Ihr Herz
Dichter Nebel, kalter Frost
und eine Frau, die auf ein Zeichen hofft.
Weiße Flocken zart und klein,
setzen sich auf Baum und Stein.
Ein neues Jahr, bereits seit Tagen,
doch keiner sieht ihr stummes Klagen.
Ihr Liebster, er kehrt nicht mehr heim.
Sie trauert und ist ganz allein.
Ihr Herz ist schwer, die Tränen fließen.
Sie muss diese Erinnerungen wegschließen.
Der Mond silbern um Mitternacht scheint,
ob sie jemals wieder werden vereint?
Nach drei Sommern sollte er heim kehren,
man wollte ihn doch gebührend ehren.
Stattdessen irrt sie einsam durch den Wald,
ihr ist so bitter, bitterkalt.
Nicht weit entfernt im undurchdringlichen Nebel
reitet ein Mann, gekleidet edel.
Sitzend auf seinem schwarzen Pferd,
hängt am Gürtel das lange Schwert.
Der Wind haucht Worte wie ein Flüstern,
das Ross bläht seine warmen Nüstern.
Sie ist nicht weit von ihm, er weiß das.
Auf seine innere Stimme ist Verlass.
Denn auf der Brücke, Nacht für Nacht,
hat sie stets an ihn gedacht.
Roter Umhang, dunkle Haare,
es vergingen viele Jahre.
Er erkennt sie, seine Liebe,
für sie überlebte er viele Kriege.
"Tara", flüsternd trägt der Wind
den Namen zu ihr hin geschwind.
Sie dreht sich um, kann es nicht glauben,
nur er kann ihr den Atem rauben.
Er springt von des Pferdes Rücken,
will sie endlich an sich drücken.
"Du bist da", haucht sie überwältigt.
Viele Hürden haben sie alleine bewältigt.
Lächelnd hält er ihr Gesicht,
während er erneut ihren Namen spricht.
Die Liebe zu ihr ihm lange raubte die Luft,
kann er ihn endlich einatmen, ihren Duft.
Die Liebe zu ihm ihr lange bereitete Schmerz,
fühlt es sich nun angekommen, ihr Herz.
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