Kapitel 23

Hoseok

Langsam öffne ich meine Augen und vorerst ist meine Sicht total verschwommen.

Kurz schließe ich meine Augen wieder, um wieder klare Sicht zu bekommen und beim nächsten öffnen ist meine Sicht schärfer.

"Wo...bin ich?" Frage ich leise und schaue neben mich.

Die Frau, Rose, sitzt neben mir auf dem Bett und fährt mir kurz durch meine Haare. "Du bist noch hier bei uns. Draußen regnet es noch immer" erklärt sie und ich nicke leicht. "Ich hatte...so einen verdammt komischen Traum" Murmel ich und setze mich langsam auf.

"Ganz ruhig. Du solltest dich erstmal ausruhen" sagt sie ruhig und legt ihre Hand an meine Stirn.

"Fieber hast du nicht, das ist gut" wispert sie und ich seufze leise. Sie nimmt ihre Hand zurück und ich betrachte sie.

"Kennen wir uns? Sie kommen mir überhaupt nicht bekannt vor" Murmel ich und sie legt ihre Hand auf ihren Nacken. "Nein..."

Ich schlage die Bettdecke zur Seite und setze mich so hin, das meine Füße den Boden berühren.

"Ich denke, ich sollte nun gehen" sage ich und stehe auf. "Warte, es regnet noch so Doll draußen" erwidert sie schnell und steht auch auf. "Ach, ich bestehe nicht aus Zucker"

Ich gehe auf die Tür zu und plötzlich werde ich am Arm gepackt. "Bitte...bleib. Zumindest...noch für das Abendessen" bittet sie und ich überlege, ob ich bleiben soll oder nicht.

Denn dieses Haus hier lässt mich so komisch fühlen.

Ich seufze leise. "Okay. Ich bleibe. Aber nur bis zum Essen" sage ich ernst und dankbar nickt sie schnell. "Ich gebe schnell meiner Mutter bescheid, dass du mit isst!" Brabbelt sie und schon verlässt sie das Zimmer.

Ich sehe ihr nach und seufzend lass ich mich wieder zurück auf das Bett fallen.

Ein wenig später sitze ich am Tisch mit drei anderen Personen und fühle mich sehr beobachtet.

Die alte Frau und der alte Mann kommen mir noch vom Park bekannt vor.

Ein wenig unwohl führe ich die Gabel zu meinem Mund und sehe den Mann und die beiden Frauen an.

Wieso beobachten sie mich so?

Immer wieder kaue ich und dann schlucke ich runter. Nun atme ich tief durch und sehe sie nun genauer an. "Wenn ich irgendwie etwas im Gesicht habe oder ihr mich einfach komisch findet, sagt es einfach, anstatt mich ständig anzustarren" brumme ich und sofort schauen die beiden Frauen weg.

Doch der Mann starrt mich weiterhin an. "Bist du gerade in einem Beruf tätig?" Fragt er und ich hebe eine Augenbraue. "Nein. Also...nicht direkt" antworte ich und er nickt nur. "Du...solltest öfters herkommen und uns besuchen"

"Wieso sollte ich?"

"Weil...ich Zeit mit dir verbringen möchte" sagt er und ich drücke mich mehr in meinem Stuhl. "What the- wir kennen uns kaum. Ich bin wirklich dankbar, dass ich für einen Moment hier hausen darf und auch danke ich für das Essen, aber dennoch muss ich nicht gleich jeden Tag herkommen. Außerdem seid ihr ...so alt für mich" erwidere ich sofort.

Leise seufzt der Mann. "Ich vergesse immer wieder, dass du gar nicht mein Hyung bist" wispert er und verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen.

"Weißt du...mein älterer Bruder...er...er sah genauso aus wie du...auch...war sein Name Jung Hoseok. Er war...ein so toller Mensch. Wir haben so viel erlebt und...durch gemacht. Er war wie die Sonne selbst. Immer optimistisch und auch wenn er eine schwere Zeit hatte, war er immer gut drauf. Als ich dich das erste Mal gesehen habe...ich habe ihn sofort gesehen..es tut mir leid, dass ich so komisch zu dir bin. Aber dich hier so zu sehen...ist, als wäre mein Bruder lebendig unter uns. In seiner Jugendzeit" murmelt er und ich sehe ihn genau an.

"Das...tut mir wirklich leid zu hören. Aber...ich bin alles andere, aber nicht der Hoseok aus...ihrer Erinnerung. Es tut mir wirklich leid" wisper ich und ein komisches Gefühl macht sich in mir breit.

Kaum habe ich zuende gesprochen schüttelt er seinen Kopf. "Es ist nicht deine Schuld. Ich war nur ein wenig...komisch. Ich weiß. Am besten essen wir noch schnell auf und dann kann Rose dich zurück nach Hause fahren"

Er tut mir schon irgendwie leid.

"Wie war nochmal ihr-" "Du kannst mich ruhig duzen" "Wie war nochmal dein Name?"

"Hyunjin" antwortet er und ich nicke. "Es...ist zwar komisch und auch kennen wir uns nicht wirklich. Aber ich denke...wir könnten uns öfters Mal im Park treffen und uns besser kennenlernen" spreche ich ein Angebot aus, welches er wohl kaum ausschlagen wird.

Eifrig nickt der Mann. "Das wäre toll"

Er ist wie ein Kind. Richtig süß.

Ich esse dann auf und ich muss sagen, an dieses Essen könnte ich mich gewöhnen.

Es schmeckt verdammt lecker.

Nachdem das Geschirr in den Geschirrspüler verstaut ist, stehe ich im Flur und ziehe meine Jacke und Schuhe an.

Dann gehe ich zurück zu den Bildern und nehme zwei in die Hände.

Das eine ist das Bild, wo ich und der Mann unsere Stirne angelehnt haben und das andere scheint ein Familienbild zu sein.

Darauf sind der Mann, ich, ein kleines Mädchen und ein jüngerer Mann abgebildet. Alle tragen alte Kleidung und das Bild scheint auch schon sehr alt zu sein.

Ich stelle fest, dass "ich" und der junge Mann viele Ähnlichkeiten haben.

Irgendwas löst das Bild in mir aus, doch ich kann mir nicht erklären was.

"Wenn du möchtest, kannst du die Bilder behalten" vernehme ich eine Stimme neben mir und ich kann die alte Frau erkennen.

"Sind sie sicher? Es muss ihnen wirklich wichtig sein"

Leicht lächelt sie und sieht sich die Bilder an. "Das stimmt. Aber die Bilder sollten zu ihrem rechtmäßigen Besitzer gehen" erwidert sie und ich schaue in ihre alten, müden Augen.

"Irgendwann...werden Hyunjin und ich nicht mehr sein...da brauchen wir jemanden, der die Bilder nimmt...es wäre zu schade, Bilder einer solch schönen Liebe zu verlieren" murmelt sie und legt ihre zerbrechliche, faltige Hand auf meine Schulter.

Ich schaue zurück zu den Bildern und lächelnd drücke ich sie an mich. "Ich werde sie in Ehren halten"

Sie lächelt und schon schlingen sich dünne Arme um meine Taille. "Danke" wispert sie und ich schließe meine Arme um sie, ehe sich meine Augen fast schon selber schließen.

"Hoseok, kommst du?" Ruft Rose. "Ich wünsche euch noch alles gute. Wir sehen uns!" Sage ich und sehe die alte Frau an. Sie lächelt und ich gehe mich noch von dem alten Mann verabschieden, ehe ich die Bilder nehme und mit Rose nach draußen gehe.

Ich setze mich neben sie in das Auto und lege die Bilder auf mein Schoß.

Während der Fahrt ist es still und die Atmosphäre ist wirklich angenehm.

Als wir beim Tor des Anwesens ankommen, schaue ich die Frau nochmal an. "Danke für alles" bedanke ich mich und sie nickt. "Kein Problem"

Kurz lächel ich sie noch an, doch dann verlasse ich das Auto, stecke die Bilder unter meine Jacke, damit sie nicht nass werden und schon renne ich los zum Eingang des Anwesens.

Bei der Tür angekommen schaue ich noch einmal zurück und sehe, dass das Auto schon abgefahren ist.

Leicht muss ich lächeln und dann betrete ich das trockene, warme Anwesen.

Diese Begegnung war so seltsam. Und doch...fand ich sie auch wunderbar.

"Wo warst du?" Höre ich eine tiefe Stimme sagen und sehe Sehun.

Ich schnaube und drehe beleidigt meinen Kopf weg. "Das kann dir egal sein" feuere ich schnippisch zurück und leise seufzt er. "Du bist sowas von stur und nervig" brummt er, doch ist mir das sowas von egal.

Ihn ignorierend gehe ich an ihm vorbei, hoch auf mein Zimmer.

Dort angekommen setze ich mich auf mein Bett und lächelnd stelle ich die beiden Fotos auf meinem Nachttisch auf.

Dann mache ich mich bettfertig und lege mich in das gemütliche Bett.

Diese Begegnung wird immer in meinen Gedächtnis gebrannt sein.

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Heyyy.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, es fehlt nicht mehr viel, bis es beendet ist.

Es wäre wirklich toll, wenn ihr eine kleine Rückmeldung geben könntet, wie ihr das Buch bisher findet ^^

Naja, ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

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