Kapitel 9

Als ich mich auf meinen Platz setzte, spürte ich ein leichtes Ziehen in der Magengegend, als ich Noah sah, wie er zu seinen Freunden ging. Ein Hauch von Enttäuschung streifte meine Gedanken, als ich bemerkte, wie er sich von mir entfernte, aber ich zwang mich, diese Gefühle zu unterdrücken. Stattdessen lenkte ich mich ab, griff nach meinem Handy und begann, durch die Nachrichten zu scrollen.

In einem unbedachten Moment öffnete ich Noahs chat, um sein neues Profilbild zu sehen. Sofort überkam mich ein Gefühl der Verlegenheit, als mir bewusst wurde, dass ich mich dabei ertappte, ihn auf diese Weise zu betrachten. Ich ließ mein Handy schnell sinken und warf einen flüchtigen Blick auf Noah, der mittlerweile auf seinem Platz saß.

Ein tiefer Atemzug half mir, meine Gedanken zu sammeln, und ich zwang mich, den Blick nach vorne zu richten, als unsere Lehrerin den Raum betrat und der Unterricht begann. Trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass mein Verstand immer wieder zu Noah wanderte, während ich versuchte, mich auf die Lektion zu konzentrieren.

Während des Französischunterrichts herrschte eine lebhafte Umgebung im Klassenzimmer. Die Schüler saßen in Gruppen zusammen, einige vertieft in Gespräche über die Vokabeln und Grammatikregeln, andere leise murmelnd, während sie Dialoge übten.

Madame Dubois bewegte sich geschickt zwischen den Schülern hin und her, ihre Stimme sanft, aber bestimmt, während sie Fragen beantwortete und Erklärungen gab. Ihr Französisch war makellos und ihre Geduld schien grenzenlos, als sie sich bemühte, jedem Schüler zu helfen.

Die Luft war erfüllt von einem Sammelsurium aus französischen Sätzen, manchmal korrekt, manchmal etwas holprig. Schüler baten um Korrekturen ihrer Aussprache, während andere sich gegenseitig unterstützten, um schwierige Konjugationen zu meistern.

Zwischendurch unterbrach Madame Dubois den Unterricht, um die Klasse zu einem kurzen Rollenspiel aufzufordern. "Paul, stell dir vor, du bist in Paris und möchtest nach dem Weg zum Eiffelturm fragen. Wie würdest du das auf Französisch sagen?" Die Schüler nahmen die Herausforderung an und versuchten, ihre Sätze fehlerfrei zu formulieren.

Währenddessen hörte ich das gedämpfte Kichern einiger Schüler, die sich über ihre Fehler amüsierten, und das konzentrierte Murmeln anderer, die sich intensiv auf ihre Übungen konzentrierten. Es war ein lebendiger Unterricht, voller Energie und Lernwillen.

Die Pause war wie immer ein belebtes Treiben im Schulgebäude. Schüler strömten aus den Klassenzimmern, einige eilten zum Pausenhof, andere blieben im Flur stehen, um sich zu unterhalten oder ihre Schulsachen zu organisieren.

Ein Gemisch aus Stimmen und Gelächter erfüllte die Luft, während die Schüler sich in kleinen Gruppen versammelten, um sich auszutauschen und die kurze Pause zu genießen. Man hörte das Klappern von Schuhen auf den Fliesen und das Klingeln von Handybenachrichtigungen, während sich die Schüler auf ihre Smartphones vertieften.

In einer Ecke des Flurs spielte eine Gruppe von Schülern Tischtennis auf einem improvisierten Tisch, während andere sich an den Getränkeautomaten anstellten, um sich mit Snacks und Getränken zu versorgen.

Lehrer flanierten ruhig durch die Gänge, ein wachsames Auge auf die Schüler haltend, während sie sich entspannten und sich auf die bevorstehende Unterrichtsstunde vorbereiteten.

Es war eine kurze Verschnaufpause inmitten des Schulalltags, eine Gelegenheit für die Schüler, sich zu entspannen, sich auszutauschen und Energie für den Rest des Schultages zu tanken.

Als ich die Haustür hinter mir schloss, spürte ich die Erleichterung, dass der Schultag endlich vorbei war. Der Himmel war wolkenverhangen, und ein kalter Wind blies mir ins Gesicht, als ich den Weg nach Hause einschlug. Meine Gedanken kreisten um das Treffen mit Noah. Es war Wochen her, seit wir uns das letzte Mal außerhalb der Schule gesehen hatten, und ich freute mich darauf, Zeit mit ihm zu verbringen.

Als ich die vertraute Ecke erreichte, in der sich unser Haus befand, beschleunigte ich meinen Schritt. Die Vorfreude auf das Treffen mit Noah ließ mein Herz schneller schlagen. Ich betrat das Haus und wurde von der vertrauten Geräuschkulisse meiner Familie begrüßt.

In der Küche bereitete ich mir schnell einen Snack zu, während meine Gedanken immer wieder zu meinem Kleiderschrank wanderten. Die Frage, was ich anziehen sollte, beschäftigte mich. Ich öffnete die Schranktüren und betrachtete meine Auswahl. Eine Jeans, ein T-Shirt und meine bequemsten Sneaker schienen die beste Wahl zu sein. Es war kein besonders auffälliges Outfit, aber es passte zu meinem entspannten Treffen mit Noah.

Nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, zog ich mich um und betrachtete mich im Spiegel. Zufrieden mit meinem Aussehen und bereit für das Treffen, schnappte ich mir meine Tasche und machte mich auf den Weg zu unserem vereinbarten Treffpunkt.

Die Tür des Cafés öffnete sich mit einem sanften Klingeln, als ich eintrat. Ein warmer Hauch von frisch gebrühtem Kaffee und süßen Backwaren streichelte meine Sinne, als ich den Raum betrat. Das gedämpfte Licht der Leuchten tauchte den Raum in eine gemütliche Atmosphäre.

Mein Blick glitt durch den Raum, bis ich Noah am Tisch am Fenster entdeckte. Sein blondes Haar fiel ihm lässig ins Gesicht, während er auf sein Handy starrte. Als er meinen Schritt hörte, hob er den Kopf, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er mich erkannte.

Ich spürte mein Herz schneller schlagen, als ich mich ihm näherte. Der Klang meiner Schritte wurde von den gedämpften Geräuschen im Café begleitet. Die Stühle rückten leise auf dem Boden, als ich mich setzte.

Noahs Augen trafen die meinen, und seine warme Stimme durchbrach die Stille. "Hey Grace", begrüßte er mich mit einem Lächeln, das bis zu seinen Augen strahlte. Ein Gefühl der Vertrautheit und Freude durchströmte mich, als ich seine Stimme hörte. Ich erwiderte sein Lächeln und spürte, wie sich die Anspannung langsam löste. "Hey Noah", antwortete ich mit einem leichten Lächeln, meine Stimme ein Hauch von Aufregung und Neugier.

Während Noah und ich uns lächelnd begrüßten, näherte sich eine Kellnerin unserem Tisch. Ihr uniformiertes Erscheinungsbild strahlte Professionalität aus, während sie mit einem freundlichen Lächeln auf uns zukam. Ihr lockiges Haar war zu einem ordentlichen Knoten gebunden, und sie trug eine Schürze um die Hüfte.

"Hallo, meine Lieben, habt ihr schon eine Entscheidung getroffen oder möchtet ihr euch noch umsehen?" Ihre Stimme war warm und einladend, als sie uns ansprach.

Ich wandte meinen Blick kurz zu Noah und lächelte, bevor ich antwortete: "Wir würden gerne etwas zu trinken bestellen, bitte." Meine Stimme klang ruhig und höflich.

Noah nickte zustimmend und fügte hinzu: "Ja, zwei Cappuccinos, bitte."

Die Kellnerin notierte die Bestellung auf ihrem Block und lächelte. "Zwei Cappuccinos, verstanden. Möchtet ihr noch etwas zum Naschen dazu, vielleicht ein Stück Kuchen oder Gebäck?"

Ich sah zu Noah, der mit einem Schulterzucken antwortete: "Ein kleines Stück Schokoladenkuchen klingt gut, oder was meinst du, Grace?"

Ein warmes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich nickte. "Ja, das klingt perfekt, danke."

Die Kellnerin notierte auch die Kuchenbestellung und versprach, sie schnell zu bringen. Dann nickte sie uns freundlich zu und machte sich auf den Weg, um unsere Bestellung aufzugeben. Noah und ich sahen uns lächelnd an, freuten uns auf unsere Getränke und genossen die angenehme Stimmung des Cafés.

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