Kapitel 11

"Warum sollte ich denn nicht kommen? Wir haben uns verabredet. Jetzt haben wir die Zeit und auch die Ruhe." "Lou. Ich muss mich entschuldigen. Mein Verhalten war..... Es ist unentschuldbar. Nur ich kann es nicht mehr." Er schüttelt nur mit dem Kopf. "Kannst du mir erklären, was los ist und hör auf dich zu entschuldigen. Ich bin dir nicht böse." "Ich kann es nicht. Also das mir dem alleine sein. Du fehlst mir. Keine Stunde nach dem du weg warst, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Du kamst nicht wieder und als du dich nie gemeldet hast, habe ich gedacht, du würdest mich abgrundtief hassen oder nicht mehr leben. Im Internet habe ich nach ähnlichen Fällen geguckt. Alle sind gestorben bis auf einer, aber da ist das Kind gestorben." Warum tut er sich sowas an? "Harry? Ich könnte dich niemals hassen, weil ich dich liebe. Somit hasse ich dich jetzt auch nicht. Niemand hat verdient gehasst zu werden, gerade nicht du." "Du solltest mich aber hassen", ruft Harry beinahe. Ich lege meine Hand auf seine um ihn zu beruhigen. "Lou, hasse mich, brüll mich an, aber bitte sprich nicht so über mich. Ich bin es nicht wert. Können wir Bitte über etwas anderes sprechen?" "Natürlich. Wie geht es dir?" Ich streiche mit meinem Daumen beruhigend über seinen Handrücken. Es scheint, als fängt er jeden Moment an zu weinen. "Im Moment ist alles gut. Weißt du, als ich gedacht habe, du kommst nicht wieder zurück, tat das echt weh. Schlimmer wurde es, als ich diese Artikel gelesen habe. Ich wollte nicht mehr aus meinem Zimmer raus. Die Wohnung habe ich nicht verlassen. Gemma hat mich angerufen und auch meine Mum. Beide wollte mir helfen." Harry siegt betrübt aus. Wie gern ich doch sie zeit zurück drehen würde. "Als Mum meinte deine Mutter gesehen zu haben und auch mit ihr gesprochen hat, über dich und so, als sie gesagt hat du lebst und seist wieder Zuhause, war ich froh. Nur zu feige mich bei dir zu melden. Ich hielt es für das beste, wenn ich mich nicht bei dir melde und du mich vergisst, aber der Gedanke, dass ich Vater bin, konnte ich nicht verwerfen." Harry hat sein süßestes Lächeln auf den Lippen. "Harry. Haz. Hol mal tief Luft. Es ist alles gut. Ich habe dich wie verrückt vermisst. Jeden Tag habe ich gehofft du rufst mich an und jedes mal wurde ich enttäuscht. Aber weißt du, sowohl mir als auch den Kindern geht es gut." Toll, jetzt habe ich mich auch noch versprochen. "Kinder? Louis. Kinder?" "Ja Harry Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen." Ich muss lächeln. "Kann ich sie sehen?", fragt Harry mich enthusiastisch. Die anfänglichen Sorgen scheinen vergessen zu sein und ich kann nicht anders als zu lachen. Es sieht echt knuffig aus, da kann ich es ihm nicht verwehren. Wenn ich Glück habe ändert er vielleicht seine Meinung und will mich wieder bei sich haben. Einem Vater möchte ich nicht seine Kinder verwehren. Er soll sie kennen lernen, denn Kinder sollen nicht ohne ihren Vater aufwachsen. "Harry? Natürlich. Ich zeige dir ein Foto, aber mehr nicht okay. Es wird sonst zu viel auf einmal." Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und suche die Bilder von meinen Mäusen. "Hier. Das sind die beiden. Jason Troy und Lucy Anne." Ich zeige ihm ein Bild aus dem Krankenhaus. Wir drei sind darauf abgebildet. Harry weint stumme Tränen. Aber es sind Freudentränen, was man durch sein breites Lächeln erkennen kann. "Kannst du sie mir schicken? Kann ich sie irgendwann mal sehen?" "Haz." Harry lacht über seinen alten Spitznamen. "Gibt mal dein Handy. Wie wäre es wenn wir uns erst einmal aussprechen und du dich zu mir bekennst. Du musst mich nicht als dein festen Freund zurück nehmen, aber ich brauche dich an meiner Seite." Ich nehme mein und Harry's Handy in die Hand und lege die beiden Rückseiten aneinander. Binnen Sekunden sind alle Bilder auf dem Handy von Harry. Dabei muss ich sogar erkennen, dass Harry immer noch das selbe Hintergrundbild hat, wie vor einem Jahr. Lächelnd gebe ich es ihm wieder zurück. "Du hast immer noch dieses Bild?" "Warte ich muss es ändern." Harry tippt ein bisschen auf dem Bildschirm herum. Dann zeigt er mir es wieder. Es ist ein Bild, was vor wenigen Tagen geschossen wurde. Jason und Lucy liegen auf meiner Brust und wir liegen auf dem Boden und schlafen. "Das sieht doch schon viel besser aus."
Harry und ich haben bis zum Ladenschluss miteinander in Erinnerungen geschwelgt. Wir haben uns unterhalten und haben aus gemacht, dass Harry morgen zu mir kommt und seine Kinder kennenlernt. Er freut sich riesig. Als ich wieder nach Hause gegangen bin, musste ich feststellen, dass Gemma immernoch hier war. Sie und meine Mutter unterhielten sich und bekamen mich nicht wirklich mit. Erst als ich an der Tür geklopft habe, drehten sich beide zu mir um und begrüßten mich. Müde wie ich war, konnte ich es nicht lange in der Küche aushalten und bin ins Bett gegangen. Der Tag heute, war der beste seit jenem Jahr, wenn man die beiden kleinen ausnimmt. Harry bringt mich zum laächeln und macht mich so glücklich wie früher auch schon. Aber morgen ist auch noch ein Tag und das wird ein tag großer Entscheidungen werden. Jetzt sollte ich aber schlafen, sonst verschlafe ich morgen noch alles. Man wie ich Harry liebe.

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