13. Kapitel
Minhos Sicht:
"Was siehst du so aus, wie drei Tage Regenwetter?", fragt Hyunjin, mustert mich neugierig.
"Halt einfach die Fresse, steck deine Zunge in Seungmins Arsch und sei einfach ruhig." murre ich, setze mich an den Schultisch, sehe mich um. Automatisch suche ich nach Jisung, was grade absolut dumm ist, weil dieser Zuhause in meinem Bett liegt.
Seufzend lasse ich den Kopf auf dem Tisch fallen.
"Was ist los, Hyung? Stress mit deinem Lover Boy?"
"Absolut gar nicht...Ich bin einfach nur müde, weil Jisung die Nacht absolut nicht schlafen konnte, wurde von Alpträumen geplagt, weshalb ich wach geblieben bin um ihn dies nicht alleine durch machen zu lassen."
"Du wirst ja noch zu einem richtigen Softie. Lass das nur nicht Jungwon erfahren." lacht Hyunjin.
"Halt die Fresse." murre ich, bin einfach nur müde und hungrig.
"Hat einer was zu essen?" frage ich, nehme meinen Rucksack.
"Du hast doch was im Rucksack.", sagt Yuta, weshalb ich ihn verwirrt ansehe, den Rucksack öffne und die Lunchbox raus hole.
Seid wann ist die denn drinnen?
Ich öffne sie, nehme den Zettel.
'Guten Appetit Minho- Oppa'
steht da in krakliger Schrift, weshalb ich etwas lachen muss, dass essen ansehe.
Jisoo hat das eindeutig nicht gemacht, aber sie hat die Schokolade rein geschmuggelt.
Schmunzelnd nehme ich die Stäbchen, fange an zu essen, sehe dabei auf mein Handy.
Quokka: Mir ist so unglaublich langweilig Hyung
Quokka: Wann hast du Schluss?
Quokka: HALLLLLOOOOO
Quokka: du hast Grade Pause, also Guck auf dein Handy und unterhalte mich-
Quokka: Lee Minho
Quokka: Mir ist so langweilig und dazu habe ich Bock auf Kuchen...und gleichzeitig bin ich müde, kann aber nicht schlafen.
Quokka: bringst du mir Kuchen mit?
Quokka: bitte? 🥺👉👈
Quokka: Pff..dann schreibe ich halt Yuta oder Felix oder Chan
Leise lache ich, antworte ihm schnell, dass ich ihm Käsekuchen mitbringen werde.
Quokka: DU BIST EIN SCHATZ, DANKE!!!
Quokka: ICH LIEBE DICH!!!
"Ihr seht das auch, ja?" höre ich Seungmin, weshalb ich verwirrt hoch sehe.
"Was sehen wir?"
"Ein verliebtes grinsen auf deinem Gesicht." grinst Hyunjin, legt ein Arm um Seungmin, welcher sich sofort an ihm kuschelt.
"Einbildung ist auch eine Bildung.", murre ich, stecke mein Handy wieder weg.
"Aber natürlich doch, Hyung. Du bist ja auch absolut gar nicht in dieses Eichhörnchen verliebt.."
"Ach denkt doch was ihr wollt. Ich bin nicht verliebt und es ist mir auch scheiß egal was ihr darüber denkt. Er ist mein bester Freund, aber mehr auch nicht."
Yuta schmunzelt etwas, isst sein Essen in aller Ruhe.
"Wäre Jisung mein Typ, hätte ich ihn schon zu meinem gemacht.",sagt er dann, weshalb ich ihn böse an funkle.
"Was denn? Sungie ist süß und heiß und dazu hab ich ihn letzter Zeit besser kennengelernt...Meine Mom liebt ihn übrigens abgöttisch."
"Man kann ihn einfach nur lieben."
Ich esse mein Essen auf, packe die Lunchbox wieder rein, eh ich nochmal auf mein Handy sehe.
Quokka: Mir tut alles so weh...bin ich grade die Treppe runter gefallen-
Ohne es zu wollen seufze ich, fange dann aber an zu lachen.
'Du bist eindeutig tollpatschig...Dich kann man nicht alleine lassen, was?'
Quokka: Konnte man doch noch nie- xD
Quokka: Ich will etwas im Haushalt helfen, weil ich mich so schlecht fühle, nichts zu tun und dazu sollte ich nach Hause um einige Sachen zu holen...
'Darfst du da überhaupt hin?'
Quokka: ich weiß es nicht-
Quokka: ich kann ja mal bei der Polizei anrufen und fragen.
'jetzt ruh dich aus, Sungie. Du bist verletzt und sollst dich schonen.'
Quokka: Aber es ist soooooooooo langweilig!
'jisung.'
Quokka: Ist ja gut-
Quokka: Blödmann ;-;
Kopfschüttelnd stecke ich mein Handy weg, stehe auf, nehme mein Rucksack.
"Wo willst du hin?"
"Unterricht."
Dann gehe ich zum Psychologie Unterricht.
"Eichhörnchen?"
"Badezimmer!", ruft Jisung, weshalb ich alles auf mein Bett abstelle, ins angegrenzte Badezimmer gehe.
Hannie steht nur im Handtuch vor dem Spiegel und mustert sich skeptisch und seufzt dann.
"Ich sehe aus wie eine Farbpalette, Hyung."
Ich lache etwas, stelle mich hinter ihm, streiche über seine Schultern.
"Du bist wunderschön, Hannie."
"Hör auf zu lügen...Ich sehe schrecklich aus."
"Du siehst vielleicht ein wenig misshandelt aus, aber du bist trotzdem wunderschön und diese ganzen Hämatome verschwinden wieder...und dann ist es wie vergessen."
"Vielleicht sieht man es von außen nicht mehr, aber im inneren werden sie auf ewig bleiben." murmelt Jisung, sieht mich durch den Spiegel an.
"Hätte ich es gewusst, hätte ich dich viel früher da herausgeholt."
"Woher hättest du es wissen sollen? Ich habe mit niemanden darüber geredet und dazu hatte ich dich von mir gestoßen, habe gedacht, dass ich es alleine hin bekomme...aber anscheinend war ich zu schwach dafür."
"Du bist nicht schwach, Jisung...Du bist sogar ziemlich stark, hast es geschafft so lange zu verheimlichen und da durch zu gehen..."
"Und trotzdem versteht mich niemand. Es versteht niemand, dass er trotz allem noch mein Vater ist und die einzige Familie ist, welche ich noch habe...Er war nicht immer so, dass weißt du...Erst als Mom gestorben ist."
"Möchtest du darüber reden?" frage ich leise, streiche über seine schmale Taille, weshalb er etwas zusammen zuckt.
"Willst du darüber reden, dass du adoptiert bist?" fragt er mich jedoch, anstatt auf meine Frage ein zu gehen.
"Nicht wirklich..."
Darauf ist es ruhig zwischen uns.
"Wir haben eindeutig ein Kommunikationsproblem.", seufzt Jisung, dreht sich zu mir um.
Ich lache etwas, streiche durch seine halb nassen Haare.
"Ich weiß nicht ob ich darüber reden möchte, aber ich möchte das du es so langsam erfährst...Ich will keine Geheimnisse mehr vor dir haben..." murmelt der jüngere, geht dann an mir vorbei,in mein Zimmer, setzt sich nur im Handtuch aufs Bett, nimmt den Käsekuchen.
"Ich wusste nicht welchen..also hab ich Blaubeer Cheesecake und Oreo Cheesecake gekauft. Die hast du früher am meisten geliebt.."
"Ich liebe sie immer noch."
Jisung grinst etwas.
Ich setze mich zu ihm.
"Meine Mom starb kurz nach meinem Geburtstag...", fängt er an, sieht auf dem Kuchen.
"Sie hatte eine komische und seltene Art von Krebs, wessen Namen ich schon wieder vergessen habe, aber eigentlich sah es so aus, als würde es wieder besser werden, doch von einem Tag auf dem anderen wurden ihre Werte und ihre Lebensenergie immer weniger...Kurz nach meinem Geburtstag, saß ich bei ihr, hab mit ihr über alles mögliche geredet, während sie immer müder und erschöpfter wurde. Sie hatte zu dem Zeitpunkt schon fast fünf Jahre diesen Krebs, konnte es aber gut verstecken, bis sie zusammen gebrochen ist und ab da nur noch im Krankenhaus war. Ich wollte die ganze Zeit bei ihr sein, weshalb ich halt auch oft die Schule geschwänzt und auch schlechter geworden bin...als sie dann starb, während ich ihre Hand hielt. War es so als wäre auch ein Teil von mir gestorben. Ich wollte es nicht wahr haben, habe immer wieder gehofft, dass sie einfach nach Hause kommt, mich wieder in den Arm nimmt und sagt, dass sie mich liebt, aber das tat sie nicht. Ein paar Wochen nach der Beerdigung, hat Dad angefangen zu trinken, seine Trauer versucht in Alkohol zu ertränken...am Anfang hab ich es versucht ihn noch davon ab zu halten, doch von Woche zu Woche, habe ich immer weiter aufgegeben, habe ihn einfach machen lassen. Nach einem Jahr ist ihm das erste mal die Hand ausgerutscht. Es war Moms Todestag..und er hatte es nicht ertragen, hatte mir dafür die schuld gegeben. So wie vor ein paar Tagen: "Du hättest im Gegensatz zu deiner Mom sterben sollen. Du hast es nicht verdient zu leben.."
Diese Sätze hat er gesagt und sie hallen ununterbrochen in meinem Kopf herum. Genauso die Fragen, was wäre wenn...
Was wäre, wenn ich vorher um Hilfe gebeten hätte.
Was wäre, wenn ich ihm versucht habe, den Alkohol weg zu nehmen..
Was wäre, wenn meine Mom nicht gestorben wäre...
Was wäre, wenn ich mich nicht geoutet hätte..."
Er schnieft, zieht die Beine an sich, nachdem er den Kuchen auf mein Schoß gestellt hatte.
"Hast du deswegen diese Alpträume?"
"Nicht nur deswegen. In meinen Alpträumen ging es eher darum, dass er Moms Gitarre kaputt und mich gewürgt hat. In meinem Traum hat er mich umgebracht und dabei so geisteskrank gelacht und dann war da wieder dieser Einbrecher im Haus...er hat auch auf mich eingeschlagen...total bescheuert...ich weiß."
"Es ist nicht bescheuert, Jisung. Du hast ein Trauma erlitten...und da du nie wirklich darüber gesprochen hast, versucht deine Psyche es durch Alpträume zu verarbeiten."
Ich nehme ihn vorsichtig in den Arm, halte ihn fest, während er ein paar Tränen verliert, am ganzen Körper zittert.
Ich wünschte ich könnte was machen um ihm zu helfen..aber ich kann nichts anderes machen, als für ihn da zu sein, ihn im Arm zu halten und versuchen ihn zu verstehen.
Ich wünschte ich könnte viel mehr machen als ihn einfach nur im Arm zu halten..
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Ich freue mich schon auf Kapitel 23...ich liebe dieses Kapitel nämlich einfach nur xD
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