Kapitel 2 - Zusammentreffen


Mit einem Ruck drehte er sich Erschrocken zu Luca um.

„Wie lange bist du schon da?" wollte Marco, nach dem er sich gefangen hatte, wissen.

„Ich war nur kurz etwas holen und bin dann direkt hierher gekommen. Klar das du einen freien Kopf vom Sprayen bekommst, ja, aber das du gleich so weg bist das du nichts mehr mitbekommst ist mir neu!"

„Ja ich war komplett in Gedanken."

„Sag mal warum hast du genau dieses Motiv genommen?" fragte Luca und deutete auf die Wand. Dort war ein Waldweg zu sehen der sich wie einen Tunnel/Spirale nach hinten zog und mit einem Nebeldecke leicht überzogen ist.

Wie sollte Marco ihm das den erklären? Sollte er ihn den sagen das er sich so verloren fühlt. Oder ihm seine zwei Geheimnisse anvertrauen? Nein das war keine Option ihm das zu erzählen!

„Ich fand es einfach schön!" sagte Marco schnell, damit es nicht auffiel das er in Gedanken war.

„Du kannst mir nicht erzählen das du es nur weil es 'einfach schön' war gewählt hast." meinte Luca mit hochgezogener Augenbraue.

„Du kennst mich zu gut. Aber es ist einfach Kompliziert!" gab Marco von sich.

„Aber du kannst doch jederzeit zu mir kommen und mit mir Reden."

„Ich möchte dich aber nicht damit belasten." dabei schaute Marco auf den Boden.

Er hörte ein Rascheln und schritte die auf ihn zu kamen. Kurz darauf sah er das vor ihm ein paar Füße zum stehen kamen. Zögerlich schaute Marco in Lucas Gesicht. Mit einem Lächeln hob er die Hand, packte Marco's Arm und zog ihn zu der Couch. Nachdem sie sich darauf gesetzt hatten, blickte Luca wieder in Marco's Augen.

„Und nun erzähl mal was ist los. Ich hab Zeit!" fügte Luca noch hinzu, da Marco schon mit der alten ausrede kommen wollte, 'es würde zu lange dauern'.

Was sollte Marco jetzt machen!? Er war ratlos und wusste nicht was er ihm sagen konnte damit Luca nicht hinter seine Geheimnisse kam. Während Marco nachdachte knetete er seine Finger, die er vor seinen Schoß verschränkt hatte. Sichtlich nervös blickte Marco auf, direkt in die Smaragd-grünen Augen von Luca. Dieser bemerkte das und stand nochmal auf, ging zum Retro Kühlschrank, holte zwei Flaschen Cola raus und kehrte zurück zur Couch.

„So nun konntest du dich nochmal etwas sammeln, was ist los?" sprach Luca, nachdem er es sich wieder gemütlich machte und eine Flasche Cola Marco reichte. Dankend nahm er sie an und nahm einen Schluck daraus.

„Du wolltest doch wissen warum ich mich von Jeremy nicht mehr so rumschubsen lasse. Richtig?" begann er, nachdem er einen lauten Seufzer auspustete. Luca nickte.

„Also du kennst ja Nick er war es der mir da sehr geholfen hat."

„Ja aber was hat das mit Jeremy zu tun?" verwundert blickte er in Marco's nervöses Gesicht.

„Na ich saß bei ihm in der Bar, du warst bei deinem Bruder zu Besuch. Ich wollte einfach raus und bin dorthin. Ich weiß auch nicht ich hatte, einen beschissenen Tag und dachte wenn ich mich betrinke wird es besser. Tja da hatte ich falsch gedacht, beziehungsweise, mich in die falsche Bar gesetzt. Nach einer weile des Betrinkens wollte mir Nick nichts mehr geben. Ich bin daraufhin lauter geworden. Als das auch nicht's half wollte ich mich mit Nick auseinander setzen doch da machte mir, ein Gast direkt neben mir, einen strich durch die Rechnung.

Er mischte sich ein und wollte das ich mich nicht mit dem Wirt anlegte. Doch dieser wusste ja nicht das ich mit Nick sehr gut befreundet war so kam es das ich mich nun mit ihm angelegt hatte.

Zumal ich ja auch schon gut angetrunken war wollte ich mich dann auch mit ihm Streiten, na Streit konnte man das nicht nennen. Ich Wollte meine Wut rauslassen und ihn verprügeln! Mir war alles egal. Ob ich aus der Bar flog, mich die Polizei mitnehmen würde alles egal. Also ging ich zu ihm und schnauzte ihn an. Er machte mir nur wieder einen auf Vernünftig, das ich doch heimgehen sollte und meinen Rausch ausschlafen sollte. Da bin ich dann richtig ausgerastet! Ich wollte ihm, meine Faust in sein Gesicht schlagen, doch Nick hielt mich auf und meinte das er recht habe." Marco machte eine kleine pause und nippte an seiner Cola.

„Geschockt von dem was er da sagte, aber immer noch wütend, schnappte ich meine Tasche und wollte raus. Doch wieder Pech. Kaum das ich raus aus der Tür war, wurde ich wieder herumgerissen, was in meinem Zustand nicht gut war. Ich holte aus und traf, direkt auf die Nase. Diese Blutete auch und das nicht zu wenig. Er hielt sich seine Hand an die Nase. Ich hatte dann mit allem gerechnet doch nicht damit, was dann kam.

'Hast nen guten Wums hinter deinem Schlag. Respekt! Wie wer's wenn du in mein Studio kommst, bevor du heute Nacht noch größeren Blödsinn baust.' Ich sah ihn verwirrt an. Dachte er wäre vollkommen Bescheuert und wolle mich veräppeln. Dadurch, das ich ihn so verwirrt ansah, musste er erst lachen und meinte das er eine Kickbox-Studio hätte. Er kramte in seiner Jacke und holte eine Visitenkarte raus. Dort Stand sein Name so wie die Adresse des Studio's. Verdutzt nahm ich sie und sah ihn wieder an. Er heißt Andreas." antwortete Marco auf Luca's unausgesprochene Frage, da er so verwirrt drein blickte.

„Auf jedenfall kam es dann so das das wir wieder reingingen. Nick war total schockiert als er Andi's Nase sah und holte ein Kühlpack und gab es ihm. Wir unterhielten uns, das Andi schon weitaus schlimmer getroffen wurde. Nachdem wir uns vertragen und zusammen getrunken hatten erzählte er mir das er mit Nick auch schon Länger befreundet ist. Aber ich stellte ihm dann die frage warum er mich nicht zurückgeschlagen hatte. Ich war ja derjenige der ihm eins auf die Nase geben hat.

'Ich weiß wie es ist wenn man wütend ist und keinen platz hat es rauszulassen. Ich hab dich gesehen und an meine zeit gedacht, als ich so alt wie du war. Ich hatte zu viel Mist gebaut und lauter scheiße am Hals. Als ich dann von Nick aufgegriffen wurde habe ich angefangen meine taten nach und nach aus dem weg zu räumen. So kam es das ich einen platz geschaffen habe wo Leute, wie du, ihren Frust rauslassen könne. Damit es ihnen nicht so ergeht wie mir. Darum kann ich dir nur nochmal anbieten das du in mein Studio zum Training kommen kannst.'

Da ich nicht wusste wie ich darauf reagieren sollte verabschiedete ich mich, begab mich nach Hause und grübelte die ganze Nacht. Ob ich da hin sollte oder nicht. Als es dann am nächsten Tag mich doch zu dem Studio zog, da ich ja doch mehr oder weniger neugierig war, lies ich mich hinreisen, ging ich zu der Adresse." Marco machte eine Kurze pause damit das gesprochene etwas aufgenommen werden konnte, bevor er weiter sprach.

„Ich Betrat das Studio und sah an der Anmeldung Andi stehen. Ich ging auf ihn zu und sagte ich würde es gern ausprobieren. Nachdem ich es probierte hat es mir Spaß gemacht und so bin ich immer wieder hin und seitdem dort Angemeldet. Er zeigte mir die Grundlagen und Techniken. Ich erzählte nach einiger zeit von Jeremy und den anderen die mich immer versuchten fertig zu machen, darauf hin arbeiteten wir an meiner Selbstverteidigung. Er meinte ich solle mich nur dann wehren und das einsetzten wenn es anders nicht ginge. So hielt ich mich daran. Dazu kommt das ich schon auf einigen Wettkämpfen war. Ich war einer der Besten dort. Ich dachte ich bräuchte mich nicht mehr zu verteidigen da sie aufgehört hatten. Doch plötzlich fingen sie wieder an und ich wollte nicht mehr der schwächere sein. Ich hatte mich verändert, ich war nicht mehr der Junge der sich unterbuttern lies. Auf dem herumgehackt wurde. Und so kam es das ich mich verteidigt habe." so endete Marco's Erzählung. Luca musste das ganze erst aufnehmen und sacken lassen. Minuten vergingen bis er sich rührte.

„Wieso hast du mir das nicht früher erzählt? Ich hab dich immer verteidigt obwohl du es locker mit ihnen aufgenommen hättest!?" fragte immer noch verwirrt.

„Ich wollte es dir sagen doch ich fand nie den passenden Zeitpunkt! Ich wusste nicht was du dazu sagen würdest." sagte Marco, mit zunehmend leiser werdender Stimme.

„Was ich dazu sage?! Ich find's gut! Ich meine du kannst dich besser wehren als ich! Aber eins noch vorweg, ich möchte das nächste mal, wenn du Trainieren gehst mit! Und mal ehrlich, das war es, das was du mir verschwiegen hast? Das ich doch nicht schlimm. Find es sogar gut das du mal wieder mit mir redest, das hatten wir lange nicht mehr, also das du mir wieder mehr von dir erzählst."

„Wie meinst du das?" sichtlich verwirrt schaute er Luca, mit schief gelegtem Kopf an.

„Na wie soll ich es sagen, seit ich von meinen Bruder wieder da war, hattest du dich verändert. Du hast nicht mehr so vertraut mit mir gesprochen und dich zurückgezogen. Ich hab mir sorgen gemacht." in Luca's Augen blitzte kurz etwas auf, Besorgtheit, als er davon sprach.

„Zum Glück hat sich das mit der zeit wider etwas gelegt. Da ich jetzt weiß warum, bin ich ziemlich froh, das du jemanden gefunden hast der dir dabei hilft."

„Doch eins möchte ich dir noch ans Herz legen, sofern du bereit bist mir die anderen dinge auch noch anzuvertrauen, bin ich immer da und hör dir zu!" meinte er mit einem bestimmendem Nachdruck in seinen Worten.

„Wie kommst du darauf da..?" Noch bevor Marco zu ende reden konnte unterbrach in Luca.

„Na hör mal, ich kenn dich jetzt nicht erst seit ein paar Wochen! Ich kenn dich manchmal besser als meine eigene Westentasche und das will was heißen! Also erzähl mir nicht das du nicht weißt wovon ich rede!" fuhr ihn Luca nun etwas Barscher an. Mit gesenktem Blick nickte Marco nur, auf Luca's Worte.

„Ich zwinge dich nicht, es mir jetzt zu erzählen, aber du weißt, das ich immer für dich da bin und ich dir Zuhöre. Du kannst mir alles anvertrauen!" wollte Luca ihm, mit sanfter stimme, klarmachen. Er beugte sich zu Marco vor und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Du hast recht ich kann dir nicht's vormachen, doch ich kann es dir einfach noch nicht sagen! Ich weiß auch nicht wie!" sagte Marco mit ergebener Stimme. Er stand auf, lief hin und her, dabei raufte er sich seine Haare.

„Ich weiß nicht was ich tun soll! Ich dachte ich hätte alles im griff doch mir entgleiten die Dinge!" Verzweiflung hörte man aus Marco's stimmte. Er kniete sich hin und hatte immer noch seine Hände in den Haaren.

„Alles wird gut, lass dich nicht hängen, wir kriegen das schon alles wider hin!" Luca stand von der Couch auf und kniete nun neben Marco, beruhigend auf ihn einredend.

„Was würdest du jetzt tun?" Fragte Luca.

„Ich würde zu Andi gehen und Trainieren."

„Na dann, wo hast du deine Trainingssachen?"

„Die sind bei mir daheim warum fragst du?" fragend blickte Marco auf.

„Na dann holen wir deine Sachen und gehen zu diesem Andi. So kann ich ihn auch kennenlernen." lächelte Luca aufmunternd.

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