Kapitel 9

Newt.
Thomas brachte innerhalb nur weniger Tage soviel durcheinander. Und ich hasste die Unordnung. Aber ich vertraute dem Strunk, er war ein guter Junge. Selbst dann, seit dem er angekommen war war Ben durchgedreht, noch ein Mädchen kam, die Box fuhr nicht mehr runter etc.. selbst dann vertraute ich ihm noch. Chuck hatte mir gesagt, ich sollte sofort zu Alby, damit wir was besprechen konnten. Was Alby jetzt genau von mir wollte, was weiß ich?!Mich wunderte es überhaupt, dass er mit mir sprach. Er war nach der Verwandlung anders gewesen.
"Was gibts, Alby?" fragte ich, mit einem kleinen Lächeln. Er saß da, und starrte die Wand an.
"Was ich jetzt sage, Newt, meine ich ernst, verstanden?" sagte er. Die Worte waren stark, doch der Ton war ruhig.
"In Ordnung Alby.." sagte ich, und mir wurde mumlig, "Was ist denn jetzt?"
"Sie geht."
"Was?" fragte ich verwirrt, "Wohin?" Normalerweise, in einer normalen Welt, würde ich wahrscheinlich fragen "Sie?" aber da nur zwei Mädchen hier waren, und die eine im Koma lag, konnte es nur um Dina gehen.
"Ins Einkaufszentrum." hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Als ich mich umdrehte, sah ich Minho hinter mir. Mir wurde langsam bewusst, was das alles sollte..
"Man, ins Labyrinth du Neppdepp!" sagte Minho.
"Newt bevor-" Ich ließ Alby nicht ausreden.
"Seit ihr komplett verblödetet? Ihr wollt sie ins Labyrinth schicken?! Sie ist erstens kein Läufer, zweitens wäre dass gegen die Regeln!" schrie ich.
"Newt, wir haben keine Regeln mehr seit Thomas hier ist." sagte Alby.
"Außerdem", warf Minho ein, "Hat sie es vorgeschlagen. Seit der Nacht im Labyrinth, brauchen wir am besten einen Sanitäter vor Ort. Wenigstens nur dieses eine Mal. Es wird gefährlich und-"
"Minho, bei allen verrückten Ideen die du bis jetzt hattest, ist das mit abstand die dümmste!" sagte ich.
"Jaja, ich dich auch Newt.." rollte Minho seine Augen, "Newt, mach dir keine Sorgen. Wir würden oft genug Pausen einlegen, würden sie auch beschützen.. Obwohl sie dass auch selbst kann. Newt, wir brauchen sie." sagte Minho.
Ich schluckte. Ich würde es bereuen.
"In Ordnung. Aber ihr müsst euch wirklich beeilen!" sagte ich.
"Gut das." sagte Minho und ging raus. Ich hatte einen Verdammten Fehler gerade gemacht.
                                   ***
Ich sah auf den Boden. Mein Blick starr auf meine Schuhe. Gleich würden drei Personen die ich unglaublich gerne habe, weg sein, ins tödliche Labyrinth.
Minho kam rüber, und blieb vor mir stehen, bis ich meinen Kopf hochhebte.
"Newt." sagte er, mit überraschend ruhiger Stimme, "alles wird gut. Sie ist die beste. Wir sind die besten, ich bin der beste. Also, alles wird gut du Neppdepp, wir passen auf sie auf. Deiner Lady passiert nichts."
Ich sah ihn an. Es beruhigte mich; aber trotzdem hob ich meine Augenbrauen.
"Meiner Lady?" fragte er.
"Deine Lady."
"Minho, wie zum Teufel kommst du auf meine Lady?"
"Na ja, ihr seit so gut miteinander, und Newtieboy kann seine Augen nicht von Dinagirl lassen.. Also, eins und eins-"
"Hast du nur noch vollen Klonk in Hirn?" fragte ich, lachend.
"Ehrlich gesagt, sollte ich weniger Zeit damit verbringen mich von Chuck voll labern zu lassen." sagte er, und grinste breit.
"Ja, Chuck kann manchmal echt nerven." sprach ich, "Aber er ist ein guter.."
"Newt, willst du noch mit, Tommy und Dina verabschieden? Wir müssen gleich los." sagte Minho. Ich nickte.
                                ***
Dina.
Ich zitterte einwenig. Mir war mulmig. Ob es an der Aufregung oder an der Angst lag, wusste ich nicht. Thomas stand neben mir und machte seine letzte Übung, bevor er dann näher an mich heran kam. Er stand nicht weit, vielleicht zwei Schritte, und ich wollte ihn am liebsten Umarmen. Aber das ließ ich sein.
"Angst?" fragte er.
"Mehr Aufregung als Angst, und du?"
"Ich bin total bereit." sagte er, und grinste. Ich stupste ihn an, "Lügner."
"Ehy, ich muss doch wenigstens vor den Ladys stark wirken. Und du bist die einzige die momentan wach ist." sagte er, "Hast du eigentlich-"
"Thomas," ich wusste was er fragen wollte "Ich weiß nichts neues über das Mädchen. Seit dem du ins Labyrinth bist, mach ich nur noch die 'normalen' Fälle, und Clint und Jeff sind bei ihr."
"Klingt echt dumm." sagte er, "Aber ich habe das Gefühl-"
Wieder unterbrach ich ihn, "dass du eine Verbindung zu ihr hast? Ja, ich auch. Genau so wie ich eine Verbindung zu dir habe.."
Er nickte. Ich wollte gerade was sagen, da kam Newt rüber. Er redete für eine Zeit lang mit Thomas, und umarmte ihn dann noch kurz. Das selbe tat er mit Minho. Als wäre es das letzte mal dass sie sich sehen würden..
Es könnte das letzte mal sein, fiel mir auf. Ich schluckte. Newt stand vor mir.
Minho und Thomas machten weiter mit dehnen, aber eigentlich taten sie dass nur um uns "Zeit" zu lassen.
"Dina, du bist echt ein verdammter Neppdepp." sagt Newt.
"Was für schöne letzte Worte." sagte ich. Er schmunzelt.
"Tut mir leid." sagte er, "Aber du musst dass nicht machen, das weißt du? Du, du kannst auch hier bleiben."
"Newt, es war meine Entscheidung." sagte ich, fest entschlossen "Ich werde es durchziehen."
"Gut, das.." sagte er.
Er stand da, so angewurzelt, als wüsste er nicht was er machen sollte. Ich schnaubte.
"Du machst es nie jemanden leicht, nicht wahr?" fragte ich ihn.
"Was meinst du?"
Ich ging zu ihm und umarmte ihn.
Es war so ein schönes, warmes Gefühl. Anders als bei Chuck.
Er hatte seine Arme um mich gelegt, und ich wollte am liebsten so stehen bleiben.
"Dina." flüsterte er.
"Hm?"
"Bleib am Leben." sagte er, und löste sich dann. Es fiel mir schwer. Und ihn anscheinend auch.
"Ich werds versuchen." entgegnete ich, "Du auch."
"Gally wirds mir schwer machen." lachte Newt. Ich nickte.
Vorsichtig hob ich meinen Rucksack, der größer war als der von Thomas und Minho, und setzte ihn auf meine Schultern.
"Bis dann, Strunk." sagte Minho. Wir winkten alle drei, und verschwanden dann im Labyrinth. Ich sah über meine Schulter beim reinrennen.
Keine Ahnung ob ich mich täuschte, aber es sah so aus als hätte er Tränen in den Augen.
Ich denke, ich hatte mir dass nur eingebildet.

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