Kapitel 49

Ich war mir nicht ganz sicher, was ich ihr sagen sollte.

Hey, Rose. Also, wenn jemand fragt, du kannst mich nicht leiden und behandelst mich immer noch scheiße.

Hi, wenn jemand von den sieben zu uns schaut, musst du mich scheiße behandeln oder beleidigen, okay?

Würdest du mich bitte genauso behandeln, wie vor einigen Wochen, wo du mich überhaupt nicht leiden konntest? Nur solange, bis wir alleine sind, natürlich...

Das konnte ich nicht bringen. Aber was sollte ich bitte sagen?! Oh man, dass alles war immer so anstrengend kompliziert...

Mit jedem Schritt den ich ihr näher kam, gingen mir alle Ausreden aus, die ich bis dahin gesammelt hatte. Ich wollte sie nicht anlügen, oder anders dastehen lassen, wie sie kn Wirklichkeit war, aber im Moment hatte ich nicht wirklich eine Wahl, wenn ich Rose' mir anvertrautes Erzähltes nicht weiter erzählen wollte. Hoffentlich verstand sie es, immerhin tat ich es um ihr zu zeigen, dass sie mir alles anvertrauen konnte und nicht zweifeln musste, dass ich es nicht für mich behalten würde.

Ich hatte zum Trost wenigstens ein perfektes Timing. Rose hatte sich von ihrem Kollegen verabschiedet und ging in Richtung einer ruhigeren Stelle. Kurz bevor sie hinter einer Tür verschwinden konnte, holte ich sie ein und war wie sonst auch immer von ihr geflasht. Sie war wirklich wahnsinnig schön und sah es selber nicht. Ich tat es und war jedesmal überfordert, ich befürchteten, dass ich es wahrscheinlich nie in den Griff bekommen würde...

„Hey." Lächelte sie mich leicht an und hielt mir die Tür hinter sich auf, auf der eigentlich Zutritt nur für Angestellte stand. Ich ignorierte es, dort innen war es leiser und besser sich zu unterhalten... Hinter der Tür war dasAngestellten Zimmer, wo ihre Sachen drinnen waren, wie Jacken, Arbeitskleidung und sonstiges.

„Wie gehts es dir?" Fragte sie gleich und sah mich etwas besorgt an. So wie sie mich ansah, kam es mir vor, als würde sie durch all meine Schutzmauern sehen können, direkt auf die wahre Sarah. Als würde sie wissen, wann wirklich ich oder meine Fassade sprach. Ich brach förmlich unter ihren Blick, egal wie sehr ich mich anstrengte, es nicht zu tun, ich schaffte es einfach nicht.

„Mir gehts wieder besser." Gab ich ehrlich zu und sah kn ihre stechend blauen Augen, die etwas heller als sonst aussahen. Musste an dem Licht liegen, aber bei einem blieben sie immer noch gleich. Man konnte ihnen nichts ablesen oder aus ihnen herauslesen. Es war hoffnungslos und irgendwie ließ es mich leicht verzweifeln. Augen halfen einem wahnsinnig andere Menschen zu verstehen, aber bei ihr war es eine ziemliche Herausforderung. Allerdings sah ich ihr was an... irgendwas ging in ihrem Kopf vor. Sie wirkte angespannte als sonst und zum ersten Mal sah ich ihr an, dass sie mir wirklich was sagen wollte, aber sich nicht sicher war oder nicht wusste wie. Wollte sie mit mir über ihre Vergangenheit reden? Ist ihr was passiert?... Ich malte mir natürlich gleich das schlimmste aus und versuchte mich irgendwie zu beruhigen, so weit es ging. Sie würde es mir schon sagen, oder? Was wenn nicht...?

„Was ist los?" Platzte es einfach aus mir raus und sie wirkte etwas überrascht. „Ich seh es dir an, Rose." Erklärte ich kurz und das überraschte sie anscheinend nur noch mehr.

„Äh..." versuchte sie sich wieder zu fassen und überlegte kurz, „... Ich muss wahrscheinlich für eine Weile weg." Mein Herz stoppte förmlich. Ich hatte nicht mit so einer Nachricht gerechnet und die war für mich definitiv schlimm. Ich hielt es schon ein paar Tage ohne die nicht aus, wie sollte ich dann Wochen aushalten? Stopp, wie lange war für sie eine Weile?

„Wie lange?" Sie sah auf den Boden: „Ich weiß es nicht."- „Und warum?" Hakte ich nach und sie hob ihren Blick wieder: „Wegen der Arbeit." Oh okay. Dann musste sie gehen, das verstand ich. Warum hat mir Ryan dann nichts gesagt?

„Dann viel Spaß." Ich wollte nicht, dass sie ging. Ich wusste nicht, wie lange sie weg war und mit wem. Am liebsten würde ich mit gehen, aber mir war klar, dass das nicht ging. Ich wollte Rose einfach nicht gehen sehen... Ich musste und das fraß mich von Innen auf. Bevor ich allerdings noch was anderes sagen konnte, fing mein Handy an zu klingeln. Es war niemand anderes als Luke. Er wollte mit Sicherheit wissen, wo ich war und das bedeutete, dass sie nach mir suchen kamen. Ich musste schnell machen, also drückte ich ihn weg und wandte mich wieder defekt zu Rose.

„Hör zu. Meine Schwester und ihre Freundin sind hier und sie denken immer noch, dass wir nicht gut aufeinander zu sprechen sind..." ratterte ich ohne Pause runter, „Also wollen sie mit dir reden. Egal was sie sagen, nehme es nicht ernst, ich weiß, dass du das komplette Gegenteil bist, okay?"

Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen: „Warum sagst du Ihnen nicht einfach, dass alles in Ordnung zwischen uns ist?"- „Weil ich dann so einiges erklären müsste. Persönliches von mir und von dir, damit sie es verstehen." Jetzt verstand sie es und nickte: „O-..."- „Sarah?!" Platze Jane in den Raum rein, „Da bist du ja! Wir haben uns schon So-... Oh hey, Rose." Bemerkte sie sie dann, die nur etwas als Begrüßung lächelte.

Keine fünf Sekunden später kamen auch die ganzen anderen rein. Klar, dass gleich alle kommen mussten.

Brian legte einHand auf Rose Schulter: „Hat James sich um die Kisten gekümmert?" Sie nickte: „Sie treffen morgen ein."- „Okay, Rose du hast gleich Feierabend, du kannst heute früher gehen, es ist nicht viel los." Sah Ryan kurz auf seine Uhr um hielt ihr ihre Jacke hin, die sie gleich anzog.

„Rose?!" Sah Sophie fragend zwischen mir und Rose. Oh verdammt, ich hoffte ich hatte sie genug gewarnt, was jetzt auf sie zukam. Ich sah in Sophies und Louras Gesichtern, wie überrascht sie waren, dass das wirklich Rose war. Klar, die hatten jemanden weniger... schönen erwartet. Diese Menschen stellt man sich oft als weniger hübsch vor...

„Ja?" Fragte Rose und hatte die Aufmerksamkeit meiner Schwester.

Loura neben mir hatte sich wohl von dem Schock von vorhin erholt und ging ein paar Schritte auf sie zu: „Du bist also die Rose, die nichts besseres zu tun hat, als Sarah blöd anzumachen, mh?" Oh Gott, jetzt ging es los.

„Loura, es ist alles g-..." versuchte ich irgendwie Rose da rauszuhelfen, aber meine Schwester  musste mich natürlich unterbrechen: „Wir haben das hier schon im Griff, Sarah." und wandte sich Rose wieder zu, „Was dich betrifft, Rose. Wenn du nicht endlich anfängst dich wie jemand erwachsenes zu benehmen, werden wir es dir mit Freude beibringen." Ich kannte diesen Blick von ihr, sie war sauer und das konnte jeder hier sehen.

„Ich warne dich, leg dich nicht mit uns an. Immerhin haben wir den wohl nächtigest es Clan hinter uns stehen..." Kam von Loura, aber den Punkt verstand Rose nicht. Fragend sah sie mich kurz an. Das merkte auch Loura: „Die Santos?" Half sie ihr auf die Sprünge, aber bei Rose klingelte immer noch nichts. Wie konnte jemand die Santos nicht kennen?! „Egal, was du wissen solltest, ist, dass du dich lieber nicht nochmal Sarah gegenüber scheiße verhalten solltest. Immerhin wissen wir ja jetzt, wo wir dich finden können und ein fucking Anruf von ihr genügt, um dir dein Leben zur Hölle zu machen."

Rose stand einfach nur da, hob eine Augenbraue und sagte nichts.

„Bist du sicher das das die richtige Rose ist?" Fragte mich Sophie, „Oder hat sie nur verlernt zu sprechen?"

Unbeeindruckt stand Rose noch immer am selben Fleck und sah uns weiterhin an. Es war für ein paar Sekunden still, bis dann Rose müde ein: „Das wars schon?" gab.

Jetzt waren die beiden wirklich angepisst.

„Was denkst du eigentlich wer du bist?" Kam Loura ihr deutlich angepisst gefährlich nahe, aber jeder hier wusste, dass sie gegen Rose keine Chance hatte.

„Du hattest recht, Sarah. Sie ist eine Bitch, ein Arschloch und eine Schlampe alles zusammen. Gut ausgesuchte Begriffe von dir, passen wie angegossen." Als meine Schwester diesen Satz sagte, lief es mir wirklich eiskalt den Rücken runter. Es war ewig her, als ich Rose so genannt hatte und damals hatte ich sie gehasst.

„Eine heiße Schlampe." Warf Maria in der Auseinandersetzung mit rein, aber das half nicht wirklich.

Ich merkte, dass Brian und Ryan sich verzweifelt ansahen. Als wäre hier gerade was passiert, was die Situation hier komplett verändert hatte...

Rose Augen hingegen lagen auf meine, ich konnte nichts aus ihnen herauslesen, aber ihrem Gesichtsausdruck nach fühlte sie gerade eine Mischung aus Wut und Schmerz. Eher ungläubig über Sophies Bezeichnungen für sie, die ich ihr gegeben hatte, wandte sie ihren Blick weg von mir. Ab dem Moment wusste ich, dass ich wirklich was falsch gemacht hatte.

„Ich..." versuchte ich irgendeine Erklärung zu finden, aber fand keine. Warum fiel mir nichts ein, wenn ich es am dringendsten brauchte?!

Selbst Sophie und Loura merkten, dass sich irgendwas schlagartig geändert hatte. Verwirrt warteten sie ab, was hier gerade plötzlich los war.

„Ich sollte gehen." Sagte sie eher zu Ryan und Brian, die vor der Tür standen. Ohne mir noch einen minimalen Blick zuzuwerfen ging Rose aus dem Raum und ließ uns anderen alle in Stille zurück.

„Was war das jetzt?!" Fragte Jane, was den meisten durch den Kopf ging. Ich starrte auf die etwas offen stehende Tür und merkte einen etwas in mir. Einen neuen Schmerz.

„Ich muss ihr nach." Entschloss ich und wollte durch die Tür ihr nach laufen, aber Brian hielt mich fest: „Nein. Ryan geh du." Sein Bruder zögerte nicht und rannte aus dem Raum in die Richtung in der Rose verschwunden war.

„Brian!" Bat Luke ihn um eine Erklärung, die er auch gab: „Rose reagiert sehr empfindlich auf das Wort Schlampe."

Gott, was hatte ich nur getan?

________________________________

Danke für alle, die mir gratuliert haben. Ihr seid echt die Besten Leser, die man sich vorstellen kann.
Danke, danke, danke, danke💚💚💚💚

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top