzen Tag in der Stadt und ich zeigte ihm fast schon jede Ecke. Die nächsten drei Tage musste ich noch zur Schule, aber den Nachmittag konnte ich ja trotzdem mit Liam verbringen. Danach hatte ich dann auch ferien und konnte die ganze Zeit mit Liam was unternehmen. Ich fuhr auch ein paar mal mit ihm ins Outback und zeigte ihm die wunderschöne Natur Australiens. Doch auch nach drei Wochen, war das wieder vorbei, denn Liam musste wieder nach Hause. Und schon waren wir wieder in dieser unangenehmen Situation, wie beim letzten mal. Wir mussten auf wiedersehn sagen. Und diesmal wusste ich nicht, wann ich ihn das nächste Mal sehn würde.

"Niall?" Ich hob meinen Kopf an und sah zu ihm hoch, umarmte ihn aber immernoch fest.

"Ja Li?"

"Ich liebe dich"

"Das tu ich auch Liam. Ich liebe dich so sehr" schluchzte ich, als ich spürte wie die Tränen sich mal wieder einen Weg über meine Wangen bahnten.

"Honey, wein nicht. Ich muss dir noch was erzählen." abwartend sah ich ihn an. Er sah sich um und zog mich schliesslich zu zwei Stühlen, die noch frei waren. "Also ich werde nächsten Sommer, also hier Winter, wieder kommen. Wenn ich die Schule fertig hab. Ich hab den Flug bereits gebucht." erzählte er.

"Wirklich??" fragte ich und sprang ihm um den Hals. Liam schlang lachend die Arme um mich.

"Das war noch nicht alles Ni." ich löste mich wieder von ihm und sah ihn strahlend an.

"Was denn noch? Besser kann es doch kaum werden."

"Ich habe nur ein Hinflugticket. Ich werde nicht wieder nach Hause fliegen." Erstmal musste ich verarbeiten, was er gerade gesagt hatte, doch dann sprang ich ihm erneut um den Hals und begann zu weinen, doch diesmal aus Freude.

Diesmal war es nicht schwierig mich von Liam zu verabschieden. Denn ich wusste, dass er bereits in einem halben Jahr wieder bei mir war, und das für immer...