Kapitel 45

ich „Wann kommen sie endlich?!" Sah ich ungeduldig zum Ausgang des Terminals, in den die Passagiere aus Amerika kamen.

„Seid ihr sicher, dass das der richtige ist?" Riss ich Luke den Zettel aus der Hand und sah nochmals alles durch.

„Beruhige dich, Sarah. Sie kommen gleich..." Legte er mir eine Hand auf die Schulter. Er hatte recht, sie würden in ein paar Minuten da raus kommen... Aber bis dahin konnte ich nicht mal still auf einem Fleck stehen bleiben. Wieso konnte die Zeit nicht einmal schneller laufen?!

Menschen kamen aus dem Ausgang. Manche erleichtert endlich angekommen zu sein, andere geschockt über die Kälte und dem totalen Unterschied zu New York. Das erinnert mich irgendwie an mich. Ich hatte Tage gebraucht um mich an das Wetter und der Stille im Vergleich zu New York zu gewöhnen, obwohl hier in London wirklich was los war. Immer mehr Leute kamen um die Ecke und ich streckte meinen Hals, stellte mich auf den Zehnspitzen, um irgendwo meine Schwester und ihre Freundin zu entdecken... Diese Sekunden verstrichen qualvoll lange, als würde alles in Zeitlupe vergehen.

Wo waren sie nur?

„Da sind sie!" Zeigte Jane in eine Richtung und ich wandte meinen Blick sofort nach links.

Sie waren wirklich da. Beide winkend und ich konnte einfach nicht anders als loszurennen und mich quasi auf meine Schwester zu werfen. Sie fing mich glücklicherweise auch auf und drückte mich fest an sich. Keiner von uns sagte was, dass einzige, was wir taten war weinen. Gott, ich hatte sie so vermisst.

Die anderen kamen auch dazu und gingen erstmal zu Loura, die von denen beiden noch frei war... Ich ließ Sophie immer noch nicht los und sie küsste mich auf die Stirn: „Du weißt gar nicht, wie sehr du uns da drüben fehlst." Ich seufzte leise: „Ihr fehlt mir auch..."

„Hey, bekomme ich Sarah bitte auch mal?" Kam uns dann lächelnd Loura dazwischen.

„Wäre nett, wenn du mal teilen würdest." Meinte dann auch noch Jane zu mir und ich hatte keine Wahl, als Sophie loszulassen.

„Bist ganz schön... erwachsen geworden." zwinkerte mir Loura zu. Lachend fiel auch ich ihr um den Hals: „Du hast dich kein bisschen verändert."- „Es waren nur fünf Wochen, Sarah. Da ist es schwer sich wirklich zu verändern."

Von den zwei in den Armen genommen zu werden, tat mehr als nur gut. Es war schwer aufzuhören, ich war einfach so unendlich froh sie hier zu haben... und ich werde jeden einzelnen Moment mit ihnen genießen. Ich liebte die beiden so sehr...

„Na Luke, hast doch einen ziemlich guten Geschmack..." Begutachtete Loura Ryan, der etwas verlegen und wahnsinnig nervös sich am Nacken kratzte.

„Zum Glück weiß ich, dass du und er für eine andere Liga spielt... Sonst müsste ich an sich Angst haben, dass du ihn mir nimmst." Grinste Luke Loura an und sie lachte: „Er könnte mir nichts im Ansatz bieten, was Sophie übertreffen würde... also sorry, Boy, aber no way."

„Gut zu wissen." Küsste meine Schwester ihr auf die Wange und wandte sich dann Brian zu: „Schön dich mal kennenzulernen, Brian. Wir haben schon sehr sehr viel über dich gehört." war wahrscheinlich eine Anspielung auf Janes ständige Schwärmerei über ihn.

„Danke, gleichfalls." Lächelte er und auch ihm war die Anspannung und Nervosität noch deutlich anzusehen.

„Dann gehen wir mal..." Schlug Jane vor. Gentleman mäßig nahmen die drei Jungs die Koffer und wir liefen den Weg zurück, den wir gekommen waren. Bis wir dann am Ausgang stehen blieben, dank einer wichtigen Erkenntnis von mir: „Äh, Leute?" Mich sahen alle an. „Wir haben da was nicht ganz durchdacht..." Hatten wir wirklich nicht. Wir waren insgesamt sieben Leute... und das Auto hatte insgesamt nur fünf Sitze.

„Das ist kein Problem..." Winkte Brian ab, „Ryan und Luke werden ein Taxi nehmen."- „Was?! Warum wir?!" Protestierten sie gleich, aber er gab nur eine logische Antwort: „Mir gehört das Auto, also werde ich fahren. Jane ist meine Freundin, also wird sie definitiv nicht mit dem Taxi fahren. Loura und Sophie sind gerade angekommen und Sarah ist Sophies Schwester. Ist nur fair..." Geschlagen mussten sie zustimmen und verabschiedeten sich kurz, bevor sie nach einem Taxi Ausschau hielten.

„Hasts du gut gemacht." Umschlang Jane ihren größeren Freund und er sah sie nur lächelnd mit einem verliebten Blick an.

„Die zwei sind echt süß." Gab Loura zu und Sophie nickte: „Ryan und Luke aber auch..."- „Ja sind sie und ich könnte mir keine besseren Partner für Jane und Luke vorstellen." Stimmte ich Ihnen zu.

Jane umarmte immer noch ihren Freund und redete mit ihm leise, aber mit einem ständigen Grinsen. „Wir sollten warten." Schlug meine Schwester vor... das taten wir auch. Ganze drei Sekunden, dann kam den beiden Loura dazwischen. Sie bohrte sich zwischen Ihnen und schob sie quasi auseinander: „Das ist voll süß, aber... Schluss damit. Ich habe einen Jetlag und bin kein Fan davon im stehen zu schlafen.... ihr habt euch später immer noch, also setzten wir alle unseren Arsch in das Auto. Einverstanden? Gut. Los gehts."

Lachend folgten wir ihr zum Auto. Was, wir hinterher bemerkten, im Halteverbot stand und fuhren zurück in die Innenstadt. Die beiden hatten Glück, dass wir noch ein Gästezimmer hatten. Allerdings sah ich es nur kommen, dass es wohl eine Herausforderung sein werden wird uns zu fünft ein Bad teilen zu müssen... Da wird es quasi ums nackte Überleben gehen. Wer einigermaßen pünktlich fertig sein wollte, musste unglaublich schnell sein, vor allem da Sophie jetzt da war. Sie war der ungeschlagene Champion, wenn es um die länger der verbrachten Zeit im Bad ging. Das wusste ich aus eigener Erfahrung.

„So, wann treffen wir Maria?"

Oh. Maria.
Wie so oft in hatte ich sie komplett vergessen... Mir war irgendwie unwohl an den Gedanken Maria meiner Schwester und Loura offiziell als meine Freundin vorzustellen. Ich möchte Maria,wirklich, aber ich liebte die nicht. Zumindest noch nicht. Vielleicht könnte es ja noch was werden, aber in nächster Zeit bezweifelte ich es stark. Ich hatte gerade wirklich keinen Kopf für eine Beziehung und ich mochte ebenfalls nicht die Bezeichnung offiziell.

Es war einfach noch zu früh... redete ich mir zumindest ein.

Ich zuckte mit Schultern und gab ein kurzes: „Mal schauen..." Mir war klar, dass die beiden eine andere Reaktion von mir erwartet hatten, wenn es um meine ‚Freundin' ging, aber ich hatte keine Motivationen ihnen irgendwas vorzuspielen.

„Und diese Rose?" Kam die Frage von Loura, die mich ruckartig aufblicken ließ. Allein beim erwähnen ihres Namen spielten meine Gefühle irgendwie verrückt. Ich wollte sie ihnen wirklich vorstellen, nichts anderes als das... nur wusste ich, dass Rose kein großer Fan davon sein würde.

„Ich muss mich dringend mit ihr unterhalten." Allein Louras Gesichtsausdruck verriet, dass sie auf das Treffen mit nicht sonderlich positiven Absichten sah. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür. Klar, es war nur logisch. Ich hatte den beiden nur von Rose ‚schlechten' Verhalten mir gegenüber erzählt. Nichts von der anderen Rose Smith, die das komplette Gegenteil von der fiesen war. Von der ängstlichen, erschöpften, zurückhaltenden, zuvorkommenden, hilfsbereiten und netten Rose, die ich zum Glück am vorherigen Tag kennenlernen durfte. Sie dachten immer noch, dass wir uns gegenseitig nicht ausstehen konnten und wollten mir helfen, in dem sie ihr quasi klar machten, dass sie nicht so mit mir umgehen sollte...

Verdammt.

Und jetzt? Ich konnte schlecht erzählen, was alles passiert war, ich wollte das alles ja erstmal für mich behalten. Ich brauchte irgendeinen Plan, dass die beiden nicht auf Rose tragen. Obwohl ich es an sich wollte, sie war so... anders und so besonders, ich wollte sie ihnen unbedingt vorstellen. Aber das würde am sinnvollsten erst irgendwann später passieren, wenn sich die Lage mit Rose und mir verbessert hat.

„Ich weiß nicht... Sie ist momentan ziemlich beschäftigt." Versuchte ich das Treffen der drei irgendwie zu vermeiden.

„Sie wird schon Zeit finden... Das kriege ich schon irgendwie hin." Meinte dann Brian und ehrlich, ich hätte ihm am liebsten aus dem Auto geworfen. Verdammt, wieso versuchte er uns zu helfen?!?!

„Das ist gut,.. ich kann's kaum erwarten." Grinste Loura schon vor Vorfreude und in diesen Augenblicken, erinnerte sie mich wirklich an Sina. Dieser Drang Probleme durch Gewalt zu lösen, lag wohl in der Familie... zumindest was den jüngeren Santos betrifft. Sie versuchten es immer mit reden, zumindest das erste mal. Beim zweiten Mal sprachen die Fäuste... Da hatten Claire, Douglas und Loura wohl dasselbe im Blut, wie Sina. Ich meinte nicht, dass sie gewalttätig wären, das stimmt nicht. Sie mögen es bloß nicht, wenn man ihnen oder ihrer Familie den nötigen Respekt gibt... Was nicht sonderlich oft passierte. Ihr Status alleine macht klar, dass man sich lieber nicht mit ihnen anlegen sollte.

Ich sah Sophie Hilfesuchend an, aber sie verstand es nicht. Klar, sie dachte immer noch Rose und ich Warren nicht gut aufeinander zu sprechen.

Ich musste mir was einfallen lassen...

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