6: "Harry ist süß, Rache ist sexy!"



Ja, ja, freu dich nur. Aber warte nur ab, bis du schläfst. Dann hole ich meine Filzstifte.

NIALL








Zwei Tage waren nun vergangen. Zwei Tage in denen ich jede freie Minute zum Trainieren auf den hoteleigenen Golfplatz gejagt wurde. Als hätte ich es nötig gehabt. Pah!

Kim hingegen schien es eine riesige Freude zu bereiten. Denn so sah ihre Art von Rache aus. Vorne rum wollte sie uns weiß machen, alles sei in bester Ordnung. Und hinten rum wurden wir emotional (und körperlich) geknechtet.

Da selbst Gigi schneller begriff, ab wann ein Spieler im Abseits stand, fehlte auch bei Louis nicht mehr viel und bei ihm knallten die Sicherungen durch. Zayn, der mit zwei linken Füßen auf die Welt gekommen sein musste, wurde kräftig von seiner Modelfreundin ausgelacht, während er zwanghaft versuchte die Fußballregeln zu begreifen. Auch wenn sich die Blondine eigentlich Gedanken um ihren Maybelline Werbespot machen sollte, schaute sie lieber ihrem Freund dabei zu, wie er von Louis beinahe in der Luft zerrissen wurde. Briana hingegen versuchte unseren selbst ernannten Cristiano Ronaldo zumindest bis nach dem Spiel in Schach zu halten. Ein Massaker auf dem Fußballfeld ließ sich schließlich weniger leicht als ein Unfall abtun, als es in einer Dusche möglich war.

Und wer half mir? Niemand.


Ich musste ganz alleine ertragen, wie Harry Golfschläger, -ball und -platz verunstaltete. Als wäre das nicht genug Bestrafung gewesen, war unser Mick Jagger für Arme auch noch absolut beratungsresistent. Diese widerlichen Hemden würden mich noch einmal mein Augenlicht kosten, dessen war ich mir sicher. Und obendrein hatte Harrys Unfähigkeit einen Golfschläger ordnungsgemäß zu schwingen, mich meine vielleicht einzige Chance gekostet, einmal Ewan McGregor zu treffen. Auch wenn er zu Kims Familie gehörte, war es schwierig sich mit meinem Lieblingsschauspieler einmal nicht zwischen Tür und Angel zu unterhalten.

„Sorry Niall. Aus der Premiere wird nichts. So wie Harry spielt, müsste ich euch ein Zelt auf dem Platz organisieren damit ihr euch nicht vor Tom Felton und Co. blamiert", hatte Kim am gestrigen Abend verkündet. Spitze. Somit brachte Harry mich um die wahrscheinlich einzige Möglichkeit die Fortsetzung einer meiner Lieblingsfilme im Kino anzuschauen. Bis »T2 Trainspotting« auf DVD erscheinen würde, dauerte es sicher noch eine ganze Weile. Um mir eine miese Qualität im Internet zu suchen, war mir dieser sicher grandiose Film definitiv zu schade.

Und während ich mir so meine Gedanken machte, ob und wenn ja wie ich ihn zur Strecke brächte, schlug Harry erbarmungslos auf den frisch gemähten Rasen ein. „Verdammte Axt!" begann er zu fluchen. Ich jedoch rollte mit den Augen und erlöste Ball und Rasen, indem ich ihm den Schläger abnahm. „Schau mal. So stellst du dich hin und dann ganz sanft. Zack, siehst du? Gar nicht so schwer oder?" Während mein Ball ganz elegant auf das Loch zu flog – immerhin hatte ich nichts anderes erwartet – stand Harry frustriert neben mir. „Das Spiel macht keinen Spaß."

Jap. Ich würde ihn umbringen. Dieser respektlose, kleine- „Da seid ihr ja, Jungs!" hechelnd und völlig außer Puste kam unser hauseigener Pumuckl auf uns zu. Anstatt ihre High Heels auszuziehen, machte Kim sich die Arbeit und stöckelte über den Rasen. Dass sie somit das Gras ruinierte, schien ihr egal zu sein. Vor allem aber verhinderte sie, dass ich Harry den Hals umdrehen konnte. Golf war kein einfaches Spiel, es war ein Gott verdammter Sport!

„Habt ihr meine SMS nicht bekommen?"

„Doch, hier", meinte Harry trocken, nahm sein Handy hervor und las laut: „Fotoshooting um 15 Uhr. Seid um halb bitte in der Lobby. LG Kim."

Gut, dass er die Nachricht gelesen hatte. Ich hatte es nämlich nicht getan.

„Und warum zum Henker seid ihr dann zu spät?!"





Tja und so kam es, dass ich nun auf einer gammelig Couch herum lümmelte und darauf wartete, dass Louise Harry lächerlich lange Mähne bändigte. In den Social Medias schien nichts Neues los zu sein. Einige hatten bereits herausgefunden, wer neben uns auf der NYN Foundation Gala vertreten sein würde und ich staunte nicht schlecht. Vorausgesetzt die Angaben würden stimmen, dann würden nicht nur Zayn und die Little Mix Mädels aufeinander treffen, sondern auch Harry, Taylor Swift, Tom Hiddleston und Calvin Harris.

„Das dürfte witzig werden", dachte ich und konnte nicht anders, als ein wenig schadenfroh zu Grinsen. Zwar waren Harry und Taylor schon seit einer Ewigkeit getrennt und trafen sich abseits der Kameras gelegentlich, doch alleine die Vorstellung, was die Presse daraus machen würde, war amüsant.

Neben Shawn, der sich via SMS noch einmal versicherte, dass ich ihm auch wirklich den New Yorker St. Patrick's Day zeigen würde, sollten angeblich auch Olly Murs, Justin Timberlake und Hugh Jackman im ❛Ironside Estate❜absteigen. Ich hingegen hielt diese Infos für reinen Mist. Größen dieser Art würden bestimmt nicht öffentlich bekannt geben, wo sie abstiegen. Wir hatten schon einige Probleme in und aus einem Hotel wieder raus zu kommen. Da mochte ich mir nicht vorstellen, wie es Justin Timberlake ergehen mochte.



„So, Nialler. Du bist dran", lächelte Louise mich schließlich an. Während ich mein Handy in die Hosentasche schob und mich auf den weg zum Stuhl machte, betraten Briana und Louis den Raum. Ein einfaches aber freundliches ‚Hallo' und schon machte sich die Neu-Brünette an den Haaren ihres Freundes zu schaffen. „Ich hab dir Kaffee mitgebracht", meinte Harry mit einem Male. Wackelnd kam er wieder durch die Tür, Louise wirbelte herum und schon war es passiert. Harry, der Depp, kippte das heiße braune Gold über meine 1.198 Dollar teure, funkelnagelneue, mattschwarze GIBSON Les Paul Studio T 2017.

„Das hast du nicht gemacht, Styles!" fauchte ich ihn an. Hätte Louise nicht in genau diesem Moment meine blond-gefärbte Matte in der Hand, wäre ich sicherlich aufgesprungen und hätte ihm das Fell über die Ohren gezogen.

„Oh Scheiße, Niall. Das tut mir so Leid", begann er sofort sich zu entschuldigen. Er ruderte herum, stellte die Tassen auf den Koffer und begann mit einem seiner hässlichen Shirts den Kaffee von dem Ahornkörper zu wischen. Natürlich ruderte er so sehr in dem engen Raum umher, dass er auch den letzten Rest aus den Tassen quer über dem Boden, genau auf meine weißen adidas kippte, die ich eigentlich nun beim Shooting anziehen sollte.

Ich wusste genau, dass er nichts für sein erstes Versehen konnte. Es war Louise, die mehr oder minder in ihn herein gestolpert war. Aber der Trottel musste nun wirklich nicht jede Tasse bis zum Rand vollschenken oder? Somit nahm ich mir ohne schlechtes Gewissen, ganz unauffällig eine der Haarschneidescheren aus Louises Köfferchen. Nun würde ich mich an ihm rächen!


Ganz in James Bond Manier schlich ich um die Kleiderständer herum, bis ich ein Exemplar seiner Hemden fand. Allerdings entschied ich mich schnell dafür, lieber eine der Hosen zu opfern. Harry war der einzige, der bei Shootings seine eigenen Sachen mitbrachte. Der Rest von uns vertraute auf Louise und sackte anschließend ein, zwei Teile ein. Harry hingegen war vorher wohl noch durch die Altkleidersammlungen New Yorks gezogen. Eine schwarze Lederhose mit Drachenbestickung hätte mich beinahe dazu gebracht meinem Frühstück guten Morgen zu sagen. So etwas grottenhässliches hatte ich noch nie gesehen. Umso mehr Spaß machte es mir, der Lederhose ein paar kleine Extras zu verpassen.

„Kommst du Niall?" fragte Bria und holte mich so aus meinem eigenen kleinen James Bond Film. Sicher, es war kindisch. Aber ganz ehrlich? Es war auch ungemeine Genugtuung! Der Brite hatte mir meine Nerven geraubt, mich strapaziert und zur Weißglut gebracht. Nur wegen ihm, würde ich die Filmpremiere verpassen! Und jetzt hatte ich meine – wenn auch kindliche und überflüssige – Rache nehmen können! So machte das Fotoshooting gleich noch mehr Spaß.

Die geniale Location versüßte mir nur den Tag.

Kim hatte uns zusammen mit unserem Manager eine alte Lagerhalle organisiert. Dort hatte man mehrere kleine Sets aufgebaut, die alten Backsteinwände in Szene gesetzt und hier und da ein bisschen Unkraut zurecht gezupft. Es würden sicher geniale Fotos werden, dessen war ich mir sicher!

Dieses ewige „Nein, dreh dich Rechts – Kinn hoch – Nein, nicht so hoch – spann mal deine Muskeln an – Niall, stell dich hinter Zayn – Niall, mach das doch nicht so – Niall stell dich nicht so an – Bauch rein – Brust rein – Arme anspannen – Lächeln" ging mir dieses Mal nicht auf die Nerven. Im Gegenteil! Ich hätte mich scheckig lachen können, da Harry beim schnellen, chaotischen Umziehen nicht bemerkt hatte, dass seinem Drachenalbtraum die Arschbacken fehlten. Seine weiße Boxershorts leuchtete geradezu wie ein Warnsignal durch die schwarze Hose.

Und das allerbeste? Bria, Louise und die Jungs zogen einfach mit. Niemand sagte ihm auch nur einen Ton.






Am Ende verriet ich mich selbst, indem ich schallend anfing zu Lachen. Der Fotograf, ein eitler, bunter, strenger Gockel verlangte unsere Rückseite und Zitat: „Einen sexy Schulterblick." Sein fassungsloser Blick auf Harrys Kehrseite war einfach zu köstlich gewesen.

Dieser Spaß war es definitiv wert. Somit ertrug ich auch liebend gerne Harrys Gezeter.

„Du bist so ein kindisches Arschloch, Horan! Weißt du wie teuer die war? Das war einer meiner Lieblingshosen, du blöder Sack" und so weiter und so weiter. Dieses Gejammer – was übrigens ziemlich unerwidert blieb – ging bis in die Hotellobby weiter. Wenn ich geglaubt hatte, das wäre es gewesen, hatte ich mich gehörig geschnitten. Im Fahrstuhl legte er erst richtig los. Er holte gar keine Luft mehr, zwang mich ihm das hässliche Ding zu ersetzen oder er würde das Golfspiel boykottieren.

Im dritten Stock angekommen stieg ich aus dem Fahrstuhl und sah Harry fassungslos an. „Wie bitte? Du willst absichtlich das Spiel boykottieren?"

„Ja genau!" Besonders bedrohlich sah Harry nicht aus. Aber ich erkannte, dass er sich gerade wirklich böse und cool vorkam.

„Das brauchst du nicht absichtlich zu machen! Mein Neffe spielt besser als du und der ist vier!" keifte ich und grinste. Ja, ich wollte ihn provozieren und ja, es war nicht richtig meinen aufgestauten Frust an ihm auszulassen. Aber diese pseudo-tollen Charity-Events nervten mich. Wenn ich etwas bewegen sollte, dann weil ich es wollte, weil ich hinter einer Sache stand. Und nicht weil es nach außen hin gut aussah. Dieser ganze Image-aufpolieren-Beigeschmack hatte mir jegliche Charity-Events ruiniert.

Wütend trat Harry gerade noch aus dem Fahrstuhl, bevor sich die Tür schließen konnte. „Du bist so ein-" weiter kam er nicht. Der süße Duft von Karamell-Macchiato lag in der Luft. Und auf Harrys Blümchenhemd.

„Es gibt dich also doch, Karma", lächelte ich selig und faltete meine Handy gen Himmel. „Danke!"

„Oh Gott, das tut mir so unendlich Leid! Ich – oh Shit." Eine wunderschöne brünette Frau wurde schrecklich nervös, lief knallrot an und ging vor Harry auf die Knie, um die Sauereri mit Taschentüchern aufzuwischen.

Nichts Neues für unseren Casanova, dachte ich und machte mich aus dem Staub. Jetzt, wo er der Dame im schicken, blauen Kostüm in den Ausschnitt starren konnte, würde er mich schon nicht nerven.

Flink huschte ich über den Gang zu unserem Zimmer. Mit einem vertrauten Klang rauschte die Schlüsselkarte durch und ließ mich schließlich ins Zimmer. Bevor ich meine Suite jedoch endgültig betrat, spähte ich über meine Schulter. Lässig lehnte Mr. Styles an der Wand und ließ seinen Charme spielen. Ich hatte doch gewusst, dass die kleine ganz seinem Beuteschema entsprach.



Den Spruch mit dem Karma hätte ich mich lieber sparen sollen. Denn ich war keinen Schritt in die Suite getreten, da bereute ich es auch schon. Es war gerade mal 18 Uhr und eine Klamottenspur zog sich vom Flur ins Wohnzimmer.

Ich fand eine Hotpants, schwarze Stiefel, ein Top, einen BH. Das volle Programm. Mein eigentliches Problem an der Sache war allerdings, dass ich zwangsläufig in die Suite gehen musste, um meine Karte zu holen. Jeder Gast bekam eine spezielle Kreditkarte ausgehändigt, welche sämtliche Ausgaben aufzeichnete, die zum Ende des Aufenthalts zusammengerechnet wurden. Wollte ich mir also die Zeit hier vertreiben, musste ich ins Schlafzimmer an meine Tasche.

Vorsichtig und auf Zehenspitzen schlich ich durch die Suite. Ed und seine Errungenschaft schienen nicht im Wohnzimmer zu sein und auch die kleine Küchenähnliche Area war verschont geblieben. Schließlich hörte ich im Badezimmer einige Geräusche und schrieb eine Memo an mich, vor dem nächsten Duschen alles gründlich zu schrubben. Deutlich entspannter ging ich also in mein Schlafzimmer und wurde von zwei nackten, durchaus wohlgeformten Brüsten begrüßt. „Da bist du ja endlich, ich dachte schon, ich müsste ohne dich anfangen – oh."

„Moment mal, dich hab ich schon mal gesehen", platzte es aus mir heraus.

Die junge Dame, die nichts weiter als einen blonden Bob-Haarschnitt trug, kam lächelnd auf mich zu: „Saoirse Ronan, hey." „Okay, Babe, ich wäre dann- Niall, alter was machst du denn hier?"

„Das könnte ich dich genau so fragen! Los verpiss dich!"

Und so wurde ich ohne Geld aus meiner eigenen Suite geschmissen. Von einem Ginger, der gleich meine Betthälfte versauen würde. Von einem Ginger, der sich ernsthaft die irische Schauspielerin in seinem letzten Musikvideo aufgerissen hatte.

Ein positives hatte die Sache allerdings. Jetzt, wo Ed zum Schuss kam, würde er mir vielleicht weniger auf den Sack gehen.

Allerdings hieß das für mich, dass ich mir die nächste Stunde – länger brauchte er sicher nicht – irgendwo totschlagen musste.

Außerhalb des Hotels, die Bar, das Restaurant, der Wellness-Bereich; all das konnte ich mir abschminken. Nicht einmal den Golfplatz konnte ich ohne die Kreditkarte, die gleichzeitig als Eintrittskarte und Art Ausweis fungierte, besuchen. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als durch die Gartenanlage zu spazieren und mir die Veilchen, Rosen und was weiß ich anzuschauen.






Nach einer halben Stunde fand ich tatsächlich Gefallen an der Ruhe. Niemand nervte mich. Mein Handy war ausgeschaltet und für einen kurzen Moment erschufen die großen grünen Flächen die Illusion, ich sei in Irland. Und darauf freute ich mich riesig. Unser Management hatte uns nach dieser Gala drei freie Wochen versprochen. Und davon würde ich ganz sicher 21 Tage zu Hause auf der grünen Insel verbringen.

Schockierender Weise musste ich leider ziemlich schnell feststellen, dass ich nicht alleine war. Sicher, in solch einem großen Hotel kamen mehr als nur wir fünf unter. Aber, dass mich ausgerechnet Patrick Star hinter der nächsten Ecke anstarrte, damit hätte ich nicht gerechnet.

Eine blond-brünette Angestellte des Hotels grub in den Hecken herum und gab durch diese gebückte Haltung sehr nette Einblicke.

„Wie sieht's aus? Vermisst Patrick seinen Spongebob? Wenn du ihn wieder haben willst, musst du ein bisschen graben. "


[☾★ ]

So meine Lieben, wie gewünscht, das neue Niall Kapitel :3
Die Widmung hier geht an die tolle marauderlumos für ihren unbewussten Arschtritt und die Inspiration, Danke mein Engel 😂♥️♥️

Nun muss ich mich einfach nochmal für die geniale Unterstützung zu dieser Geschichte bedanken! Ihr seid einfach der oberhammer, wirklich! Eure tollen und zahlreichen Kommentare hauen mich immer wieder um, das kann man einfach nicht oft genug sagen ♥♥ Dementsprechend will ich auch nochmal deutlichen machen: Wenn irgendetwas an meinen Erklärungen zu der Gala bis hier hin (und auch weiter hinaus) unklar sein sollte, fragt nach, okay? Ich beiße nicht :3

Wie ihr merkt, bin ich mir hier sehr unsicher, deshalb betone ich das so oft :D

Anyways: Ich freue mich schon auf eure tollen Kommentare (und würde zu gerne Mäuschen spielen, um eure Gesichter zu sehen)



Bis zum nächsten Kapitel


P.S.: Vielen lieben dank an die tolle legendaryPiano für die super Collagen *-*

P.P.S: Wer genau wie ich (und jeder andere nicht irische Mensch) Probleme mit der Aussprache von Saoirse Ronans Namen hatte, kann gerne im externen Link vorbeischauen, dort habe ich euch ein Video eingefügt :)

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