14: "Scharf, Schärfer, Liam!"




Karma ist kein Menü. Du bekommst das serviert, was du verdienst!


NIALL


       

Absolut genervt saß ich am Abend neben Briana auf einer Bank. Gigi tigerte unterdessen nervös auf und ab, kaute auf ihren Fingernägel herum und fuhr sich abwechselnd dazu gestresst durch die Haare.

„Und wie genau hat er das jetzt nochmal angestellt?" fragte Bria verwirrt, während ich aufseufzte. Ob dies nun die richtige Taktik war, um Gigi abzulenken, wagte ich zu bezweifeln. Andererseits plapperte Gigi sofort los und erklärte ausschweifend, was ich Briana noch im Hotel in einem Satz zusammengefasst hatte: „Zayn, der Idiot hat zwei linke Füße, wenn's um Sport geht und jetzt ist einer davon eklig verdreht und blau." So einfach hätte es erklärt werden können. Doch Gigi versuchte mit Händen und Füßen, passender Mimik und Ganzkörper tanzen a la Waldorf Schule zu erklären, wie Zayn das Kunstwerk vollbracht hatte.

Doch Zayns Sturz war nicht einmal der Hauptgrund für meine schlechte Laune.

Noch bevor ich bei Lexy angekommen war, hatte Kim mich aufgehalten, um über den Mittwoch, den Tag des Golfturniers zu reden. All diesen Quatsch hatte sie mir schon einmal vorgebetet und trotzdem ließ sie mich nicht gehen. Natürlich hatte ich das Probetraining und das kleine Probeturnier mit dem Schauspieler-Team nicht vergessen. Tom Felton selbst hatte mich kurz bevor One Direction ihren letzten offiziellen Gruppenauftritt hatten, noch einmal darauf angesprochen, um die Uhrzeit abzuklären. Und auch die hässlichen, von den »Raise of Sunshine« gesponserten Hemden hatte ich bereits aus der Hotelreinigung abgeholt. All diesen Kram hatten wir schon zig tausend Mal durchgekaut. So oft, dass er mir aus den Ohren hinaus quoll und mich nun daran hinderte, mit Lexy zu sprechen. Denn die sonst so taffe Frau, kroch einfach zwischen den Menschen hindurch und versteckte sich, anstatt alles locker und mit Humor zu nehmen.



Eine geschlagene Stunde saßen Briana, Louis, Gigi und ich in der Notaufnahme fest, bis Zayn auf Krücken aus dem Behandlungszimmer gelaufen kam. Sein linker Fuß - es hätte nicht ironischer sein können - war eingegipst und mit grasgrünem, selbstklebendem Verband versehen. „Das Ding darf ich jetzt sechs Wochen mit mir rum schleppen. Hawaii dürfte sich erledigt haben", sprach er geknickt und drückte seine Freundin mit einem Arm an sich. „Definitiv", antwortete Gigi trocken und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Erleichtert atmete sie aus, bevor sie sich lang und breit erzählen ließ, was genau er sich jetzt zugezogen hatte.

Ich hingegen schaltete ab und betete, dass ich einfach ganz, ganz schnell in mein Bett fallen durfte.  Vielleicht arbeitete Lexy ja noch?









Ein Fahrer brachte uns schließlich zurück in das Hochsicherheitsgefängnis, was sich Hotel schimpfte. In der Lobby angekommen, halfen Gigi und Briana Zayn, dass es unfallfrei in den Fahrstuhl schaffte und ich verabschiedete mich von dem Dreiergespann in meine wohlverdiente Ruhe. Ich wollte auch so schnell wie möglich in mein Bett, aber ein kurzer Blick zur Rezeption, ließ mich erschrecken.

Lexy hatte anscheinend Dienst und erklärte einem Gast gerade irgend so einen Flyer, die hier überall rumlagen.

Mit einem etwas uneleganten Sprung, pflanzte ich mich auf einen der roten Clubsessel und hielt mir die Times vor die Nase. „Bloß nicht auffallen", dachte ich und sandte schon wieder Gebete in den Himmel. Zwar wollte ich mit ihr reden, aber irgendwie war mir die ganze Sache doch einfach viel peinlich und dieser Ort gerade sehr unpassend, wie mir schien. Niemanden ging diese peinliche Aktion etwas an.

Immer wieder schaute ich kurz über die Zeitung, aber Lexy zeigte mit ihrem Kugelschreiber, immer noch geduldig auf dem Flyer herum.

Nach gefühlten Stunden, ging sie in einen Nebenraum, vermutlich um irgendetwas zu holen. Meine Chance.

Ich legte die Zeitung weg und ging mit großen Schritten in Richtung Fahrstuhl. Panisch drückte ich alle Knöpfe und sprach zum gefühlt hundertsten Male ein Stoßgebet in den Himmel. Die Türen öffneten sich gerade in diesem Moment, als Lexy wieder kam. Nur noch aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie ein Telefonat entgegen nahm.

Erleichtert seufzte ich auf, als sich die Türen schlossen und ich nur noch wenige Augenblicke von meinem Bett entfernt schien. Meinen Kopf gegen das kühle Metall des Fahrstuhls lehnend, versuchte ich alles irgendwie aus meinem Kopf zu schieben und summte die erst beste Melodie, die mir in den Sinn kam. Justin's »Despacito« lag wie ein Virus in der Luft. Überall auf allen Radiosendern lief dieses Lied und so holperte ich mit meinem bescheidenen Spanisch einfach ein bisschen durch den Song.






In meinem Zimmer angekommen, stieg ich über Eds Chaos, sprang schnell unter die Dusche und ließ mich in die weichen Kissen fallen.

Ich freute mich auf Morgen, dass Fußball Turnier, würde bestimmt wahnsinnig cool werden. Natürlich hoffte ich, mit Robbie Williams in einem Team zu sein. Nicht nur, weil er ein großer Sänger war, nein, Robbie war selber bekennender Fußball Fan und konnte – laut den Gerüchten- ziemlich gut spielen.

Außerdem hoffte ich auf Louis, denn wir beide hatten schon bei vergangenen Benefizspielen bewiesen, dass wir ein gutes Team waren. Abgesehen davon, konnte Liam nicht gerade mit Geschick für Bälle glänzen. Wenn ich schon Harry als Handicap beim Golfen an der Back hatte, wollte ich wenigsten entspannt ein bisschen Fußball spielen dürfen.

Ich war aufgeregt und fühlte mich wie früher in der Schule, wenn die Teams aufgestellt worden waren. Hoffentlich hatte ich jetzt mehr Glück, als damals, wenn ich schon für unseren Pechvogel einspringen musste, der tapfer auf der Bank schmollte, während sein Betthäschen Händchen hielt. 

Meine Hoffnungen wurden allerdings am nächsten Morgen brutal zerstört.

Kim klingelte mich in aller Herrgotts Frühe, aus dem Bett. Erst wollte ich gar nicht aufstehen, doch sie drohte mit Eiswasser und anderen Folterinstrumenten. Meiner Meinung nach sehr überzeugend, denn ging es um das Einhalten von gewissen Terminen, wandelte sich unser schlauer Fuchs in eine Furie, die man im Mittelalter sicher aufgrund ihrer Haare verbannt hätte.



Also schleppte ich mich in den Besprechungsraum, in dem Liam und Louis bereits warteten. Genauso verschlafen wie ich, aber das war Kim wie immer herzlich egal, schließlich war sie nichts anderes gewohnt.

„Guten Morgen, Niall", begrüßte sie mich, wie ein Schulkind und setzte extra ihr gehässigstes Lächeln auf. Genervt setzte ich mich also an den großen Tisch und stützte meinen Kopf in meiner Handfläche ab. 

„Jungs, die Teams wurden heute Morgen bekannt gegeben und ich dachte, ich stimme euch schon mal drauf ein", sprach sie und schaltete den Beamer ein.

Sofort war ich hellwach, denn ich wollte unbedingt wissen, ob mein Beten geholfen hatte.

„Niall und Louis, ihr beide spielt zusammen mit Ewan McGregor, Hugh Jackman und Zac Efron. Liam, du spielst zusammen mit Robbie Williams, Aaron Tveit und Tom Hiddelston", erklärte unser Rotschopf. Scheiße. „Hier sind die Trikots, Team A hat Gelb und Team B blau." Louis und ich bekamen dunkelblaue Trikots zugeworfen, Liam ein gelbes.

„Och nö, können wir nicht tauschen? Ich will in das andere Team", meckerte ich sofort, doch Kim blieb stur.

„Nein, wir sind hier nicht im Kindergarten und heiraten sollst du das Team auch nicht. Ihr sollt für den guten Zweck spielen und nicht die Champions League gewinnen", sie schaute mich vorwurfsvoll an und wieder fühlte ich mich, wie in der Schule. Aus reinem Trotz streckte ich Kim die Zunge raus.

„Noch Fragen?", wir schüttelten mit den Kopf. Es würde ja ohnehin nichts bringen, wenn wir meckerten. Denn auch Louis schien nicht begeistert. So sehr ich Ewan McGregor auch liebte, mit Robbie hätte ich lieber gespielt. „Um drei, hole ich euch ab. Bis dann", mit diesen Worten verschwand sie und ließ uns sitzen. Um drei, war das ihr ernst? Es war halb neun, ich hätte locker noch vier Stunden schlafen können!

„Niall, was machst du denn für ein Gesicht? Wir sind doch zusammen in einem Team", Louis musterte mich. „Ja, aber ich wollte nicht gegen Robbie Williams spielen, sondern mit ihm. Das wäre eine Ehre gewesen. Ich kann doch nicht eines meiner Idole faulen", gab ich geknickt zu bedenken.

„Ist doch nur ein Spiel", warf Payno ein und ich schaute ihn böse an. Er musste ja nicht mit High School Musical Zac in einem Team spielen. High School Musical Zac, der Lexy gestern noch vor versammelter Mannschaft zum Deppen gemacht hatte.

Irgendwie lief hier alles gegen mich und ich verfluchte mein Karma.

Ohne aber weiter über alles nachzudenken, tat ich das einzig richtige an diesem Morgen: Ich ging wieder ins Bett und blieb einfach dort.






Um Punkt drei, holte Kim uns ab. Jeder von uns hatte eine Sporttasche dabei und wir marschierten hinter Kim her. Mal wieder, wie eine Schulklasse.

Wo am Abend zuvor noch das große Konzert stattgefunden hatte, erstreckte sich jetzt ein Fußballfeld. Rundherum waren Zelte aufgebaut, in denen man Essen konnte oder sich einen Sekt genehmigen konnte. Es war schon mächtig was los und Kim erzählte, dass bis zum Anpfiff, um die fünftausend Leute erwartet werden würden, die kräftig spenden und wetten konnten.

Im abgesperrten Bereich, hatte man zwei Zelte als Umkleiden umfunktioniert. Dort lagen die restlichen Fußball Klamotten bereit, sowie kleine Snacks und Getränke für die Spieler.

Da Kim wieder überpünktlich sein musste, waren wir die ersten. Deswegen entschied Louis noch eine zu rauchen. „Glaubst du nicht, es ist kontraproduktiv vor dem Sport machen zu rauchen?", fragte Kim. „Nö", war seine trockene Antwort darauf.

Dann trat mein innerer Fanboy in Erscheinung, obwohl ich mir so fest vorgenommen hatte, es nicht zu tun. Mr. Robbie Williams persönlich näherte sich uns, neben ihm Emma, die seine Tasche trug und sich lächelnd mit ihm unterhielt. Mehr, als ein kurzes ‚Hallo' war aber nicht drin.

„Warum schleppst du nicht unsere Taschen?", fragte Louis Kim frech. „Sehe ich aus, wie euer Diener? Los, geht euch umziehen", wies sie stattdessen in US Marshall Ton an. Wir hatten bei der Rollenverteilung eindeutig etwas falsch gemacht.  Liam war bereits schon gegangen und auch die restlichen Team Mitglieder trudelten ein.

Während wir uns umzogen, wurde ein grober Plan besprochen und die Positionen verteilt. Hugh Jackman und Zac Efron, die sich privat anscheinend gut kannten, ernannten sich selber zu den Kapitänen und legten auch prompt eine Strategie fest. Louis und ich wurden ins Mittelfeld verbannt, die Jungs vom Küchenpersonal in die Abwehr und einer ins Tor.

Ewan spielte mit uns zusammen im Mittelfeld. Zac agierte als Stürmer und Hugh wollte sich immer kurz vorm Sechszehner aufhalten und aushelfen, wo gerade Not am Mann war.

Eigentlich keine schlechte Idee.

„Strengt euch", rief Kim, als wir zum Spielfeld liefen.

In einer Art Wartezone, hatten wir noch etwas Zeit. Die Schirmherren der Organisationen sprachen ein paar Worte und bedankten sich für die rege Anteilnahme bisher.

Dann traten James Corden und Jack Whitehall wieder in Erscheinung. Sie erklärten den Ablauf und machten ein paar ihrer klassischen, dreckigen Scherze. Das Spiel sollte reguläre 90 Minuten dauern, mit einer fünfzehn Minütigen Halbzeit Pause.

Statt wirklich zu zuhören, ließ ich meinen Blick schweifen und erblickte Harry. Im abgesperrten VIP Bereich, lehnte er am Geländer und das, natürlich nicht alleine. Emma spielte verträumt mit dem Saum seines Blümchenhemdes und Harry hatte nur Augen für sie.

Er sollte uns lieber unterstützen, dachte ich und wurde plötzlich am Arm gepackt.

„Na, Niall. Bist du bereit, ein bisschen Fußball zu spielen. Wir Boyband Jungs müssen doch zusammen halten", Robbie Williams war ernsthaft zu mir getreten und grinste mich an. Louis gesellte sich Gott sei Dank auch dazu. Robbie sah für seine vierzig immer noch sehr gut aus und ich hoffte, dass ich in zwanzig Jahren auch noch so gut in Form um die Ecke kommen würde.

„Leider hat man uns ja nicht in ein Team gesteckt", seufzte ich bedrückt. „Ach, ist doch nur ein Spiel", zwinkerte er und Tom Hiddleston verlangte seine Aufmerksamkeit.

Dann begann endlich das Spiel und durch die kleine Begegnung mit Robbie, hatte ich jetzt sogar richtig Bock drauf.

Und es lief gut für unser Team. Louis und ich schoben uns gut die Bälle zu. Ewan machte auf dem Platz auch keine schlechte Figur und Hughs Plan schien aufzugehen.

Zac traf bereits nach gut zehn Minuten und kurz vor der Halbzeit Pause erhöhte Louis unsere Punktzahl mit einem Freistoß. Es fühlte sich gut an, die Fans jubelten und James kommentierte gewohnt locker das Geschehen.

Auch Robbie kam ich nicht – wie befürchtet- in die Quere. Er lieferte sich meist mit Hugh lachend die Zweikämpfe. „Der ist wenigstens in meinem Alter", hatte ich ihn scherzen hören.

Etwas erschöpft, aber voller Zuversicht den Sieg nach Hause zu holen, setzte ich in der Pause die Wasserflasche an und kippte sie in wenigen Zügen herunter.

„Na, Payne? Wollt ihr schon aufgeben?", höhnte ich dreckig grinsend und klatschte mich mit Louis ab. „Freu dich nicht zu früh, Horan", zwinkerte er.

In den ersten Zehn Minuten der zweiten Halbzeit passierte nicht viel, bis einer der Hoteljungs in der Abwehr, einen Fehler machte.

Aaron schnappte sich den Ball, spielte zu Tom und dieser übergab flink an Robbie. Gekonnt spielte er Zac aus und der Ball landetet zielsicher im Netz.

Während des Jubels, trieb uns Hugh an. Klatschte wie wild in die Hände und schrie ein paar Anweisungen, die ich nicht richtig verstand.  Langsam nahm das Spiel richtig Fahrt auf und die Zweikämpfe wurden härter. So viel zum Thema »Nur ein Spiel«. Es ging so weit, dass einer unserer Abwehrspieler Liam faulte und der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte.

Zielsicher verwandelte Aaron den Ball und machte so den Ausgleich.

Jetzt hieß es, das letzte bisschen Energie zusammen zu kratzen, um irgendwie den Ball hinten rein zu bekommen.

Wir kämpften und einige Male geriet ich mit Liam in den Zweikampf. Zac und Hugh hatten ebenfalls Blut geleckt und versuchten alles, um Robbie und sein Team aufzuhalten.

Doch alles half nichts, denn kurz vor dem Ende spielte Robbie in Arjen Robben Manier,  unsere Abwehr aus und brachte sein Team so in Führung. Als ob das nicht schon reichen würde, jubelte Harry, auch noch seinem Team zu. Der kleine Verräter, wollte doch nur seiner Trulla imponieren. Beim Golfen würde ich ihn als Strafe auflaufen lassen, aber mit seinem Talent schaffte er das auch sicher ohne mich. 

Unsere Kondition reichte nicht mehr und bevor wir einen neuen Angriff starten konnten, ertönte der Pfiff und das Spiel war vorbei. Scheiße.

Schnaubend wie eine Horde Bullen kratzte ich in den bereits am Boden liegenden Louis auf und trottete mit ihm an den Spielfeldrand, wo man uns zum Glück sofort Handtücher und Wasser reichte. „Ach Scheiße", hörte ich ihn nach Luft japsend fluchen. Meine Lungen brannten und ich hatte fieses Seitenstechen. Doch nichts dergleichen war so schlimm, wie Liams selbstgefälliges Grinsen. „Na, was hab ich gesagt? Wer zu letzt lacht, lacht am besten, Jungs!"

„Ja genau! Freu dich mal lieber nicht zu früh!" keifte ich ihm hinterher, während er zu seinem Team hüpfte, als wäre er nicht gerade 90 Minuten auf und ab gerannt.

„Naja, mein Gott. Wenigstens hatten wir Spaß", meinte Hugh, der zwar auch völlig durchgeschwitzt vor uns stand aber sonst – im Gegensatz zu Ewan – eine gute Figur abgab.






Die Siegerehrung war eine einzige Tortur. Sicher, ich gönnte es UNICEF ungemein, dass die Vertreter ihrer Organisation den Sieg nach Hause geholt hatten, aber dass nur Robbie für die Riase of Sunshine ein paar Dollar geholt hatte, fuchste mich. Mindestens genauso nervte mich aber die Tatsache, dass Liam sich mit dem Sieg schmückte, als hätte ihn die Queen persönlich erklärt. Aber was bitte hatte er denn dazu beigetragen? Die Tore waren einzig und alleine durch Robbie, Tom und Aaron entstanden. Liam hatte lediglich den Ball vor die Füße seiner Mitglieder geschoben.






Trotz Liams Getue ließ ich mich aber doch breitschlagen mit Kim, ihrem Onkel Ewan, meinen 1D- Jungs, sowie Robbie und seiner Publizistin den Abend in der Bar ausklingen zu lassen. Raus aus diesem Alcatraz-für-Arme würden wir ohnehin nicht kommen.  Somit liefen wir mit acht Mann durchs Hotel und lachten, wie die größten Deppen unter der Sonne. Aber mir sollte es egal sein. Die Stimmung war ausgelassen und mittlerweile war es mir relativ egal, dass ich erst bei dem Maskenball am Ende der Woche erfahren würde, was wir überhaupt eingespielt hatten. Ich wollte heute nur noch einen kleinen Absacker trinken, bevor es morgen auf den Golfplatz ging. Dieses eine Mal musste ich mich wirklich zusammenreißen, da Tom Felton das Probespiel noch einmal auf morgen früh verlegt hatte. Warum genau hatte er mir nicht gesagt, aber was Draco wollte, tat ich. Sicher war sicher.

„Also, was wollt ihr denn trinken, Jungs und Mädels? Ich schmeiße eine Runde", rief Robbie noch bevor wir die Bar ganz betreten hatten und lotste uns an die Theke. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich wirklich gute Laune, ich hatte Spaß und war mir sicher, dass dies so schnell nicht verfliegen würde.



Bis ich einen braun-blonden Bob und blaue Augen flink hinter der Theke verschwinden sah. Scheiße, dabei hatte ich es den gesamten Tag aufgrund des Trubels so wunderbar verdrängen können. „Ich hätte jetzt gerne einen Schnaps", plapperte ich deshalb eher abwesend und wollte mich in der Bar nach einem freien Platz umschauen. Natürlich. Geknickt setzte ich mich auf einen Hocker am Tresen, zwischen Kim und Louis, denn natürlich – wie sollte es auch anders sein – war jeder beschissene Tisch in diesem Restaurant besetzt.



Völlig zu meiner Überraschung schien Lexy mich aber nicht näher zu beachten. Sie plauderte fröhlich mit Emma und Harry am anderen Ende der Theke oder huschte zwischen Vorratsraum, Küche und Theke hin und her. Besonders als die Dunkelhaarige Trulla, die ich vor Shawns Zimmer getroffen hatte, auftauchte, drehte Lexy sich wie ein Brummkreisel. Diese Sarah schien keinen Finger krumm zu machen, war sie doch die Restaurantleitung. Diese ganze Show ging so weit, dass ich kurz davor war einfach hinter den Tresen zu hüpfen und für die Getränke zu sorgen, nur damit Lexy wenigstens mal dazu kam, durch zu schnaufen.

Als wäre diese Show nicht schon nervig genug gewesen, mussten Robbie und Liam natürlich immer wieder Witze machen. Immer wieder, bei jeder sich bietenden Gelegenheit drückten sie Louis und mir irgendeinen dummen Spruch. „Einfach weghören", meinte Louis nur und versuchte stattdessen ein bisschen aus Ewan heraus zu bekommen, dessen Management bekannt gegeben hatte, dass er Teil der dritten Staffel der Serie »Fargo« werden würde. Doch aus dem Schauspieler war nichts hervor zu bringen.






Irgendwann, es ging sicher stark auf Mitternacht zu, schlug die Müdigkeit zu. Gerade, als ich die Nase voll hatte, wie Liam sich aufspielte, schob mit Lexy die Schüssel mit den Nüssen zu. Verwirrt sah ich sie an, doch sie grinste nur und flüsterte: „Abwarten." Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie vor der Tür zur Küche und sah in Liams Richtung, welchem sie gerade ein neues Bier gezapft haben musste. Gespannt schaute ich ebenfalls zu, wie er völlig ins Gespräch vertieft sein Bierglas ansetzte und kräftige Schlucke nahm.

Lexy zählte mit einem male herunter: „Drei, zwei, eins..." Wie auf Kommando lief Liam rot an, spuckte das Bier quer über die Theke und hechelte wie blöd. „Oh mein Gott, ist das Scharf!", jammerte er.

„Scharf, schärfer, Liam", grinste Lexy nur keck und gab mir ein High Five. „Gern geschehen, Horan."





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Okay, das war mal ein etwas längeres Kapitel, es ist einfach so passiert xD

Aber mir liegt noch etwas auf dem Herzen: Ohne die superliebe Bianca, wäre das mit dem Kapitel niemals etwas geworden, sie hat einen Großteil hiervon verfasst und mir somit meine Motivation wieder gegeben! Dafür bin ich ihr unendlich dankbar, deshalb tut mir doch mal den Gefallen und schaut bei ihrer Story: "Lightning" vorbei. Es ist eine tolle, tolle Niall Fanfiction. Sie ist witzig und doch in kleinen Momenten tiefgründig. Ich verspreche euch ihr werdet gut unterhalten Damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst:

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dort einmal vorbei schaut, denn ohne Bianca gäbe es vieles von New York Nights nicht :3 ☀️💛

Alles Liebe, Jessi <33

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