Kapitel 1
Inzwischen habe ich alles Wichtige eingepackt. Es ist Samstagmorgen um zwei Uhr. Meine Tasche ist viel grösser als wir eigentlich geplant hätten, aber ich muss schliesslich alles Wichtige mitnehmen. Um 6.24 Uhr fährt unser Zug Richtung Italien, in unser neues Leben.
Ich heisse Sophia und gestern war mein 16. Geburtstag. Mein Freund heisst Maik und er ist vor einem Monat 16 geworden und heute hauen wir ab. Einfach weg von Zuhause, weg von allem! Zum Glück kommen meine Freundin Milena und ihr Freund Kai auch mit.
Milena – Kai – Sophia - Maik
Zu viert verschwinden wir also einfach so. Raus aus dem Alltag, einfach weg nach Italien. Unser Ziel ist Sizilien, vielleicht Palermo... mal schauen wohin es uns verschlägt.
Wir haben alle so um die 500.- Franken in bar dabei und noch je so um die 1500.- auf dem Konto. Hoffen wir mal, dass unsere Eltern unser Konto nicht sperren können. Wir haben ein Billet gekauft, mit dem wir 6 Tage in einem Monat Zugfahren können, wenn wir das Billet abstempeln. Wir haben uns um 6.00 Uhr am Bahnhof verabredet, dass wir auch sicher pünktlich sind.
Ich lege mich nochmals in mein Bett. Maik wird schon um drei zu mir kommen, für ihn ist das Risiko zu gross, dass sein Vater ihn erwischt und wir möchten die Sturmfreie Bude nochmals nutzen. Milena hat bei Kai übernachtet und bei ihm ist auch niemand zuhause.
Ich stehe wieder auf, viel zu aufgeregt um rumzuliegen. Eigentlich bin ich ja todmüde, hab heute Nacht gerade mal drei Stunden geschlafen. Vielleicht geht es ja besser wenn Maik hier ist. Ich hole einen Zettel aus der Küche und beginne nachzudenken, was ich meinen Eltern schreiben soll, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Lange Zeit sitze ich auf meinem Bett und überlege, da blinkt mein Handy auf. Eine neue Nachricht.
Milena – „Heii, was schreibst du jetzt eigentlich auf den Zettel?"
Ich – „Hallo du, hab ich auch grad überlegt... Hab keine Ahnung. Hast du vielleicht ne Idee?"
Milena – „Du musst auf jeden Fall schreiben, dass sie nichts dafür können und dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchen. Das kriegst du schon hin. Aber weisst du was... Ich habe Angst! Was wenn uns die Polizei schnappt oder wenn uns in Italien etwas passiert?"
Ich – „Ja das mach ich sicher. Mal schauen. Und hey mach dir keine Sorgen! Wenn uns die Polizei erwischt nehme ich die Schuld auf mich, dass ich euch gezwungen habe mitzukommen. Und uns wird schon nichts passieren. Immer positiv denken."
Milena - „Ja das werde ich versuchen aber ist nicht immer so einfach auch wenn du das immer kannst. Und die Schuld musst du ganz sicher nicht auf dich nehmen, schliesslich sind wir alle Freiwillig mitgekommen! Ich geh mal noch Duschen. Bis dann. Küsschen!"
Ich – „Okay das können wir ja dann noch besprechen. Und du bist ja die, die sonst immer positiv denkt nicht ich. Bis dann. Hab dich lieb!"
Sie war echt ne grosse Hilfe. *Ironie* Ich weiss leider immer noch nicht was ich schreiben soll. Ich überlege noch ne Zeit lang, dann versuche ich einfach mal drauf los zu schreiben:
Hallo Mama, Hallo Papa,
wenn ihr diesen Brief gefunden habt, habt ihr wahrscheinlich bereits gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Bitte macht euch keine Sorgen um mich, mir geht es gut.
Bin mit Maik, Milena und Kai weg, ich sag jetzt natürlich nicht wohin aber wir wollen einfach mal unser Leben geniessen. Wir sind spätestens zu Lehrbeginn zurück.
Ganz liebe Grüsse Sophia!
PS: Ihr könnt nichts dafür. Wir brauchen einfach mal unsere Ruhe und ein bisschen Abstand.
Endlich Fertig!
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