9. Kapitel

Alexis

Zwei Tage ist der Kuss nun schon her und ich gehe Tom seitdem aus dem Weg. Solange wir keine Szenen zusammen drehen, haben wir nichts miteinander zutun. Deswegen ist es wohl kein allzu großes Wunder, dass, als ich Tom auf mich zu kommen sehe, ich mich sofort von ihm abwende und in die entgegengesetzte Richtung laufe. "Alexis!", höre ich Tom hinter mir rufen. Ich verschnellere meine Schritte um bei Dan anzukommen, der mich in das Hotel zurückfahren soll. "Alexis! Verdammt, bleib doch mal stehen!"
Ich atme erleichtert auf als ich Dan an dem Audi gelehnt sehe, sein Blick huscht immer wieder ungeduldig zu seiner Armbanduhr.

Als er mich entdeckt schmunzelt er kurz, allerdings wandert sein Blick dann verwirrt auf einen Punkt hinter mir. Eine Hand packt mich daraufhin an meinem Unterarm und ich zucke erschrocken zusammen. Ich werde herumgewirbelt bis ich in Tom's Gesicht schaue, seine Augenbrauen sind zornig zusammen gezogen. "Kannst du mal aufhören mich zu ignorieren?", fragt Tom außer sich. "Alles okay hier?", höre ich Dan hinter mir fragen, während er näher kommt. "Ja, Dan. Tom wollte sich nur gerade verabschieden", sage ich mit Nachdruck in der Stimme. Ich schüttle seine Hand ab und drehe mich zu Dan, der uns beide besorgt mustert. "Wir können los", ist das einzige was ich herausbringe bevor ich zum Auto laufe und einsteige. Dan steigt ebenfalls ein.

"Möchtest du darüber reden?", fragt Dan mit einem besorgten Blick über den Rückspiegel. "Es ist kompliziert", weiche ich der Frage aus. "Aber danke", ich lächle ihm zu.

Desinteressiert folge ich dem Geschehen auf dem Fernseher. Mittlerweile ist es fast 23 Uhr, seit einer Stunde bin ich wieder in meinem Hotelzimmer. Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken und mein Blick gleitet zur Tür. Wer kommt denn zu dieser Uhrzeit noch?

Ich stehe auf und laufe zur Tür hinüber. Ein Blick durch den Spion und ich sehe in Tom's Gesicht. "Alexis, bitte mach auf. Ich will nur reden", fleht er und seine braunen Augen werden kugelrund. Mist, jetzt habe ich Mitleid. Ich verdrehe genervt die Augen und mache dann die Tür auf. Ein dankbares Lächeln erscheint auf Tom's Gesicht. "Kann ich reinkommen?", fragt er und deutet leicht ins Zimmer. Ein kurzes Zögern, soll ich ihn reinlassen?
"Ähm... ja, komm ruhig rein", erwidere ich immer noch unsicher, ob dies eine gute Idee ist.

Ich folge ihm in mein Zimmer, mitten im Raum bleibt er stehen und dreht sich zu mir um. "Das mit dem Kuss war ein Fehler, okay? Wir vergessen es einfach und bleiben Freunde", sagt Tom zu mir mit auf den Boden gerichteten Blick und bei seinen Worten schmerzt mein Herz. Unsicher frage ich mich, ob das wirklich das ist was ich wollte.

"Ja, so sollten wir das machen. Eine Beziehung wäre am Set ebenfalls nicht gestattet, also...", erwidere ich und kann ihm dabei nicht in seine braunen Augen schauen. Mein Blick bleibt am Fernseher hängen, der im Hintergrund noch immer läuft. Tom folgt meinem Blick und schaut nun auch zum Bildschirm hinter ihm. "Was guckst du gerade?", fragt er neugierig. "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht", lache ich schüchtern auf und er schmunzelt nach dieser Antwort.

Er holt sein Handy aus seiner Hosentasche und schaut kurz darauf, bevor er es wieder einsteckt. "Schon viertel nach elf, ich sollte in mein Zimmer...". Ein schnelles Nicken von mir und schon huscht er aus meinem Zimmer und ich höre die Tür sich schließen. Nach diesem Tag brauche ich eindeutig eine Dusche.

Ein nerviges Klingeln reißt mich aus meinem Traum mit Einhörnern. Ich grummel in mein Kissen und drehe mich auf die andere Seite, aber dieses Klingeln lässt mich nicht schlafen. Schlaftrunken öffne ich meine Augen einen Spalt breit und bereue es so gleich, die Sonne scheint genau in mein Gesicht. Meine Augen zusammen gekniffen drehe ich mich zur anderen Seite um, in Richtung meines Nachtschrankes und auch meines Handys, was immer noch munter vor sich hin klingelt. Ich greife mit meiner Hand zu meinem Handy und wische irgendwie drauf rum in der Hoffnung den richtigen Button erwischt zu haben. Ich seufze erleichtert auf als ein paar Sekunden später Ruhe im Zimmer ist.

Zu früh gefreut denn nur eine Minute später wird stark an meine Zimmertür geklopft. "Alex! Aufstehen! Wir fahren heute doch zurück nach New York", kommt von draußen Zendaya's Stimme. Ich schlage meine Decke zurück und stöhne genervt auf, während ich meine Augen aufschlage. Jetzt bin ich wach.

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