Kapitel 8

Sehun

Wutentbrannt stoße ich die Tür zu meinem Büro auf. "Was ist denn mit ihm?" Fragt Namjoon, meine rechte Hand und ich sehe ihn kalt an. "Halt die Klappe Namjoon oder ich schneide dir deine Zunge raus" sage ich zynisch und er sieht zu den Jungs hinter mir.

"Ein Junge war respektlos zu ihm" sagt Jin belustigt und ich knalle die Waffe auf den Tisch. "Wie kann er es wagen, so mit mir zu reden" zische ich und lasse mich auf den Stuhl fallen.

"Namjoon, such nach der Jung Familie aus Seoul und sag mir alles, was du über sie finden kannst" Befehle ich und sehe zu den anderen Jungs. "Raus" knurre ich und sofort verlassen sie den Raum.

Namjoon kommt dann neben mich und ich schaue mit auf den Bildschirm.

"Die Jung Familie. Einer der reichsten Familien aus Seoul. Jung Aerum und Jung Pwan, Besitzer einer weltbekannten Immobilienfirma. Ihr Sohn, Jung Hoseok soll der Nachfolger von ihnen werden und wohl ein echt gehorsamer Bengel sein" liest Namjoon vor und ich klammere mich mehr an den Laptop. "Zeig mir das Bild vom Sohn"

"Jung Hoseok, 20 Jahre alt, geht auf die Uni Seoul, Vorzeigesohn und ganzer Stolz der Familie. Er liebt es zu tanzen und zu singen, er nimmt Fechtunterricht, Klavierunterricht, Sprachunterricht und noch weitere. Momentan datet er viele Frauen, um seine Ehefrau daraus zu entscheiden, mit der er dann die Firma übernehmen wird" liest er weiter und ich weiß nicht wieso, aber beim letzten Satz spüre ich die Wut in mir.

"Vorzeigesohn, huh?" Raune ich und sehe mir das Bild genau an.

Wieso kommt er mir so bekannt vor? Es ist, als habe ich ihn schonmal gesehen, aber ich weiß nicht, wo. Er ist so vertraut, aber dennoch so fremd.

Es ist, als wüsste ich alles über ihn aber auch nichts.

"Ah. Ihre Firma feiert die nächsten Tage ein Jubiläum" fängt Namjoon zögerlich an zu sagen und ich grinse. "Dann statten wir ihm doch Mal einen Besuch ab"

Hoseok

Genervt zwänge ich mich wieder Mal in diesen Anzug.

Heute ist dieses dumme Jubiläum und ich muss da natürlich mit dran teilnehmen.

Dort wollen sie mich dann auch als nächsten CEO vorstellen.

Darauf grault es mir schon am meisten.

"Hoseok, komm!"

Genervt seufze ich und begebe mich dann nach unten.

Sie packt mich an Arm und zieht mich dann mit sich zum Auto.

Gefügig gehe ich hinterher und setze mich dann rein.

Ich schaue während der Fahrt aus dem Fenster und hoffe, dass irgendwas passiert, damit ich dort nicht mit hin muss.

Doch wird meine bitte nicht erhört, da wir unbeschadet an der Firma ankommen.

So langsam wie möglich steige ich aus. "Nun beeil dich" zischt sie und packt mich unsanft am Arm.

Ich zische leise, jedoch bin ich dies schon gewöhnt.

Gemeinsam betreten wir das Gebäude.

Am Empfang ist niemand und ein wenig über uns hört man schwach die Musik.

Alte, langweilige Musik.

Wir gehen hoch und bleiben vor einer großen Eichentür stehen.

"Ich will da nicht rein" mecker ich leise und warnend sieht Mutter mich an. "Du gehst da rein und wirst als der nächste CEO vorgestellt, ob du willst oder nicht" zischt sie und Appas Hand legt sich auf meine Schulter.

Ich schlucke und schon macht er die Tür auf.

Sofort sehe ich all die Menschen, die sich zu dieser Feier versammelt haben. Meist sind es nur alte Typen oder Frauen und ich verspüre jetzt schon die akute Unlust.

Die Leute begrüßen uns lächelnd und ich kann schon von Anfang an erkennen, wie falsch viele von ihnen sind.

Dieses gespielte Lächeln.

Der Hass in den Augen.

Die leicht erhobene Augenbraue.

"Lächel" flüstert Appa und drückt seine Hand fester.

Ich unterdrücke ein Zischen und setze mir sofort ein Lächeln auf.

Nun verstreuen sich alle und ich muss, leider, bei meinen Eltern stehen bleiben.

Ich höre gelangweilt den Gesprächen zu und schaue immer wieder zum Punsch, welcher ausgeschenkt wird.

Wie gut ich jetzt Alkohol vertragen könnte.

Leise seufze ich und schaue mich um.

Immer wieder stechen mir Männer ins Auge, die Masken tragen.

Und das gefällt mir ganz und gar nicht.

"Gut. Dann sollten wir ja langsam die gute Nachricht verkünden, hm?" Grinst Appa und ich sehe ihn bittend an. "Komm schon Appa...wir wissen beide, ich bin nicht für den Beruf geschaffen, lass uns doch-" "Jung Hoseok, Widersprich mir nicht und komm mit" knurrt er leise und ich seufze.

Dann gehe ich mit den beiden mit und mein Dad nimmt sich einen Löffel und ein Glas, ehe er sachte mit dem Löffel gegen das Glas haut.

Es entsteht ein Sound und in genau diesem Moment spüre ich das Bedürfnis, abhauen zu wollen und in ein anderes Land zu verschwinden.

Als all die Aufmerksamkeit auf uns liegt, beginnt Vater zu sprechen.

"Wir haben uns heute hier versammelt, um etwas wichtiges zu verkünden. Und zwar möchte ich euch meinen Sohn vorstellen. Das ist Jung Hoseok und euer zukünftiger Chef. Es ist eine erfreudige Nachricht, dass er das Familienbusiness übernimmt. Wir sind wirklich stolz auf ihn. Also heißt ihn willkommen" verkündet er und seine Angestellten, zumindest vermute ich, dass es seine Angestellten sind, klatschen begeistert.

Ich zwinge mir ein Lächeln auf und verbeuge mich.

Dann geht die Feier weiter und ich seufze leise.

Doch dann erblicke ich ihn.

Meine Augen weiten sich.

Was zum Teufel macht er hier? Woher weiß er, dass wir hier sind.

Unsere Blicke treffen sich und ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken.

Bitte. Bitte lass ihn nicht zu uns kommen.

Mein Herz schlägt schnell und die kalte Panik macht sich in mir breit, als er zum gehen ansetzt und in unsere Richtung kommt.

Meine Hände zittern und fangen an zu schwitzen.

"Eomma, Appa lasst uns doch etwas trinken" sage ich und versuche sie mitzuziehen, doch bringt es nichts. "Aber wir Unterhalten uns gerade Hoseok, also musst du abwarten" sagt die Frau, ohne mich auch nur anzuschauen.

Der Mann kommt immer näher und ich Versuche mich zu beruhigen.

Vielleicht sagt er auch nichts und du reagierst nur über.

Es wird alles gut.

Es wird...alles gut.

"Guten Abend Herr und Frau Jung. Einen beeindruckenden Jungen haben sie da"

Wieder Mal aufs neue bin ich überrascht von der tiefen Stimme, die mein Herz nur noch schneller schlagen lässt.

"Hoseok. Mein Schatz. Mein Engel. Meine Hoffnung. Du bist hier. In meinen Armen. Ich kann es kaum glauben. Nach all den Jahren. Verdammt ich habe dich vermisst"

Verwirrt runzel ich die Stirn und sehe mich um.

Was zum?

Wer hat das gesagt?

"Und, was macht ihr Sohn so als Hobby?" Fragt er und ich sehe sofort zu dem Mann.

"Ah, er ist ein wirklich anständiger Junge. Er liebt es, Klavier zu spielen oder zu fechten. Auch lernt er gerne andere Sprachen" erzählt Mutter.

"Ach, wirklich?" Ich schüttel bittend den Kopf aber so, dass meine Eltern es nicht mitbekommen.

Sein Grinsen wird breiter.

"Ja, wieso? Haben sie uns etwas zu erzählen?" Fragt Appa lächelnd, doch kann ich die Falschheit erkennen.

Doch dem Mann scheint dies nicht aufzufallen.

"Ah...ich habe tatsächlich einiges zu erzählen. Ihr Sohn ist oft im-" "Es reicht!" Sage ich laut und meine Mutter sieht mich streng an. "Hoseok, lass den jungen Mann aussprechen"

Ich will etwas sagen, doch reicht allein ihr Blick aus, um mich zum schweigen zu bringen.

"Vielen Dank Frau Jung. Naja zumindest, ihr Sohn ist sehr oft im Nachtclub unterwegs. Er trinkt dort Alkohol oder verkauft an andere Menschen Drogen. Außerdem klaut er und sprayt und behandelt ältere Menschen wie Dreck"

Und somit wurde mein Todesurteil unterschrieben.

"Er tut was?" Vater sieht mich an, doch sehe ich nur mit neutralem Gesicht geradeaus und lasse mir nichts von meiner Panik anmerken.

"Ja Sir. Ich habe ihn schon oft dabei gesichtet"

Sie unterhalten sich weiterhin und die Feier zieht sich hin.

Zu meinem Glück.

Mein Hass auf den Typen ist gestiegen.

Ich könnte ihn am liebsten in das Gesicht schlagen.

Doch dann hätte ich ein größeres Problem und ich würde verdammten Ärger bekommen.

Um circa 1 Uhr nachts ist die Feier vorbei.

Man war die lang.

Die meisten Gäste haben sich schon verabschiedet und nun verschwinden auch wir.

Meine Eltern haben sich gut mit dem Mann Unterhalten und ich hätte schreien können.

Ein wenig später sitzen wir im Auto und es ist Todesstille.

Mein Herz pumpt schnell das Blut durch meine Adern, der Schweiß an meinen Händen hat sich nicht verabschiedet und meine Angst ist um das tausendfache gestiegen.

Dann höre ich ein Knochen knacken und sehe auf.

Vater massiert seine Handknöchel und schon seufze ich und schließe meine Augen.

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