Kapitel 86
Wir saßen seit etwas fünf Minuten an dem Tisch und langsam tauten meine Freunde etwas auf.
Ich hatte mich neben meiner Freundin gesetzt, sie hielt meine Hand auf ihrem Oberschenkel, während ich meinen Kopf auf ihre Schulter legte. Ich war wunschlos glücklich und konnte ewig hier sitzen bleiben, solange ich sie hier hatte.
„Wow." Seufzte Mace dann nach einer Weil, „Wer hätte gedacht, dass wir mal hier an einem Tisch ein wirkliches Gespräch mit der Rose Smith führen."
„Wer hätte gedacht, dass die Rose Smith mal vergeben ist? Das ist hier die Frage!" Warf Olivia ein und bekam zustimmende Kopfnicker.
„Das habe selbst ich nicht erwartet." Gestand Rose und strich mir zärtlich mit den Daumen über meine Hand. Ich konnte nicht anders als idiotisch zu Grinsen und ihren Kieferknochen zu küssen.
„Ihr seid so süß zusammen, Wahnsinn!" Grinste auch Julia und seufzte, „Einfach das perfekte Traumpaar. Wie diese Hollywood Pärchen, die einfach super heiß zusammen sind uns so schön und erfolgreich und -..."
„Julia." Unterbrach Scarlett sie, „Du redest dich schon wieder in irgendwas rein."
So war Julia nun mal. Wenn sie etwas möchte, oder etwas wirklich hasste, ratterte alles was sie dachte runter. Ihr war es egal, ob man sie verstand oder überhaupt mitkam... Sie machte dann einfach weiter mit dem reden.
Unsere Konversation wurde von einem leisen Klingeln unterbrochen. Rose stand auf, entschuldigte sich und lief mit ihrem Handy am Ohr kurz raus aus der Cafeteria. Klar, mit allen Blicken auf sich gerichtet. Gott, sie sahen aus, als wären sie alle noch horny Teenager aus der Highschool...
„Sie ist viel cooler, als ich gedacht hätte." Gestand Scarlett gleich.
„Und... hübscher, als im dunklen Club." Stimmte ihr auch Mace zu.
„Na..." Stupste mich Olivia mit den Ellenbogen an, „... und wie ist sie so im Bett?" Diese kleine Mini Frage ließ mich an meinem Wasser verschlucken.
„Wie-so..." *hust* „...fragst du?" *hust*.
„Warum?! Na sieh sie dir an. Sie sieht definitiv aus, als hätte sie was drauf UND nach drei endlosen Jahren, die kein einziger Londoner die Chance dazu hatte es herauszufinden, will uns ihre Freundin, die neben bei auch unsere Freundin ist, nicht die größte Frage aller Zeiten beantworten?" Spielte es Olivia natürlich wieder auf schon bald starrten mich vier Augenpaare sehnsüchtig auf die Antwort an.
Shit. Was sollte ich sagen?
„Ow, wird da jemand rot?" neckte mich Julia, als ich allein an den Gedanken mit Rose wirklich einmal zu schlafen, errötete. Mit Sicherheit werde ich noch etwas Geduld haben müssen, bis diese Gedanken sich verwirklich würden... aber Rose war mir jede Wartezeit wert.
„Nein." Versuchte ich einigermaßen überzeugend zu klingen, aber jeder wusste, dass es so war.
„Wie sagt man? Ein Gentleman genießt und schweigt? Sollten wir es auf ,eine Lady' umändern?" Grinste Scarlett, wissend mich so nur noch mehr in Verlegenheit zu bringen.
„Ich sag nichts." Hob ich entschlossen meine beiden Hände und sah die Enttäuschung in den ganzen Gesichtern neben und vor mir.
„Ach komm schon, Sarah!" Bettelte Olivia und versuchte mich mit ihren Welpenblick zu überzeugen... aber schaffte sie nicht. Aus einem ganz simplen Grund. Sie hatte ihn nicht drauf.
Außerdem war der Grund, dass ich Ihnen nichts sagen konnte, berechtigt. Ich hatte schließlich nichts zu erzählen... es war schließlich nie so weit gekommen.
Demnach blieb ich dabei und erzählte ihnen nicht das, was sie so flehend von mir wissen wollten.
Ungeduldig drehte ich mich um. Wo blieb Rose? Sie wollte doch nur kurz telefonieren...
„Hat jemand Rose gesehen?" Fragte ich deshalb die anderen, aber sie wussten nur genauso viel wie ich.
„Berechtigte Frage. Wer würde nicht besorgt sein, wenn seine verboten heiße Freundin in einer Universität voller sexuell aktiven jungen Leuten, die ihr hinter her sehen, als wäre sie die perfekte Beute, für fast 10 Minuten um zu telefonieren alleine von ihr weggeht?" Murmelte Olivia neben mir. Etwas zu laut. Jeder hier am Tisch hat sie deutlich gehört, auch wenn diese Frage eher dem Teller vor ihr als uns gewidmet gewesen war.
„Was?" Schaute sie in die Runde und ließ plötzlich ihre Gabel fallen mit der sie in ihrem Essen planlos herum gestochert hatte, „Oh Gott, habe ich es laut gesagt?!"
Ihr geschockter Blick war der Wahnsinn. Keiner konnte sich zurückhalten und jeder von uns lachte, als hinge unser Leben davon ab. Außer Rose natürlich, sie lächelte nur.... Aber für uns andere war es zum tot lachen.
„Nein, nein, nein... warum blamier ich mich heute so dermaßen?" Schlug sie ihren Kopf ein paar Mal verzweifelt leicht gegen die Tischplatte.
Olivia tat mir offiziell Leid. Heute war definitiv nicht ihr bester Tag... immerhin hatten wir anderen dagegen einen ziemlich unterhaltsamen, alles dank ihr.
Doch irgendwie machte es mich doch nervös. Hatte sie eventuell recht? Jeder hier würde alles geben, um mit Rose irgendwelchen Kontakt zu haben... Wollten es manche mehr als andere und entschieden sich deshalb für einen gewaltsamen und unfreiwilligen Weg?
Aber ich hatte Rose im Ring bzw Käfig gesehen und wusste was sie drauf hatte, keiner von ihnen konnte da wirklich Gegentakten... Nichtsdestotrotz bekam ich so ein mulmiges Gefühl, dass mich dazu drängte aufzustehen und nach ihr zu suchen...
Klar, würde ich für jeden anderen hier überreagiert, aber ich konnte nicht anders. Ich wollte Rose bei mir haben, wissen, dass e sehr gut ging. Doch sie war nicht hier.
Ich musste sie suchen gehen.
Jedoch berührte mich im selben Augenblick eine Hand an meiner Schulter und blieb auch dort. Es war nicht Rose, das hätte ich längst gespürt.
Ich drehte mich also um und erkannte Jonathan hinter mir.
Kein guter Zeitpunkt für seine vergeblichen Flirts.
„Was ist?" Vielleicht merkte er an meinem etwas harschem Ton, dass ich keinen Nerv für ihn übrig hatte und dann wieder ging.
Tja, nein tat er nicht.
„Ich habe mir gedacht, ob du nicht vielleicht mit mir mal essen gehen willst." Dieses Grinsen. Urgh. Keine Frage, er war so ein Kerl, die sich selbst so dermaßen gut fanden, dass sie an sich keinen anderen als Partner brauchten. Sie würden völlig glücklich und super verliebt mit sich selbst sein und genau diese Typen gab es damals zahlreich in der Highschool.
„Nein?"
Ich mein, er hatte seine Frage nicht einmal als Frage formuliert... Als wäre er sicher, dass er ein Ja als Antwort bekommen würde.
Er lachte.
„Mach nen Abflug, Jonathan." Kam mir Mace zu Hilfe und Julia zeigte mit den Daumen hinter sich: „Versuch es bei denen, die dein niedriges Niveau attraktiv finden."
„Fährt eure Krallen zurück." Dann wandte er seine Aufmerksamkeit auf mich: „Neun Uhr bei mir?"
What? Wollte er nicht mit mir essen gehen??? Warum genau sollte ich dann zu ihn kommen?
„Gott, so wie du dich anstellst, wirst du für immer Single bleiben." Lachte Julia und bekam einen bösen Blick von ihm, der sie aber null beeindruckte.
„Nein, ich werde nicht kommen." Ließ ich ihn wissen und versuchte seine Hand von meiner Schulter zu schütteln. Ohne Erfolg, er hatte ziemlich starke Hände.
„Warum? Wegen deiner kleinen Freundin?" Bekam ich eine Gegenfrage und seufzte: „Das geht dich erstens gar nichts an und zweitens würde ich eher einen wild fremden Daten, als nur daran zu denken mit dir auf eines zu gehen."
Er ging mir Momentan tierisch auf die Nerven mit seiner selbstverliebten Art, der Hand auf meiner Schulter und weil er mich davon abhielt nach Rose zu sehen.
„Wieso verstehst du es nicht? Es ist so offensichtlich..." Er beugte sich zu mir runter. Ich auf der anderen Seite versuchte ihn wegzuschubsen, aber bevor meine Freundinnen irgendetwas tun konnten, flüsterte er mir ins Ohr: „... Ich kann dir nämlich das geben, was sie und kein anderen Girl dir bieten kann."
Ich merkte wie mir von diesem Satz schlecht wurde. Wie konnte man nur sowas sagen? Vor allem ernst gemeint?
„Lass mich los, du bist so widerlich." Versuchte ich ihn erneut von mir wegzustoßen. Wieder ohne Erfolg.
Unglaublich, wie wir hier nicht alleine, sondern mit mehr als 400 Leuten saßen, aber keiner davon mitbekam oder etwas dagegen unternahm, weil jeder zu beschäftigt mit der eigenen Konversation war.
Ich wollte nur weg von ihm. Von seiner dreckigen Berührung und seinem viel zu starken Aftershave... Er widerte mich so an.
„Sie hat gesagt du solltest sie los lassen." Hörte ich dann eine für Außenstehende ruhig Stimme. Sie war allerdings alles andere als ruhig.
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Hey Leute.
Kurze Nachricht... Ich werde in den nächsten Wochen nicht mehr so oft veröffentlichen können. Ich werde wenig Zeit haben und entschuldige mich dafür...
Ich versuch wenigstens ein Kapitel pro Woche zu veröffentlichen.
Es tut mir Leid...
Aber viel Spaß beim lesen und danke fürs Voten 😀
~JustStayCool
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