15. Geduld wird belohnt

Binnen weniger Monate passierten unzählige Dinge, die das viele Leiden und Warten wieder wett machten.

Als erstes erreichte sie die Neuigkeit von dem Tod Wooyoungs Vaters. Die offizielle Version besagte, dass er im hohen Alter sein Ende gefunden hatte, aber Changkyun hatte etwas anderes zu sagen. Er selbst war es gewesen, der den anderen Mann auf einer Parade in Reingen getroffen hatte. Dass ein Farlan ihm dort das Gesicht vom Kopf gerissen hatte, mochte entfernt mit Changkyun zusammenhängen. Der Mann war nun ebenfalls auf der Flucht, war bei einer Gruppe von sechs anderen Männern untergekommen, die gemeinsam den Himmel unsicher machen.

Wooyoung war nicht direkt traurig, aber die Nachrichten trafen ihn dennoch hart und für eine Weile war er zurückgezogen in seinem Zimmer, ließ maximal Yeosang und San zu sich.

Kurz darauf erfuhr Taemin von Seonghwas und Hongjoongs Entscheidung zu heiraten und er erschien sogar in ordentlichen Klamotten auf ihrem Schiff, um ihnen beiden das Versprechen abzunehmen. Die Zeremonie war schlicht, nur die Worte auf ewig beisammen zu bleiben und sollten sie das nicht tun, Tod durch Taemin.

Yunho erzählte ihnen von den alten Hochzeiten, von weißen Kleidern und schwarzen Anzügen und dem Einfluss der Kirche. Von Paaren, die heirateten, nur um sich wieder zu trennen.

Es war ihnen fremd, aber es gab guten Stoff für die Zeit danach, als sie wieder alle draußen an Deck saßen und miteinander lachten. Sie waren noch weit im Norden, die bunten Lichter über ihnen Zeuge ihres Versprechens und Hongjoongs Kopf lag in Seonghwas Schoß, als er voller Melancholie in die Sterne hinauf starrte.

Er hatte beide Hände auf dem Bauch verschränkt und eine dritte von Seonghwa lag ebenfalls dabei, die identischen Tätowierungen an ihren Handgelenken sanfte Wärme ausstrahlend.

Es war Auroras Idee gewesen sie dort zu tragen. Es war ihr gesamter Anfang gewesen.

Sie sprachen nicht mehr über den Streit mit Wooyoung, fragten Yeosang nie wieder, was es mit ihm auf sich hatte, wenn auch Taemin ihn eine Weile später beiseite nahm. Wooyoung bestätigte ihren Verdacht, dass er versuchte ihrem Mechaniker einen Ausweg zu liefern, eine neue Möglichkeit zu leben, aber Yeosang lehnte vorsichtig ab. Er war zufrieden, wie es war.

Jedenfalls kamen alle wieder nahtlos in den Normalmodus zurück und Seonghwa und Wooyoung wurden ein ungschlagbares Team, das in der Fähigkeit zu leben und Leben zu retten expertierte.

Die nächsten guten Nachrichten kamen in Form von Youjin. Der Katzenmann blieb einige Tage bei ihnen auf dem Schiff, informierte sie von den Plänen Misets eine neue Heimat für Piraten zu gründen. Jonghos Eltern wollten Jongho unterstützen in allem was ihr 'zartes Röschen-Bambi-Baby' tat und Changkyun war nur zu grücklich darüber Hilg zur Verfügung zu stellen.

Somit lebte das Erbe der Kometen weiter und Hongjoong und seine Crew waren es, die die mannigfaltigen Vorbereitungen trafen, sich mit Gruppen absprachen und den Bau einer Siedlung organisierten. Das Interesse war enorm und mit Changkyuns Gruppe, die erfolgreich mögliche Regierungshunde fern hielt, waren die Aussichten gut, dass schon bald ein neues Piratenzeitalter mit einem Zentrum entstehen könnte.

Das alles und nach ihrer Hochzeit hatte Seonghwa es auch endlich geschafft Hongjoong dazu zu überreden mit ihm ein Baby zu bekommen.

"Wir sind dort und kümmern uns dann ohnehin zuerst mal um all die neuen Leute! Ein Kind hätte keine Schwierigkeiten aufzuwachsen.", waren Seonghwas weiche Worte gewesen und Hongjoong hatte erst noch lange Rücksprache mit Yunho gehalten.

Aber in der Tat sprach rein gar nichts dagegen ein Kind zu bekommen. Und somit nutzten sie ihre letzten Tage im hohen Norden, um nach langer, langer Studie von Yeosangs Entwürfen genau das zu tun.

Es würde schwerer werden, mit Seonghwa normalerweise nicht als gebärfähig befunden, aber mehr Blut und diverse medizinische Helfen von Yunhos Seiten ermöglichten alles.

Somit trug Seonghwa ihr Kind also sechs lange Monate mit sich herum, während sie Hilg neu aufbauten und um ihre Basis Unterschlupf für Piraten ermöglichten.

Hongjoong lernte in der Zeit Changkyuns neue Freunde kennen, Mingis ehemalige Idolgruppe Oneus und viele andere, die bei ihnen unterkamen.

Taemin überwachte alles aus sicherer Distanz, schickte regelmäßig Tipps oder Moonbin vorbei, um zu helfen. Moonbin war - wie ATEEZ erst viel später erfuhren - der Sohn von Taega und Jinki, den besten Freunden von Akye selbst, die Taemin persönlich gekannt hatte.

Seine Geschichte war eine von vielen, die zwischen Flüchtigen, Piraten und Heimsuchenden aller Art geteilt wurden und ihre Gesellschaft wuchs schnell. Schnell war Hongjoong bekannt dafür ein Piratenimperium aufgebaut zu haben und erhielt den Spitznamen Piratenkönig von Regierung und Piraten gleichermaßen.

Er war ein mächtiger Mann geworden.

Ein mächtiger Mann, der gleichzeitig auf die Wünsche und Sorgen aller einging, immer ein offenes Ohr hatte und von allen Seiten beschützt wurde.

Als Youjin irgendwann von seinem Besuch auf dem Mars wiederkam, hatte er eine Horde Minions bei sich, die bösartig singend und planend hinter ihm einherwackelten. Youjin fand ebenfalls einen Platz zwischen den vielen Leuten auf Hilg und seine Minions wurden eine hübsche, neue Dekoration für die Insel.

Hongjoong war absolut begeistert von ihnen und hatte immer mindestens zwei an seiner Seite, die in Wunder zu ihm aufsahen.

Hongjoong war weiterhin der warmherzigste und harmlosteste Pirat, den man sich vorstellen konnte, aber das war egal. Denn das wussten nur seine engsten Freunde und der Rest fürchtete ihn und ließ die Finger von seiner Insel.

Etwas wie E27 würde nie wieder passieren und es war Seonghwa, der dafür sorgen würde. Mit ihm direkt in ihrem Herzen gab es keine Möglichkeit des Falls und Hongjoong sah eine glänzende Zukunft vor ihnen.

Nach langen Monaten des Wartens, die wie im Flug verstrichen, mit all ihrer Arbeit, war es dann so weit und Yunho schnappte sich Seonghwa, lotste ihn aus dem Raum, in dem ein guter Teil ihrer restlichen Gruppe saß.

Es war Aurora, die zu den Flüssen hinab kam, um Hongjoong davon zu berichten und der ließ alles stehen und liegen, fiel schier über ein kicherndes Minion, als er sich seinen Weg zum Palast bahnte.

Der arme Youjin war als Wächter abgestellt worden und er war der erste, der den Ansturm von Hongjoongs Nervosität abbekam. Er hielt sich überraschend still und ruhig, als Hongjoong ihn sich am Kragen packte, auf seine Höhe herunter zog.

"Was ist los, wie geht es ihm, darf ich rein?!"

Und Youjin hatte nur höflich den Kopf geschüttelt.

"Yunho meinte es ist eine schlechte Idee. Dein Blut könnte das ganze durcheinander bringen und da wir ja noch nicht wissen, wessen Gene dominant vererbt werden, gefährdest du damit auch das Leben deines Kindes."

Also hatte Hongjoong sich in eine Ecke gehockt und nervös seine Fingernägel abgekaut.

San und Wooyoung gesellten sich später zu ihm und saßen mit ihm in einem kleinen Kreis, versuchten ihn zu beruhigen.

"Von allen Leuten nimmt er Mingi mit da rein! Er hat Jongho von Bord geworfen!"

"Also ich will ja nichts sagen, aber du auch."

Und Hongjoong hatte zittrig und schwach nach einem entzückten Wooyoung geschlagen, hatte auf Jongho gewartet, um sich in dessen schützende Umarmung zu schmiegen. Sie warteten gespannt und nervös, vertrauten Yunho alle blind, aber die Warterei machte jeden verrückt.

"Wie weit ist es bei euch?", hatte Youjin murmelnd zu San hin gefragt und der hatte nur kurz über seinen Bauch getastet, dann die Schultern gezuckt.

"Wir machen nicht so ein Drama daraus wie Mister sterbender Schwan."

Somit wurde auch San geschlagen.

Es war von allen Leuten Taemin, der letzten Endes die Tür öffnete, sie verschmitzt in ihrem kleinen Therapiekreis angrinste. Hongjoong war in eine Wand gestolpert, als er zu schnell auf die Beine sprang.

"Komm du rein, der Rest von euch wartet bitte noch. Mingi, willst du ihnen ein bisschen die Zeit vertreiben?"

Mingi war eifrig nach draußen gerannt, in ihre Mitte gesprungen und begann zu erzählen, während Hongjoong mit wilden Haaren und fahrigen Augen an Taemin vorbei getaumelt war.

Er hatte zuerst Seonghwa in seinem Bett gefunden, sanft lächelnd und absolut gefasst im Vergleich zu seinem chaotischen Ehemann.

Und Hongjoong war mehr oder weniger zu ihm auf das Bett gefallen, vorsichtig den verletzten Nachtwandler nicht zu berühren, als er ihn geküsst hatte, absolut unkoordiniert und vermutlich unter Tränen.

Seonghwa hatte nur lachen können, zog Hongjoong eng an seine Seite, um den schlotternden Körper des anderen zu beruhigen.

"So, wie sieht es aus, Doc?", fragte der Nachtwandler dann sanft an Yunho gewandt, Taemin saß lächelnd neben der Tür auf einem Tisch, ließ seine langen Beine baumeln. Er trug sogar eine Schwesternuniform - ein weißes Kleid - als Mann. Unglaublich.

"Ihr habt ein absolut gesundes Mädchen von Nachtwandlerabstammung bekommen. Und müsst euch jetzt über einen Namen streiten."

Hongjoong war überglücklich, hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, dass er eigentlich zuerst einen Jungen wollte, denn auch das hatte noch Zeit.

Vorerst zählte nur das kleine Bündel in Yeosangs Armen an ihrer Seite das mit winzigen Fäustchen nach dem Mann schlug und Seonghwa. Und Seonghwas vorlautes Mundwerk.

"Hah, habe dir doch gesagt, dass ich der Dominante bin."

Taemins trockenes Schnauben füllte den Raum, als Hongjoong sich empört umwandte.

"Du liegst absolut wehrlos und schwach da rum und versuchst mir etwas über Dominanz zu sagen?"

"Wir können das nächste gerne in dich setzen. Dann sehen wir, wie viel du noch zu sagen hast."

Hongjoong hatte sich Seonghwa nur beim Haar gepackt und ihn grob geküsst. Er hatte alles, das er sich je gewünscht hatte. Ein Utopia. Eine neue Welt, nur für ihn. Ein eigenes Utopia.

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Hellooooo nachher noch Epilog! Ich mache meine Danksagung da.

Stimmt mir mal bitte kurz ab wie gut euer Englisch ist und ob ihr bereit wäret meine nächste Story auch auf Englisch zu lesen, ich bin noch unentschlossen ^^

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