𝖎𝖛. Tara, die Tarantel







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KAPITEL VIER
Tara, die Tarantel
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ELOISE HATTE NOCH NIE MIT HARRY POTTER GESPROCHEN.

Wieso sollte sie auch? Er war zwei Jahre jünger als sie, in Gryffindor und... nun ja, er war Harry Potter. Sie war mit Geschichten über ihn aufgewachsen. Kein Wunder bei seiner Tat: Er hatte Du-Weißt-Schon-Wen besiegt — als Baby. Und nun saß sie hier, vor ein paar Minuten von Fred und George vor dem großen Tisch abgesetzt, an dem ihre Eltern, Percy und Ginny bereits saßen, und sah etwas verloren zwischen den beiden aus.

„Hi." brachte sie verlegen heraus, als Harry, Ron und Hermine zum Tisch hinzustießen. Tom hatte im Salon drei Tische zusammengeschoben und Molly hatte zwar gesagt, dass sie sich ruhig zu ihnen setzen konnte, aber als die drei dazukamen, machte sie bereits Anstalten dazu mit ein paar gestammelten Entschuldigungen aufzustehen.

Fred und George packten sie an jeweils einem Arm und zogen sie wieder auf ihren Platz zurück.

„Ich bin Eloise." sagte sie schließlich zu Harry und Hermine, um sich vorzustellen, doch Harry nickte nur, als wäre das für ihn nichts Neues.

„Du bist die Jägerin der Hufflepuffs." stellte er fest und Eloise blinzelte überrascht. Wenn jemand sie mit etwas in Verbindung brachte, dann war sie nur die Tochter des Ministers. Harry sah zwischen ihr und Fred hin und her. „Und du warst in der Zeitung." fuhr er mit einem leichten Grinsen fort, was Eloise dazu brachte, vorwurfsvoll zu Fred zu sehen.

„Wirf Ron diesen Blick zu." verteidigte er sich sofort, doch Eloise sah schon wieder zurück zu Harry, der sich gerade auf den Platz neben Ron und Hermine setzen wollte.

„Und ihr seid..." begann sie und als Harrys Kopf wieder zu ihr herumfuhr, sah sie, wie überrascht er über diese Frage war. Verständlich. Niemand in der magischen Welt hatte wohl je nach seinem Namen gefragt, nachdem sie sein verstrubbeltes, schwarzes Haar, seine runde Brille und die Narbe auf seiner Stirn gesehen hatten. Eloise glaubte, dass es bestimmt anstrengend war und wollte ihn dadurch ein normales Gefühl geben.

„Harry." entgegnete er ein wenig atemlos. „Harry Potter."

„Hermine." stellte sich das Mädchen neben ihm ebenfalls vor. Ihr buschiges Haar fiel über ihre Schultern, während sie die Katze auf ihrem Arm absetzte.

Eloise lächelte und verlor ihre Nervosität ein wenig. Sie kannte ihre Namen, aber sie wollte sie nicht so selbstverständlich verwenden, als hätte sie sie gestalkt. Die sonderbarste Begrüßung war von Percy gekommen. Er hatte ihr die Hand geschüttelt, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen und sich glamourös um ihr Wohlergehen erkundigt. Fred und George hatten ihn sofort zur Seite gestoßen und Eloise ebenso feierlich begrüßt, um ihn nachzumachen.

„Darf ich dich fragen, wobei es sich bei diesem... sonderbaren Gerät handelt?"

Eloise sah überrascht von Harry zu Mr Weasley, der neben seiner Frau Platz genommen hatte und interessiert zu dem Walkman sah, den sie vor ihren Teller geschoben hatte. „Oh..." begann sie. „Das ist ein Walkman. Normalerweise benutzen Muggel ihn, um Musik zu hören durch die Kopfhörer."

„Faszinierend." entfuhr es Mr Weasley und bei dem ehrlichen Interesse auf seinem Gesicht, begann auch Eloise automatisch zu strahlen und sich gleich wohler zu fühlen.

„Dad..." begann Fred neben ihr, doch Eloise hörte ihn kaum.

„Ja, nicht wahr?" entgegnete sie etwas zu hastig, um ihr Interesse überspielen zu können. „Die Kassetten funktionieren, weil sich die Muggel Magnetismus zunutze machen. Die Schallwellen können quasi gespeichert werden, weil ein elektrisches Signal hergestellt wird... und das wird durch die Spule zum Tonkopf geschickt und die Eisenpartikel auf dem Band werden dann vom Tonkopf magnetisiert und beim Anhören des Bands wird durch..."

„...Induktion die Musik erzeugt?"

„Ja!" bestätigte Eloise begeistert.

„Faszinierend." wiederholte Mr Weasley.

„Niemand interessiert sich dafür." Eloise lächelte immer noch breit, bis sie realisierte, dass der ganze Tisch mittlerweile zu ihr sah. „Und... äh..." Sie unterbrach sich verunsichert und sah mit einem leichten Lachen auf die Tischplatte. „Eine meiner besten Freundinnen ist eher genervt von meinen Fragen. Sie ist muggelstämmig."

Sie konnte Harry in sich hinein lächeln sehen.

„Kein Wunder, dass Rita Kimmkorn dachte, du passt in die Familie." sagte George neben ihr, zum Glück so leise, dass nur sie und Fred es hören konnten, da sich Mr Weasley gerade mit seiner Frau unterhielt. Molly warf Eloise nur ein herzliches Lächeln zu, das sie etwas verunsichert erwiderte.

„Hat denn wirklich jeder diesen Artikel gelesen?" fragte Eloise verzweifelt, mehr an sich selbst gerichtet als an die beiden und griff nach der Zeitung. „So dramatisch war er jetzt auch wieder nicht."

Sie sah auf das Foto der Weasleys, das vor ein paar Wochen groß und mit einer fetten Ankündigung erschienen war. Schon das Bild hatte Eloise gereicht — aber nach einer Woche hatte Rita Kimmkorn noch mehr Öl ins Feuer gießen müssen. Sie sah sich selbst zwischen Fred und Ginny, wo sie mit einem unsicheren Ausdruck die Hand hob und seltsam winkte. Ron strahlte in die Kamera, während er seine Ratte festhielt, die so aussah, als wollte sie seiner Hand entweichen.

"Unser aufmerksamer Leser wunderte sich bei der Bekanntgabe der letzten Woche des Großen Goldpreis-Gewinners vermutlich, was Eloise Fudge, die Tochter des Zaubereiministers, in Ägypten mit ihrer Mutter zu suchen hat, während ganz England wegen des Ausbruchs von Sirius Black auf dem Kopf steht. Den Artikel finden Sie auf Seite 4!"

„Wir waren Seite 4 würdig." sagte Fred mit einer Spur Stolz.

„Vor allem war Sirius Black noch gar nicht ausgebrochen, als wir da waren." warf Eloise kopfschüttelnd ein. „Das ist doch nur da, um uns ins schlechte Licht zu rücken. Die tun so, als wären wir im Urlaub gewesen, nachdem es passiert ist."

Bei der Nennung des Namens spürte sie, wie einige der Anwesenden am Tisch zu ihr sahen und insbesondere Harrys Augen verweilten länger auf ihr. Eloise fragte sich, ob er wusste, dass Sirius Black hinter ihm her war — ihr Vater war nicht unbedingt subtil gewesen, als er darauf bestanden hatte, dass er für den Rest der Ferien hier blieb. Ihr Vater und das Ministerium waren in dem Artikel wieder einmal ziemlich kritisiert worden wegen des Ausbruchs, der unmöglich hätte sein sollen.

Auf besagter Seite 4 war ein anderes Foto zu sehen: eines, auf dem Fred und sie im Fokus standen. Kimmkorns Fotograph hatte genau den Moment eingefangen, nachdem er sie zu sich gezogen hatte und sie mit einem vorwurfsvollen Blick zu ihm aufsah... was man wegen ihres Lächelns auch anders hätte interpretieren können, zugegeben.

Trotz der unsicheren Schwere, die sich über England legte, erblühen die Knospen der jungen Liebe weiterhin wie eine Wüstenrose im Sand." las George da schon laut vor und auch wenn Eloise ihn finster ansah, hörte er nicht auf.

„Wer schreibt überhaupt so?" warf sie ein und Fred zuckte grinsend mit den Schultern.

„Sehr poetisch, findest du nicht, meine kleine Wüstenrose?"

Eloise schnaubte, lief aber rot an.

"Ein wenig überrascht erfuhren wir vor wenigen Wochen, dass Dorothea Fudge mit ihrer Tochter nach Ägypten verreist war — eine unangemessene Reise angesichts der Tatsache, dass unserer Zaubereiminister Cornelius Fudge schwere Arbeit auf seinen Schultern zu lasten hat, nicht nur jetzt mit dem Ausbruch Sirius Blacks, sondern auch mit der Zahl neuer Gesetze, die erlassen wurden und eine wichtige Veränderung mit sich bringen. Aber..." las George vor und machte eine dramatische Pause. "...nun wo wir den Grund für ihre Reise kennen, können wir sie kaum verurteilen. Eloise, die ganz vernarrt in den jungen Fred Weasley zu sein scheint, wollte nichts mehr als mit ihrem Freund den Sommerurlaub zu verbringen."

Eloise verzog das Gesicht. Alles, was sie gewollt hatte, war ein Pool.

„Jetzt kommen wir zum besten Teil." meinte Fred lachend.

"Wie wir in ihren vor Glück strahlenden Augen sehen können, gibt es für sie nichts anderes mehr auf der Welt... sollte man meinen."

Fred verschluckte sich fast vor Lachen.

Wie es scheint, hegt sie auch ein gewisses Interesse an einem der älteren Brüder, Charlie Weasley, der in Rumänien in einem Drachenreservat beschäftigt ist. Noch einmal jung sein, noch einmal der Verwirrung der Liebe erfahren. Ihr Freund wird vermutlich besser wissen, wie dieses Problem zu bewältigen ist."

„Da muss ich mir keine Sorgen machen. Charlie interessiert sich mehr für Drachen als für Frauen." sagte Fred belustigt. „Aber selbst wenn würd' ich das natürlich regeln." Eloise erstarrte mit einem perplexen Gesichtsausdruck, als er ihr einen Arm um die Schultern legte, was ihn nur noch mehr zum lachen brachte, als sie langsam zu ihm aufsah. Sie wurde rot, sammelte sich jedoch wieder und klopfte ihm etwas selbstbewusster auf den Arm. Irgendwie genoss sie die Aufmerksamkeit, die er ihr entgegenbrachte.

„Träum weiter." meinte sie.

Die junge Eloise Fudge war einem Gespräch leider abgeneigt, weswegen wir ihre Privatsphäre wahren—"

„—und einen Fakeartikel über ihr eigentlich nicht vorhandenes Liebesleben veröffentlichen." merkte Eloise sarkastisch an.

„—und gespannt auf die Zukunft der Hexe warten, deren Namen wir sicher nicht zum letzten Mal hören." überging George ihren Kommentar und legte die Zeitung auf den Tisch.

„Nächster Artikel: Die junge Eloise Fudge sorgt für Skandale, weil sie Rita Kimmkorn einen Brief mit vier schlichten Worten schickt: Ficken Sie sich doch."

„Hufflepuffs können fluchen?" fragte Fred.

Als Eloise antworten wollte, tauchte Tom hinter ihnen auf und sie beobachtete verwirrt, dass er einen Krug mit zwei Strohhalmen zwischen George und ihr abstellte. Seit wann wurde man denn im Tropfenden Kessel bedient? Insbesondere, wenn man nichts bestellt hatte.

„Was...?" begann sie verwirrt, doch Tom, der gebückt mit den Fingern knackte, was Eloise zusammenzucken ließ — sie hasste es, wenn Leute mit ihren Knochen knackten — lächelte nur geheimnisvoll. „Ron hier hat mir die Zeitung gezeigt." erklärte er und Eloise atmete tief durch, als Fred noch breiter zu grinsen begann.

„Danke, Tom." sagte er und während Eloise am liebsten sterben würde vor Scham, weil seine Eltern schon zu ihnen sahen, schlug George ihr kameradschaftlich auf den Rücken. „Aber ich bin Fred."

Mit einem Murren nahm Eloise den Krug und trank einen Schluck des Butterbiers. Als Fred nach einem der Strohhalme griff, warf sie ihm einen finsteren Blick zu. „Wag es ja nicht." murmelte sie und irgendetwas brachte ihn wohl dazu, auf sie zu hören. „Aber für ein Butterbier muss ich sagen..." Sie machte ein anerkennendes Gesicht. „...ist das wirklich überdurchschnittlich gut."

Fred warf ihr einen Blick zu. „Ich kriege davon nicht mal einen Tropfen, oder?"

Eloise lächelte unschuldig.

Das Abendessen mit den Weasleys war so ziemlich das Entspannteste und Familiärste, was Eloise je erlebt hatte. Zuhause schwieg sie meistens und war froh, wenn es vorbei war. Sie war daran gewohnt, dass sich ihr Vater über seine Arbeit im Ministerium beschwerte und ihre Mutter ihn besänftigte. Sie hatte gelernt, sich nicht einzumischen. Als Kind nahm sie sowieso niemand ernst, wenn sie ihre Meinung einwarf und sie wurde nur belächelt, wenn sie es tat, als hätte sie keine Ahnung von der Welt.

Sie war vielleicht fünfzehn, aber sie hatte sich jetzt schon geschworen einiges anders zu machen, wenn sie einmal selbst Kinder haben sollte. Gedankenverloren drehte sie an dem Ring an ihrem Finger, während Fred neben ihr wie ein ausgehungerter Vampir seinen Schokoladenpudding aß.

„Wie kommen wir morgen eigentlich nach King's Cross, Dad?" fragte er.

„Das Ministerium stellt ein paar Autos zur Verfügung." sagte Mr. Weasley.

Eloises Augen leuchteten begeistert, auch wenn ihr Dad ihr bereits davon erzählt hatte, als sie angekommen war.

„Warum?" fragte Percy mit unverhohlener Neugier.

„Wegen dir, Percy." sagte George neben ihr völlig ernst und Eloise runzelte kurz die Stirn. „Und auf die Kühler stecken sie kleine Wimpel mit G.A. drauf."

„—für Gewaltiger Angeber." erklärte Fred und Eloise prustete in den Löffel Pudding, während Percy und Mrs. Weasley keine Miene verzogen.

„Bist du ganz alleine hier?" richtete plötzlich Molly das Wort an sie.

„Nein, mein Dad ist auch da." entgegnete Eloise, während sie den letzten Löffen nahm. „Aber er arbeitet von hier aus, um Harry... im Auge zu behalten." Die letzten Worte waren ihr einfach so herausgerutscht sie wusste, dass sie ihren Satz beenden musste. Harrys Augen richteten sich auf sie. „Er hat viel zu tun. Deswegen nochmal Danke, dass ich dabei sein durfte. Ich wollte wirklich nicht stören oder—"

„Du hast doch nicht gestört." unterbrach sie sie schon und Eloise lächelte verhalten.

„Nächstes Mal gehe ich aber die Treppen runter." sagte sie leise, während sie einen Schluck Wasser trank, sodass niemand sah, dass sie redete.

Fred und George warfen ihr ein Grinsen zu.

„Das entscheiden wir." meinte George, während Fred sie nur noch frecher ansah.

„Es gibt also ein nächstes Mal?"

„Der Minister hat natürlich sehr viel Arbeit zu bewältigen." warf Percy beinahe mitfühlend ein. „Er hat mein vollstes Verständnis."

Eloise sah ihn etwas befremdlich an, als er so hochgestochen sprach.

„Warum stellt das Ministerium Autos zur Verfügung?" fuhr er schließlich fort und warf noch einen Seitenblick auf Fred und George.

„Nun, weil wir kein Auto mehr haben." entgegnete Mr Weasley. „Und weil ich dort arbeite, tun sie mir einen Gefallen."

Eloise dachte an die Schlagzeilen mit dem fliegenden Auto zu Beginn des letzten Schuljahrs und wie ihr Vater in den Weihnachtsferien darüber hergezogen hatte. Mr Weasley hatte nach einer Untersuchung fünfzig Galleonen zahlen müssen, weil er das Auto verzaubert hatte. Eloise jedoch hatte nur darüber nachdenken können, wie genial diese Idee gewesen war.

„Das ist auch ganz gut so." sagte Mrs Weasley da schon ungewöhnlich gut gelaunt für das momentane Gesprächsthema. „Ist euch klar, wie viel Gepäck ihr alle zusammen mitschleppt? Da hätten die Muggel in ihrer U-Ban was zu gucken... Ihr habt doch alle schon gepackt, oder?"

„Ron hat noch nicht alle seine neuen Sachen im Koffer." meinte Percy und machte einen leidenden Gesichtsausdruck. „Er hat sie auf meinem Bett abgelegt."

Sie hörte Fred und George neben sich kichern. „Wie kann er es wagen." murmelte Fred.

„Das Bett des Schulsprechers auch nur anzusehen..."

Eloise grinste in sich hinein. „Was ein Verbrechen." ergänzte sie und spürte einen überraschten Blick der beiden auf sich, den sie unkommentiert ließ.

„Dann gehst du jetzt besser und packst ordentlich, Ron, denn morgen früh haben wir nicht viel Zeit." Damit beendete Mrs Weasley das Abendessen und Eloise beobachtete Ron, der Percy den finstersten Blick der Geschichte zuwarf.  „Wenn du möchtest, kannst du gerne mit uns gehen." fuhr Mrs Weasley in Eloises Richtung fort und sie riss überrascht die Augen auf.

„Oh, meine Mum kommt morgen auch zum Bahnhof." sagte sie. „Mein Vater meinte auch, dass er die Zeit dafür findet, aber es kam bisher immer etwas dazwischen, also..."

„Ich gehe davon aus, dass wir uns trotzdem morgen sehen." mischte Percy sich ein. „Wir werden uns natürlich gebührend verabschieden."

„Natürlich!" wiederholten Fred und George im Chor und nickten energisch.

Eloise lachte leicht auf.

ღ ღ ღ

Lässt sich auf niemand ein, steckt voll Phantastereien..." Eloise hüpfte ein wenig durch den Raum, als sie nach dem Zähneputzen aus dem Bad kam und die Zöpfe aus ihren Haaren löste. Sie trug diese Frisur seit Tagen, aber sie konnte nicht anders. Prinzessin Jasmin war einfach so großartig. „Keine Frage, sie ist komisch diese Belle!" sang sie dennoch weiter aus Die Schöne und das Biest und drehte sich im Raum, während sie die Haargummis und Haarnadeln auf ihren Nachttisch warf... und danebentraf. Während sie Bonjours in allen möglichen Stimmlagen sang.

Sie übersprang den Dialog und sang weiter. Gerade als sie bei „Hier trifft sie ihren Prinzen, doch noch weiß sie's nicht, entdeckt's erst in Kapitel drei." hörte sie ein Klopfen an der Tür und ihr Herz blieb förmlich stehen. Wer würde denn noch um neun Uhr abends bei ihr klopfen? Sie holte ihre Kopfhörer aus den Ohren und legte den Walkman aufs Bett, bevor sie etwas skeptisch an die Tür ging.

Vielleicht sollte sie einfach so tun, als hätte sie es nicht gehört... und falls jemand sie darauf ansprach, könnte sie sagen, sie hatte schon geschlafen.

Als sie schließlich doch die Tür öffnete, nahm ihr Gesicht endgültig etwas Verzweifeltes an. Fred und George sahen mit einem verschmitzten Grinsen zu ihr hinab. „Bonjour." sagten sie mit so tiefer Stimme, dass Eloise unverwandt rot wurde.

„Ihr habt zugehört..." stellte sie fest.

„Was glaubst du, wie wir dein Zimmer gefunden haben?" sagte einer von ihnen und Eloise sah zwischen ihnen hin und her. Jetzt ging das Verwechslungschaos wieder los.

„Man hört mich?" fragte sie und streckte ihren Kopf in den Gang, um sich umzusehen. Leer. Gut so.

„Nur ein wenig."

„Nur bis zu Tom."

„Und zu Gringotts."

Eloise seufzte. „Super."

„Wir dachten, du bist ein wenig gelangweilt." begann der andere wieder und Eloise atmete tief durch.

„Und ein guter Freund von uns ist hier..."

„Also dachten wir, du könntest gute Gesellschaft gebrauchen."

Sie schwieg kurz. „Ja, okay." sagte sie beiläufig und die beiden warfen ihr ungläubige Blicke zu.

„Warte, es wird so leicht?" Bei der Frage sah sie zu dem Zwilling auf, der gesprochen hatte. War es Fred? War es George? „Dabei haben wir dir noch nicht einmal von unserem genialen Plan erzählt."

Sie zuckte mit den Schultern. Es war ja nicht so, als fände sie die Nähe der beiden nicht lustig. Sie würde wahrscheinlich nur etwas teilnahmslos in der Mitte sitzen, aber es war immer noch spannender als hier zu bleiben. „Ich komme mit, wenn ihr mir sagt, wer wer ist."

„Ich bin Fred." sagte derjenige, der ihr auf ihre Aussage geantwortet hatte, als sie erkannt hatte, dass sie sie gehört hatten.

Etwas skeptisch ließ sie ihren Blick über ihn wandern. „Bist du?" fragte sie und sah zu dem anderen. „Also bist du George?"

„Gut kombiniert." meinte er und grinste. „Und klar bin ich das."

Sie sah zurück zu dem, der vorgab, Fred zu sein. „Klar." wiederholte sie. „Ist das wieder einer euer Tricks?"

„Nein." sagten beide gleichzeitig, als würden sie einen Eid schwören und schüttelten übertrieben mit dem Kopf.

„Okay." entgegnete sie. „Du bist George, du bist Fred." Sie musterte die beiden.

„Nein, sind wir nicht." sagten sie schließlich und Eloise verdrehte mit einem Lachen die Augen.

„Echt jetzt?"

„Nein."

„Hä?"

„Ich bin wirklich Fred." sagte derjenige schließlich, der von Anfang an behauptet hatte, Fred zu sein.

„Kein Scheiß?" fragte sie.

„Kein Scheiß." antwortete George für ihn.

„Du erkennst uns immer noch nicht?" fragte Fred.

„Falls es euch nicht aufgefallen ist: Ihr habt das gleiche Gesicht." meinte sie langsam und seufzte erneut.

„Ach, wenn dir mein Gesicht zu wenig ist, um mich zu erkennen, dann... also, dann kann ich dir auch mehr von mir zeigen." schlug Fred todernst vor und zog an seinem Hemd um die Aussage zu unterstreichen. George grinste ihm amüsiert zu.

Eloise klappte der Mund auf. „Bei Helgas Honigtöpfen." murmelte sie. Sie machte wortlos die Tür zu und lehnte ihre Stirn gegen sie, bevor sie zu grinsen begann. Dieser Junge machte sie noch wahnsinnig...Also, nicht, dass sie nur Fred meinte. Sie machten sie beide fertig. Und das Schlimmste war, wie sehr sie diese Aufmerksamkeit auch noch genoss. Sobald sie auf Hogwarts waren, würde das sicher wieder anders werden. Sie hatten so viele Freunde, die genauso beliebt waren und Eloise würde wieder wie immer bei ihren Freunden sein, so wie alles seine Ordnung hatte. Also konnte sie den Abend ruhig genießen.

Sie machte die Tür wieder auf und Fred und George sahen mit dem gleichen Grinsen zu ihr wie eben, als hätten sie sich gar nicht bewegt. „Jetzt habe selbst ich erkannt, dass ihr den Platz getauscht habt." sagte sie trocken und sie nickten anerkennend.

Als sie losgingen, wandte Fred sich plötzlich an sie. Natürlich konnten sie den Weg nicht schweigend zurücklegen... „Dir stehen die Haare offen." meinte er und Eloise drehte sich ein wenig perplex zu ihm. George lief ein wenig vor, als Fred langsamer wurde — konnte er sie bitte nicht alleine lassen, hallo? „Aber sie stehen ein bisschen ab."

„Äh, danke..." begann sie langsam. „Das ist, weil ich eben erst den Zopf aufgemacht habe." Sie versuchte, sich die Haare über ihren Schläfen glatt zu streichen. Sie musste auf jeden Fall darauf achten, nicht mit ihrer Aufmerksamkeit abzuschweifen, weil... oh, wieso blieb Fred denn jetzt stehen und streckte seine Hände nach ihr aus?

Streckte seine Hände nach ihr aus?

Eloise hatte das Gefühl, ihr Herz blieb für einen Augenblick stehen, als er beide Hände an ihre Schläfen legte und ihr durchs Haar fuhr. Sie versuchte unbeteiligt ihren Blick auf die Wand hinter ihm zu richten. Sie erstarrte unter seiner Berührung und ihr Herz klopfte wie wild vor Nervosität. Der einzige Junge, der ihr je so nah gewesen war, war Cedric Diggory, und das auch nur wegen des Quidditchtrainings, als er sie in den Krankenflügel gebracht und sie sich auf ihm abstützen musste. Irgendetwas in ihrem Gehirn setzte gerade aus. Und sie war absolut verloren.

Sie wusste, dass es die absolut schlechteste Idee war, ihm jetzt in die Augen zu sehen — erstens würde er wieder dieses Grinsen auf dem Gesicht haben und zweitens waren braune Augen ihre Schwäche. Doch sie tat es trotzdem.

Er erwiderte ihren Blick nicht und sah konzentriert auf ihr Haar. Kaum, dass er jedoch ihren Blick bemerkte, schlich sich genau das Grinsen auf sein Gesicht, das sie erwartet hatte. Sie räusperte sich.

„Wir konnten dich doch so nicht zu Lee lassen." meinte Fred locker, als er sie losließ und Eloise immer noch ein wenig sprachlos zu ihm sah.

„Lee Jordan?" fragte sie aufmerksam.

„Ich bin so berühmt?" hörte sie da eine neue Stimme in der Nähe, die ihr beinahe bekannter vorkam als das dazugehörige Gesicht. Lee Jordan streckte die Arme aus und Eloise sah ein wenig nutzlos dabei zu, wie Fred und George zu ihm eilten und ihn gebührend begrüßten. „Hey, ich erinnere mich an dich." wandte er sich plötzlich an Eloise, die einen fragenden Gesichtsausdruck aufsetzte. „Verdammt gute Jägerin. Hast die 20 Punkte vor zwei Jahren geholt, bevor Harry den Schnatz gefangen hat. Schade, dass du nicht in Gryffindor bist und in so einem schlechten Team verrotten musst." Er machte eine kameradschaftliche Geste.

„Wir sind kein—" Eloise verengte die Augen. „Ich wette, wir bekommen dieses Jahr Cedric als Captain und dann werden wir euch im nächsten Spiel sowas von den Hintern versohlen, dass du gar nicht mehr weißt, was du zu kommentieren hast."

„Du mir?" fragte Fred mit einem Grinsen und Eloise sah ihn verwirrt an.

„Was?"

„Was?" gab Fred genauso unschuldig zurück.

Sie schüttelte den Kopf und wich seinem Blick aus. „Das ist doch nur eine Redewendung." redete sie sich schnell heraus, doch Lee sprach schon weiter.

„Diggory?" fragte er und seufzte angestrengt. „Wenn der Captain wird, stehen die Mädchen noch mehr auf ihn."

„Nur die, die nicht auf uns stehen." warf George ein.

Eloise zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe noch nie mit einem Mädchen geredet, das auf euch steht." redete sie vor sich hin, um ihre Verlegenheit von vorhin zu überspielen. Erst dann bemerkte sie, was sie gesagt hatte. „Was ja nichts zu heißen hat. Das ist nur eine persönliche Feststellung."

Die drei sahen schweigend zu ihr.

„Sie ist cool." meinte Lee schließlich feierlich. „Willst du meine Tarantel sehen?"

„Deine was?" fragte Eloise verwirrt.

„Meine Tarantel."

„Ist das..." Sie sah unsicher zu Fred. „Ist das ein Anmachspruch?"

Die drei prusteten gleichzeitig los und Eloise fuhr sich mit einem ebenfalls unsicheren Lachen über die Stirn. Oh Merlin. Lustig, Eloise, lustig. Lee wirkte jedoch ein wenig verlegen, auch wenn er es mit einem Grinsen überspielte.

„Die Spinne." fuhr sie schließlich fort. „Ich weiß schon."

Ein paar Minuten später stand Eloise in Fred und Georges Zimmer und sah sich ein wenig unsicher um. „Weißt du, Eloise..." begann George dramatisch, als er neben ihr stehenblieb. Sie zuckte leicht zusammen, als er ihr einen Arm um die Schultern legte und sie ansah. „Du darfst dich ruhig setzen. Die Möbel beißen nicht."

„Ja, ja, klar." bestätigte Eloise und folgte ihm, um sich vorsichtig an den Rand seines Betts zu setzen. Fred saß ihr gegenüber und grinste sie an. Da war sie aber in eine fantastische Lage geraten. Lustig war es ja schon irgendwie.

„Das ist Tara." verkündete Lee schließlich und Eloise sah auf den kleinen Käfig, den er wie aus dem Nichts hervorgeholt hatte.

„Tara?" wiederholte Eloise und diesmal begann auch sie zu lachen. „Tara, die Tarantel?"

„Ja." Lee nickte ernst.

„Wir werden unsere Töchter nach ihr benennen." meinte Fred und George legte sich feierlich eine Hand ans Herz.

„Und Söhne auch."

„Ich hoffe sehr, ihr bekommt eine Frau, die euch das ausredet." merkte Eloise an und Lee schnaubte.

„Tara ist unsere Heldin." sagte er stolz und George nickte.

„Außerdem: Wenn uns jemand heiratet, ist sie unserem Charme sowieso schon so verfallen, dass sie uns nichts ausreden kann." meinte er und Eloise sah wenig überzeugt aus.

„Was war eigentlich der geniale Plan, von dem ihr erzählt habt?"

„Oh ja, der geniale Plan..." Fred nickte.

„Du wirst Augen machen."

„Und wir brauchen dich dafür."

Eloise klappte der Mund auf. „Mich?"

Als Fred und George schelmisch grinsend zu erzählen begannen, sie schließlich auf den Gang vor Percys und Rons Zimmer schoben und sich in der Nähe versteckten, sah Eloise hilflos zu der Tür vor ihr. Als sie eine Minute lang verzweifelt nichts tat, weil sie aufgrund von Fred und Georges wagen Anweisungen nicht wusste, was sie sagen sollte, tauchte einer von ihnen plötzlich neben ihr auf und klopfte für sie an der Tür.

Eloises Augen weiteten sich und sie sah finster zu ihm, doch er verschwand schon, um sich zu Lee und seinem Bruder zu stellen.

Die Tür ging auf und zum Glück war es nur Ron, der ihr gegenüberstand. „Hi Ron." sagte sie und sah, wie seine Ohren rot wurden.

„Hi." erwiderte er einfallslos und Eloise sah kurz hinter ihn in den Raum.

„Ist Percy da?"

Ron sah ehrlich überrascht aus. „Klar..." begann er langsam, als würde er versuchen zu verarbeiten, dass ein Mädchen zu Percy wollte. Doch da tauchte Percy schon hinter ihm auf.

„Wie schön dich zu sehen." begann er, immer noch feierlich, als wäre er der Bürgermeister von London. „Gibt es ein Problem, bei dem ich dir helfen kann?"

„Ja." antwortete Eloise schnell und etwas überfordert. „Ich hoffe, ich störe nicht, falls ihr am Packen seid."

„Mach dir keine Sorgen, ich hatte schon heute Nachmittag alles bereit."

„Ah." entgegnete Eloise einfallslos. „Du bist ja echt organisiert."

Percy strahlte förmlich bei diesem Kompliment.

„Kann ich kurz reinkommen?"

Sie konnte Fred, George und Lee fast lachen hören und sie drehte sich kurz zu ihnen herum und verengte die Augen, als sie Percy in den Raum folgte.

Ron packte angestrengt seine Sachen zusammen, als wäre es die schlimmste Aufgabe seines Lebens, während Eloise unbeholfen am Rand des Raumes stehenblieb.

„Bevor das Schuljahr anfängt, wollte ich nur wissen, wann du angefangen hast, für deine ZAGs zu lernen. Ich möchte das ganze Schuljahr so gut es geht planen, weißt du. Und am besten vom ersten Tag an einen Plan haben." begann Eloise und wanderte ein wenig durch den Raum, als Percy in einer seiner Taschen zu kramen begann.

„Das ist eine ausgesprochen vorbildliche Idee." stimmte er zu und holte eine Pergamentrolle hervor. „Ich habe mir auch schon einen Plan für dieses Jahr gemacht. Vielleicht hilft es dir zur Orientierung."

Eloise sah schockiert auf die ewig lange Seite Pergament, auf der seine Zeitpläne für die Vorbereitung auf die UTZs notiert waren. „Wow." entfuhr es ihr ehrlich überwältigt, während ihre Augen zu der Kommode huschten, auf der sie sein Schulsprecher-Abzeichen sah. Sie hasste Fred und George — wirklich. Wie hatten sie sie nur dazu überredet? Sie verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Kommode. „Das sieht nach viel Arbeit aus."

„Es ist nur Organisation." meinte er schlicht und Eloise nickte betont interessiert, als wären seine Erklärungen das interessanteste, was sie je gehört hatte. Während er ihr anbot, mit ihr in der ersten Schulwoche einen Plan für sie selbst auszuarbeiten, griffen ihre Finger unauffällig nach dem Abzeichen auf der Kommode hinter ihr und sie schob es in ihre Hosentasche.

„Du bist eine echt große Hilfe, Percy." erwiderte sie freundlich und fühlte sich gleichzeitig schlecht dabei. „Ich gehe dann besser schlafen. Bis morgen. Schlaft gut." Sie nickte Ron noch einmal mit einem Lächeln zu, bevor Percy sie verabschiedete.

Eloise kam bei Fred, George und Lee an und warf ihnen das Abzeichen zu. „Das war gemein."

Einer von den Zwillingen verdrehte die Augen. „Er verdient's."

Sie hörte ihm kaum zu, da sie im Halbdunkeln nicht erkannte, wer er war. „Lee?" fragte sie leise und er sah sie sofort an. „Du kannst sie doch unterscheiden, oder?"

„Ich rate nur und es ist immer richtig." gab Lee trocken zurück und sie zuckte leicht zusammen, als der andere Zwilling sich neben sie stellte.

„Das ist der einzige Grund, warum McGonagall ihn als Moderator akzeptiert." imitierte er Eloises Geflüster und sie warf ihm einen kurzen Blick zu.

„Sie lädt mich nach den Spielen immer auf eine Tasse Tee ein, um mit ihr drüber zu diskutieren." meinte Lee und Eloise entfuhr bei diesen Worten ein leichtes Lachen.

„Echt jetzt?" fragte sie.

„Echt jetzt." bestätigte Lee. „Und das ist Fred." fuhr er mit einem Flüstern fort und deutete auf den Zwilling neben ihr.

In diesem Moment ging das Gebrülle los. Percy gab Ron die Schuld.

„Es war hier auf dem Nachttisch, ich hab es zum Polieren abgenommen." zeterte Percy und während er das sagte, kam Harry aus seinem Zimmer, der ihn offensichtlich von nebenan gehört hatte. Er sah die vier nicht, doch sie beobachteten ihn aufmerksam.

„Ich fühl' mich schlecht." murmelte Eloise.

Fred richtete derweil seinen Zauberstab auf das Abzeichen.

„Ich hab's nicht anrührt, klar?" hörte sie Ron brüllen.

„Was ist los?" fragte Harry die beiden verwirrt.

„Mein Schulsprecher-Abzeichen ist verschwunden." erklärte Percy.

„Und Krätzes Rattentonikum auch. Vielleicht hab ich's unten vergessen."

„Du gehst nirgendwohin, bis du mein Abzeichen gefunden hast." polterte Percy und Fred und George kicherten wie zwei Gewitterhexen.

„Ich hol das Zeug für Krätze, ich hab schon gepackt." bot Harry an und verschwand, ohne sie zu bemerken.

„Was hast du mit dem Abzeichen gemacht?" wisperte Eloise.

„Ein bisschen aufgewertet."

„Jetzt passt es besser zu ihm." fügte George hinzu.

Sie kniff die Augen zusammen, bevor sie auch leicht lachen musste. Wenigstens war ihr Abend unterhaltsam geworden.

„Ich geh' mal auf Toilette." meinte Lee, als Percy weiter über das Abzeichen klagte und Harry eine Weile nicht wieder auftauchte.

Genau in dem Moment, wo Lee verschwand, kehrte Harry natürlich zurück und blieb irritiert neben Fred und George stehen, die sich immer noch kaputtlachten.

„Hi, Harry." sagte Eloise.

„Hi." entgegnete Harry einfallslos und sah zu Fred und George.

„Wir haben es." flüsterte Fred ihm zu. „Wir haben es ein wenig überarbeitet."

Und endlich erhaschte auch Eloise einen Blick auf das Abzeichen. Nun war »Großsprecher« darauf zu lesen.

Harry lachte leicht, doch es wirkte auf Eloise gezwungen, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders. Kaum, dass er Ron das Rattentonikum gebracht hatte, verschwand er schon in seinem Zimmer.

„Wann gebt ihr es ihm zurück?"

„Ach..." begann Fred. „Irgendwann. Ich bringe es heute Nacht zurück, damit er sich morgen noch besser aufregen kann."

„Jetzt kann Percy gar nicht vor seiner Penelope angeben." fügte George hinzu, gerade als Lee wieder auftauchte.

„Penelope Clearwater?" fragte Eloise und sie klatschte sich fast mit der Hand gegen die Stirn. „Richtig."

„Du kennst sie?" fragte Lee.

„Naja, ihre kleine Schwester ist eine meiner besten Freundinnen. Sie ist doch in unserem Jahr."

„Ophelia Clearwater?" meinte Lee und nickte interessiert. „Sie hat mich mal in Pflege Magischer Geschöpfe vor den Feuerkrabben gerettet. Sie kennt Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, als wäre sie Newt Scamander persönlich."

Eloise lächelte, als er über ihre beste Freundin sprach. „Ja, das hört sich nach ihr an." bestätigte sie. „Ich geh' jetzt auch besser ins Bett, damit ich morgen rauskomme."

Fred, George und Lee sahen sie an, als hätte sie etwas total Absurdes von sich gegeben, nickten aber schließlich unisono.

„Schlaf schön, Wüstenröschen." meinte Fred grinsend und sie atmete tief durch, bevor sie leicht grinste.

„Du auch." entgegnete Eloise nur.

„Und schon sind wir komplett vergessen." meinte George theatralisch zu Lee.

Sie verdrehte nur die Augen, lächelte aber in sich hinein, als sie ging. Es war ein lustiger Abend gewesen — und irgendwie hoffte sie, dass das nicht das letzte Mal sein würde, dass sie mit ihnen zu tun hatte, auch wenn morgen die Schule losging und sie wieder in ihren einzelnen Freundesgruppen sein würden.

Ja, Eloise Fudge mochte die Gesellschaft von Fred und George Weasley und würde es nicht leugnen.


Ich liebe es, wie die Zwillinge Percy aufziehen!!
Und über ihn zu schreiben macht noch so viel mehr Spaß, dieser Typ ey xD

Eloise kommt ein bisschen aus sich raus, wie man merkt und ehe sie sich versieht, wurde sie schon mitten reingezogen und zur Komplizin gemacht. (Und unter uns, sie fand es schon spannend x3)

Im nächsten Kapitel lernen wir ihre Freundinnen kennen, worauf ich mich schon sehr freue ❤️
(und wir begegnen auch der Liebe meines Lebens im Zug... wer mich kennt, weiß, wen ich meine lmao)

Und ein großes Danke an @readredblack, die mich darauf hingewiesen hat, dass Sirius ja erst ausgebrochen ist, nachdem das Foto in der Zeitung war, woran ich nicht mehr gedacht habe. Das habe ich in den letzten Kapiteln korrigiert, es war zum Glück nicht zu groß thematisiert.
Deswegen zur Info: Der Zeitungsartikel, den Sirius im Gefängnis gesehen hat, kam etwa eine Woche vor dem raus, den George hier vorgelesen hat. Aber das stand ja auch drin mit „der Artikel von vorheriger Woche"... nur nochmal zur Erklärung ^^

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