18
Shay P.o.v
Ganz langsam schlug ich meine Augen auf und blinzelte gegen die Hellichkeit. Sofort setzten furchtbare Kopfschmerzen ein und ich fasste mir mit der Hand an die Stirn. Mein ganzer Kopf brummte und ich lehnte mich seufzend zurück. Leider stach etwas ziemlich unangenehmes in meinen Rücken, weswegen ich kurz quitschte und mich dafür selbst schlagen könnte. Meinem Kopf half das nämlich nicht. Mit den Händen stützte ich mich auf dem kalten Fliesenboden ab und drückte mich nach oben. Meine Beine waren ziemlich wackelig und ich musste mich schnell an einer Küchenplatte neben mir abstützen. Dabei fiel mein Blick auf meine blauen, blutunterlaufenen Handgelenke. Wie von Fesseln. Meine Augen wanderten zu meinem Oberschenkel. Da war ein dicker weißer Verband. Jemand hatte auf mich geschossen. Leicht panisch sah ich mich um und stellte fest, dass ich in einer Küche war. Aber verdammt nochmal, wo befand sich diese Küche? Wie eine Irre rüttelte ich an der Tür, bis ich checkte, dass man drücken musste. Ich stolperte also in de nächsten Raum und sah mich hektsch nach einem Ausgang um. Erst mal musste ich hier raus! Jedoch stellte sich mir ein großer, muskulöser junger Mann in den Weg. Er redete auf mich ein und kam imemr näher. ,,Geh weg!", schrie ich und rannte irgendwo hin. Fast wäre ich gegen einen Weihnachtsbaum gerannt, konnte ihm und den Geschenken darunter jedoch noch rechtzeitig ausweichen. Mit großen Augen blieb ich stehen, als ich die ganzen Personen sah, die gefesselt im Raum saßen. Vereinzelt lagen auch reglose Gestalten in einer Blutlache auf dem Boden. Jetzt erst bemerkte ich den beißenden Geruch und mir wurde speiübel. Mein Oberschenkel begann zu pochen, ebenso wie mein Kopf und ich torkelte vorwärts. Ungeschick stolperte ich über etwas und landete der länge nach auf dem Boden. ,,Was machst du denn da, Prinzessin?", fragte mich der Typ von eben belustigt. ,,Wer sind sie?! Gehen sie weg von mir!", schrie ich und er blieb ruckartig stehen. ,,Verarschst du mich?", fragte er leicht säuerlich. Nach Hilfe suchend sah ich mich um, doch niemand schien hier in der Lage mir zu helfen. Plötzlich sah ich über was ich gestolpert war und mein Herz setzte kurz aus. ,,Viktor", flüsterte ich und krabbelte zu ihm. Wie bei einer Regenschauer prasselten die Erinnerungen auf mich ein und ich hielt mir schreiend die Hände an den Kopf. Das letzte an das ich mich erinnerte war wie ich auf Vik fiel, dann war da Dunkelheit.
Nazar P.o.v
,,Okay, also nochmal zum mitschreiben. Du denkst, dass Evil von irgendwem die Idee bekommen hat euch alle dort gefangen zunehmen. Er will sich sowieso Rächen, weil er meine Schwester nicht haben konnte und wenn du in 12 Stunden nicht wieder dort auftauchst, mit diesem König, dann tötet er welche von euch?", fragte ich leicht überrumpelt. Das Mädchen, was schon immer wie eine Schwester für meine Schwester war sah mich aus großen Augen an. Ich weiß nicht mehr wieso ich da lang gefahren bin, doch ich hatte sie irgendwo in der nähe der Schule völlig unterkühlt auf einem Bürgersteig liegen sehen. Sie hatte mir, nachdem sie aufgewacht war und sich aufgewärmt hatte, alles erzählt was bis her geschehen ist und was sie vermutet. ,,Noch dazu beschuldigst du meine und die Freundin meines Bruders mit Evil gemeinsame Sache zu machen." ,,Ja. Man du verstehst das nicht. Ich wette da hänge so viele mit drinne, ohne dass wir es wissen. Es muss einen Drahtzieher bei der ganzen Sache geben und dieser will sich an Shay rächen, denn es läuft alles auf sie hinaus", sagte sie und nahm noch einen Schluck Tee. ,,Wenn ich ehrlich bin habe ich auch schon vermutete, dass es etwas mit den beiden zu tun hat. Nur was hat dieser König damit wieder zu tun?", fragte ich und fuhr mir durch die Haare. ,,Vinc hat Cassy gemocht, die tote Schwester von dem Irren, ich meine Lion", korrigierte sie sich und ich schmunzelte bei der bezeichnung für ihn. ,,Ich glaube, dass diese eine Person das ausnutzt und ihn ebenfalls gegen Shay aufhetzt. Wahrscheinlich dient er nur zur Ablenkung, damit ich ihm hinterher jage und Evil irgendwen von uns umbringt", murrte sie und seufzte. Plötzlich klingelte irgendwo etwas und wir fuhren beide erschrocken hoch. ,,War nur die Haustür", beruhigte ich sie. Sie war nämlich hinter mich gesprungen und hatte sich dicht an mich gepresst. ,,Tu-tut mir leid. Ich bin nur so schreckhaft, weil...weil es könnte ja.." Ihre Stimme brach ab und sie zitterte. ,,Hey, das macht doch nichts", beruhigte ich sie und schloss meine Arme um ihren zierlichen Körper. Etwas entspannter lehnte sie sich an mich und erwiderte die Umarmung. Ich ertappte mich selbst dabei wie ich grinste und sie am liebsten nicht mehr los gelassen hätte. ,,Omluv mě", flüsterte sie nochmal und löste sich dann. ,,Žádný problém", erwiderte ich nur und ging mit ihr zur Tür. Langsam öffnete ich sie, doch niemand war zusehen. Noch einmal sah ich die schneebdeckte Straße rauf und runter, doch niemand war bei diesem wetter draußen. ,,Schau, da", sagte sie plötzlich und deutete auf die Fußmatte vor unserer Tür. Es war eine nagelneue Matte mit einem Weihnachtsmann und irgendeinem Spruch drauf. Lukas hatte sie Mutter geschenkt und diese hatte sie sofrt vor die Tür gelegt. Jedoch war es nicht das borstige Ding was mich interessierte, sondern der weiße Umschlag darauf. Neugierig hob ich ihn auf und ging dann mit Šedá wieder nach drinnen. Zusammen setzten wir uns auf die Couch und ich öffnete ihn. Heraus kam ein Brief und eine Karte von unserer Stadt.
Neustes Update: Pandora, die Dragonkönige und Viktor sind tot
Ein kleiner Tipp wo sich unser gesuchter König befindet. Tick Tack, die Zeitläuft. Noch 11 Stunden und 48 Minuten
Ps: Es war ausgemacht, dass du zuniemandne gehst und erstrecht nicht mit dieser Person sprichst! Dafür darf Angel ins Gras beißen :D
Fassungslos legte ich den Brief weg und sah Šedá an. Sie saß völlig fertig neben mir, die Augen vor Schreck geöffnet und am ganzen Körper zitternd. ,,S-sie haben...Pandora und...Angel darf nic-", sie konnte gar nicht richtig sprechen und barch einfach in Tränen aus. Etwas hilflos saß ich daneben und sah sie an, bevor ich sie einfach erneut in die Arme nahm. Ich konnte verstehen, dass sie nach all dem fertig war und weinte wie ein kleines Kind. Jedes Badgirl ist doch eigentlich nur ein normales Mädchen, welches vom Leben gezeichnet wurde. Und normale Mädchen weinen. Sogar bis zu 64- mal im Jahr, aber ich scheife ab. Das weinende Mädchen in meinen Armen war wichtiger. ,,Wir werden so viele retten wie möglich. Damit kommt Evil nicht durch", flüsterte ich und streichelte sanft über ihr Haar. ,,Ich muss ihn suchen gehen. Bleibe ich noch länger hier, dann stirbt noch jemand", schluchzte sie und wollte aufstehen. Ich hielt sie jedoch weiter fest und drückte sie eng an meine Brust. ,,Ruh dich erst aus. Es ist okay", sagte ich und sie atmete tief durch. Wieso ich so snaft und freundlich war konnte ich mir nicht erklären, aber ich wollte sie einfach nicht weinen sehen. Sie sollte strahle, so wie auf den Bildern meiner Schwester. Doch so würde sie vielleicht nie wieder lächeln. Keiner von ihnen. Dafür mussten sie einfach zu viel durch machen. Sie waren keine einfachen Badgirls mehr. Für das was sie erlebten gab es keine Bezeichnung.
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,,Ich komme nach, mit Hilfe. Doch vorerst müssen wir das größten teils geheimhalten, sonst tötet Evil euch alle. Ich denke mir was aus, versprochen." Noch einmal drückte ich sie an mich und sah dan zu wie sie zur Bushaltestelle ging. Vinc wurde zuletzt etwas außerhalb der Stadt gesehen, dahin würde der Bus sie jetzt bringen. Natürlich wollte ich sie nicht allein gehen lassen und wollte auch nicht hier rum sitzen, während meine Schwester sonst was erlebt. Doch wir mussten uns erst einen Plan überlegen.
Šedá P.o.v
Ängstlich stieg ich in den Bus und blickte sofort zu der Haustür, wo noch immer Nazar stand. Ich lächelte scheu und er zwinkerte mir zu. Meine Wangen wurden bestimmt rot und ich sah peinlich berührt weg. Gerade als der Bus los fuhr sah ich noch einmal zu ihm und schlug die Hände vor den Mund um nicht zu schreien. Ein Typ mit Kapuzenpullover schlug Nazar nieder und schleifte ihn den Weg entlang zu einem großen Auto. Erneut stiegen mir die Tränene in die Augen und ich biss so stark auf meine Zunge, dass sie anfing zu bluten. Nein, nein, nein!, schhrie ich in Gedanken und sah mich in dem Bus um. Abgesehen von einem alten Ehepaar und einer Gruppe Jungs war niemand hier. Hatte das denn keiner gesehen? Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich sank schnell auf den Sitz zurück. Das konnte ich nicht länger mit ansehen. Frustriert über meinen momentanige Lage und Schwäche, ballte ich die Hände zu Fäusten und bohrte meine Fingernägel in meine Haut. Das würden sie alles zurück bekommen. Wer auch immer hinter dem Scheiß steckte. Ich würde ihm jeden einzelnen Knochen brechen den er besaß.
Die Fahrt verlief sonst ruhig und ich stieg an der richtigen Station aus. Sofort erfasste mich ein kalter Wind und ich war froh um die Sachen von Shay, die Nazer mir nach dem Duschen gegeben hatte. Eilig betrat ich den Pub und seufzte. Hier war es definitiv gemütlicher. Ich wollte mich schon an die erste Person wenden und fragen ob sie Vinc gesehen hat, als ich ihn entdeckte. Völlig entspannt saß er auf einem Barhocker und flirtete mit der Kellnerin. Wie konnte er da nur sitzen, während seine Freunde starben? Wütend stapfte ich auf ihn zu und schubste die dumme Pute weg. ,,Schatz, du solltest mich doch im Krankenhaus abholen, aber was erfahre ich da wieder? Natürlich, mein Mann sitzt ihn einem Pub. Dein verdammter Sohn liegt auf der Intensivstation und dich schert es einen Dreck", keifte ich ihn an und erntete zwei verwirrte Blicke. Der von der Kellnerin veränderte sich relativ schnell zu wütend und sie rauschte davon. ,,Was ist dein Problem? Bist du nicht die Freundin von Shay?", fragte er wütend und trank sein Bier aus. ,,Du scheiß Wichser kommst jetzt mit!", befahl ich und schnappte mir seine Jacke, die auf dem Hocker neben ihm lag. Auffordernd wartete ich an der Tür und er kam angedackelt. ,,Hör mal kleines, wenn du nicht von allen Gnags verstoßen werden willst, denn das kann ich als König bewirken, dann zischst du jetzt besser ab", knurrte er und zog seine Jacke an. ,,Oh nein, nur weil du ein verräterisches Schwein bist müssen nicht noch mehr Leute sterben. Steig ein!" Ich hielt seine Autoschlüssel in die Höhe und entsperrte sie. Ein grauer Mercedes GLE blinkte auf und ich nickte ihm zu. ,,Jetzt hör mal zu-" Ich ließ ihn gar nicht aussprechen, sondern nahm seine Waffe in die Hand die ich ihm ebenfalls aus der Jacke geklaut habe. Ziemlich dumm soetwas in einer Jacke zu verstecken. ,,Einsteigen!", befahl ich erneut. Meine Wut besiegte meine Erschöpfung und Angst, und endlich setzte er sich in Bewegung. ,,Du wirst schon noch sehen was du angerichtet hast", sagte ich. ,,Hör zu Mädel. Ich soll eigentlich erst nachher da aufkreuzen, mit Lion zusammen, sonst denkt Evil ich arbeite mit euch", sagte er seelenruhig. Tatsächlich war er ein Verräter. ,,Du arbeitest wirklich mit Lion zusammen, du Bastard", eriwderte ich nur und schubste ihn ins Auto. ,,Natürlich. Wegen dem Misstück ist Cassy tot!", schrie er beinahe. ,,Es war nicht ihre Schuld!" ,,Doch und jetzt fahr einfach. Du wirst ja sehen was dabei raus kommt, denn Evil und ich haben dasselbe Ziel", lachte er und schnallte sich an. Das war noch absurder als alles andere. Ich meine ernsthaft, wer denkt in solchen Momenten ans anschnallen? „Evil will Shay nicht töten." Jetzt war ich es die schmunzelte, weil er wirklich glaubte er würde sie töten. ,,Natürlich wird er das tun. Versteh doch. Evil arbeitet mit Lion zusammen und ich mit Lion. Evil ist fast so gestört wie er, was sich in seiner Aussage bemerkbar macht. Er hat nämlich gesagt, dass er Shay mit in den Tod nimmt, denn da können sie vereint sein. Vorher will Lion sie jedoch noch quälen, aber das weiß Evil nicht", erklärte er, als wäre es eine lustige Geschichte. Lion und Vinc wollen Shay tot. Lion hat sich daraufhin mit Evil verbunden...nein, irgendwer muss sie zusammen geführt haben. Irgendjemand fehlt hier.
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