Kapitel 60

Am nächsten Tag ging ich in die Uni und kam erst um 16 Uhr dort raus. Danach fuhr ich gleich zu Rose ins Krankenhaus und es war mehr als nur peinlich, als mein Magen dort dann anfing zu Knurren. Klar, ich hatte nichts gegessen, das einzige an was ich denken konnte, war endlich ins Krankenhaus zu gehen. Naja, sie schickte mich dann nur nach einer Stunde weg, damit ich etwas essen gehen konnte. Was ich auch tat und besuchte dann Dorothea, die mich über Rose und mich ausquetschte, als würde sie jedes einzelne Detail herausbekommen wollen. Sie schaffte es, aber meine Gefühle konnte ich vor ihr erfolgreich verheimlichen.

Am Tag darauf konnte ich Rose nicht besuchen kommen. Sobald ich von der Uni kam, setzte ich mich gleich hin und lernte den ganzen restlichen Tag. Ich lernte, bis in den späten Abend hinein und ich fast auf meinem Schreibtisch einschlief. Ich betete, dass ich alles für den Test gelernt hatte. Ich wollte es so gut wie nur möglich machen und dafür müsste ich so vieles wie nur möglich wissen. Ich lernte alles. Wirklich alles was ich im letzten Semester aufgeschrieben hatte. Die meisten Sachen musste ich eher wiederholen anstatt lernen, aber dennoch war es wirklich anstrengend.

Am Ende fiel ich halb tot aufs Bett und schlief sofort ein. Mein Glück war, dass der Test erst um 12 Uhr war, also hatte ich noch neun Stunden zu schlafen, bevor ich dort sein musste.

„Sarah! Wach auf! Du darfst nicht den Test verschlafen!" Weckte mich Jane auf und ich wälzte mich stöhnend auf die andere Seite: „Es ist neun Uhr!" Das war Antwort genug und sie hielt kurz inne: „Steh trotzdem auf! Frühstück ist gleich fertig..." Uff, Jane war bei sowas immer nervöser, als Luke oder ich. Als wäre sie eine Mutter, deren Kinder gerade Abitur schrieben...

Ich allerdings blieb liegen. Noch für eine ganze weitere Stunde, bis Jane wieder rein patzte und sich aufführte, als wäre ich eine Stunde zu spät. Ich hatte keine Wahl, ich musste aufstehen und langsam würde es such Zeit. Seufzend schleppte ich mich ins Badezimmer und putzte fast fünf Minuten in Zeitlupe meine Zähne. Ich war so gut wie immer low drauf, wenn ich aufstand, aber gleich nach dem Essen war ich wieder voller Motivation und Energie. Ja, man kann sagen, dass ich erst durch das Frühstück wach wurde und genau deshalb tischte mir Jane ein riesiges Frühstück auf. Wer sollte das alles bitte essen?! So hat für uns drei war es immer noch zu viel...

„Und, nervös?" Fragte Luke und ich schüttelte den Kopf: „Noch nicht, aber das kommt noch." Mit Sicherheit würde ich nervös werden... Diese Probe war sehr bedeutsam und ich wollte darin so gut wie es nur ging, abschließen.

„Schaffst du schon." Widmete er sich wieder seinem Pancake zu. „Natürlich schafft sie das, sie ist viel zu schlau um es nicht zu schaffen." Versicherte Jane zuerst Luke und gleichzeitig mir.

„Ich sollte mich dann mal umziehen." Brachte ich meinen Teller in die Küche, nachdem ich fertig war und ging schnell unter die Dusche. Ich hatte noch zwei Stunden um mich fertig zu machen und die wichtigsten Notizen nochmal durchzugehen. Wenig Zeit für mich und duschte deshalb im High Speed.

Ich ging jeden einzelnen Punkt in meinem Kopf durch, egal ob es beim Zähne putzen war, oder ich meine Socken anzog, ich ratterte alles runter, was in meinem Kopf war und ich gab zu, es war nicht schlecht... Ich würde es schaffen, dass war mir klar, aber ich musste es mit der best möglichen Punktzahl schaffen.

„Sarah, du musst los!" Riss mich Luke aus den Gedanken. Also nahm ich meine Tasche, meine Flasche Wasser und den Apfel, bevor ich zu den anderen ging.

„Okay, Sarah. Tief durchatmen und ganz relaxed bleiben,..." Machte es mir Jane vor und ich musste lachen: „Jane, das solltest lieber du machen. Du bist nervöser, als ich."- „Stimmt." Gab sie ehrlich zu und machte weiter mit der Atem Übung.

„Viel Erfolg, Kleine. Zeig deinem Professor, was du drauf hast." Umarmte mich Luke und hielt für mich die Tür auf.

„Okay, danke... Ciao, bis später." Ging ich raus und lief die Treppe runter. „Du schaffst das, Sarah!" Schrie mir Jane hinter her, so laut, dass es unsere ganze Nachbarn wahrscheinlich gehört hatten.

Sobald ich aus dem Haus trat, strahlte mir die Sonne schwach entgegen. Es war zwar noch etwas kalt, aber man müsste nicht mehr mit dickem Parker oder Mantel herum laufen. Es regnete such nicht, also ging der Tag schon mal perfekt an.

Auf dem Weg zur Uni schaute ich keiner meiner Unterlagen an, ich konzentrierte mich darauf an alles andere zu denken und meinem Hirn noch eine kurze Pause zu gönnen, bevor ich dann für mehrere Stunden auf einem Stuhl sitzen und nur auf einen Stapel Papier fokussiert sein musste.

Nach fast einer Stunde betrat ich dann den Saal, in dem die Prüfung statt fand und wurde gleich von Olivia begrüßt: „Oh mein Gott! Ich werde das nicht hinkriegen!" Olivia gehörte zu den Personen, die sich selber immer Panik machten... mich wundert's, dass sie noch nie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. „Komm runter, Olivia. Es ist nur eine Prüfung..." Versuchte ich mein bestes, aber war überfordert, als die anderen auch noch dazu kamen.

„Ich glaube, ich kippe um!" Das war Julia, klein, rothaarig mit einer riesigen Brille auf der Nase. Sie sah aus, wie der Typische Streber, nur verhielt sie sich nicht sonderlich wie einer.

„Das ist ganz einfach. Entweder wir schaffen das und sind unserm Ziel einen Schritt näher, oder wir verbacken es und werden als Obdachlose Bettler unter einer Brücke laden. Kein Grund nervös zu sein..." Darf ich vorstellen, Scarlett. Sie war miserabel darin anderen Mut zu machen, aber sensationell in Angst machen...

„Scarlett! Das hilft uns nicht weiter..." Kam noch Mace dazu und spätestens jetzt, blockierten ihr den ganzen Eingang. Jeder, der jetzt vorbei kommen wollte, musste sich an uns vorbei quetschen...

„Leute!" Brachte ich sie alle zum schweigen, „Dieser Test wird nicht einfach, das stimmt. Aber wir gehören zu den besten unseres Kurses, also reißt euch zusammen und besteht den Test, verstanden?" alle nickten schweigend und ich lächelte. Sie hatten sich beruhigt, dass war schon mal gut. „Und jetzt kommt schon, der Professor ist da." scheuchte ich sie alle zu ihrem Platz und seufzte erleichtert.

„Okay... Guten Morgen allerseits." Begrüßte uns der Professor mit einem breiten Grinsen, „Ich hoffe, ihr habt alle fleißig gelernt, denn ansonsten könntest ihr gleich aufstehen und gehen." wow, sehr motivierend. Olivia und Julia wurden in Sekundenschnelle wieder nervös. „Sobald ihr den Test vor euch liegen habt, dürft ihr anfangen. Also viel Erfolg."

Ich atmete nochmal tief durch, bevor ich meine Blätter umdrehte und meinen Namen oben hinschrieb. Bei der ersten Frage musste ich kaum überlegen und schrieb sofort die Lösung hin,... ich hoffte das ging auch weiter so.

...
...

Vier Stunden später...

Erschöpft lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Ich würde rechtzeitig fertig und soweit ich es mitbekam, die zwei neben mir auch. Der Professor hatte Recht gehabt, sie war nicht einfach gewesen, nicht so wie viele es sich erhofft hatten. Ich sah um mich herum glückliche, schläfrige und fast weinende Gesichter. Bei jedem Lieds anders und ich wusste nicht wirklich, wie ich mich nach dem Test verhalten sollte. Ich hatte kein schlechtes Gefühl, aber ich hätte gerne mehr Zeit zum antworten der Fragen gehabt.

„Mein Gott, war die scheiße!" Stöhnte Scarlett und drehte sich zusammen mit Mace um. Sie saßen vor uns und mussten sich dementsprechend nur um 90 Grad drehen, um mit uns sich unterhalten zu können.

„Verdammt, ich hätte sie nicht so schwer erwartet. Ich mein, wer stellt solche Fragen?!" Stimmte ihr Julia zu und sah den Professor mit bösen Blick an. Ihr Glück, dass er es nicht gesehen hatte...

„Aber wir würde. Alle fertig, also ist das schon positiv zu sehen." Klatschte Olivia in die Hände und Mace nickte: „Keiner hat angefangen zu heulen, noch ein positiver Punkt."

„Wir können nur abwarten, bis wir sie rauskriegen." Zuckte ich mit den Schulter. „aber..." setzte ich an, würde aber durch das Klingeln meines Handys unterbrochen, „... entschuldigt."

Es war Luke.

„Hey und ja, bevor du fragst, der Test verlief ganz gut." Beantwortete ich gleich seine noch ungefragte Frage.

„Das ist gut zu hören,... aber ich rufe wegen was anderem an." Seine Stimme war ernster, als mir lieb was.

„Luke, was ist los?" Mit diesem Satz hatte ich die ganze Aufmerksamkeit von den vier Mädels um mich herum, aber das störte mich im Moment wenig.

„Ist was mit Jane?" Ich betet, dass er nein sagte. Aber wegen wem sollte er sonst anrufen?

„Nein, ihr geht es gut..." Er machte eine kurze Pause, „Weißt du, wo Rose ist?" Rose? Warum fragte mich das? „Sie ist im Krankenhaus, sie kann frühestens erst in vier Tagen entlassen werden." Die Droge war noch nicht vollständig aus ihrem Blut, deshalb kann es noch unerwartete Folgen in den nächsten Tagen haben. Der Arzt meinte, dass es wirklich notwendig wäre, dass Rose noch im Krankenhaus bleibt.

„Da ist sie nicht mehr."

Was?!

„Was meinst du damit?!?" Hackte ich gleich nach, spürend wie mein Herz schneller schlug.

„Brian wollte sie besuchen, aber der Arzt hat ihm gesagt, dass sie sich gestern Abend selbst entlassen hat, obwohl er sie davon mehr mal abgeraten hat." Erklärte er.

„Wie kann er sie gehen lassen?! Sie wäre vor drei Tagen fast gestorben und jetzt lässt er als Arzt sie gehen?!" Wie konnte man nur jemanden gehen lassen, der noch so krank war?!

„Sie ist schon Volljährig, sie darf machen und lassen, was sie will." Seufzte er, „Also weißt du nicht, wo sie ist, oder sein könnte?"

„Nein, ich habe sie vorgestern das letzte Mal gesehen." Wie konnte sie nur einfach gehen? Rose hatte wirklich eine Vorliebe einfach zu gehen und niemanden Bescheid zu geben wohin.

„Okay. Wir versuchen sie weiterhin erreichen, komm nach Hause, sobald du aus hast." Bat er mich und ich nickte: „Ruf sofort an, wenn was ist." und legte auf.

„Was ist passiert?" Fragte gleich Olivia und ich rieb mir verzweifelt die Stirn: „Rose, eine Freundin von mir, hat sich gestern Abend aus dem Krankenhaus selbst entlassen, obwohl sie vor drei Tagen fast gestorben wäre." Ich behielt es kurz, ich wollte nichts von den Drogen erzählen.

„Und die Ärzte haben das einfach erlaubt?" Verstand Mace nicht. „Mussten sie. Sie ist 19, bald 20, sie hat das Recht selbst zu entscheiden."

„Warum bitte macht sie sowas? Man hört normalerweise auf Ärzte!"

„Ich habe keine Ahnung." Gab ich ehrlich zu.

Wir mussten noch eine halbe Stunde hier rumsitzen, bis wir gehen durften. Was ich hasste, ich wollte nach Hause, Rose suchen gehen. Ich platzte hier gleich vor Sorge...

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