26. Kapitel

Alexis

Ich seufze. "Na gut, obwohl ich es gerne jedem sagen würde", erwidere ich auf seinen Einwand. Er schaut mich mitleidig an und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich", flüstert er dann in mein Ohr und entfernt sich eilig wieder ein paar Schritte von mir. Ich schaue hoch und ein kleines Schmunzeln entsteht wieder auf meinem Gesicht. "Lass uns rein gehen." Ich nicke und folge ihm zum Set.

"Hey Leute!", begrüßt uns Zendaya gut gelaunt. Und mein Grinsen wird noch breiter.
Das hier ist meine Familie. Und hier bin ich zuhause. Ich brauche keine Firma, um glücklich zu sein.

Ich checke auf meinem Handy gerade ein paar Nachrichten, da legen sich von hinten zwei Hände auf meine Augen. "Wer bin ich?", höre ich Tom hinter mir fragen und ich muss kurz kichern. "Spiderman!", rufe ich wie ein Fangirl und er lacht ebenfalls kurz auf. Seine Hände entfernen sich wieder und er stellt sich vor mir hin. "Hast du auch bald Schluss?", fragt Tom erschöpft, weswegen ich auf die Uhr schaue, 21 Uhr. Wir haben wieder lange gefilmt. Ich gähne kurz, dann schaue ich noch mal auf meinen heutigen Drehtag. "Noch eine Szene", stelle ich ernüchternd fest und seufzend verdreht Tom die Augen. "Ich warte im Pausenraum auf dich", meint er nur noch und verschwindet in einer der Gänge nach hinten.

Nachdem ich die kurze Szene abgedreht habe und die Crew nach zwei Versuchen schon zufrieden war, gehe ich todmüde zum Pausenraum. Nachdem ich die Tür öffne, muss ich grinsen, schließe die Tür hinter mir und gehe leise auf den schlafenden Tom zu. Dieser hat sich auf der Couch im Zimmer bequem gemacht und schläft tief und fest. Er liegt auf dem Bauch während sein Gesicht zur Rückenlehne gedreht ist. Leise beuge ich mich über ihn und küsse seine Wange. Dies wiederhole ich so oft, bis er endlich seine Augen aufmacht. "Aufwachen Dornröschen", meine ich nur und stelle mich wieder gerade hin. "Na komm, Dan wartet bestimmt schon ungeduldig."

Nach einer kurzen Fahrt sind wir bei Tom angekommen, der heute ausnahmsweise mitgefahren ist. Er küsst mich kurz zum Abschied, weswegen ich verunsichert zu Dan schaue, der dies natürlich gesehen hat. "Dan hat nichts gesehen, oder Dan?", fragt Tom ihn hinterlistig grinsend. Dan lacht kurz auf und erwidert dann: "Was denn gesehen?" Dann zwinkert er uns noch zu. Ich drehe mich also wieder beruhigt zu Tom: "Bis morgen." Er öffnet schon die Autotür und beim rausgehen, antwortet er mir noch: "Bis morgen, Schatz."

Die nächsten Tage verfliegen wie im Flug, tagsüber drehe ich, abends arbeite ich in der Bar und die wenige restliche Freizeit, die mir bleibt verbringe ich mit Tom. Aber natürlich nur da, wo uns keiner sehen kann.

Es ist Samstag Abend und gerade kommen Tom und ich aus dem Kino, lachend und Händchen haltend laufen wir die Straße entlang. Tom schaut sich kurz um, zieht mich zu sich und küsst mich. Es ist ein schneller Kuss und wir lassen unsere Hände wieder los. Zu groß ist unsere Paranoia, dass uns jemand sieht und wir unsere Jobs verlieren. Dann schaue ich ihn unsicher an: "Was stand auf dem Zettel von meinem Vater drauf?" sein Blick wird mitleidig. Er holt tief Luft. "Er hat geschrieben: Pass gut auf sie auf." Ich schlucke und nicke. Toms Blick liegt prüfend auf mir, ich beruhige ihn sofort: "Mir geht es gut. Ich musste es wissen." Er nickt und wir laufen in der Dunkelheit nachhause.

Am übernächsten Morgen, Montag, bin ich total müde und laufe dementsprechend herum wie ein Zombie. Zu allem Überfluss werde ich, kaum bin ich am Set, zum Boss gerufen. Meine Laune ist total im Keller, weswegen ich mich schlurfend zum Büro des Chefs bewege. Vor der Tür bleibe ich stehen, schaue auf das milchige Fenster in der Tür vor mir, atme tief durch und klopfe. "Herein", ertönt die Stimme von Mister Nellson, dem Chef des Ganzen hier. Er hat nichts mit dem Dreh an sich zu tun, regelt aber so etwas wie Geld, Drehorte und mehr. Ich trete in den stickigen Raum und werde von dem eher rundlichen Mann schon ernst erwartet: "Ah, Alexis, schön das du nun auch da bist."

Bei dem Wort "auch" muss ich stutzen und sehe mich nun das erste Mal im Raum um. Davor hielt ich es nicht für nötig und war auch viel zu müde. Meine Augen weiten sich überrascht als ich in Toms Gesicht schaue, der nervös an seinem Pullover fummelt. "Setz dich doch", reißt Mister Nellson mich aus meinem Starren und deutet auf den freien Stuhl neben Tom und gegenüber von Mister Nellson. Der Schreibtisch von ihm, der edel glänzt, trennt ihn und uns voneinander. Auch ich bin deutlich unruhiger geworden nachdem ich Tom entdeckt habe.

Kurz herrscht Stille bevor Mister Nellson sich kurz räuspert. Dann fängt er an zu reden: "Ich rede nicht lange um den heißen Brei herum und komme gleich zur Sache." Dann kramt er kurz in einer Schublade seines Schreibtisches herum und holt schließlich eine Zeitung hervor. "Das heutige Exemplar und jetzt schauen Sie auf die Schlagzeile der Titelseite", meint er und legt uns die Zeitung vor uns auf den Tisch. Die Titelseite prangt uns entgegen und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf als ich erkenne was dort abgebildet ist und steht.

Author note

Ich hab keine Ahnung ob es solche Chefs wirklich im Filmbusiness gibt und erst Recht nicht wie die beim Spiderman Film heißen. 'Mister Nellson' ist genauso wie Alexis eine frei erfunden fiktive Person und nicht real existierend.

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