26.Kapitel


Heute ist der Tag der Tage...
Heute ist die Gerichtsverhandlung mit meinem Vater. Warum genau ich unbedingt dabei sein muss weiß ich nicht, aber es ist mir auch egal. Ich bin froh, wenn ich es nachher hinter mir habe und ich ihn nie wieder in meinem Leben sehen muss. Es tut zwar höllisch weh, weil ich ihn nicht hassen kann, eher tut es mir weh, dass er es nicht schaffen konnte, sein eigenes Kind, sein eigenes Fleisch und Blut zu lieben.
Da heute die Gerichtsverhandlung ist, konnte ich die komplette Nacht nicht schlafen, habe Minho aber beim schlafen beobachtet, musste immer wieder feststellen, dass er einfach perfekt ist. Alles an ihm ist einfach perfekt.
Und jetzt sind wir eine Woche zusammen, eigentlich fühlt es sich an wie immer und doch so viel besser.
Vorsichtig streiche ich durch Minhos Haare, streiche ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächle.
Er ist einfach perfekt
Und er ist tatsächlich meins...
Mein Freund.
Unglaublich nicht wahr?
Ich kann es immer noch nicht glauben.
Leicht lächelnd nehme ich mein Handy, mache ein Foto von ihm, stelle es als mein Hintergrund ein.
"Stalker.." kommt es verschlafen von ihm.
"Ich bin kein Stalker. Ich bewundere nur die Schönheit meines Freundes." kichere ich, weswegen er brummt.
"Rutsch bitte auf deiner Schleimspur aus, damit ich was zum lachen habe. Bei deiner tollpatschigkeit würde das auch nicht wirklich verwerflich werden." murmelt er, nimmt mir mein Handy weg, legt es auf dem Nachttisch.
"Hay!"
Schmollend will ich wieder nach meinem Handy greifen, jedoch zieht er mich auf sich drauf, bringt mich zum lachen.
"Guten Morgen, Sungie." murmelt er, sieht mich verschlafen an.
"Guten Morgen, Weltschönheit." murmle ich, sehe ihn verträumt an und lächle dann breit, kann einfach nicht anders.
"Hast du geschlafen?" fragt er mich.
"Nö." murmle ich, fahre ihm durch die Haare.
"Wieso hast du mich nicht geweckt? Ich hätte dir Gesellschaft geleistet und wäre mit dir zusammen wach geblieben."
"Ich habe dich beobachtet und das hat mir schon gereicht. Du bist so wunderschön."
Sanft fahre ich über die kleine, kaum sichtbare, Narbe an seiner Schläfe, hauche dann ein Kuss drauf.
"Ich sage ja, Rutsch bitte auf dieser Schleimspur aus.."
Kopfschüttelnd grinse ich, drücke meine Lippen dann auf seine, fahre mit einer Hand in seine Haare.
Minho erwidert, streicht über meine Seiten, unter meinem Shirt, setzt sich etwas mit mir auf.
Nun sitze ich auf seinem Schoß, während er meine Seiten entlang fährt, mich zum kichern bringt.
Ich bin absolut kitzlig an meinen Seiten.
Ich löse mich von ihm, lege meine Lippen auf seinem Hals, küsse diesen entlang.
"Du liebst meinen Hals, was?"
"Ich liebe es dich zu markieren." flüstere ich gegen seinen Hals, grinse breit als ich die Gänsehaut, an seinem Körper, wahr nehme, lege meine Lippen wieder drauf, sauge mich fest.
Minho keucht, krallt sich in meine Seiten.
"Baby.."
Ich sauge mich stärker fest, streiche mit einer Hand über seine Brust.
Ich weiß, dass wenn ich jetzt weiter mache, er wieder hart wird und dann den ganzen Tag unerträglich ist, weil er keine Befriedigung bekommen konnte.
Jisoo wollte nämlich dann den ganzen Tag Zeit mit uns verbringen.
"Baby..ich.."
Ich lasse von seinem Hals ab, beiße mir auf die Lippe.
"Lass uns fertig machen."
"So schnell kommst du mir nicht davon."
Minho beugt sich vor, drückt seine Lippen auf meinem Hals, haucht küsse drauf, bis er plötzlich rein beißt, mich überraschend zum stöhnen bringt.
"Musik in meinen Ohren." haucht er, saugt sich dann an meinem Hals fest, dabei sieht dieser schon misshandelt aus.
Ich kralle mich in seine Schultern, schließe die Augen, lege den Kopf schief, damit er mehr Platz hat.
Keuchend genieße ich seine Lippen auf meinem Hals, genieße den leichten Schmerz wenn er rein beißt und sich fest saugt.
"Ich störe ja nur ungerne, aber ihr könnt später weiter machen, wenn die Verhandlung vorbei ist."
"Raus aus meinem Zimmer." knurrt Minho, nimmt irgendwas und wirft zur Tür.
"Knapp daneben ist auch vorbei." lacht Hyunjin, während Minho knurrt.
"Wieso hab ich eigentlich nie Ruhe, wenn ich meinen Freund verwöhnen will?"
"Weil grade nicht die passende Zeit ist. Macht euch fertig. Wir müssen bald los." ertönt es von Seungmin.
Mit roten Wangen, stehe ich von Minhos Schoß auf, weswegen dieser nur noch angepisster aussieht.
"Raus aus meinem Zimmer."
"Wir sind ja schon weg. Macht euch fertig. In zwanzig Minuten wollen wir los."
"Wollt ihr mich verarschen? Da hätte noch ein Handjob drinnen sein können! Ich störe euch demnächst auch!"
"Schatz, wir haben keinen Sex."
Minho wirft sein Kissen nach beiden, welche lachend aus dem Zimmer fliehen.
"Ich werde sie alle beide noch Umbringen."
Kichernd nehme ich meine Sachen, drücke ihm ein Kuss auf die Lippen.
"Sei nicht so pissig, diese Falten stehen dir nicht, Babe."
"Wir können auch einfach hier bleiben.." murmelt Minho, zieht mich wieder auf sein Schoß.
Lachend schlinge ich meine Arme um ihn, küsse ihn sanft, lasse dann aber von ihm ab.
"Ich wünschte wir könnten, aber ich muss dahin." flüstere ich gegen seine Lippen, stehe dann auf und gehe mit meinen Klamotten ins Badezimmer.

"Minho sieht so aus als würde er uns tatsächlich umbringen wollen." grinst Hyunjin, bekommt einen Todesblick von meinem Freund zu geworfen.
"Meiner Schwester verzeihe ich das ja noch, weil sie klein und süß ist, dazu die Aufmerksamkeit braucht, aber euch werde ich das nicht verzeihen."
Eunha lacht leise, sieht durch den Rückspiegel.
"Du bist wie dein Vater."
"Pff..Ich habe auch Bedürfnisse."
Kichernd lehne ich mich an ihm, verschränke unsere Hände miteinander, während ich aus dem Fenster sehe, meinen Gedanken nach hänge.
Ich kann nicht glauben, dass die Person, welche mir laufen, Fahrrad fahren beigebracht und mit Minho, Shoyo und mir dieses Baumhaus gebaut hat, mich nicht lieben kann, mich sogar umbringen wollte.
"Alles gut, Baby?"
"Alles gut." murmle ich, drücke seine Hand etwas fester, atme tief durch.
"Bist du wirklich okay?"
"Ja...Es wird ja bald vorbei sein."
"Wird es.." murmelt mein Freund, haucht mir ein Kuss auf die Wange.
"Lass einfach nur nicht meine Hand los."
"Versprochen."
"Wir sind da." sagt Eunha plötzlich, weswegen ich tief durch atme, zu Minhos Mom sehe, welche mich durch den Rückspiegel sanft an lächelt.
"Na kommt."
Sie steigt aus, was wir ihr gleich tun.
Tief atme ich ein paar mal durch, umklammere dann die Hand meines Freundes.
"Wir schaffen das."
Ich nicke nur, sehe auf das Gebäude.
"Sieht doch ganz gut aus. Es fehlt zwar ein wenig Glitzer, aber so sieht das Gebäude doch schön aus." ertönt es von Felix.
"Hör auf den schwulen herauszuhängen, Felix.", sagt Chan, weswegen Felix ihn empört an sieht.
"Ich bin schwul, Bang Christopher!
Ich lache leicht, lasse Minhos Hand los und umarme Felix.
"Hay mein Schatz, ich liebe dich ja auch..Es wird alles gut."
Felix streicht über meinen Rücken.
In den letzten Wochen ist Felix zu der wichtigsten Person in meinem Leben geworden. Er war mir zwar schon immer unglaublich wichtig, aber in den letzten Wochen wurde es nur noch mehr.
"Du bist nicht alleine, Jisung. Du hast eine Familie. Zwar keine Blutsverwandtschaft, aber eine Familie, welche dich liebt."
Seungmin klopft mir auf die Schulter.
"Dann lasst uns mal rein gehen."

"Ich hasse ihn." haucht Minho, umklammert meine Hand, während ich nur in den Horizont sehe, kaum mitbekomme, was die anderen sagen..
Ich möchte einfach nur nach Hause...
Nein, eigentlich nicht.
Ich möchte einfach nur zu meiner Mom.
"Sungie.."
Minho zieht mich sanft zu sich, haucht mir ein Kuss auf die Schläfe.
"Wie geht's dir?" höre ich ihn mich fragen, reagiere aber nicht wirklich darauf, sehe zu den anderen, löse mich von Minho, gehe einfach.
"Baby."
Minho folgt mir, jedoch brauche ich gerade meine Ruhe.
"Kannst du mich bitte in Ruhe lassen? Für ein paar Minuten?"
"Bist du dir sicher? Sungie, die Sachen die dein Vater gesagt hat...Die Stimmen alle nicht, okay? Er möchte dich nur verletzen.."
"Aber warum? Wieso hasst er mich nur so sehr? Was habe ich ihm bitte getan? Wie kann er die Person sein, welche mich groß gezogen und mich so zum lachen gebracht hat? Wieso...wieso tut es nur so scheiße weh?"
"Weil du ihn liebst, weil er dein Vater ist, Jisung.."
Ich schluchze auf, schlinge die Arme um mich.

'Dieses Kind habe ich noch nie geliebt..'

'Er hat den Tod verdient.'

'Schade das er nicht verreckt ist, würde die Welt auf jeden Fall besser machen. Was kann er schon? Gar nichts'

'Ich wollte ich schon vor seiner Geburt töten, aber hab seine Mutter zu sehr geliebt.'

Diese Sätze hallen immer wieder in meinem Kopf, während ich immer mehr weine.
"Babe..."
Minho schlingt seine Arme um mich, hält mich fest, während ich einen kompletten Nervenzusammenbruch habe.
"Wieso...wieso kann er mich nicht einfach lieben, so wie es ein Vater kann..."
"Weil er ein Arschloch ist, welches dich umbringen wollte, was zum Glück nicht geklappt hat...und du bist nicht alleine. Du wirst geliebt.. du wirst von uns geliebt und dann sehr stark."
Er hebt mein Kopf hoch, haucht mir ein Kuss auf die Lippen.
"Und ich liebe dich am meisten.", flüstert er gegen meine Lippen, wischt mir dann sanft die Tränen weg.
"Wo wolltest du gerade hin?"
"Zu meiner Mom." flüstere ich, bringe ihn sanft zum lächeln.
"Dann gehen wir zu deiner Mom. Na komm...wo müssen wir lang?"
Ich lache leise, nehme seine Hand und ziehe ihn mit zum Friedhof, direkt zu Moms Grab.
"Hay Mom." flüstere ich, hocke mich vor dem Grab, streiche sanft drüber.
"Ich habe Minho mitgebracht...tut mir leid, dass ich lange nicht mehr hier gewesen bin...in letzter Zeit ist sehr viel passiert..."
Und dann fange ich an zu erzählen, erzähle einfach alles, während Minho hinter mir steht, mir die Zeit lässt, welche ich brauche, bis ich alles beendet habe.
"Ich bin glücklich, Mom, wirklich. Ich habe Freunde, habe Minho und Eunha hat mich bei ihnen aufgenommen, damit ich nicht ins Heim musste...aber gleichzeitig... gleichzeitig tut es so weh, dass alles von meinem eigentlichen Vater zu hören und an den Kopf geworfen zu bekommen. Er hat mich nie geliebt, es nur für dich getan, weil er dich über alles geliebt hat..."
Ich lächle leicht, lasse wieder die Tränen laufen.
"Ich liebe und vermisse dich so sehr, Mom...ohne dich ist es einfach nicht mehr das selbe...aber hay, ich bin endlich mit Minho zusammen."
Ich lache leise, sehe zu meinem Freund.
"Und ich liebe ihn so sehr, Mom." flüstere ich, bringe ihn zum lächeln.
"Und ich liebe dich." formt er mit seinen Lippen, bringt mich zum Lächeln.
Womit habe ich ihn nur verdient?


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